Da hast du Recht "kämpfen" kann man auch in einem anderen Kontext verstehen. Ich denke, man übersieht das halt manchmal, weil der entsprechende Vers schon auf bestimmte historische Gegebenheiten Bezug nimmt.
Nur, dass ja viele Verse mehrdeutig sind, einfach verschiedene Ebenen ansprechen.
Als erstes zeigt für mich dieser Vers, dass die damaligen Muslime offensichtlich alles andere als kriegslüstern waren, denn es wird ja darauf eingegangen, dass es ihnen widerwärtig ist. Was ich persönlich für einen positiven Charakterzug halte. Und wenn ich so an manche medialen Bilder denke, in denen es darum geht, dass man schon Kindern beibringt, wie toll es doch ist eine Waffe zu haben, wie toll das Kämpfen ist, so zeigt dieser Vers, dass es so auch nicht erwünscht sein kann. Kämpfen aufeinmal als etwas erstrebenswertes, tolles anzusehen.
Ich kann aus diesem Vers nämlich auch nicht herauslesen, dass man es schön finden soll. Sondern einfach akzeptieren soll, dass es auch Situationen geben kann, wo einem nichts anderes übrig bleibt. Und dass man manchmal etwas tun muss, dass einem schwer fällt, für das man Abscheu empfindet.
Ja, der Islam ist keine pazifistische Religion in dem Sinne, dass man auf keinen Fall kämpfen darf, töten darf. Das heißt aber nicht, dass der Kampf als das erste Mittel der Wahl gelten sollte.
Und wenn ich mir die islamische Geschichte anschaue, dann war es auch nicht das erste Mittel, zu dem gegriffen wurde.