Salam,
also meine Mutter und mein Bruder haben schon immer wahr genommen, dass Ramadan eine wichtige Zeit für uns ist. Es gab keine Geschenke, weil wir ganz zu Anfang geklärt haben, dass es einfach zu sehr ins Geld geht, wenn wir uns zu allen christlichen und muslimischen Festen was schenken.
Als ich noch mit meinem Mann zusammen war, haben wir meine Mutter und meinen Bruder immer einmal im ramadan zum Iftar eingeladen. Aid aber nicht,mein Mann war da konservativ bis stur und meinte, es wären ja keine Muslime, denen würde das ja eh nix bedeuten

Aber Aid mit ihm war eh immer anstrengend, da er immer anfing, in Marokko wäre ja alles viel toller und ich wäre nunmal keine Marokkanerin.

Gut er war da schon krank, aber verletzt hat es mich natürlich trotzdem
Bei mir war es dann so, dass ich ein richtig positives AID-Gefühl für mich persönlich erst bei meiner nichtmuslimischen Mutter gefunden habe. Hier dürfte ich dann ganz nach meinem Gefühl gehn und hab so mit der Zeit Deko und Rituale gefunden, die für mich jetzt mein ganz persönliches Ramadan/Aid ausmachen.
Und das tollste ist: meine Mutter mischt voll mit

Sie zündet abends die selbstgemachen Ramadan-Laternen an. Im ersten Jahr hat sie auch abends richtig mit mir gegessen, allerdings war das figurungünstig, da sie ja schon mittags mit Abi gegessen hatte, deswegen setzt sie sich beim Iftar jetzt nur so mit an den Tisch.
Und bei Aid ist letztes Jahr richtig der Knoten geplatzt. Auch bei mir. Ich hatte eine ähnliche intensive Stimmung, wie die Konvertiten das von Weihnachten kennen. Und ich dachte es ginge nur mir so, aber noch bevor ich das sagte, sagte meine Mutter das auch
Sie hatte mir sogar mit Abi n kleines Geschenk heimlich gekauft. Abends sind wir essen gegangen. Es war soooooooo schööööööön
Und wer hätte DAS vor ein paar Jahren gedacht, was hab ich mit ihr früher gekämpft wegen dem Islam...
Noch etwas: ich kenne es von einigen Muslimas auch durchaus, das sie bewusst ihre nichtmuslimische Familie ausschliessen, mit der Argumentation, dass es ja keine Muslime sind und sie auch mit ihrer Familie keine christlichen Feste mehr feiern wollen. Da fehlt mir dann jedes Verständnis...