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Kasimir
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

Phoenix, 01.09.2015, 05:15

Matriarchat auf Sumatra
Film von Robert Hetkämper

Die Minankabau auf Sumatra sind die größte noch existierende matrilineare Ethnie weltweit. In dieser Kultur werden Ämter, Privilegien und Güter in der weiblichen Linie der Familie vererbt. Robert Hetkämper durfte mit seinem Kamerateam an einer der prachtvollen Hochzeiten dieser Kultur teilnehmen.

Die Minankabau sind seit jahrhunderten gläubige Moslems, trotzdem dominieren hier die Frauen. Eigentlich ein Widerspruch in sich, doch das ist ihnen egal. Der Mann bleibt Gast im Haus der Braut, nicht nur bei der prunkvollen Hochzeit, sondern sein Leben lang.

So traditionell die Hochzeit und die Mütterkultur ist, so modern leben die jungen Menschen danach. Nur wenige sind auf dem Land geblieben. Die meisten jungen Menschen ziehen in die Städte, telefonieren mit Smartphones und hören Popmusik. Dennoch legen vor allem die jungen Frauen Wert auf ihre alten Bräuche. Und so wird das Grundgerüst der Kultur wohl erhalten bleiben, wenn au in einer etwas veränderten Form.
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Beate
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Beate »

sehr interessante Doku über unerwartete Hilfe und nette Muslime:

http://swrmediathek.de/player.htm?show= ... 26b975f2e6
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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Kasimir
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

RBB, Di 01.09.2015, 15:15 - 16:00

Reisewege Türkei
An der Küste des Lichts zwischen Izmir und Bergama - Im Land des Goldkönigs Krösus

Izmir, drittgrößte Stadt der Türkei und Hafenmetropole an der mittleren Ägäisküste Kleinasiens. "Tismuma" nannten die Hethiter die Siedlung vor dreitausend Jahren. Unter Griechen, Römern und Byzantinern wuchs 'Smyrna' zu einer Weltstadt heran mit damals schon mehr als hunderttausend Einwohnern.

Die Osmanen schließlich gaben ihr im 15. Jahrundert den heutigen Namen mit dem Zusatz "Gavur Izmir", "ungläubiges Izmir", denn noch Anfang des 20. Jahrhunderts lebten hier mehrheitlich Christen, Griechen und Armenier. Fährschiffe überqueren unablässig die natürliche Hafenbucht von einem Stadtviertel ins andere.

Tausende Pendler umgehen so den mörderischen Straßenverkehr der Viermillionenstadt morgens auf dem Weg zur Arbeit und abends zurück in die Wohnviertel. Nirgendwo anders in der kleinasiatischen Türkei ist der Einfluss des Westens so spürbar wie hier in Izmir. Wenn irgendwo in Kleinasien die Menschen Kurs genommen haben auf Europa, dann hier in dieser Stadt, modern, weltoffen, kemalistisch. Im anatolischen Hochland östlich von Izmir liegt Sardis, die einst goldreiche Residenz des legendären Königs Krösus, im Hinterland des Golfs von Edremit das antike Pergamon, heute Bergama.

Um die weite Meeresbucht breitet sich die türkische Olivenriviera aus. Das Öl der Olivenbäume begleitet seit der Antike alle Menschen, die hier zu Hause sind, ihr Leben lang. Doch jetzt ist der Jahrtausende alte Zauber dieser Landschaft an der Küste des Lichts von zerstörerischen Goldgruben bedroht.

Film von Dorlie und Christian Fuchs

http://www.rbb-online.de/fernsehen/prog ... 73666.html
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

Phoenix, 02.09.2015, 11:00

Thema: Gefahr durch den IS
Aktuelles, Gespräche, Dokumentationen
Thema: WeltTour Leben unter dem IS

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" ist in den Fokus der Berichterstattung aus dem Nahen Osten gerückt. Gegründet wurde sie aber schon 2003, kurz nach der westlichen Intervention im Irak. Seither konnte der IS große Landgewinne in den zerfallenden Staaten Syrien und Irak verbuchen. Volker Schwenk berichtet in der phoenix WeltTour über das Leben unter der Herrschaft des IS.

In Bagdad explodieren Bomben, Menschen werden erschossen und entführt. All das ist Alltag und der IS ist ein Teil davon. Kerim Wasfi, Dirigent des Irakischen Nationalen Symphonieorchesters, setzt dem Krach der Explosionen den Klang seines Cellos entgegen und spielt an Anschlagsorten. Er ist überzeugt: Musik kann Menschen ändern. "Wir Iraker kennen nichts anderes mehr als Leiden", sagt er und versucht, mit seiner Musik inmitten von Chaos und Zerstörung ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.

In Kirkut im Nordirak haben sich kurdische Kämpfer eingegraben. Wenige hundert Meter entfernt beginnt das Herrschaftsgebiet des IS. Die Peshmerga hatten einen Ruf als unbeugsame Krieger, doch sie haben ihn verloren. Der IS hat sie mehrfach mühelos besiegt, denn die Terrormiliz ist ein bestens ausgestatteter Gegner: "Sie haben moderne Waffen aus deutscher Produktion. Das haben wir gesehen, als wir gegen sie gekämpft haben", sagt Mazlum Kurdistani, Kommandant in Kirkut.

Vor gut zwei Jahren kehrte der Schweizer Johan Cosar nach Syrien zurück, die einstige Heimat seiner Familie. Aufgewachsen ist er im Kanton Tessin. Er gehört zum assyrischen Volk, wie sich die Christen hier nennen. Cosar diente als Unteroffizier in der Schweizer Armee, jetzt trainiert er im Kampf gegen den IS eine Christenmiliz. Der Schweizer und seine Truppe haben die Islamisten aus der Gegend vertrieben. Vorher konnten diese noch eine kleine Kirche sprengen. "Wir nutzen die Kirche jetzt als Stellung für den Krieg", sagt Cosar. Für ihn ist das zerstörte Gebäude ein Sinnbild für die katastrophale Lage in Syrien.

http://www.phoenix.de/content/phoenix/d ... 2015-09-02
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

3sat, 02.09.2015, 11:33

Der Imam von Bern

"Die Kernbotschaft des Islam ist das friedliche Zusammenleben der Menschen", sagt Mustafa Memeti. Er kämpft gegen Extremismus und für den Dialog zwischen den Religionen.

Mustafa Memeti ist Imam des Muslimischen Vereins Bern und Präsident des Albanisch Islamischen Verbandes Schweiz. Er steht für einen modernen Islam und ist darum in der Politik und bei den Medien gleichermaßen beliebt.
Zuletzt geändert von Kasimir am Mi 2. Sep 2015, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

Phoenix, 02.09.2015, 18:00

Terrorkrieg im Internet
Die mörderische Strategie des IS
Film von Sabina Wolf und Ahmet Senyurt

Am Boden morden, plündern oder zerstören. Anschließend im virtuellen Raum die Weltöffentlichkeit mit schrecklichen Bildern schockieren und gleichzeitig die eigenen Anhänger weiter radikalisieren: Der sogenannte „Islamische Staat", abgekürzt IS, ist die erste Terrororganisation, die kühl berechnend auf die Macht der Bilder und elektronischer Botschaften setzt. Dabei geht es schon längst nicht mehr um die Verbreitung von abstoßenden Videos. Laut der übereinstimmenden Ansicht von Sicherheitsexperten aus aller Welt haben islamistische Gruppen aus dem Umfeld des IS eine neue Front eröffnet: Sie wollen den Terror in den Westen tragen, um dort über das Internet Angst und Schrecken zu verbreiten. Kritische Infrastrukturen zu hacken, wie Wasserwerke, Energieversorger oder staatliche Einrichtungen seien für sie, so prahlen Jihadisten ganz offen im Netz, kein Problem. Terrorexperten in aller Welt nehmen diese Drohungen sehr ernst. Derartige Angriffe können im schlimmsten Fall unsere hochkomplexen und vernetzten Gesellschaften binnen Sekunden ins Chaos stürzen.

Die Filmer Ahmet Senyurt und Sabina Wolf dokumentieren mit aktuellen, investigativen Recherchen in Deutschland, Europa und im Frontgebiet zum sogenannten „Islamischen Staat" die Gefahren, aber auch den Kampf gegen diese neue Form des islamistischen Terrorismus.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

ZDF info, 02.09.2015


18:55
Abrechnung mit Afghanistan

Der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan ist weitgehend abgeschlossen. Über 3000 Soldaten verloren bisher ihr Leben. Die ISAF hinterlässt ein Land am Rande des Bürgerkriegs.

Um das verworrene Netz dieses Krieges zu entwirren, dessen Hauptmotiv es war, die Anschläge des 11. September zu rächen, haben die Filmemacher mit den Akteuren dieses langen Konfliktes gesprochen. Was hat der Einsatz gebracht? Und wie sieht die Zukunft Afghanistans aus?


20:15
Im Reich der Taliban
Leben unter der Scharia

Ende 2014 zieht die NATO ihre ISAF-Sicherheitstruppen aus Afghanistan ab - nach 13 furchtbaren Kriegsjahren. Doch immer wieder erschüttern schwere Anschläge die Hauptstadt Kabul.

Hier kämpft die Nationalarmee gegen die wachsende Macht der Taliban. Nagieb Khaja, westlicher Reporter mit afghanischen Wurzeln, reist in die Taliban-Hochburg im Tangi-Tal. Im afghanischen Hinterland haben die Gotteskrieger längst die Kontrolle übernommen.
Zuletzt geändert von Kasimir am Mi 2. Sep 2015, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

Arte, 02.09.2015, 19:30

Stille Wasser sind tief
Der Nassersee - Wasser in den Weiten der Wüste

Die Dokureihe ergründet in wunderschönen Bildern, wie die Natur und der Mensch in Harmonie mit den Lebenszyklen ganz unterschiedlicher Seen auf der Erde leben. In dieser Folge: Der riesige Nasser-Stausee erstreckt sich als künstlich angelegter Wasserspeicher inmitten der ägyptischen Wüste über mehr als 500 Kilometer. Das kolossale Unterfangen hat Ägypten von Grund auf verändert

Im Herzen Ägyptens reguliert der Nasser-Stausee seit nunmehr 40 Jahren die Fluten des ewigen Nils. Er entstand in den 1960er Jahren mit dem Bau eines riesigen Staudamms in Assuan. Der damalige ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser wollte sein Land modernisieren und dessen Stromversorgung verbessern. Dafür schreckt er nicht davor zurück, den Lauf des Nils, des zweitgrößten Flusses der Erde, zu ändern. In Ägypten trägt der Stausee, der sich über eine Länge von mehr als 500 Kilometer erstreckt, den Namen des ehemaligen Präsidenten. Der im Sudan liegende Teil des Sees heißt in Anlehnung an die Region Nubien, die durch ihn überschwemmt wurde, Nubia-See.

Seit dem Bau des Staudamms profitieren Mensch und Natur von den großen Süßwasserreserven. Der gezähmte Nil bringt nun kein zerstörerisches Hochwasser mehr mit sich, und inmitten der Wüste konnte ein neues Ökosystem entstehen. Die Fischerei hat sich entwickelt, Krokodile und Vögel haben sich am See niedergelassen. Doch wie lange wird das noch so bleiben? Denn auf dem Grund des Nasser-Stausees lagern sich Sedimente ab, und auch andere Länder planen heute Staudammprojekte am Nil, die das Wasser bereits weit vor dem Assuan-Staudamm aufhalten. So könnte diese fantastische Wasserquelle eines Tages versiegen.

http://www.arte.tv/guide/de/048886-002/ ... -sind-tief
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

Phoenix, 02.09.2015, 21:00

Sturm über dem Bosporus
Film von Georg Graffe

Das osmanische Reich stand auf tönernen Füßen. Die ungeklärte Nachfolge der Sultane - darüber sind sich die Experten heute einig - war einer seiner Schwachpunkte. Der andere war die schiere Ausdehnung des Reiches. Mit der gescheiterten Belagerung Wiens 1683 hatte das Imperium unter dem Halbmond seinen Zenit überschritten. Im Lauf der kommenden Jahrhunderte bröckelte es stetig an den Rändern, wechselte sein Image von der großen Bedrohung zum "kranken Mann" am Bosporus. Der Film folgt den Stationen seines langsamen Sterbens. In letzter Konsequenz - das ist das Fazit der Historiker - sind es europäische Gedanken und Visionen, die das morgenländische Imperium zu Fall brachten.

29. Mai 1453: Sultan Mehmet lässt zum Sturmangriff auf Konstantinopel blasen. In den Wochen zuvor haben seine gigantischen Kanonen Breschen in die mächtigste Stadtmauer der Welt geschlagen. Die erschöpften Verteidiger sind dem Angriff der Elitetruppen der Janitscharen nicht gewachsen. Die Metropole am Bosporus - die prächtigste Stadt der damaligen Epoche - fällt in die Hände der Osmanen. Der Weg nach Europa steht offen.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

Phoenix, 02.09.2015, 21:45

Terrorkrieg im Internet
Die mörderische Strategie des IS
Film von Sabina Wolf und Ahmet Senyurt

Am Boden morden, plündern oder zerstören. Anschließend im virtuellen Raum die Weltöffentlichkeit mit schrecklichen Bildern schockieren und gleichzeitig die eigenen Anhänger weiter radikalisieren: Der sogenannte „Islamische Staat", abgekürzt IS, ist die erste Terrororganisation, die kühl berechnend auf die Macht der Bilder und elektronischer Botschaften setzt. Dabei geht es schon längst nicht mehr um die Verbreitung von abstoßenden Videos. Laut der übereinstimmenden Ansicht von Sicherheitsexperten aus aller Welt haben islamistische Gruppen aus dem Umfeld des IS eine neue Front eröffnet: Sie wollen den Terror in den Westen tragen, um dort über das Internet Angst und Schrecken zu verbreiten. Kritische Infrastrukturen zu hacken, wie Wasserwerke, Energieversorger oder staatliche Einrichtungen seien für sie, so prahlen Jihadisten ganz offen im Netz, kein Problem. Terrorexperten in aller Welt nehmen diese Drohungen sehr ernst. Derartige Angriffe können im schlimmsten Fall unsere hochkomplexen und vernetzten Gesellschaften binnen Sekunden ins Chaos stürzen.

Die Filmer Ahmet Senyurt und Sabina Wolf dokumentieren mit aktuellen, investigativen Recherchen in Deutschland, Europa und im Frontgebiet zum sogenannten „Islamischen Staat" die Gefahren, aber auch den Kampf gegen diese neue Form des islamistischen Terrorismus.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

ZDF info, 02.09.2015, 22:15

Irak - Amerikas gescheiterte Mission

Gut elf Jahre nach dem Einmarsch der "Koalition der Willigen" - unter Führung der USA - scheint der Irak im Chaos zu versinken. Was lief schief?

Und was muss getan werden, um die Lage zu befrieden oder zumindest zu beruhigen? Michael Kirk zeigt, dass die Amerikaner nicht eine oder zwei falsche Entscheidungen getroffen haben, sondern viele Fehler machten - mit Auswirkungen auf den Irak.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

Phoenix, 03.09.2015, 09:30 & 18:00

Der Imam und die Knackis
Muslimischer Gefängnis-Seelsorger
Film von Ilyas Mec

Am Anfang ist so mancher Häftling irritiert: Ist der kumpelhafte Typ, der stets für einen Scherz zu haben ist, am Ende doch einer von ihnen, also ein Knastbruder? Spätestens wenn dieser aber abends aus dem Gefängnis heraus spaziert, wird auch dem Neuankömmling klar, dass es sich bei Mustafa Cimsit um den Imam handelt, der aus beruflichen Gründen im Knast ist.
Seit drei Jahren arbeitet Mustafa Cimsit im Gefängnis in Frankfurt-Preungesheim als Seelsorger für die muslimischen Gefangenen. Es sind die Gestrandeten der Gesellschaft, die Kriminellen, die Radikalen, um die sich der 42-jährige Islamwissenschaftler kümmert. Seine lockere Art hilft ihm, leichter Zugang zu den Häftlingen zu bekommen.

So war das auch bei Hasan K.: Als der 25-jährige schüchterne Mann wegen schweren Raubes ins Gefängnis kam, kümmerten sich die Salafisten um ihn und boten ihm in dieser schwierigen Situation Hilfe an. Hasan fand bei den salafistischen Gefangenen Anerkennung und eine Art Ersatzfamilie. "Die Salafisten sind nun mal auch im Gefängnis diejenigen, die ihre Werte und Ideologie am entschiedensten präsentieren", sagt Cimsit. Das beeindrucke gerade Neuankömmlinge. Die seien dann für die Extremisten leichte Beute. Das habe oft schon dazu geführt, dass einige als Kleinganoven ins Gefängnis kamen und es als religiöse Extremisten wieder verlassen hätten. Das will der Imam verhindern: Mit fast schon missionarischem Eifer kümmert sich Cimsit um die muslimischen Gefangenen. Der Imam hält im Gefängnis jede Woche das Freitagsgebet, bietet Gesprächskreise an, ist Ansprechpartner und Ratgeber vor allem, aber nicht nur in religiösen Belangen. Denn der Kampf um die Deutungshoheit des Korans wird schon seit Längerem auch in deutschen Gefängnissen geführt.

"Nicht viele kennen den Koran wirklich, aber sie werfen mit Versatz- stücken um sich, und das ist sehr gefährlich", sagt Cimsit. Zumal so mancher Gefangene versuche, seine kriminellen Taten religiös zu begründen, um sich so der moralischen Verantwortung zu entledigen. Spätestens da versteht der Imam aber keinen Spaß mehr: "Am Ende muss jeder Einzelne sein Handeln vor Allah verantworten", ist die Botschaft seiner Predigten. Bei Hasan und dem wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilten Ömer hat er damit kleine Erfolge erzielen können. Denn in Cimsit haben sie nicht nur einen Zuhörer, sondern auch einen kritischen Koranexperten gefunden, der es nicht durchgehen lässt, dass kriminelle Handlungen mit dem Verweis auf den Koran gerechtfertigt werden.
Im Gegensatz zu seinen katholischen oder evangelischen Kollegen, die täglich die Gefangenen betreuen können, stehen Cimsit für diese Arbeit gerade mal 16 Stunden in der Woche zur Verfügung. Obwohl mittlerweile mehr als ein Viertel der Gefangenen in deutschen Gefängnissen Muslime sind, ist ihre Seelsorge immer noch ein Provisorium, das auf das Wohlwollen von Behörden und das Engagement von Menschen wie Cimsit angewiesen ist.

Der Film von Ilyas Meç begleitet den muslimischen Gefängnis-Seelsorger Mustafa Cimsit bei seiner Arbeit, gewährt Einblicke in die Welt muslimischer Straftäter, in der religiöse Eiferer versuchen, das Zepter in die Hand zu nehmen, und zeigt, was ein engagierter Theologe dem entgegensetzen kann.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

ZDF info, 04.09.2015, 08:00

Forum am Freitag
Bauchtanz mal männlich

Was leicht und grazil aussieht braucht tatsächliche viel Training: Bauchtänzer Zadiel Sasmaz wird für Veranstaltungen gebucht, er gibt aber in Berlin auch Unterricht. Ein Mann, der Bauchtanz lehrt, ist ungewöhnlich. Dabei gab es traditionell auch männliche Bauchtänzer. "Forum am Freitag"-Moderatorin Nazan Gökdemir hat den Mann mit den außergewöhnlichen Beruf getroffen.

http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/program ... Dispatch=1
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

ZDF info, 04.09.2015


08:45
Alemania in Alanya!
Deutsche unter türkischer Sonne

Die deutsche Debatte über die Integration türkischer Mitbürger - in der Türkei erlebt man sie spiegelverkehrt. In Alanya an der türkischen Riviera hat sich eine deutsche Enklave gebildet.

In dem Touristenzentrum leben mittlerweile mehr als 6000 deutsche Rentner. Sie haben Deutschland den Rücken gekehrt, weil "es hier den Knochen so gut tut". Hier ist das Leben billiger, und auf deutsche Heimatgefühle muss keiner verzichten.


09:15
Monumente der Moderne
Der Bosporus-Tunnel

Die Millionenstadt Istanbul stand kurz vor dem Verkehrsinfarkt. Ein gigantischer Tunnel unter dem Bosporus sollte Abhilfe schaffen. Der Film dokumentiert die Entstehung eines Mega-Bauwerks.

Das gigantische Bauprojekt an einem der erdbebenreichsten Orte der Welt steht nun kurz vor der Vollendung.


10:00

Koran, Kommerz und Korruption
Die Türkei im Umbruch

Wohin treibt die Türkei? Wird die Republik unter Recep Tayyip Erdogan zu einem Ein-Mann-Staat, in dem der Koran wichtiger ist als die Verfassung?

"Vielleicht werden Studenten hier irgendwann einmal auch für Umweltschutz oder gegen die Macht des Kapitals auf die Straße gehen, wie bei euch in Deutschland. Aber derzeit haben wir in der Türkei um grundlegendere Dinge zu kämpfen", sagt der Student Cihangir.

Cihangir lebt in der Mittelmeerstadt Izmir und träumt von einer modernen Türkei. Wie er machen sich Millionen türkische Bürger Sorgen um die Zukunft des Landes. Ihnen geht es um Meinungsfreiheit, um das Recht darauf, ihr Leben so zu leben, wie sie es möchten, nicht wie die anderen es vorschreiben.

Seit 13 Jahren regiert die konservativ-islamische Partei des jetzigen Staatspräsidenten Erdogan die Türkei. Schritt für Schritt haben Erdogan und seine Mitstreiter einen politischen und gesellschaftlichen Umbau des Landes vollzogen. Die Türkei galt als säkulare Republik, gegründet auf den autoritären Ideen von Mustafa Kemal Atatürk, in der das Militär stets das letzte Wort hatte. Erdogan begrenzte die Macht der Militärs, verschaffte der sunnitischen Religion einen festen Platz im Bewusstsein der Nation und im Alltag der Institutionen und trat im Ausland selbstbewusst als Vertreter einer neuen, starken Türkei auf. Gleichzeitig forcierte die AKP einen gesellschaftspolitischen Umbau. Vom Schulsystem bis in die Verwaltungen wurden religiös-konservative Werte verankert, eine Entwicklung, die von Erdogans zahlreichen Anhängern begrüßt wurde. Zumal die Türkei im letzten Jahrzehnt wirtschaftlich erfolgreich war und die Einkommen stiegen.

Als im Jahr 2013 tausende - vor allem junge - Türken bei den Protesten um den Istanbuler Gezi-Park gegen diese konservative Bevormundung auf die Straße gingen und später massive Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung publik wurden, forcierten Erdogan und seine AKP-Partei auch den politischen Wandel. Mit seiner komfortablen Parlamentsmehrheit ließ Erdogan die Korruptionsvorwürfe unter den Teppich kehren, unterstellte die Justiz der Kontrolle der Regierung, führte massive Säuberungen bei Polizei und Justiz durch. Das Land ist seither zunehmend in zwei Lager gespalten: unbedingte Befürworter und entschiedene Gegner dieser Politik. Erdogan möchte ein Präsidialsystem, in dem er die Geschicke der Türkei weitgehend selbst bestimmen kann, die "neue Türkei", wie er sie nennt. Dagegen und gegen die zunehmende Aushöhlung von Bürgerrechten und Verfassungsgarantien stemmen sich seine Gegner im Land.

Die Dokumentation lässt Menschen zu Wort kommen, die die innenpolitischen Auseinandersetzungen im Alltag erfahren: den Chefredakteur der größten Oppositionszeitung, der trotz zahlreicher Gerichtsverfahren, die Erdogan gegen ihn anstrengt, weiter für die Unabhängigkeit der Presse kämpft. Den Staatsanwalt, dem wegen seiner Korruptionsermittlungen gegen Regierungsmitglieder nun selbst eine Gefängnisstrafe droht. Und den Studenten Cihangir, der sich nicht dem Lebensmodell der religiösen Konservativen unterwerfen will.

http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/program ... Dispatch=1


10:45
Die Osmanen - Geschichte eines Imperiums
Der Untergang des Reichs

Auf seiner Reise auf den Spuren der Osmanen erklärt Rageh Omaar, welche Probleme der Zusammenbruch des Osmanischen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg hinterlassen hat - bis heute.

Konflikte der osmanischen Geschichte wurden erst kürzlich wieder entfacht. Das Osmanische Reich kann in Ruhm und Glanz mit dem alten Rom gemessen werden. Doch seine Großtaten sind weitgehend untergegangen. Es bleibt ein Erbe von Spannungen und Konflikten.


11:25
ZDF-History
"Hurra, die Türken kommen!" - Als Gastarbeiter In Deutschland

Die Wirtschaft der noch jungen Bundesrepublik boomte, Arbeitskräfte aus der Türkei waren gefragt: Junge Männer kamen auf dem Bau, in der Schwerindustrie und im Automobilbau zum Einsatz.

Das deutsch-türkische Anwerbeabkommen vom 30. Oktober 1961 hatte die Zuwanderung in großer Zahl erst möglich gemacht. "ZDF-History" zeigt, wie sich das Verhältnis von Deutschen und Türken in den vergangenen 50 Jahren entwickelt hat, was trennt und was verbindet.
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Re: TV-Tipps

Beitrag von Kasimir »

WDR, 04.09.2015, 20:15

#jesuischarlie
Ein Hashtag und die Folgen

"Je suis Charlie" - ein Satz, der für ein unfassbares Attentat steht, aber auch für große Solidarität. Paris, 7. Januar 2015. Es war kurz nach halb zwölf, als sich bewaffnete Männer Zugang zu den Redaktionsräumen des Satire-Magazins Charlie Hebdo verschafften. Aus dem stummen Entsetzen entsteht am gleichen Tag ein Hashtag: #jesuischarlie.

http://www1.wdr.de/fernsehen/sendungen_ ... e-102.html
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