Ramadan= Einsamkeit

Wie der Forentitel schon sagt: bringt hier alle eure Gedanken/Ideen rund um Ramadan u.a. Feste an: Bastelideen, Rituale um die Feste zu gestalten auch juristische Fragen zum Ramadan etc.
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rosaveilchen
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Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von rosaveilchen »

salam ihr Lieben ^^

ich bin grade echt trauriger Stimmung je näher der Ramadan rückt.
Ich möchte ihn gerne mitmachen aber ich muss sagen dass mir die Motivation fehlt.
Sicher, man sollte fasten weil man Allahs Wohlgefallen etc erlangen möchte, aber wie kann man bei der Sache sein wenn man das Fastenbrechen alleine begeht?

Mein Fast-Ehemann wird fast jeden Abend in der Moschee sein was ich jedoch auch für ihn will, da er sich diesen Monat ganz auf seinen Glauben konzentrieren soll...

aber wenn man weiß dass man mehr oder weniger die einzige Person in der Stadt ist die alleine das fastenbrechen begeht, ist das ganz schön hart vorallem wenn es der erste Ramadan ist ...

Tut mir leid, dass ich so rum jammere ^^
ach, ich weiß auch nicht, ob ich nicht einfach ne Mücke zum elefanten mache ...
Zuletzt geändert von rosaveilchen am Mi 9. Sep 2009, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
adaia

Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von adaia »

Mein Fast-Ehemann wird fast jeden Abend in der Moschee sein was ich jedoch auch für ihn will, da er sich diesen Monat ganz auf seinen Glauben konzentrieren soll...
Im Islam gibt es die weitverbreitete Vorstellung, dass die Heirat der halbe Glaube ist.
Wenn das so ist, dann gehört da nicht nur die Heirat an sich dazu, sondern natürlich auch, dass man sich hinterher auch um seinen Ehepartner kümmert und ihn nicht alleine lässt.
Wenn er das Fastenbrechen mit dir (seiner Familie) verbringt, dann tut er also etwas für seinen Glauben. Und in meinen Augen mehr, als wenn er dich den ganzen Monat alleine lässt beim Fastenbrechen und dich damit traurig macht.
Ramadan ist für mich (und Gott sei Dank sieht das mein Mann genauso) ein Monat, in dem man sich auch verstärkt um die Familie kümmert, da diese ein wichtiger Bestandteil im Islam ist.
Stell dir mal vor, wie das später auf eure Kinder wirkt, wenn sich der Papa in diesem Monat nicht um sie kümmert, sondern jeden Abend verschwindet? Meinst du, die freuen sich darauf?
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Rabia
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, rosaveilchen!
1.- :bussi:
2.- adaias Ausführungen kann ich hier nur voll zustimmen.
3.- Du schreibst "Fast-Ehemann". Wie wäre es noch vor Ramadanbeginn mit einer Nikah? Nur so um das Ganze in Ordnung zu bringen??? Die Feier und das Standesamt können ja später folgen. Geht mich nichts an, ich weiß. :oops: Ich habe aber das seltsame Gefühl, dass es vielleicht genau das ist, was deinen Freund für einen ganzen Monat weg von dir in die Moschee treibt, nämlich sein eigenes schlechtes Gewissen........ :? :(
4.- Die meisten Moschee, jedenfalls hier in Frankfurt, haben abends ein Programm für Männer und Frauen. Nämlich gemeinsames Fastenbrechen (nach Männern und Frauen getrennt) und Maghrib, Isha und Tarawih, also die anfallenden Gebete. Manche bieten auch noch spezielle Dars an, also Erläuterungen, Unterricht, reden zu bestimmten Themen.
5.- Hast du nicht vielleicht unverheiratete, muslimische Freundinnen, die du nacheinander zum Iftar und zum Beten einladen könntest? Die dich dann auch zurück einladen würden???
6.- :knuddel: :knuddel: :knuddel:
Wasalam
Sprich: "Mein Gebet und mein Opfer und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten." (6:162)
malaika

Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von malaika »

Hallo rosaveilchen
Rabia hat geschrieben: 5.- Hast du nicht vielleicht unverheiratete, muslimische Freundinnen, die du nacheinander zum Iftar und zum Beten einladen könntest?
Das finde ich eine gute Idee. :)

Ansonsten finde ich auch, dass dein Partner zumindestens an einigen Abenden mit dir zusammen sein sollte. Und kann er dich eigentlich nicht auch mal in die Moschee mitnehmen?
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filfla
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von filfla »

Salam,

ich werd auch die meiste Zeit Iftar allein verbringen...das ist jetzt nicht grad tröstlich....aber musste kurz Erwähnung finden :verysad:
"Ich will Wasser in die Hölle gießen und Feuer ins Paradies legen, damit diese beiden Schleier verschwinden und niemand mehr Gott aus Furcht vor der Hölle oder in Hoffnung aufs Paradies anbete, sondern nur noch um Seiner ewigen Schönheit Willen" (Rabia al-Adawiyya).
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Rabia
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, fifla!
Du Arme! :knuddel: :bussi:
Dann gelten unsere Vorschläge auch für dich. Wo wohnst du denn? Vielleicht wohnt ja eine Schwester von uns in deiner Nähe?
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von rosaveilchen »

filfla hat geschrieben:Salam,

ich werd auch die meiste Zeit Iftar allein verbringen...das ist jetzt nicht grad tröstlich....aber musste kurz Erwähnung finden :verysad:


:kiss2:
rosaveilchen
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von rosaveilchen »

adaia hat geschrieben:
Im Islam gibt es die weitverbreitete Vorstellung, dass die Heirat der halbe Glaube ist.
Wenn das so ist, dann gehört da nicht nur die Heirat an sich dazu, sondern natürlich auch, dass man sich hinterher auch um seinen Ehepartner kümmert und ihn nicht alleine lässt.
Wenn er das Fastenbrechen mit dir (seiner Familie) verbringt, dann tut er also etwas für seinen Glauben. Und in meinen Augen mehr, als wenn er dich den ganzen Monat alleine lässt beim Fastenbrechen und dich damit traurig macht.
Ramadan ist für mich (und Gott sei Dank sieht das mein Mann genauso) ein Monat, in dem man sich auch verstärkt um die Familie kümmert, da diese ein wichtiger Bestandteil im Islam ist.
Stell dir mal vor, wie das später auf eure Kinder wirkt, wenn sich der Papa in diesem Monat nicht um sie kümmert, sondern jeden Abend verschwindet? Meinst du, die freuen sich darauf?
salam,

danke für deine Antwort,

aber wir sind ja noch nicht verheiratet. Wenn wir es wären, wäre er nicht jeden Abend aus den von dir genannten Gründen in der Moschee ^^ .
rosaveilchen
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von rosaveilchen »

Rabia hat geschrieben:Salam alaikum, rosaveilchen!
1.- :bussi:
2.- adaias Ausführungen kann ich hier nur voll zustimmen.
3.- Du schreibst "Fast-Ehemann". Wie wäre es noch vor Ramadanbeginn mit einer Nikah? Nur so um das Ganze in Ordnung zu bringen??? Die Feier und das Standesamt können ja später folgen. Geht mich nichts an, ich weiß. :oops: Ich habe aber das seltsame Gefühl, dass es vielleicht genau das ist, was deinen Freund für einen ganzen Monat weg von dir in die Moschee treibt, nämlich sein eigenes schlechtes Gewissen........ :? :(
4.- Die meisten Moschee, jedenfalls hier in Frankfurt, haben abends ein Programm für Männer und Frauen. Nämlich gemeinsames Fastenbrechen (nach Männern und Frauen getrennt) und Maghrib, Isha und Tarawih, also die anfallenden Gebete. Manche bieten auch noch spezielle Dars an, also Erläuterungen, Unterricht, reden zu bestimmten Themen.
5.- Hast du nicht vielleicht unverheiratete, muslimische Freundinnen, die du nacheinander zum Iftar und zum Beten einladen könntest? Die dich dann auch zurück einladen würden???
6.- :knuddel: :knuddel: :knuddel:
Wasalam

wa alaikum as-salam,

Danke schön für deine Antwort, es hilft ungemein wenn einem zugehört wird :ja:

beim Dritten Punkt hast du recht ... wegen seinem schlechten gewissen wird er den ganzen Monat in der Moschee sein, und das ist ja auch der Grund warum ich es für ihn möchte ... Denn leider würde eine Nikah noch nicht geeignet sein:

1. ich bin noch nicht konvertiert und christin bin ich auch nicht ^^
2. wir wohnen jeweils in einer WG
3. müsste ja die standesamtliche Hochzeit schnellst möglich folgen, aber ich muss es dank meine Familie langsam angehen... sie müssen sich erst an ihn gewöhnen... sonst würde er das schwarze schaf der Familie sein

beim 4. Punkt ist es auch ein bisschen schwieriger, denn unsere Moschee bietet glaub ich nur jeden Samstag etwas für Frauen an

und der 5. Punkt : bei uns gibt es leider keine weiteren unverheirateten Muslima in der Umgebung ... Jena ist klein und die Zahl der Muslime überschaubar ^^

wenn man drüber reden kann, geht es einem wirklich gleich viel besser...

ich denke es ist okay diesen Monat allein zu sein um auch einfach mit mir selbst ins Reine zu kommen und die seit langen anstehende entscheidung zu treffen.


herzlichen dank an alle :danke:
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nurhrii
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von nurhrii »

rosaveilchen,

hast ne pn.
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
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Rabia
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, rosaveilchen!
1. ich bin noch nicht konvertiert und christin bin ich auch nicht ^^
Du scheinst auf deinem Weg zum Islam aber offensichtlich sehr weit gekommen zu sein, wenn du dir darüber Gedanken machst, in diesem Monat alleine zu sein........?

Wie wäre es, wenn du mal in eurer Moschee/den Moscheen vorbei gingest und dein Problem mit dem Imam/den Imamen besprichst? Hat er/haben sie Frau und Kinder in Jena? Wo brechen sie ihr Fasten? Vielleicht ist ihm/ihnen gar nicht bewusst, dass es in seiner/ihrer Stadt weibliche Muslimas / Fast-Muslimas gibt, die im Ramadan abends alleine sind. Wie ist das an deiner Uni? Gibt es dort keine Muslimas? Ja, vielleicht sind sie verheiratet.........aber was machen deren Männer abends? Vielleicht sind auch sie in der Moschee?
Tarawih ist übrigens immer für Männer und Frauen. Weshalb ich mir auch eigentlich nicht gut vorstellen kann, dass du dort nichts zu essen bekommen würdest, die Männer aber schon........ :?
Bitte, frag mal nach..... :)
Wasalam
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malaika

Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von malaika »

rosaveilchen hat geschrieben: und der 5. Punkt : bei uns gibt es leider keine weiteren unverheirateten Muslima in der Umgebung ... Jena ist klein und die Zahl der Muslime überschaubar ^^
Ich habe da vorhin etwas überlesen bzw. mich falsch ausgedrückt ... war noch nicht wach.

Was ich schreiben wollte war -- warum nicht ein Fastenbrechen mit nicht-muslimischen Freundinnen veranstalten? Du könntest sie zur Iftar-Zeit einladen, vielleicht ganz traditionell ein paar Datteln as Vorspeise servieren und ein schönes Essen kochen. Ob die anderen vorher gefastet haben oder nicht, ist doch gar nicht so wichtig. Ich kenne in Kairo auch viele Nicht-Muslime (einschließlich mir selber), die gerne zu einem Iftar gehen. Es geht doch auch um die Gemeinsamkeit und nicht nur darum, dass alle Teilnehmenden vorher gefastet haben. :)
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Rabia
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, malaika!
Das ist zwar eine nette Idee, wird rosaveilchen in ihrer speziellen Situation m.E.n. wenig bringen. Falls ich sie richtig verstanden habe, richtig zwischen den Zeilen gelesen habe, geht es ihr eben auch darum, den islamischen way-of-life Probe zu leben, also zu erfahren, wie sich Ramadan im muslimischen Famlilien- und/oder Freundeskreis anfühlt und was es ihr spirituell gibt. Wie es ist, aus Glaube an Gott auf Nahrung zu verzichten und ob sie das tatsächlich glauben kann/will.
Aber vielleicht irre ich mich ja auch und sollte aufhören, in Texte mehr hinein zu interpretieren, als tatsächlich in ihnen steht...... :confused:
Wasalam
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NourElShams85

Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von NourElShams85 »

hallo rosaveilchen! ich kann dir leider gar nicht helfen, aber sei mal gedrückt :knuddel: , du hörst dich wirklich sehr traurig an :(
die vorschläge die schon kamen finde ich eigentlich alle gut, auch wenn du es dir vielleicht anders vorstellen würdest, ist es doch besser als allein zuhause zu sitzen, oder?
noch eine frage: die entscheidung=deine konvertierung, richtig? da hast du doch etwas worauf du dich freuen kannst :D wirst das ja wohl kaum ganz allein machen? ;)
ganz liebe grüße!
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Elisabeth
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Re: Ramadan= Einsamkeit

Beitrag von Elisabeth »

Salam, Rabia,
gerade habe ich bemerkt, dass du wieder da bist, :knuddel:
Schön, dich wieder zu lesen! :dancing:

Salam
Elisabeth
"Spende nicht, um dafür selbst mehr zu empfangen" Sura 74/6
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