Tipps für einen friedlichen und stressfreien Ramadan
Verfasst: Fr 9. Jul 2010, 09:57
Salam alaikum!
Ramadan steht vor der Türe und ich beginne dieses Thema als Angebot an alle, Tipps für einen friedlichen, spirituellen und stressfreien Ramadan zu sammeln.
An den Anfang stelle ich meine (?) gesammelten Erkenntnisse in Form eines Aufsatzes, in denen die eine oder andere von euch sicherlich ihre Ideen wiedererkennt, denn das Forum hat auch mein Leben, meinen Erkenntnisstand und meine Sichtweisen geprägt......
Ich hoffe, dass noch ganz viele Tipps dazukommen und so mit der Zeit ein echter "Leitfaden für den Ramadan" entstehen wird. Inscha Allah!
Ramadan- in Deutschland
(Ein praktischer Ratgeber für einen fruchtbaren und friedlichen Fastenmonat)
Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. Da das islamische Jahr dem Mondjahr folgt und nicht dem Sonnenjahr, wandern seine Monate im Lauf von ca. 33 Jahren einmal durch das Sonnenjahr und damit durch alle Jahreszeiten.
In Ländern mit einer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung ist das Fasten relativ einfach. Die meisten Menschen fasten dort. In vielen muslimischen Ländern gibt es spezielle “Weckkommandos”, die Pauken schlagend durch die Straßen ziehen. Keine Nachbarn fühlen sich durch nächtliches Tellerklappern gestört. Kein Arbeitgeber stellt laut Überlegungen hinsichtlich eines möglichen Leistungsabfalls muslimischer Arbeitnehmer aufgrund des Fastens an. Und auch die Schulen nehmen ganz selbstverständlich Rücksicht. Logisch, denn die Lehrer fasten auch. Die Straßen sind geschmückt und erwachen nachts zum Leben. Die Tage des Ramadan sind zweigeteilt in eine Zeit des Entsagens und der Spiritualität. Diese Zeit dauert von dem Morgengebet bis zum Sonnenuntergang. Und in eine Zeit der gelebten Gemeinschaft und der Freude. Sie dauert vom Sonnenuntergang bis zum Morgengebet.
Wer aufmerksam liest, wird immer wieder Hinweise dazu finden, dass es im Islam drei Feste gibt: Eid-ul-Fitr, Eid-ul-Adhia und …………..den Fastenmonat Ramadan.
Ja, auch unser Fastenmonat ist ein Fest, ein Anlass zur Freude. Wir feiern in diesem Monat nämlich die Manifestation Allahs in Seinem uns offenbarten Wort, dem Qur’an. Ramadan wird klassisch auch Schahrul-Qur’an, der Monat des Qur’ans genannt.
Damit der Monat Ramadan auch hier in Deutschland eine Zeit der Spiritualität und der Freude wird, bedarf es einer gründlichen Planung und Vorbereitung. Je beengter unser Terminkalender ist, je eingespannter und gestresster wir und unsere Familienmitglieder in Beruf, Schule, Uni und Familie sind, desto gründlicher muss diese Vorbereitung sein. Andernfalls kann es sein, dass die “richtige Ramadanstimmung” ausbleibt und weder wir noch unsere Kinder die spirituelle und menschliche Dimension dieses wunderbaren Monats wahrnehmen können.
Wie jedes Projekt, jede Tätigkeit sollten wir auch hier mit einem kurzen Dua beginnen. Möge Allah (swt) uns helfen, diese gesegnete Zeit in Seinem Sinne zu nutzen und sie zu einem großartigen spirituellen und menschlichen Erlebnis für alle Familienmitglieder machen. Amin!
Anschließend sollten wir unsere Absicht dazu fassen.
Als nächsten Punkt sollten wir unter Einbeziehung unserer Familienmitglieder, je nach deren Alter, unsere Ziele für diesen Monat festsetzen.
Also zum Beispiel:
1. Beten wir Tahadschudd gemeinsam oder getrennt? (betrifft Ehepaare und Jugendliche in der Familie),
2. Wie organisieren wir den Ramadan, falls eines oder mehrerer unserer Familienmitglieder aufgrund von Krankheit, Schwangerschaft, Stillzeit, extrem harter und/oder anstrengender Arbeit nicht fasten kann? (im Sinne von sich des Essens und Trinkens enthalten) Wie können wir trotzdem ein Ramadangefühl aufkommen lassen? Welche religiösen Übungen kann dieses Familienmitglied dann verstärken?
3. Wer der Kinder und Jugendlichen möchte wie viele Tage fasten? (Schulkinder vielleicht den halben Tag, oder jedes Wochenende).
4. Welches der Schulkinder steht wann mit zum Sahur/Sehri/Fastenfrühstück auf? Oder zum Fadschr? Wie wäre es mit den Wochenenden?
5. Wann wollen wir wen zum Iftar einladen?
6. Wollen wir dem Stadtstreicher auf der Hauptstraße auch regelmäßig Essen bringen? Wer übernimmt diese Aufgabe?
7. Wie wollen wir unsere Wohnung schmücken? Wer ist dafür verantwortlich?
8. Sind die Ramadankalender für die Kinder gekauft oder aber auch gebastelt und befüllt? Wie wäre es zusätzlich mit Kontrollblättern für jüngere Kinder, in denen jedes gebetete Gebet mit einem Klebesternchen markiert wird? Kinder lieben so etwas.
9. Wer besorgt den Fasten- und Gebetsplan? Er kann schon frühzeitig im Internet ausgedruckt werden und in der Wohnung an einer gut sichtbaren Stelle angebracht werden.
10.Führen wir während des Ramadan ein Familientagebuch. Wer organisiert das?
11. Wer hilft beim Großeinkauf vor dem Beginn des Fastenmonats?
12. Wie viel von unserem Familieneinkommen können wir spenden? Und wohin?
13. Auch die Zakat muss berechnet und bezahlt werden. Und auch die Sadaqat-ulFitr.
14. Die Kleider für Eid-ul-Fitr sollte man in aller Ruhe vor dem Ramadan besorgen. Ebenso die Eid-Geschenke.
15. Wer übernimmt wann die Aufgabe Familienangehörige anzurufen und gute Ramadan-Wünsche zu übermitteln? Oder will man lieber Karten basteln und schreiben? Wer bringt sie zur Post?
16. Wer sich die letzten zehn Tage zum Ihtikaf in die Moschee zurückziehen möchte und/oder Eid mit der Familie feiern möchte, sollte rechtzeitig vorher Urlaub beantragen.
17. Die Schulen sollten ebenfalls wegen eines freien Tages anlässlich des Eid rechtzeitig informiert werden.
Damit wäre bereits ein großer Teil der logistischen Probleme gelöst. Al-hamdu-li-Llah!
Wenden wir uns also der spirituellen Planung zu.
Da der Ramadan Schahrul-Qur’an ist, sollte der Qur’an auch im Mittelpunkt stehen.
Auch hier kann man vorher in einer Familiensitzung/Familienschura gemeinsam festlegen, welche religiösen Ziele wir in diesem Monat erreichen wollen:
Beispiele hierfür wären:
1.Die Eltern beschließen, jeden Tag Tahadschudd zu beten.
2.Die Jugendlichen beschließen, jeden Abend zum Tarawih-Gebet zur Moschee zu gehen.
3.Die Schulkinder beschließen, diesen Monat alle Gebete zu verrichten und keines auszulassen.
4.Die Eltern beschließen, in diesem Monat die gesamte Qur’an-Übersetzung einmal zu lesen. (Oder 3 Juz, oder 10, etc. - je nach der eigenen Möglichkeit)
5.Die Eltern und Jugendlichen beschließen, die Wort-zu-Wort Übersetzung der letzten drei, fünf oder 10 Suren zu lernen.
6.Die Familie beschließt, sich in diesem Monat intensiv mit einem bestimmten Aspekt des Qur’ans zu befassen und verteilt hierzu Aufgaben an einzelne Familienmitglieder. Zum Beispiel: Das ausgewählte Thema ist “das Gebet”. Dann kann Ali (7 Jahre) hierbei die Al-Fatiha rezitieren und die Übersetzung vortragen. Laila (10 Jahre) verliest einen Aufsatz über die Gebetszeiten. Sie hat sich dazu Mutters Gebetbuch und ein kleines Hadithbuch ausgeliehen. Ahmad ist schon 14 Jahre. Er hat zwei Wochen lang aus dem Qur’an so viel wie möglich Duas herausgeschrieben, sie in seinen Computer eingegeben und zwei schön gestaltete Seiten erstellt, die er an alle verteilt. Mutter könnte anschließend die Geschichte von Muhammads (s) Himmelsreise erzählen und wie uns dort das fünfmalige Gebet zur Pflicht gemacht wurde und anschließend könnte der Vater etwas über die spirituellen Dimensionen des Gebets erzählen; also über das Gebet als gelebter Kontakt mit Allah (swt).
7.Die Familie könnte sich aber genauso gut gemeinsam das Wirken eines der Propheten erarbeiten.
8.Oder das Almosen geben.
9.Oder einen bestimmten Abschnitt aus dem Qur’an und dessen Bedeutung für unser Leben.
10.Wichtig ist doch nur, dass die gesamte Familie gemeinsam an einem religiösen Thema arbeitet. Jeder bringt sich seinem Alter und seinen intellektuellen Fähigkeiten entsprechend ein. Man könnte das Ergebnis abschließend noch in einer großen Collage visualisieren. Das macht vor allem jüngeren Kindern und künstlerisch begabten Kindern sehr viel Freude.
11.Sehr schön ist auch ein gemeinsames Ramadan-Tagebuch, in das jedes Familienmitglied täglich einen kurzen Beitrag schreibt. Sei es ein Traum, ein schönes Erlebnis, ein erhörtes Gebet, ein erreichtes Ziel oder auch ein kleines selbstverfasstes Gedicht, etc.. Man kann dieses Tagebuch mit Fotos schmücken und so etwas Bleibendes schaffen, an dem sich alle Familienmitglieder noch Jahre später erfreuen können.
12.In vielen Moscheen wird Lailat-ul-Qadr gemeinsam gefeiert. Mit Tarawih, weiteren Gebeten, Essen, Vorträgen, Tahadschudd, gemeinsamem Frühstück und gemeinsamem Fadschr-Gebet. Vor allem für Jugendliche ist dies ein wunderschönes Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Auch mit kleinen Kindern kann man wenigstens ein oder zwei Stunden teilnehmen. Manche Moscheen organisieren zu solchen Gelegenheiten auch eine Kinderbetreuung.
13.Die Verbindung von Spiritualität und Gemeinschaft im Islam lässt sich auch dadurch offensichtlich machen, dass die Familie beschließt, täglich wenigstens ein Gebet gemeinsam zu verrichten. Hier bietet sich das Maghribgebet an.
14.Da der Prophet Muhammad (s) der Überbringer des Qur’ans war, bietet es sich auch an, im Familienkreis abends eine Prophetenbiografie vorzulesen. Ob reihum gelesen wird, oder einer vorliest und auch welche der vielen Biografien verwendet wird, sollte maßgeblich vom Alter und der Reife der einzelnen Familienmitglieder abhängen.
Kommen wir von der inneren, spirituellen Dimension des Ramadan zu den auch durchaus wichtigen Äußerlichkeiten. Gerade in einer nicht-muslimischen, nicht-fastenden Umgebung ist es sehr wichtig den Ramadan “zu zelebrieren”. Je weniger Zeit wir zum Qur’anlesen, für Besuche des Freitagsgebetes, der Tarawih-Gebetes oder von Iftareinladungen haben, desto wichtiger wird es, den Ramadan auch optisch in unsere Wohnung zu bringen.
Hier einige Tipps zur Umsetzung:
1. Bringt eure Wohnung vor Ramadanbeginn auf Hochglanz. Es ist festlicher, außerdem müsst ihr dann nicht den kostbaren Monat mit ständigem Putzen zubringen.
2. Besorgt euch Lichterketten, die ihr in der Wohnung anbringt und zum Fastenfrühstück und zum Iftar anmacht.
3. Kauft euch entweder einen Athanwecker oder ladet ein Athanprogramm auf euren Computer. Es ist schön und stimmungsvoll die Fastenzeit mit dem Athan zu beginnen und zu beenden.
4. Platziert euren Qur’an in der Wohnung sichtbar auf einem Qur’anständer.
5. Vielleicht es möglich die Wohnung speziell zum Ramadan mit einigen ausgewählten Kalligrafien zu schmücken.
6. Falls ihr Schulkinder habt, ist es auch eine schöne, dem Monat angemessene Beschäftigung Vorlagen, zum Beispiel der Asmaa ul Husnaa, aus dem Internet auszudrucken und mit den Kindern auszumalen und mit Schmucksteinchen und Flitter zu verzieren oder auf eine andere Art zu gestalten. Sie lassen sich hinterher in Bilderrahmen sehr schön in der gesamten Wohnung verteilen.
7. Wie wäre es mit Halbmond und Stern aus goldfarbenem Fotokarton, mit farbigen Teelichtern dekoriert, auf dem Wohnzimmertisch. Sie sorgen abends für ein stimmungsvolles Ambiente.
8. Ramadankalender sind auch ein sehr schöner Schmuck. Man kann sie im Internet kaufen, oder aber auch selber machen. Zum Beispiel als Kette aus 30 Säckchen, die man je nach Vorlieben befüllen kann. Oder als immer wieder verwendbaren Kalender mit dreißig ausgewählten Qur’anversen, für jeden Tag einen, oder auch mit dreißig schönen Kalligrafien gestaltet, man kann sie selber anfertigen, oder kopieren und bei der Gestaltung die Gott gegebene Phantasie ausleben.
*Lasst regelmäßig Annashid/Ilahi/Nazmi/religiöse Lieder laufen. Auch sie erhöhen die religiöse Grundstimmung im Haus.
Wenn die Tage in den kommenden Jahren wieder sehr lang und heiß werden, haben viele muslimische Geschwister Probleme mit dem Fasten. Manche Probleme haben reale medizinische Ursachen wie Diabetis, Nierenerkrankungen oder chronische Blasenentzündungen. Dieser Personenkreis kann tatsächlich nicht fasten und sollte stattdessen für jeden versäumten Tag einen Armen speisen. Trotzdem gibt es auch in dieser Personengruppe Menschen, die den Aspekt des sich Enthalten von Nahrung schmerzlich vermissen und zusätzlich zu dem Speisen eines Armen noch teilfasten. Obwohl dieser Weg nach orthodoxer Islamauffassung nicht vorgesehen ist.
Neben der Gruppe von Menschen, die durch Krankheit bedingt nicht fasten können, gibt es auch eine Gruppe von Geschwistern, die schlicht nicht wissen, wie sie essen müssen, um lange Fastentage durchzuhalten.
Hier ein paar Tipps:
1. Trinke nachts so viel du kannst. Bevorzuge Wasser.
2. Frühstücke Müsli und Vollkornbrot.
3. Vermeide abends Reis, grüne Bohnen oder andere entwässernde Nahrungsmittel.
4. Bevorzuge Obst, Salat, Suppe und Joghurt, die deinem Körper Vitamine, Mineralstoffe und Flüssigkeit zuführen.
5. Vermeide zu viel Süßes. Es macht durstig.
6. Vermeide stark gesalzene und gewürzte Speisen. Auch sie verursachen Durst. Ebenso Fisch.
7. Vermeide rohen Knoblauch und rohe Zwiebeln. Sie verursachen am Tag danach einen schlechten Geschmack im Mund und stören so das Fasten.
8. Lass tagsüber öfters kaltes Wasser über deine Handgelenke laufen, um dich abzukühlen.
9. Wenn du das Wasser sorgfältig ausspülst, kannst du auch den Mund kalt ausspülen. (Nach manchen Rechtsschulen ist das verboten, ich weiß)
10. Vielleicht hilft es auch die ersten 5 Tage des Ramadan Urlaub zu nehmen, um sich so relaxed an das Fasten zu gewöhnen.
Solange die Tage kühl und kurz waren, war es für Eltern leicht, Kinder und Jugendliche an das Fasten heranzuführen. Seit die Tage des Ramadan sich wieder dem Sommer nähern, lang und heiß werden, fragen sich viele Eltern, wie sie das Erziehungsziel “Mein Kind erfüllt seine religiöse Pflicht und fastet” erfüllen sollen.
Auch hierzu jetzt einige Tipps:
1. Der Ramadan ist mehr als nur auf Essen und Trinken zu verzichten. An erster Stelle steht die Hinwendung zu Allah (swt). Dazu gehört auch regelmäßiges Beten, ein Mehr an Gebeten, eine verstärkte Kontrolle von Gedanken und Worten, also eine saubere Sprache und der Verzicht auf Streit und eine intensive Beschäftigung mit dem Qur’an.
2. Eltern sollten für eine freundliche und fröhliche Atmosphäre sorgen. Das fördert den Wunsch der Kinder mit zu fasten.
3. Je nach Alter bietet sich vielleicht ein Teilfasten an. Also der Verzicht auf das Schulfrühstück, auf das Eis zwischendurch oder die Cola am Nachmittag. So lernt das Kind oder der Jugendliche Verzicht. Und dies ist der erste Schritt fasten zu können.
4. Das Kind muss lernen zu einer sehr frühen Zeit ausreichend zu frühstücken und zu trinken. Vorher kann es im Sommer nicht fasten. Auch wenn es hart ist und viel Selbstdisziplin erfordert, sollten Eltern also ihre Kinder ab 10/11 Jahren zum Fastenfrühstück aus dem Bett holen und sie Wudhu machen lassen, 2 Rakat Tahadschudd beten lassen und fordern, dass sie mitfrühstücken und sich erst nach dem Fadschr wieder hinlegen.
5. Der nächste Schritt wäre dann sie zum Frühstück zwei große Gläser Wasser trinken zu lassen.
6. Wenn sie dieses Lernziel erreicht haben können sie auf ihr Schulfrühstück verzichten und bis zum Mittagessen fasten und dies dann im Laufe der nächsten zwei oder drei Jahre zu einem vollständigen Fastentag steigern.
7. Trotzdem sollten fastende Kinder und Jugendliche immer ein “Notfallkit”, bestehend aus einem Getränk im Tetrapack (Wasser oder Saft) und einem Müsliriegel, dabei haben. Es steigert das Selbstvertrauen des Kindes und untermauert die Entscheidungsfreiheit des Kindes, das so versteht, dass sein Fasten der Stärkung seiner Beziehung mit Allah (swt) dient und nicht der Zufriedenheit seiner Eltern.
8. Fasten ist hart. Vor allem im Sommer. Eltern sollten keinen Druck machen, sondern helfen, unterstützen, loben und viel Verständnis zeigen. Auch wenn es nicht klappt.
9. Die Tage im Sommer sind lang. Nach den Hausaufgaben können die Stunden bis zum Iftar sehr hart werden, gerade ohne die vielleicht gewohnten sportlichen Aktivitäten. Eltern sollten sich vorher Beschäftigungen ausdenken. Wie wäre es mit der Herstellung von:
*Eidkarten,
*Gebetsteppichen aus Leinen, die mit Stoffmalfarbe verziert sind,
*dem Bedrucken von Servietten aus Stoff mit Stern und Halbmond im Kartoffeldruck,
*dem Abschreiben der Al-Fatiha mit Tusche und Feder,
*dem Bemalen der Fenster mit religiösen Bildern
Ich wünsche euch allen, dass euer nächster Ramadan ein wunderbares Erlebnis für euch und eure ganze Familie wird.
Wasalam
Ramadan steht vor der Türe und ich beginne dieses Thema als Angebot an alle, Tipps für einen friedlichen, spirituellen und stressfreien Ramadan zu sammeln.
An den Anfang stelle ich meine (?) gesammelten Erkenntnisse in Form eines Aufsatzes, in denen die eine oder andere von euch sicherlich ihre Ideen wiedererkennt, denn das Forum hat auch mein Leben, meinen Erkenntnisstand und meine Sichtweisen geprägt......
Ich hoffe, dass noch ganz viele Tipps dazukommen und so mit der Zeit ein echter "Leitfaden für den Ramadan" entstehen wird. Inscha Allah!
Ramadan- in Deutschland
(Ein praktischer Ratgeber für einen fruchtbaren und friedlichen Fastenmonat)
Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. Da das islamische Jahr dem Mondjahr folgt und nicht dem Sonnenjahr, wandern seine Monate im Lauf von ca. 33 Jahren einmal durch das Sonnenjahr und damit durch alle Jahreszeiten.
In Ländern mit einer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung ist das Fasten relativ einfach. Die meisten Menschen fasten dort. In vielen muslimischen Ländern gibt es spezielle “Weckkommandos”, die Pauken schlagend durch die Straßen ziehen. Keine Nachbarn fühlen sich durch nächtliches Tellerklappern gestört. Kein Arbeitgeber stellt laut Überlegungen hinsichtlich eines möglichen Leistungsabfalls muslimischer Arbeitnehmer aufgrund des Fastens an. Und auch die Schulen nehmen ganz selbstverständlich Rücksicht. Logisch, denn die Lehrer fasten auch. Die Straßen sind geschmückt und erwachen nachts zum Leben. Die Tage des Ramadan sind zweigeteilt in eine Zeit des Entsagens und der Spiritualität. Diese Zeit dauert von dem Morgengebet bis zum Sonnenuntergang. Und in eine Zeit der gelebten Gemeinschaft und der Freude. Sie dauert vom Sonnenuntergang bis zum Morgengebet.
Wer aufmerksam liest, wird immer wieder Hinweise dazu finden, dass es im Islam drei Feste gibt: Eid-ul-Fitr, Eid-ul-Adhia und …………..den Fastenmonat Ramadan.
Ja, auch unser Fastenmonat ist ein Fest, ein Anlass zur Freude. Wir feiern in diesem Monat nämlich die Manifestation Allahs in Seinem uns offenbarten Wort, dem Qur’an. Ramadan wird klassisch auch Schahrul-Qur’an, der Monat des Qur’ans genannt.
Damit der Monat Ramadan auch hier in Deutschland eine Zeit der Spiritualität und der Freude wird, bedarf es einer gründlichen Planung und Vorbereitung. Je beengter unser Terminkalender ist, je eingespannter und gestresster wir und unsere Familienmitglieder in Beruf, Schule, Uni und Familie sind, desto gründlicher muss diese Vorbereitung sein. Andernfalls kann es sein, dass die “richtige Ramadanstimmung” ausbleibt und weder wir noch unsere Kinder die spirituelle und menschliche Dimension dieses wunderbaren Monats wahrnehmen können.
Wie jedes Projekt, jede Tätigkeit sollten wir auch hier mit einem kurzen Dua beginnen. Möge Allah (swt) uns helfen, diese gesegnete Zeit in Seinem Sinne zu nutzen und sie zu einem großartigen spirituellen und menschlichen Erlebnis für alle Familienmitglieder machen. Amin!
Anschließend sollten wir unsere Absicht dazu fassen.
Als nächsten Punkt sollten wir unter Einbeziehung unserer Familienmitglieder, je nach deren Alter, unsere Ziele für diesen Monat festsetzen.
Also zum Beispiel:
1. Beten wir Tahadschudd gemeinsam oder getrennt? (betrifft Ehepaare und Jugendliche in der Familie),
2. Wie organisieren wir den Ramadan, falls eines oder mehrerer unserer Familienmitglieder aufgrund von Krankheit, Schwangerschaft, Stillzeit, extrem harter und/oder anstrengender Arbeit nicht fasten kann? (im Sinne von sich des Essens und Trinkens enthalten) Wie können wir trotzdem ein Ramadangefühl aufkommen lassen? Welche religiösen Übungen kann dieses Familienmitglied dann verstärken?
3. Wer der Kinder und Jugendlichen möchte wie viele Tage fasten? (Schulkinder vielleicht den halben Tag, oder jedes Wochenende).
4. Welches der Schulkinder steht wann mit zum Sahur/Sehri/Fastenfrühstück auf? Oder zum Fadschr? Wie wäre es mit den Wochenenden?
5. Wann wollen wir wen zum Iftar einladen?
6. Wollen wir dem Stadtstreicher auf der Hauptstraße auch regelmäßig Essen bringen? Wer übernimmt diese Aufgabe?
7. Wie wollen wir unsere Wohnung schmücken? Wer ist dafür verantwortlich?
8. Sind die Ramadankalender für die Kinder gekauft oder aber auch gebastelt und befüllt? Wie wäre es zusätzlich mit Kontrollblättern für jüngere Kinder, in denen jedes gebetete Gebet mit einem Klebesternchen markiert wird? Kinder lieben so etwas.
9. Wer besorgt den Fasten- und Gebetsplan? Er kann schon frühzeitig im Internet ausgedruckt werden und in der Wohnung an einer gut sichtbaren Stelle angebracht werden.
10.Führen wir während des Ramadan ein Familientagebuch. Wer organisiert das?
11. Wer hilft beim Großeinkauf vor dem Beginn des Fastenmonats?
12. Wie viel von unserem Familieneinkommen können wir spenden? Und wohin?
13. Auch die Zakat muss berechnet und bezahlt werden. Und auch die Sadaqat-ulFitr.
14. Die Kleider für Eid-ul-Fitr sollte man in aller Ruhe vor dem Ramadan besorgen. Ebenso die Eid-Geschenke.
15. Wer übernimmt wann die Aufgabe Familienangehörige anzurufen und gute Ramadan-Wünsche zu übermitteln? Oder will man lieber Karten basteln und schreiben? Wer bringt sie zur Post?
16. Wer sich die letzten zehn Tage zum Ihtikaf in die Moschee zurückziehen möchte und/oder Eid mit der Familie feiern möchte, sollte rechtzeitig vorher Urlaub beantragen.
17. Die Schulen sollten ebenfalls wegen eines freien Tages anlässlich des Eid rechtzeitig informiert werden.
Damit wäre bereits ein großer Teil der logistischen Probleme gelöst. Al-hamdu-li-Llah!
Wenden wir uns also der spirituellen Planung zu.
Da der Ramadan Schahrul-Qur’an ist, sollte der Qur’an auch im Mittelpunkt stehen.
Auch hier kann man vorher in einer Familiensitzung/Familienschura gemeinsam festlegen, welche religiösen Ziele wir in diesem Monat erreichen wollen:
Beispiele hierfür wären:
1.Die Eltern beschließen, jeden Tag Tahadschudd zu beten.
2.Die Jugendlichen beschließen, jeden Abend zum Tarawih-Gebet zur Moschee zu gehen.
3.Die Schulkinder beschließen, diesen Monat alle Gebete zu verrichten und keines auszulassen.
4.Die Eltern beschließen, in diesem Monat die gesamte Qur’an-Übersetzung einmal zu lesen. (Oder 3 Juz, oder 10, etc. - je nach der eigenen Möglichkeit)
5.Die Eltern und Jugendlichen beschließen, die Wort-zu-Wort Übersetzung der letzten drei, fünf oder 10 Suren zu lernen.
6.Die Familie beschließt, sich in diesem Monat intensiv mit einem bestimmten Aspekt des Qur’ans zu befassen und verteilt hierzu Aufgaben an einzelne Familienmitglieder. Zum Beispiel: Das ausgewählte Thema ist “das Gebet”. Dann kann Ali (7 Jahre) hierbei die Al-Fatiha rezitieren und die Übersetzung vortragen. Laila (10 Jahre) verliest einen Aufsatz über die Gebetszeiten. Sie hat sich dazu Mutters Gebetbuch und ein kleines Hadithbuch ausgeliehen. Ahmad ist schon 14 Jahre. Er hat zwei Wochen lang aus dem Qur’an so viel wie möglich Duas herausgeschrieben, sie in seinen Computer eingegeben und zwei schön gestaltete Seiten erstellt, die er an alle verteilt. Mutter könnte anschließend die Geschichte von Muhammads (s) Himmelsreise erzählen und wie uns dort das fünfmalige Gebet zur Pflicht gemacht wurde und anschließend könnte der Vater etwas über die spirituellen Dimensionen des Gebets erzählen; also über das Gebet als gelebter Kontakt mit Allah (swt).
7.Die Familie könnte sich aber genauso gut gemeinsam das Wirken eines der Propheten erarbeiten.
8.Oder das Almosen geben.
9.Oder einen bestimmten Abschnitt aus dem Qur’an und dessen Bedeutung für unser Leben.
10.Wichtig ist doch nur, dass die gesamte Familie gemeinsam an einem religiösen Thema arbeitet. Jeder bringt sich seinem Alter und seinen intellektuellen Fähigkeiten entsprechend ein. Man könnte das Ergebnis abschließend noch in einer großen Collage visualisieren. Das macht vor allem jüngeren Kindern und künstlerisch begabten Kindern sehr viel Freude.
11.Sehr schön ist auch ein gemeinsames Ramadan-Tagebuch, in das jedes Familienmitglied täglich einen kurzen Beitrag schreibt. Sei es ein Traum, ein schönes Erlebnis, ein erhörtes Gebet, ein erreichtes Ziel oder auch ein kleines selbstverfasstes Gedicht, etc.. Man kann dieses Tagebuch mit Fotos schmücken und so etwas Bleibendes schaffen, an dem sich alle Familienmitglieder noch Jahre später erfreuen können.
12.In vielen Moscheen wird Lailat-ul-Qadr gemeinsam gefeiert. Mit Tarawih, weiteren Gebeten, Essen, Vorträgen, Tahadschudd, gemeinsamem Frühstück und gemeinsamem Fadschr-Gebet. Vor allem für Jugendliche ist dies ein wunderschönes Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Auch mit kleinen Kindern kann man wenigstens ein oder zwei Stunden teilnehmen. Manche Moscheen organisieren zu solchen Gelegenheiten auch eine Kinderbetreuung.
13.Die Verbindung von Spiritualität und Gemeinschaft im Islam lässt sich auch dadurch offensichtlich machen, dass die Familie beschließt, täglich wenigstens ein Gebet gemeinsam zu verrichten. Hier bietet sich das Maghribgebet an.
14.Da der Prophet Muhammad (s) der Überbringer des Qur’ans war, bietet es sich auch an, im Familienkreis abends eine Prophetenbiografie vorzulesen. Ob reihum gelesen wird, oder einer vorliest und auch welche der vielen Biografien verwendet wird, sollte maßgeblich vom Alter und der Reife der einzelnen Familienmitglieder abhängen.
Kommen wir von der inneren, spirituellen Dimension des Ramadan zu den auch durchaus wichtigen Äußerlichkeiten. Gerade in einer nicht-muslimischen, nicht-fastenden Umgebung ist es sehr wichtig den Ramadan “zu zelebrieren”. Je weniger Zeit wir zum Qur’anlesen, für Besuche des Freitagsgebetes, der Tarawih-Gebetes oder von Iftareinladungen haben, desto wichtiger wird es, den Ramadan auch optisch in unsere Wohnung zu bringen.
Hier einige Tipps zur Umsetzung:
1. Bringt eure Wohnung vor Ramadanbeginn auf Hochglanz. Es ist festlicher, außerdem müsst ihr dann nicht den kostbaren Monat mit ständigem Putzen zubringen.
2. Besorgt euch Lichterketten, die ihr in der Wohnung anbringt und zum Fastenfrühstück und zum Iftar anmacht.
3. Kauft euch entweder einen Athanwecker oder ladet ein Athanprogramm auf euren Computer. Es ist schön und stimmungsvoll die Fastenzeit mit dem Athan zu beginnen und zu beenden.
4. Platziert euren Qur’an in der Wohnung sichtbar auf einem Qur’anständer.
5. Vielleicht es möglich die Wohnung speziell zum Ramadan mit einigen ausgewählten Kalligrafien zu schmücken.
6. Falls ihr Schulkinder habt, ist es auch eine schöne, dem Monat angemessene Beschäftigung Vorlagen, zum Beispiel der Asmaa ul Husnaa, aus dem Internet auszudrucken und mit den Kindern auszumalen und mit Schmucksteinchen und Flitter zu verzieren oder auf eine andere Art zu gestalten. Sie lassen sich hinterher in Bilderrahmen sehr schön in der gesamten Wohnung verteilen.
7. Wie wäre es mit Halbmond und Stern aus goldfarbenem Fotokarton, mit farbigen Teelichtern dekoriert, auf dem Wohnzimmertisch. Sie sorgen abends für ein stimmungsvolles Ambiente.
8. Ramadankalender sind auch ein sehr schöner Schmuck. Man kann sie im Internet kaufen, oder aber auch selber machen. Zum Beispiel als Kette aus 30 Säckchen, die man je nach Vorlieben befüllen kann. Oder als immer wieder verwendbaren Kalender mit dreißig ausgewählten Qur’anversen, für jeden Tag einen, oder auch mit dreißig schönen Kalligrafien gestaltet, man kann sie selber anfertigen, oder kopieren und bei der Gestaltung die Gott gegebene Phantasie ausleben.
*Lasst regelmäßig Annashid/Ilahi/Nazmi/religiöse Lieder laufen. Auch sie erhöhen die religiöse Grundstimmung im Haus.
Wenn die Tage in den kommenden Jahren wieder sehr lang und heiß werden, haben viele muslimische Geschwister Probleme mit dem Fasten. Manche Probleme haben reale medizinische Ursachen wie Diabetis, Nierenerkrankungen oder chronische Blasenentzündungen. Dieser Personenkreis kann tatsächlich nicht fasten und sollte stattdessen für jeden versäumten Tag einen Armen speisen. Trotzdem gibt es auch in dieser Personengruppe Menschen, die den Aspekt des sich Enthalten von Nahrung schmerzlich vermissen und zusätzlich zu dem Speisen eines Armen noch teilfasten. Obwohl dieser Weg nach orthodoxer Islamauffassung nicht vorgesehen ist.
Neben der Gruppe von Menschen, die durch Krankheit bedingt nicht fasten können, gibt es auch eine Gruppe von Geschwistern, die schlicht nicht wissen, wie sie essen müssen, um lange Fastentage durchzuhalten.
Hier ein paar Tipps:
1. Trinke nachts so viel du kannst. Bevorzuge Wasser.
2. Frühstücke Müsli und Vollkornbrot.
3. Vermeide abends Reis, grüne Bohnen oder andere entwässernde Nahrungsmittel.
4. Bevorzuge Obst, Salat, Suppe und Joghurt, die deinem Körper Vitamine, Mineralstoffe und Flüssigkeit zuführen.
5. Vermeide zu viel Süßes. Es macht durstig.
6. Vermeide stark gesalzene und gewürzte Speisen. Auch sie verursachen Durst. Ebenso Fisch.
7. Vermeide rohen Knoblauch und rohe Zwiebeln. Sie verursachen am Tag danach einen schlechten Geschmack im Mund und stören so das Fasten.
8. Lass tagsüber öfters kaltes Wasser über deine Handgelenke laufen, um dich abzukühlen.
9. Wenn du das Wasser sorgfältig ausspülst, kannst du auch den Mund kalt ausspülen. (Nach manchen Rechtsschulen ist das verboten, ich weiß)
10. Vielleicht hilft es auch die ersten 5 Tage des Ramadan Urlaub zu nehmen, um sich so relaxed an das Fasten zu gewöhnen.
Solange die Tage kühl und kurz waren, war es für Eltern leicht, Kinder und Jugendliche an das Fasten heranzuführen. Seit die Tage des Ramadan sich wieder dem Sommer nähern, lang und heiß werden, fragen sich viele Eltern, wie sie das Erziehungsziel “Mein Kind erfüllt seine religiöse Pflicht und fastet” erfüllen sollen.
Auch hierzu jetzt einige Tipps:
1. Der Ramadan ist mehr als nur auf Essen und Trinken zu verzichten. An erster Stelle steht die Hinwendung zu Allah (swt). Dazu gehört auch regelmäßiges Beten, ein Mehr an Gebeten, eine verstärkte Kontrolle von Gedanken und Worten, also eine saubere Sprache und der Verzicht auf Streit und eine intensive Beschäftigung mit dem Qur’an.
2. Eltern sollten für eine freundliche und fröhliche Atmosphäre sorgen. Das fördert den Wunsch der Kinder mit zu fasten.
3. Je nach Alter bietet sich vielleicht ein Teilfasten an. Also der Verzicht auf das Schulfrühstück, auf das Eis zwischendurch oder die Cola am Nachmittag. So lernt das Kind oder der Jugendliche Verzicht. Und dies ist der erste Schritt fasten zu können.
4. Das Kind muss lernen zu einer sehr frühen Zeit ausreichend zu frühstücken und zu trinken. Vorher kann es im Sommer nicht fasten. Auch wenn es hart ist und viel Selbstdisziplin erfordert, sollten Eltern also ihre Kinder ab 10/11 Jahren zum Fastenfrühstück aus dem Bett holen und sie Wudhu machen lassen, 2 Rakat Tahadschudd beten lassen und fordern, dass sie mitfrühstücken und sich erst nach dem Fadschr wieder hinlegen.
5. Der nächste Schritt wäre dann sie zum Frühstück zwei große Gläser Wasser trinken zu lassen.
6. Wenn sie dieses Lernziel erreicht haben können sie auf ihr Schulfrühstück verzichten und bis zum Mittagessen fasten und dies dann im Laufe der nächsten zwei oder drei Jahre zu einem vollständigen Fastentag steigern.
7. Trotzdem sollten fastende Kinder und Jugendliche immer ein “Notfallkit”, bestehend aus einem Getränk im Tetrapack (Wasser oder Saft) und einem Müsliriegel, dabei haben. Es steigert das Selbstvertrauen des Kindes und untermauert die Entscheidungsfreiheit des Kindes, das so versteht, dass sein Fasten der Stärkung seiner Beziehung mit Allah (swt) dient und nicht der Zufriedenheit seiner Eltern.
8. Fasten ist hart. Vor allem im Sommer. Eltern sollten keinen Druck machen, sondern helfen, unterstützen, loben und viel Verständnis zeigen. Auch wenn es nicht klappt.
9. Die Tage im Sommer sind lang. Nach den Hausaufgaben können die Stunden bis zum Iftar sehr hart werden, gerade ohne die vielleicht gewohnten sportlichen Aktivitäten. Eltern sollten sich vorher Beschäftigungen ausdenken. Wie wäre es mit der Herstellung von:
*Eidkarten,
*Gebetsteppichen aus Leinen, die mit Stoffmalfarbe verziert sind,
*dem Bedrucken von Servietten aus Stoff mit Stern und Halbmond im Kartoffeldruck,
*dem Abschreiben der Al-Fatiha mit Tusche und Feder,
*dem Bemalen der Fenster mit religiösen Bildern
Ich wünsche euch allen, dass euer nächster Ramadan ein wunderbares Erlebnis für euch und eure ganze Familie wird.
Wasalam