Dua hat geschrieben:Also Moment mal!Ich meinte lediglich,dass es weniger anerkannt ist,wenn man NUR Mutter ist,als wenn man zusätzlich außer Haus Geld verdient.
Ja, und genau DAS wage ich zu bezweifeln.
Weil es drauf ankommt, mit welchen Leuten du sprichst - da gibt es diejenigen, die nur Stay-at-home-Moms für "richtige Mütter" halten, und diejenigen, die nur "berufstätige Mütter" für richtige Menschen halten .....
Wobei du in einem recht hast: Im Kapitalismus werden ALLE Menschen, die nicht selbst ihr Geld verdienen und nur zu Hause sind, nicht sonderlich anerkannt, es sei denn, sie sind so reich, dass das Geld für sie arbeitet ...
Dua hat geschrieben:
Weil man im Job seine Leistung bar vergütet bekommt ,als Hausfrau und Mutter abhängig und rückständig ist.Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht!
Ja, es STIMMT doch auch - als Hausfrau bist du von deinem Mann abhängig (wir reden ja nicht von Frauen, die keinen Mann haben - und dann entweder von den Zinsen ihres Vermögens, von der Witwenrente oder vom Staat leben), so wie du als Arbeitnehmer von deinem Arbeitgeber abhängig bist, als Geschäftsfrau von deinen Kunden ... die Abhängigkeit ist übrigens wechselseitig (auch das in allen Bereichen).
Derjenige, der kein eigenes Geld verdient UND keine ausreichenden Reserven hat, ist im Fall, dass ihm der andere die Bezahlung verweigert, erst mal arm dran. Egal, ob es die Frau ist, deren Mann sich absetzt, oder der Arbeitnehmer, dessen Arbeitgeber in Konkurs geht (ist meiner Freundin jetzt passiert, die Sicherung über das AMS betrifft nur die im Vertrag vereinbarten Stunden, sie hatte aber die DREIFACHE Menge gearbeitet), den Lieferanten, dessen Großkunde (einziger Kunde) nicht zahlt .....
Dua hat geschrieben:
Wer hat denn behauptet,dass es keine Mütter gibt,die arbeiten?Und warum fühlst du dich so angegriffen?
Ich fühle mich NICHT angegriffen.
Ich möchte nur nicht auf meine MUTTER-Rolle reduziert werden - die Gesellschaft soll alle Menschen GLEICH anerkennen, nicht aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften (Mutter, Vater), sondern weil alle Menschen gleichwertig sind.
Mir kommt vor, DU fühlst dich angegriffen, das war nicht meine Absicht.
Dua hat geschrieben:
Du hast doch selbst Kinder-findest du nicht,du leistest viel?
Im Grunde nicht -da bin ich ehrlich.
Ich leiste das, was normal ist. Ich schaue, dass meine Familie durchkommt, für die ich mich ja immerhin entschieden habe - ich finde das gehört schlicht zum Leben, nicht sonderlich erwähnenswert halt....
Mein Sohn (8) sieht das ja ganz logisch: "Mama, wenn ich einmal eine Familie habe, dann muss ich viel arbeiten, weil ich ja die Wohnung bezahlen muss und das Essen und die Kleidung und die Sachen für die Schule - ich glaub, ich such mir KEINE Freundin". Ja, mein Kindchen, sehr vernünftig (hoffentlich meint er NICHT, dass er dann HIER wohnen bleibt
).
Dua hat geschrieben:
Ich habe übrigens immer gearbeitet und tue das sehr gern!Jeder so,wie er es will,kann und wie die Lebenssituation es verlangt!Mir wäre nie in den Sinn gekommen,meinen Beruf aufzugeben,für den ich 6 Jahre eine Ausbildung gemacht habe!(Habe einen höheren Schulabschluss nachholen müssen,um meinen Beruf erlernen zu können-diese Jahre zähle ich dazu!)
Dua
Hast du da was in den falschen Hals bekommen?
Ich sehe in der Frage, wann du wieder arbeiten gehen möchtest, erstmal keinen Angriff.
Ich habs ja schon ausgeführt (aber ich wiederhole mich ja, wenn es nötig ist): mir kommen da gedanklich Diskussionen drüber hoch, wie wenig wert doch die Frau und Mutter im Westen hat und wie hoch geschätzt sie im Islam doch ist - und da kann ich nun mal nicht mal bedingt zustimmen.
Erstmal sehe ich mich als FRAU nicht besonders geschätzt, wenn mir gesagt wird, dass ich als MUTTER geschätzt werde - Muttersein ist eine biologische Tatsache, so wie Vatersein. Keine Leistung. Noch nicht mal notwendiger Bestandteil des Menschseins (es gibt Menschen, die MÖCHTEN keine Kinder, es gibt welche, die KÖNNEN keine bekommen).
Als MUTTER dürfen mich meine KINDER schätzen - noch lieber wäre es mir, sie schätzen mich als MENSCHEN - aber doch nicht Wildfremde, die Geselschaft, wer auch immer, von denen brauch ich doch keine Anerkennung meiner biologischen Fähigkeit, Kinder zu bekommen, oder meiner Entscheidung, welche zu bekommen, oder meiner Entscheidung, die dann auch zu versorgen ...
Dass du dich durch die Frage, wann du wieder arbeiten gehen möchtest, derart angegriffen fühlst, dass du meinst, die Gesellschaft schätzt Mütter nicht, sagt mir im Umkehrschluß, dass Mutter nur die ist, die zu Hause bleibt (ansonsten wäre die Frage nach dem Wieder-Arbeiten eine stinknormale, die dir nicht das Gefühl vermitteln würde, man schätzt dein Muttersein nicht, du bist ja immer noch Mutter).
Eine Frage kommt ja meist nur bei dem schräg an (so sie höflich gestellt wird), der schon irgendwelche persönlichen Zweifel hat.
Die Frage "Wann nimmst du deine Medikamente?" kann schlicht beantwortet werden mit "immer nach dem Frühstück", sie kann aber auch ankommen wie "Vergiß deine Medikamente nicht" oder, schlimmer, wie "Dir traue ich nicht mal zu, dass du an deine Medikamente denkst, sogar daran muss ich dich erinnern".
Das beste Beispiel ist ja immer: Der Ehemann kommt nach Hause und sagt "Hast du nichts gekocht". - Wie würdest du reagieren? Bei mir wärs (so ich nicht gekocht habe) ein schlichtes "Nein", oder an sarkastischen Tagen ein "Doch, aber ich habe nicht übriggelassen".
Red ich mich gerade um Kopf und Kragen - oder hab ich mich irgendwie ein bisserl verständlich machen können?