@Mona,
und ich auch
marion hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass man beim Fasten "face to face" zu sich selber steht und da es keine Ablenkung in Form von Nahrungsaufnahme oder Trinken gibt, muss man durch. Meiner Meinung nach ist es viel besser wenn man sich gar nicht ablenkt und auf Fernsehen wie auch auf Radiohören verzichtet. Sicher hat alles seinen Sinn und sich so richtig pur zu erleben, hat schon was erschreckendes an sich. Eines ist jedoch sicher. Der Glaube, dass das Fasten durch Gottes Hilfe getragen wird, hilft einem viel weiter. Also solange keine körperlichen Schwierigkeiten entstehen, scheint mir, dass alles seine Berechtigung hat.
Manchmal darf man auch nichts tun und sich einfach auf sich selbst besinnen
Mit diesem "face to face" ohne Ablenkung hatte ich gerechnet und hätte normalerweise eigentlich genau das spannend gefunden, in Bezug auf persönliche Themen - eben auch: die "Baustellen" - und ich habe im Moment schon einige - und, wenn es in diese Richtung gehen würde (war ganz im Hintergrund ein Wunsch) auch spirituell.
Ich hatte vorher keine Erfahrung mit irgendeiner Form von Fasten und mir am ehesten vielleicht eine Art von Sensibilisierung vorgestellt, die ich auf einigen Wüstenreisen (zu Fuß, und eben auch in der Situation von Reduktion, Belastung etc.) erlebt hatte.
Ich glaube inzwischen, dass ich mich durch das ganze Thema Fasten und Ramadan von Anfang an unter Druck gesetzt habe. Ich habe die rituelle Seite des Islams vorher nie praktiziert, wollte/will diese Erfahrung aber machen (mit ein bisschen Abstand – so geht es nicht – der ganze Perfektionismus und vielleicht auch die ganze Rationalität hat hier wenig zu suchen. Irgendwie ist es ja auch eine Lektion, vielleicht auch etwas, was mit diesem „Besinnen auf sich selbst“ zu tun hat). Dazu kommt meine "islamische Umgebung", nicht mit Forderungen (ok. – beobachtet wird schon, was ich so mache - ob kommentiert und bewertet, weiss ich nicht wirklich), vielleicht ist es eher ein halb unterschwelliger Wunsch nach Teilhabe von mir aus. Und all das hing dann vollkommen am Ramadan - und kollidiert mit den "Baustellen" (bzw. ist selber eine davon) - und wahrscheinlich auch noch mit den aktuellen 40+-Temperaturen.
Jetzt mache ich Fastenpausen – gestern gefastet – heute nicht - eigentlich kann ich nur Tag für Tag sehen, wie es weitergeht, genau das fühlt sich aber im Moment richtig für mich an.