Wie gehts euch?

[Arife]

Aber Rosalie, ist es denn schlimm dass du nur eine Suppe isst? Wenn ihr frisches Gemüse reinschnippelt bekommst du doch auch reichlich gute Nährwerte.

[UmmYousra]

Hallo,
nach dem Wochenende jetzt geht es mir auch wieder besser. Meine Tochter hat relativ gut geschlafen und ich konnte mich mittags auch mal ein Stündchen hinlegen. Die Batterien sind wieder aufgeladen und halten hoffentlich bis zum nächsten WE.

Ich esse zum Fastenbrechen meist auch nur ein Schälchen Suppe und danach noch eine Kleinigkeit von der "Hauptmahlzeit". Wir kochen zwar immernoch normale Portionen, die reichen aber meist mehrere Tage.
Seit mein Mann meinem Beispiel folgt und sich den Bauch nicht mehr so voll schlägt, geht es ihm auch besser.
Ich finde es sogar gut, dass mein Hunger so schnell getilgt ist. So hab ich dann auch keinen Appetit mehr auf die sonst so gefährlichen Dickmacher (vor allem Kuchen), von denen ich normalerweise geradezu abhängig bin. (Leider sieht man mir diese "Abhängigkeit" auch an.) Zum Sohour allerdings brauche ich dann doch eine normale Portion.

Ich lege generell großen Wert auf ein gemeinsames Essen. Meine Tochter vermißt es ja jetzt noch nicht so. Sie isst ja meist etwas anderes als wir und wird gefüttert. Da bin ich ja dann sowieso bei ihr. Die zum Essen aufmunternden Happen die ich sonst immer selbst genommen habe täusche ich jetzt halt einfach vor. Bei älteren Kindern finde ich es aber auch sehr schade, wenn nicht gemeinsam gegessen wird. Das kann bei kleinen "Nahrungsverweigerern" schon zum Problem werden. Die Vorbildfunktion fehlt dann halt.

Ich wünsche euch noch einen leichten Fastentag
Maryam

[Rosalie]

Naja, eigentlich will ich nicht nur eine Suppe essen, ich steh gar nicht so sehr auf Suppe, dass ich sie jeden Abend als Hauptgericht essen mag, auch wenn sie nahrhaft genug ist. Daher wäre meine Wahl eher, die Suppe wegzulassen und irgendein leckeres Hauptgericht zu essen. Aber das klappt ja auch nicht Und 3 Löffel Suppe sind nun echt nicht das Wahre.
Komischerweise hab ich jetzt auch meistens eher Lust auf ungesundes Essen.

[nouar]

Einfach so aufs Brot? oder mit irgendwas kombiniert?
Ich mag Harissa auch gerne ..... aber so pur aufs Brot
Ich glaube, ich probiere es mal vorsichtig aus.

[Jasinah]

Salam,

auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, aber ich finde man kann sich auch alles negativ reden (bezüglich fehlender Familiensinn, bzw. Familientisch) und ein Problem daraus machen. Ramadan ist doch nur einmal im Jahr. Und erstens sollten eben gerade andere Sachen, als das Essen im Mittelpunkt stehen und das sollen die Kinder auch vermittelt bekommen und zweitens kann man auch ohne den üblichen Familientisch in Kommunikation mit dem Kindern bleiben. Je nach Alter muß man andere Rituale der Gemeinsamkeit einführen und gerade im Ramadan, wo eben alles anders ist, ist das dann das Besondere. Außerdem löst sich das Problem von selbst, wenn die Kinder älter werden, bzw. Iftar früher ist.
Ich kann auch die mangelnde Familienfreundlichkeit nicht teilen. Entweder ist meine Familie da speziell, oder die "Türken" sind anders oder ich bewege mich in anderen Kreisen... keine Ahnung. Alles sind super kinderfreundlich und Kinder gehören einfach dazu.
LG Jasinah

[Rosalie]

Du kannst es mit Frischkäse kombinieren, das machen mein Mann und ich auch öfter. Eigentlich kannst du es mit fast allen neutralen oder herzhaften Sachen kombinieren, finde ich Pur geht natürlich auch, dann schmeckt es bloß einfach nur scharf und sonst nach nix. Kannst das Brot ja reindippen, anstatt es zu bestreichen, und ein bisschen Olivenöl dazu auf den Teller geben.

Ich hab heute richtig gegessen. War alleine, mein Mann hatte war in Berlin zu erledigen und ist ein bisschen später nach Haus gekommen, also konnte ich mal gechillt mit 'ner Zeitschrift am Tisch essen (ich bin ein verkorkstes Einzelkind und stehe ab und zu auf solche ungeselligen Sachen, ich fand es als Kind übrigens auch nie schlimm alleine zu essen, besonders, wenn meine Mutter mit am Tisch saß und mit mir gequatscht hat ), und es gab Schnitzel. Die Schnitzel hab ich echt gebraucht, ich glaub, ich ess gleich das letzte auch noch auf

[Birtanem]

Ich glaube, mit "mangelnder Familienfreundlichkeit" war das Ausfallen der gemeinsamen Mahlzeiten gemeint. Ich weiß nicht, mir sind gemeinsame Mahlzeiten auch wichtig, aber so ganz kann ich die Aufregung auch nicht verstehen. Wie Jasinah schon sagt, es ist doch nur ein Monat.

[ummmohammed]

bin nervös, muss morgen zum arzt, sehen, ob das antibiotikum angeschlagen hat...insha allah khir,...
ich mag das es im ramadan immer nur eine malzeit gemeinsam gibt, die kinder gehen gleich dannach ins bett, bekommen auch schon früher ne kleinigkeit,...ich find es nicht soooo schlimmm, sonst essen wir seltener zusammen!

[maryamberlin]

Na, meine Kleine ist das halt sehr schlafbedürftig. Nachdem sie heute das erste Mal wieder früh aufstehen musste (um 6.45) hat sie gleich gefragt, ob sie heute abend nicht schon früher ins Bett kann, also um 19.00 statt um 20.00 .
(Die hat auch als Baby von abends 19.00 bis am nächsten Tag um 9.00-10.00 durchgeschlafen..und dann nochmal vormittags ne halbe Stunde und nachmittags 2 Stunden.. )

Ich war ja wiegesagt bereit gewesen, sie "extra wegen Ramadan" länger aufbleiben zu lassen und dann nach dem gemeinsamen Essen sofort ins Bett zu gehen, ich dachte ja, dass das für eine 7-jährige in den Ferien durchaus praktikabel wäre, aber sie hat mich eines besseren belehrt...

Ich finde einen Monat übrigens schon ganz schön lang für Kinder, aber da sind die Ansichten wohl verschieden. Aber vielleicht nervt mich auch einfach nur das Gefühl, ständig am Essenstisch zu sitzen.

Ich denke, dass das Gefühl der "Familienunfreundlichkeit" sich aber nicht nur auf die fehlenden gemeinsamen Mahlzeiten bezieht. Es betrifft mich zwar momentan nicht, da ich ja alleine mit den Kindern (alles Mädchen) bin, aber wenn man eine "richtige" Familie mit Vater und Mutter ist, ist es ja relativ schwierig gemeinsame religöse Erlebnisse im größeren Rahmen zu haben, da alle Events in den Moscheen ja nach Geschlechtern getrennt sind, und die Kinder daher nie mit Vater und Mutter in diesem Rahmen gemeinsam sein können. Das fände ich schon auch sehr schade...

[Birtanem]

Hab ich so noch nie betrachtet, weil ich kein, aber auch wirklich gar kein Interesse an religiöser Freizeitgestaltung, ob nun gemeinsam oder nicht, habe

[maryamberlin]

Ich im Prinzip schon. Aber ich merke, dass ich diese Geschlechtertrennung dort ( in der Moschee) gerade für das Bewusstsein der Kinder etwas, hm naja, kontraproduktiv finde. Also für mich selber kann ich das soweit akzeptieren, denn wenn ich dieses religiöse Erlebnis haben will, ist es mir eigentlich ziemlich egal, wer da denn alles neben oder vor und hinter mir ist. Aber ich finde es für Kinder schon ziemlich komisch, wenn sie sehen, dass Männer und Frauen in diesen Zusammenhängen nicht normal miteinander kommunizieren können.

Letztens war ich mit Tochter in der Moshee zum Iftar, und da wollte eine Frau sie mit irgendwelchen Sachen "zu den Männern" schicken. Sie wusste halt nicht wo das ist, da habe ich mich angeschickt, sie zu begleiten, da war diese Frau dann ganz entsetzt..."aber da sind doch die Männer!"... Ich bin dann trotzdem mitgegangen und meine Tochter hat es auch nicht so richtig mitbekommen, aber das sind schon so komische Verhaltensweisen, von denen ich nicht unbedigt möchte, dass sie die verinnerlicht..

[Birtanem]

Da gebe ich Dir recht, das würde ich auch nicht wollen. Aber ich glaube, Religion wird bei der Erziehung meiner Kinder eher eine untergeordnete Rolle spielen, das Vermitteln kultureller Werte dafür umso mehr.

[maryamberlin]

Na ein paar kulturelle Werte vermittele ich schon auch .

Aber Religion finde ich schon auch wichtig. Und finde es halt schade, dass ich nirgendwo so das Richtige finde, wo ich "andocken" kann. Ich denke halt das es schön ist, wenn sie in irgendeiner Form mitbekommen, dass sie Teil eines größeren Ganzen sind. Das muss jetzt nicht in Form der vielbeschworenen "Umma" sein, aber irgendwie ein Gefühl von "hier gehör ich hin" über den Rahmen unserer Kleinfamilie hinaus hätte schon was. Leider ist meine eigene Familie ( bis auf der Teil in Irland) dermaßen nicht-familienorientiert und nicht-religiös, dass die dazu gar nicht taugen...

Bin

[Musafira]

Ich glaube, mit "mangelnder Familienfreundlichkeit" war das Ausfallen der gemeinsamen Mahlzeiten gemeint. Ich weiß nicht, mir sind gemeinsame Mahlzeiten auch wichtig, aber so ganz kann ich die Aufregung auch nicht verstehen. Wie Jasinah schon sagt, es ist doch nur ein Monat.

Ach weisst du, wenn eine mal beginnt eine Sache zu nerven, nervt ploetzlich alles daran.
Mit mangelnder Familienfreundlichkeit insgesamt habe ich z.B. auch die Geschlechtertrennung gemeint - daher meine Bemerkung es gaebe nicht viel Familie, sondern nur Maenner, Frauen, Kinder.
Bei meiner Schwiegerfamilie gehoeren Kinder auch immer irgendwie "dazu", aber Kinder gehen halt immer irgendwie nebenher, da wird nie auf die Beduerfnisse der Kinder eingegangen. Hat jetzt aber auch nichts mit dem Ramadan zu tun, das war nur eine generelle Bemerkung aus Frust heraus.

[adaia]

Mich stört das gar nicht, wenn meine Kinder schon im Bett liegen, während ich Iftar esse (was dieses Jahr wegen Ferien aber noch nicht der Fall ist).
Dann hab ich wenigstens meine Ruhe. Ohne Geschwisterstreiterei, ohne Geschrei - einfach nur Ruhe.
Und ob ich bei IHREM Abendessen mitesse oder nicht, das ist den Kindern doch wurscht. Hauptsache, ich sitze dabei.