Jesus und Muhammad/Bibel und Qur'an und sonstiges

Was Überraschendes herausgefunden? Ist der Islam doch anders, als Du denkst? (für Gäste lesbar.)
Maymuna
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Re: Luise - Eine deutsche Muslima

Beitrag von Maymuna »

fatma hat geschrieben:Man denke auch nur an die 99 Namen Gottes im Islam. Also ich finde, die meisten dieser Eigenschaften klingen ziemlich männlich.
Ich glaube das hat sehr viel damit zu tun, was man selbst als "männlich" und "weiblich" auffasst. Halima Krausen soll doch der Meinung sein (weiß es nicht von ihr selbst, habe es nur von einem Dozenten gehört), dass Allahs Eigenschaften wie Strenge und Gerechtigkeit sehr "weiblich" sind. Also gerade die Eigenschaften, die andere Menschen oft als "männlich" empfinden, sind für sie "weiblich". Ich denke das kann z.B. etwas mit dem zu tun haben, was man von den eigenen Eltern kennengelernt hat.
Im Grunde ist ja eher das Problem, dass bestimmte Eigenschaften in dieser Gesellschaft eher Männern oder eher Frauen zugesprochen werden. So wie blau für Jungen, rosa für Mädchen. Die Farben an sich sind ja auf jeden Fall geschlechtslos.
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nurhrii
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Re: Jesus und Muhammad/Bibel und Qur'an und sonstiges

Beitrag von nurhrii »

Ich habe Halima Krausen am Karfreitag in Hamburg persönlich kennen gelernt, eine Schwester, die hier auch mal im Forum war, Khadija Maryam, und ich waren bei der Freitagspredigt in der Imam-Ali Moschee. Danach hatten wir zu fünft, also Khadija Maryam, eine weitere sehr junge Schwester und ein junger Bruder, Halima Krausen und ich, eine kleine Diskussionsrunde über die Propheten im Islam. Total spannend. Die Diskussion fing an wegen des Interviews mit Prof. Kalisch.
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
fatma

Re: Luise - Eine deutsche Muslima

Beitrag von fatma »

Beate hat geschrieben: Also, ich finde diese archaischen Götterwelten nicht sehr modern. Erstens werden diese Götter sehr vermenschlicht dargestellt, zweitens handelt es sich um Familien, und weil ein männlicher Gott halt nicht gerne alleine ist, braucht er eben eine oder mehrere Ehefrauen, nebst unzähligen Gespielinnen. Das letzte Wort hat allerdings immer der höchste Chef, und der war immer ein Mann.

Salam
Hallo Beate

also ich finde, das ist reine Definitionsache. Polytheismus mutet in der Tat sehr naiv und trivial an, das stimmt (habe mal eine Sendung über die Verehrung hinduistischer Götter gesehen und kam aus dem Staunen und - ehrlich gesagt - auch aus dem Lachen nicht mehr raus. Ich fand das höchst sonderbar).

Aber was die Vermenschlichung göttlicher Wesen anbelangt, da ist doch der Monotheismus kaum besser. Man braucht sich nur den Gott des Alten Testaments anzuschauen: Wenn man von ihm ein Psychogramm erstellt, was bleibt da Göttliches noch übrig? Mit Allah ist auch nicht viel anders. Für einen Atheisten/Agnostiker wäre es ohnehin egal, ob ein Gott oder mehrere.

Ich meinte mit Fortschrittlichkeit eher sowohl die religiöse Toleranz in der Antike als auch die Bereitschaft, auch das Weibliche ins Göttliche zu integrieren.

LG
Fatma
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Mechthild
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Re: Jesus und Muhammad/Bibel und Qur'an und sonstiges

Beitrag von Mechthild »

Gott des Alten Testaments

Der jüdische J**** hat halt als Donnergott im frühsemitischen Pantheon angefangen. Über gewisse cholerische Züge muss man sich daher nicht groß wundern.
Von diesem Gottesbild bis zum "Abba" Jesu ist es schon ein gewaltiger Sprung. Es ist doch an uns, weitere Fortschritte zu machen.
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