Wer krank/schwanger ist muss nicht fasten!

[Asiye]

Scheinbar hast Du mich doch verstanden. Genau darum bin ich dagegen.

[Madeleine]

So, nun muss ich mal aus medizinischer Sicht etwas beitragen: Schwangere haben einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf, da das Blutvolumen steigt und der Wasserumsatz ebenso. Von bis zu 18-stündiger Flüssigkeitskarenz würde ich also dringend abraten!
Aber da die Betreffende ja selbst Ärztin ist, wird sie wohl in Kenntnis dieser Tatsachen handeln, außerdem ist sie erwachsen.

[Rajaa]

Salam ... die anderen Schwangerschaften hat diese Schwester vermutlich zu Jahreszeiten erlebt, an denen die Tage wesentlich kürzer sind. Da kann ich dann wirklich keine Probleme erkennen, wenn in einer kühlen Jahreszeit tagsüber einige Stunden fastet, trotz Schwangerschaft.
Aber bei über 30 Grad im Schatten 18 Stunden fasten und tags wegen vorhandener Kinder nicht ausruhen können - das ist doch irgendwie bedenklich.

Für uns alle ist wichtig: Der Körper speichert pro Stunde rund einen halben Liter Flüssigkeit, allerhöchstens einen dreiviertel Liter - mehr nicht. Wer mitten in der Sommerhitze genug Flüssigkeit im Körper haben will, müsste nach dem Fastenbrechen eigentlich wach bleiben, um die notwendige Flüssigkeitsmenge zu erreichen - bei starkem Schwitzen können das ja auch mal mehr als 3 Liter sein - das würde bedeuten, dass man 5-6 Stunden lang laufend trinken sollte.

Wassalam,
Rajaa

[Rabia]

Salam alaikum!
Um 1980 (?) herum, - es ist zugegebener Maßen lange her - war in der Zeitschrift "Eltern" ein Beitrag abgedruckt, in dem ein Arzt darlegte, dass eine Schwangere spätestens alle 6 Stunden (auch nachts!) eine Kleinigkeit essen sollte, da sonst ihr Blutzuckerspiegel zu sehr abfallen würde.

[adaia]

Ich verstehe die ganze Diskussion sowieso nicht. Gott hat Schwangere eindeutig vom Fasten befreit. Das wird er ja wohl nicht aus Jux und Dollerei gemacht haben.
Wieso sich manche darüber hinwegsetzen und somit die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes riskieren, kann ich nicht verstehen.
Ich habe in meinen beiden Schwangerschaften alles vermieden, von dem ich auch nur einmal gehört oder gelesen hatte, dass es dem Kind schaden könnte - selbst wenn ich anderswo gehört oder gelesen hatte, dass es doch nicht schädlich sei oder dass das Risiko nur minimal sei.
Aber was soll's - muss schließlich jede Frau selber wissen, ob sie das verantworten kann.

[nurhrii]

adaia, ich gebe Dir recht. Und glaube mir, dass ich mich in einer wirklich komischen Situation befinde, in der ich akzeptieren muss, dass diese Freundin von mir partout fasten will, ich aber komplett dagegen bin und es nicht gut heiße. Mir wird es im Ramadan schwer fallen sie dabei zu unterstützen und beim Iftar (ich nehme stark an, dass wir öfter unser Fasten zusammen brechen werden) sie dabei zu 'loben'. Ich halte von ihrer Entscheidung gar nichts. Das ist für mich eine sehr schwere Aufgabe...

[Musafira]

Mir wird es im Ramadan schwer fallen sie dabei zu unterstützen und beim Iftar (ich nehme stark an, dass wir öfter unser Fasten zusammen brechen werden) sie dabei zu 'loben'.

Wieso sollst du sie auch unterstuetzen und loben? Also das wuerde ich nun auch wieder nicht. Zwar wuerde ich letztendlich sagen sie ist erwachsen und muss ihre Entscheidungen treffen und es ist IHR Kind nicht DEINS - insofern wuerde ich ihr da nicht weiter reinreden uns sie machen lassen, was sie fuer richtig haelt. Aber genausowenig wuerde ich sie nun "unterstuetzen" und "loben".
Ich wuerde sie lediglich, im Fall dass sie jammert, noch einmal darauf hinweisen, dass sie ja keineswegs fasten MUSS. Aber erfahrungsgemaess behaupten die Hardcore-Faster immer ihnen wuerde es prima gehen, selbst wenn sie kurz davor sind, aus den Latschen zu kippen.

[nurhrii]

Das werde ich auch nicht. Im Endeffekt wird sie selber wissen sollen, was gut für sie ist oder nicht. Ich habe ihr schon gesagt, dass ich ihr Fasten zumindest nicht unterstützen werde, weil ich nichts davon halte. Aber wie Du schon sagst, sie muss selbst wissen, was sie tut.

[Rabia]

Salam alaikum!

Ich habe in meinen beiden Schwangerschaften alles vermieden, von dem ich auch nur einmal gehört oder gelesen hatte, dass es dem Kind schaden könnte - selbst wenn ich anderswo gehört oder gelesen hatte, dass es doch nicht schädlich sei oder dass das Risiko nur minimal sei.

Adaia, du hast völlig Recht. Das Kind ist ein Amanat von Allah (swt). Es gehört nicht uns, sondern Ihm. Und wir haben die Pflicht, es nach bestem Wissen zu schützen, zu hegen und zu pflegen. Und nicht aus falschem Ehrgeiz sein Leben und seine Gesundheit zu riskieren.
Wasalam

[Rajaa]

Salam,

warum solltest du jemand unterstützen oder loben, der seinem Kind bewusst Schaden zufügt? Da setzt jemand das eigene Ego über Allahs Willen und über die Gesundheit des Kindes (wie gesagt, wir sind jetzt im Sommer, das ist keine "November-Schwangerschaft").

Das Kind kann auf vielen Ebenen in Gefahr kommen - zu niedriger Blutdruck der Mutter kann böse Folgen haben, ebenso die viele Stunden lange Mangelversorgung (dadurch verringert sich die Zellteilungsrate), es kann später eine Neigung zu Herzkrankheiten und Diabetes entstehen und so weiter.

Inzwischen gilt es als erwiesen, dass es sich dabei um kausale Zusammenhänge handelt. »Während kritischer Entwicklungsphasen kann es beim Ungeborenen zu irreversiblen morphologischen und funktionellen Veränderungen von Organen kommen«, sagte Professor Dr. Andreas Plagemann von der Charité auf dem 23. Deutschen Kongress für Perinatale Medizin in Berlin. Ursache dieser sogenannten fetalen Programmierung sind nachteilige Umwelteinflüsse, wie abnorme hormonelle intrauterine Einflüsse, Mangel- oder Überernährung und auch Stress. Der Fetus versucht, sich solchen Situationen anzupassen. Bei Nährstoffmangel etwa verlangsamt sich seine Zellteilungsrate. In Geweben, die zu diesem Zeitpunkt eine sensible Entwicklungsphase durchlaufen, kann es so zu einer dauerhaften Störung kommen. Tritt etwa im zweiten Schwangerschaftsdrittel eine Mangelernährung auf, steigt das Risiko für obstruktive Lungenerkrankungen, denn zu diesem Zeitpunkt entwickeln sich die Äste des Bronchialbaums

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=4363

Wassalam,
Rajaa

[nurhrii]

Salam Alaikum,

ich werde einfach nichts sagen, denn meine Meinung kennt sie ja schon. Sie muss selbst wissen was sie tut. Wie gesagt, ich würde es nicht machen. Sie soll nur dann nicht jammern, sollte es ihr schlecht gehen. Ich habe diese Schwester sehr lieb gewonnen, und sehe sie regelmäßig, deshalb wird es für mich einfach schwer sein, es einfach mit anzusehen. Aber ich werde mein Bestes versuchen mich herauszuhalten. Es ist ihre eigene Entscheidung, die ich (wenn auch nicht gerne) akzeptieren muss.

Wasalam

Nur

[malaika]

Pregnant women who fast for Ramadan risk damage to their babies, study finds

Pregnant muslim women who fast during Ramadan are likely to have smaller babies who will be more prone to learning disabilities in adulthood, according to new research.

Scientists in the United States also found that the women were 10 per cent less likely to give birth to a boy if they had fasted during Ramadan.

The trend was clearest if the fasting was done early in the women's pregnancy, and during the summer months, when long hours of daylight called for them to go longer without food.

Ramadan is the ninth month of the Islamic calendar and a time when Muslims across the world fast from dawn until sunset. Three in four Muslim pregnancies overlap with Ramadan and surveys indicate that the majority of pregnant Muslims observe the fast. This year, it falls between 11 August and 9 September.

Although pregnant women may request an exemption from fasting, they are expected to "make up" the fasting days missed during pregnancy after their baby is born.

Previous research has suggested that this requirement may discourage pregnant women from seeking the exemption, since they do not want to be the only member of their household fasting. Some Muslims also interpret Islamic law as requiring pregnant women in good health to fast.

Since fasting during Ramadan is one of the five pillars of Islam and is a central part of Muslim culture, many women may fear a loss of connection with their communities or would feel guilty if they did not observe Ramadan.

The study, which used census data from the US, Iraq and Uganda, also discovered long-term effects on the adult's health and his or her future economic success.

Douglas Almond, of Columbia University, and Bhashkar Mazumder, of the Federal Research Bank of Chicago, the authors of the research, concluded: "We generally find the largest effects on adults when Ramadan falls early in pregnancy.

"Rates of adult disability are roughly 20 per cent higher, with specific mental disabilities showing substantially larger effects. Importantly, we detect no corresponding outcome differences when the same design is applied to non-Muslims."

Sheikh Ibrahim Mogra, an imam from Leicester, said sharia (Islamic law) would never expect a woman to fast if it had an adverse effect on either the mother or child.

"Sharia would not want the mother to unnecessarily burden herself," he said. "There's no point being needlessly brave. When Ramadan falls during the winter months, more women will fast. But when it falls during the summer, when you might have to fast for 16 or 17 hours, it is understandable that fewer mothers will be fasting."

Nusrat Hussain, a mother of four from Ilford, fasted during her second pregnancy, which fell during Ramadan.

"It was something I wanted to do. But I started to feel dizzy and my husband and I decided I should stop. There's no Islamic compulsion to fast if you're pregnant but I think people do sometimes feel pressured within some cultures," she said.


The Independent

[nurhrii]

Danke malaika

Leider wird selbst der Artikel, sollte ich ihn der lieben Schwester unter die Nase halten, nichts ändern...so glaube ich. Naja, ich geb's auf. Würde ich schwanger sein, würde ich nicht während Ramadan fasten. Aber jeder das ihre.

[Arife]

Salam

Also ich finde es ehrlich gesagt auch sehr egoistisch. Sie will fasten um sich Gottes Lohn zu sichern und damit Basta. Sie kann und darf nachfasten, aber dazu hat sie keine Lust weil sie lieber mit den anderen zusammen fastet oder meint dass das noch frommer wäre oder wie? Ich würde ihr sagen dass ich sie egoistisch finde.

[nurhrii]

Salam

Also ich finde es ehrlich gesagt auch sehr egoistisch. Sie will fasten um sich Gottes Lohn zu sichern und damit Basta. Sie kann und darf nachfasten, aber dazu hat sie keine Lust weil sie lieber mit den anderen zusammen fastet oder meint dass das noch frommer wäre oder wie? Ich würde ihr sagen dass ich sie egoistisch finde.

Salam liebe Arife,

Du, ich habe ihr das gleich beim ersten Mal, wo sie es erwähnt habe, dass ich nichts davon halte. Aber ich kann es ja nicht verhindern. Sie ist ein selbständig denkender Mensch, der die Gefahren und Nachteile in dieser Angelegenheit, insbesondere als Ärztin, sehr gut weiß. Ihr Arzt habe ihr grünes Licht zum Fasten gegeben. Dennoch halte ich persönlich null davon. Egoistisch werde ich sie nicht nennen, aber sie weiß zumindest hierzu meine Meinung. Mehr kann ich nicht machen. Sie muss selbst wissen, was sie tut. Für mich wird es nur schwer in dem Sinne sein, dass ich den ganzen Ramadan in ihrer Nähe bin, wir auch zusammen inshaAllah Iftar machen werden, und meine Zurückhaltung, was dieses Thema betrifft, wird für mich eine Herausforderung sein.