muslima aktiv

Hallo ihr Lieben,

ich brauch mal eure Hilfe und bin leicht verwirrt:
Ich habe Diabetes-Verdacht (Typ 1), d.h. ich muß (noch) keine Medikamente nehmen, auch nichts spritzen und "nur" auf die Ernährung achten. Meine Bauchspeicheldrüse sollte aber geschont werden, also kein weißes Mehl etc. Paßt ja auch alles so weit...
Aber: Ich war die letzten Wochen bei 2 verschiedenen Ärzten zur Kontrolle und habe beide auch wegen Ramadan befragt. Der eine sagt, daß ich doch bitte nicht fasten soll, der andere meinte, das wäre kein Problem.
Hmpf. Ich bin ziemlich hin- und hergerissen, in meinem privaten Umfeld sagt mir jeder, daß ich doch vorsichtshalber nicht fasten soll (die fasten aber auch nicht... ).

Was würdet ihr denn machen?

Ich denke, Du solltest auf Dein Bauchgefühl hören. Deine Gesundheit geht vor. Ich kann nur raten: Versuche zu fasten, wenn Du es wirklich machen möchtest. Unterlasse es, sobald es Dir damit schlecht geht. Anstatt zu fasten spendest Du dann eben.

Salam,

ich glaube, ich würde nicht fasten. Du hast ja immer mal wieder über gesundheitliche Probleme geschrieben, da würde ich es nicht darauf ankommen lassen.

Birtanem

Salam,
für die Bauchspeicheldrühse könnte es sogar vielleicht ganz gut sein ein paar Tage zu Fasten aber 1 Monat und dann noch bei Diabetis 1 (verdacht) . Ich würde auch auf nummer sicher gehen und es nicht tun , es geht ja um deine Gesundheit das weiss auch Gott und ich verstehe wenn dir das Fasten wichtig ist aber deine Gesundheit ist allen (vorallem Gott) noch viel wichtiger.

Wenn du gern fasten möchtest, könntest du ja vielleicht auch nur die Wochenenden fasten oder mal testen, ob es geht, wenn du einen Tag fastest und den nächsten nicht?

Fasten an sich ist vielleicht nicht schlecht, aber bei den jetztigen Tageszeiten könnten doch ziemliche Blutzuckerschwankungen auftreten ... Wenn man innerhalb von 5 Stunden alles Essen und die Tagestrinkmenge zu sich nehmen muss, ist das für den Stoffwechsel etwas anderes, als 8, 10 oder 12 Stunden zu fasten!
Die Frage an die Ärzte müsste ausdrücklich sein: "Ist es schädlich, wenn ich nachts innerhalb von 5 Stunden die gesamte Nahrungsmenge aufnehme und dann 17 Stunden faste."

Bei einem gesunden Menschen ist das kein Problem, im Gegenteil. Ja sogar das Trinken reicht innerhalb der Zeit bei einem Herz- und Nierengesunden aus, wenn diese ganze Phase hindurch pro Stunde mehr als ein halber Liter getrunken wird. Aber wenn die Bauchspeicheldrüse unregelmäßig arbeitet, bin ich gerade ein wenig unsicher ... frag besser nochmal!

Rajaa hat geschrieben: Ja sogar das Trinken reicht innerhalb der Zeit bei einem Herz- und Nierengesunden aus, wenn diese ganze Phase hindurch pro Stunde mehr als ein halber Liter getrunken wird.

Es kommt aber doch auch auf die Temperatur und das individuelle Schwitzverhalten an.

Ich benötige (und trinke) beispielsweise bei den hohen Temperaturen in den letzten Wochen bis zu fünf Liter Wasser am Tag. Da würde der halbe Liter pro Stunde, den der Körper während der fastenfreien Zeit speichert, absolut nicht ausreichen.

Fünf Liter? Respekt!
Mir würden die 2,5 Liter, die man da speichert sicher ausreichen, weil ich eigentlich nie mehr trinke. Bei mir ist das Problem, dass die Nieren ständig durchgespült werden müssen, und ich keine so lange Pause machen darf - leider.

Rajaa hat geschrieben:Fünf Liter? Respekt!

Naja, wenn man rund um die Uhr schwitzt, ist das schon nötig.

Ich bin hier auch immer mit einer Flasche Wasser unterwegs. Die Temperaturen sind zwar nicht ganz so extrem wie in Kairo, aber es reicht.
Nächsten Monat geht es halt dann nicht mehr, zu Fuß unterwegs zu sein. Da muss ich wohl oder übel auf den Bus warten bzw. mit dem Auto fahren und die unverschämt teure Tiefgarage bezahlen. Und schweißtreibende Tätigkeiten in der Wohnung (putzen) entweder nach Maghrib oder gar nicht. Wenn man normal aktiv ist, ohne drauf zu achten möglichst nicht ins schwitzen zu kommen, ist es nicht zu schaffen.
Letztes Jahr habe ich es irgendwie hingekriegt. Dieses inshallah auch.
Sähe ich meine Gesundheit gefährdet, würde ich es lassen. So soll es ja auch sein.

Also mein Mann fastet und ich bin regelrecht an die Decke gegangen, weil ich das für unverantwortlich hielt.
Dann habe ich mir einen Termin bei seiner Ärztin gemacht und mich informiert. Sie meinte, das ist kein Problem. Allerdings ist er Typ 2 (tablettenpflichtig) mit Übergewicht, das abgebaut werden soll.

Vielleicht würde es in diesem Fall gehen, wenn Du dich beim Fasten an die Zeiten von Mekka hälst. - dann ist die Fastenzeit nicht so lange?
Es müssten doch eigentlich Diabetologen aufzutreiben sein, die Dich das sagen können. ...

Ich denke, die kriegst von zwei Ärzten zwei gegensätzliche Meinungen, weil nicht beide sich klar gemacht haben, wie Du fasten willst.
Mein Sohn ist seid fünf Jahren Diabetiker, katholisch fasten ist kein Problem, im Gegenteil. Essen, was man nicht ißt, sofern man nicht unterernährt ist, schadet keinem Diabetiker. Ißt man allerdings sehr große Mahlzeiten auf einmal, wie viele Moslems nach Sonnenuntergang, kann das erheblich schaden. Auch wegen Wassermangel ist er schon mal kollabiert, den hatten wir natürlich nicht absichtlich herbeigeführt, der ist ihm auf einem Ausflug passiert.
Du solltest Dich deshalb vergewissern, ob Dein Arzt verstanden hat, wie Du zu Ramadan fasten willst. Kann man als kranker Moslem eigentlich nur teilweise fasten, ich meine Wasser trinken und sich ansonsten an die Regeln halten?

Das machen manche, die nicht fasten können - also nur trinken. Zum Beispiel, wegen Herz-Kreislauf- oder Nierenkrankheiten, oder weil sie regelmäßig alle 8 oder 12 Stunden Medikamente nehmen müssen.

Aber es ist dann kein gültiges Fasten, man macht das für die eigene Spiritualität. Die Zahlung für die Armenspeisung ist dann trotzdem verpflichtend.

Wie es mit Rechtsurteilen ist, dass in Ländern in denen es kaum Nacht wird dann die Zeiten von Mekka verwendet werden können (oder die des nächst gelegenen islamischen Landes) weiß ich jetzt gar nicht. Kennt sich damit vielleicht jemand aus?

Ich glaube, die rechtverbindliche Regelung ist die, die Fastenzeiten des nächstgelegenen Ortes anzunehmen, aber ich habe mich so genau nicht damit beschäftigt.