Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
As salamu alaikum,
ich mache jedes Jahr ähnliche Erfahrungen: zum teil völliges Ignorieren, keine Glückwünsche Wir sind aber bei Weihnachten und Ostern immer dabei, wobei sie wissen, dass es uns dabei nur ein Bedürfnis ist, ihnen entgegenzukommen. Auf die Feier selbst sind wir nicht aus.
Meine Schwester fragt mich immer: Oh, wie geht es dir denn? (in übertont mitleidigem Ton) und nach dem Ramadan: oh Gott, du siehst aber schlecht aus. Und meine Mutter drückt meinen Kindern Tage nach Id einen Zehner in die Hand und sagt kurz: zu eurem Fest. Ja, alles besser als nichts, kommt aber trotzdem irgendwie nicht so richtig warmherzig und ehrlich rüber.
Große Ausnahme: die zweite Frau meines Vaters (meine Eltern sind geschieden, also nicht gleichzeitig zwei Frauen ) schickt immer am Anfang zu Ramadan ein E-Mail und wünscht uns einen schönen, spirituell bereichernden Fastenmonat. (Bedenken hat sie nur wegen des Flüssigkeitsmangels, was sie immer sehr vorsichtig ausdrückt. ) Anmerkung: Sie ist die Einizige in der Familie, die ihren katholischen Glauben sehr ernst nimmt und auch lebt. (im positiven, nicht erzkonservativen Sinn).
Wie Musafira sagt: es tut weh.
Wa salam
Amina4
ich mache jedes Jahr ähnliche Erfahrungen: zum teil völliges Ignorieren, keine Glückwünsche Wir sind aber bei Weihnachten und Ostern immer dabei, wobei sie wissen, dass es uns dabei nur ein Bedürfnis ist, ihnen entgegenzukommen. Auf die Feier selbst sind wir nicht aus.
Meine Schwester fragt mich immer: Oh, wie geht es dir denn? (in übertont mitleidigem Ton) und nach dem Ramadan: oh Gott, du siehst aber schlecht aus. Und meine Mutter drückt meinen Kindern Tage nach Id einen Zehner in die Hand und sagt kurz: zu eurem Fest. Ja, alles besser als nichts, kommt aber trotzdem irgendwie nicht so richtig warmherzig und ehrlich rüber.
Große Ausnahme: die zweite Frau meines Vaters (meine Eltern sind geschieden, also nicht gleichzeitig zwei Frauen ) schickt immer am Anfang zu Ramadan ein E-Mail und wünscht uns einen schönen, spirituell bereichernden Fastenmonat. (Bedenken hat sie nur wegen des Flüssigkeitsmangels, was sie immer sehr vorsichtig ausdrückt. ) Anmerkung: Sie ist die Einizige in der Familie, die ihren katholischen Glauben sehr ernst nimmt und auch lebt. (im positiven, nicht erzkonservativen Sinn).
Wie Musafira sagt: es tut weh.
Wa salam
Amina4
Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Salam,
ich kann euch komplett verstehen, mir gehts teilweise genauso.
Ich hatte gerade auch ein sehr unschönes Aha-Erlebnis: Mein Bruder meinte daß sie nicht zum Eid-Fest kommen weil "uns das nichts bringt"
Manchmal frage ich mich wirklich warum immer ich diejenige bin die tolerant sein muß - aber andersrum funktioniert es nicht...
ich kann euch komplett verstehen, mir gehts teilweise genauso.
Ich hatte gerade auch ein sehr unschönes Aha-Erlebnis: Mein Bruder meinte daß sie nicht zum Eid-Fest kommen weil "uns das nichts bringt"
Manchmal frage ich mich wirklich warum immer ich diejenige bin die tolerant sein muß - aber andersrum funktioniert es nicht...
“God has revealed to me
that there are no rules for worship.
Say whatever and however your loving tells you to.
Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
that there are no rules for worship.
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Aha. Wenn er Dich das nächste Mal einlädt, sagst Du am besten auch "Sorry, das bringt mir nichts". Ehrlich, was ist denn mit Leuten nicht in Ordnung? Seit wann ist es ok, so extrem unhöflich zu sein?
Don't act like the hypocrite,
Who thinks he can conceal his wiles,
While loudly quoting the Qur'an.
Hafiz
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
und nicht mehr auf die Gefühle anderer zu achten ? ich versteh die eigene Verwandtschaft in solchen Punkten auch nicht ... so als ob man durch eine andere Religion ein komplett anderer Mensch geworden wäre ... und sie dieses Fremde einfach nicht sehen oder begreifen wollen ... doch wenn sie sich damit auseinander setzen würde, wäre es nicht mehr fremd und dann würde ihnen ein Eid mit der eigenen Schwester und das Gefühl einen schönen Tag mit der Familie zu verbringen auch etwas bringen ...Birtanem hat geschrieben:Aha. Wenn er Dich das nächste Mal einlädt, sagst Du am besten auch "Sorry, das bringt mir nichts". Ehrlich, was ist denn mit Leuten nicht in Ordnung? Seit wann ist es ok, so extrem unhöflich zu sein?
hat dein Bruder das wirklich so gesagt ? das ist arg verletzend ...
- Musafira
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Und was noch nervt: sie wuerden nie auf die Idee kommen, mit Muslimen Eid mitzufeiern (auch auf die Art: "Wieso soll ich das feiern? Das ist doch fuer Muslime! oder schlimmer noch - da wird dann die "Schuld" auf die Muslime geschoben: "Die wollen ja nicht, dass andere mitfeiern" - ach? Hat man es denn mal versucht???) aber sie halten es fuer selbstverstaendlcih, dass Nicht-Muslime an Weihnachten mitfeiern.
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Genau. Wenn ich nicht in die Kirche gehe bin ich die Böse und verwirr meine arme Nichte. Aber daß man auch mal andersrum tolerant ist das gibts nicht....Musafira hat geschrieben:Und was noch nervt: sie wuerden nie auf die Idee kommen, mit Muslimen Eid mitzufeiern (auch auf die Art: "Wieso soll ich das feiern? Das ist doch fuer Muslime! oder schlimmer noch - da wird dann die "Schuld" auf die Muslime geschoben: "Die wollen ja nicht, dass andere mitfeiern" - ach? Hat man es denn mal versucht???) aber sie halten es fuer selbstverstaendlcih, dass Nicht-Muslime an Weihnachten mitfeiern.
Mein Mann meinte auch daß er mit ihm mal reden möchte, er ist nämlich extra wegen ihnen mit in die Kirche gegangen...
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- Judy
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Das ist ja alles traurig, was ihr da schreibt Meine Mutter scheint na n echter Schatz zu sein...
Aber wie gesagt, aus anderen Fällen kannte ich es auch so, dass Mütter sagen: "Wie machen das einfach so: ihr kommt die christlichen Feste zu uns und wir an Aid zu euch!" Und die Tochter bestand darauf, dass es für sie ja haram sei zu Weihnachten zu kommen und sie nicht mit Nichtmuslimen feiern will, weil die nicht an den Koran glauben
Völlig unverständlich bleibt es mir, dass man erwartet, dass man zu Weihnachten kommt, bei den wichtigen Gelegenheiten mit in die Kirche geht und selbst gar nicht auf die Idee kommt, die islamischen Feste mitzufeiern...*sprachlos* und ich finde auch, wie Birtanem, einfach unhöflich
Aber wie gesagt, aus anderen Fällen kannte ich es auch so, dass Mütter sagen: "Wie machen das einfach so: ihr kommt die christlichen Feste zu uns und wir an Aid zu euch!" Und die Tochter bestand darauf, dass es für sie ja haram sei zu Weihnachten zu kommen und sie nicht mit Nichtmuslimen feiern will, weil die nicht an den Koran glauben
Völlig unverständlich bleibt es mir, dass man erwartet, dass man zu Weihnachten kommt, bei den wichtigen Gelegenheiten mit in die Kirche geht und selbst gar nicht auf die Idee kommt, die islamischen Feste mitzufeiern...*sprachlos* und ich finde auch, wie Birtanem, einfach unhöflich
Wa aleikom salam, Judy
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"Wir sind alle bestimmt zu leuchten, wie es die Kinder tun." Nelson Mandela
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Und was noch nervt: sie wuerden nie auf die Idee kommen, mit Muslimen Eid mitzufeiern (auch auf die Art: "Wieso soll ich das feiern? Das ist doch fuer Muslime! oder schlimmer noch - da wird dann die "Schuld" auf die Muslime geschoben: "Die wollen ja nicht, dass andere mitfeiern" - ach? Hat man es denn mal versucht???) aber sie halten es fuer selbstverstaendlcih, dass Nicht-Muslime an Weihnachten mitfeiern.
Jaja, das kenne ich leider auch nur zu gut. Von uns wird ständig und immer verlangt, dass wir uns anpassen, zu Weinachten kommen etc., aber im Gegenzug kommt da gaaaar nichts. Manchmal ist das echt Sch****, ums mal so zu sagen.Völlig unverständlich bleibt es mir, dass man erwartet, dass man zu Weihnachten kommt, bei den wichtigen Gelegenheiten mit in die Kirche geht und selbst gar nicht auf die Idee kommt, die islamischen Feste mitzufeiern...*sprachlos* und ich finde auch, wie Birtanem, einfach unhöflich
Das einzige, was meine Mutter macht, ist bei jeder Gelegenheit den Kindern Geschenke zu kaufen, das macht sie dann auch zum Id, aber da wird eh oft alles in Geschenken und Geld ausgedrückt.
Liebe Grüße
Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Selam,
naja, gut zu wissen dass es nicht nur mir so geht mit dieser einseitigen Erwartungshaltung (dass wir zwar christliche Feiertage "mitfeiern" sollen, muslimische jedoch ignoriert werden). Habs leider durch den ganzen Umzugsstress noch nicht geschafft meine Familie darauf anzusprechen, hab es aber auf jeden Fall vor.
naja, gut zu wissen dass es nicht nur mir so geht mit dieser einseitigen Erwartungshaltung (dass wir zwar christliche Feiertage "mitfeiern" sollen, muslimische jedoch ignoriert werden). Habs leider durch den ganzen Umzugsstress noch nicht geschafft meine Familie darauf anzusprechen, hab es aber auf jeden Fall vor.
"Woran du aber dein Herz hängst, das ist dein Gott"
Martin Luther
"Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch, aber auf dem Boden des Bechers wartet Gott."
Werner Heisenberg
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
*seufz* Immer wenn ich denke es geht nicht schlimmer: Mein Bruder hat mir gerade erklärt daß ich intolerant bin. Weil ich "verlange" daß sie an "meinen" religiösen Festen mitmachen. Ich bin gerade sowas von mit den Nerven runter, ich kanns euch gar nicht sagen....
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
Ehrlich, dafür fehlt mir jedes Verständnis. Du LÄDST SIE ZUM ESSEN EIN und mußt Dir dafür so einen Blödsinn anhören? Lass Dich mal , das tut mir ehrlich leid für Dich und ich frage mich gerade, was genau mit Deinem Bruder nicht stimmt *ratlos* Wie soll denn eine multikulturelle Gesellschaft funktionieren, wenn das nicht mal innerhalb einer Familie klappt
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Who thinks he can conceal his wiles,
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Hafiz
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Re: Ramadan und eure (nicht-muslimische) Familie
ich bin in der Tat mehr als sprachlos Dilara
Sei gedrückt
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