Kopftuch-Dossier

Was Überraschendes herausgefunden? Ist der Islam doch anders, als Du denkst? (für Gäste lesbar.)
mamamia
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von mamamia »

Ich gestehe, ich habe bis hierher gelesen:

"Knapp jeder zweite muslimische Mann geht "manchmal" oder "häufig" in die Moschee – aber nur jede vierte Frau. Da überrascht nicht, dass sieben von zehn Frauen muslimischer Herkunft noch nie ein Kopftuch getragen haben."

Und es aufgegeben.

Sorry, da quäl ich mich nicht durch.

Nur jede vierte Frau geht zur Moschee - und das hat nichts damit zu tun, dass der Moscheenbesuch selbst bei strengsten, tiefverschleierten Muslimas nicht als Pflicht angesehen wird (während es für Männer durchaus Pflicht ist), nö, das hat damit zu tun, dass nur jede vierte Frau religiös ist und daher trägt auch nur jede siebte Frau Kopftuch (und jede wasweißichwievielte Frau besucht daher die Moschee auch ohne Tuch).....

Ich mein, ich bin in "Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung" ja damals durchgefalllen, aber da hab ich das Gefühl, hier wird die Statistik echt mißbraucht ....


Na, gut, jetzt hat mich noch was angesprungen:

Herr Rohe ist also Kritiker der Sharia - von mir aus, ich bin da durchaus auch Kritiker.

Bloß, WAS soll DAS?

"Derselbe Rohe erklärte noch vor einigen Jahren in der Frankfurter Rundschau kritiklos: "In Deutschland wenden wir jeden Tag die Scharia an. Wenn Jordanier heiraten, dann verheiraten wir sie nach jordanischem Recht. Die Menschen haben in diesen privaten Verhältnissen Entscheidungsfreiheit."

Man unterstellt Herrn Rohe da einen Meinungsumschwung (Lernen durch genaueres Anschauen der Sharia?) - einfach weil man nicht erkennt, dass er "vor einigen Jahren" schlicht einen Aspekt des deutschen Internationalen Privatrechts erklärt hat (und mitnichten irgendwas sharia-gefärbtes?) .... EMMA wird es sicher auch erschüttern, dass zwei Britten in Deutschland echt nach britischem Recht heiraten können (so das deutsche Recht das in dem Fall so regelt, dass Heimatrecht zur Anwendung kommt) ....


Und fünf Minuten später: Ich sags ja, der Artikel ist sogar auszugsweise schädlich für meine Nerven ...

"Und sehr interessant ist, dass selbst von den Musliminnen, die sich als "stark gläubig" bezeichnen, nur jede zweite "manchmal" oder "immer" ein Kopftuch trägt. Was im Gegensatz steht zu der Behauptung islamischer Funktionäre, für die Muslimin sei Religiosität zwangsläufig mit dem Tragen eines Kopftuches verbunden. Übrigens: Die zweite Generation der Migrantinnen verbirgt etwas seltener ihr Haar als die erste."

Und noch interesannter ist es, dass es völlig egal zu sein hat, wieviele Frauen Kopftuch tragen oder nicht .... Das deutsche Grundgesetz schützt nämlich (wenn ich mich nicht irre, und das kommt ja kaum vor :tuedeltue: ) die Religionsfreiheit des Individuums.

Soll heißen, wenn Aische und Fatima die beiden einzigen Muslimas sind, die es für sich als religiös verbindlich ansehen, ihre Haare zu bedecken - dann dürfen Aische und Fatima das.

Wenn ich es als religiös verbindlich betrachte, mich nur von Obst zu ernähren, das mir der Baum "freiwillig" überlässt (sprich Fallobst) - dann darf ich das auch. Und wenn ich der einzige Anhänger der "Rettet die Freiheit der Obstbäume"-Bewegung bin, dann fällt meine Anschauung immer noch unter die Religions- und Weltanschauungsfreiheit.


Ich sag ja, mir stinkt der emmasche "Freiheits"begriff gewaltig -und das OBWOHL ich durchaus das Dilemma sehe, das traditionell aufgewachsenen muslimische Frauen haben könnten (etwa, dass die Mädchen das Tuch tragen MÜSSEN, was ja vorkommt, ....).

Kommt mir so vor, als würde EMMA sagen: Frauen haben die Freiheit, einem Beruf nachzugehen - und daraus schließen, dass JEDE Frau, die keinem nachgeht (egal aus welchem Grund jetzt), schlicht unfrei ist. Ist dann auch jeder Mann unfrei? Und jede Frau, die von den Zinsen ihres Lottogewinnes leben kann? Ist nicht per se jeder Mensch unfrei, der einen Beruf nachgeht, der ihn nicht freut, der aber nun mal die Kohle braucht (das alte menschliche Problem, dass man irgendwas beißen muss und das auch irgendwoher bekommen muss, das hat sogar der Südseebewohner, wenn er die Kokosnuß vom Baum holen muss, im Grund ist der unfrei...)?

Ein Mädchen, das Kopftuch tragen MÖCHTE und es in der staatlichen Schule, zu deren Besuch sie in Deutschland per Schulpflicht GEZWUNGEN ist (da braucht man nichts beschönigen), das ist auch unfrei. Aber nicht aufgrund des Tuches.
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von mamamia »

Mechthild hat geschrieben:
mamamia hat geschrieben:Wir mißverstehen einander - ich finde, es macht keinen Unterschied, ob die kleinen Buben in Anzug oder Kutte (von mir aus Albe, ich hatte den Eindruck, eine Albe sei was Festlicheres als eine Kutte - und beim Ausdruck Kutte habe ich echt braunes Sackleinen mit einer Schnur als Gürtel vor Augen) "gezwängt" werden (und bei den Mädels ist es mir wurst, ob weißes Kleidchen oder Albe). Es ist in jedem Fall ein Kleiderzwang (den man meiner Meinung nach zu so seltenen Ereignissen auch ausüben darf *gg*).
Tja, wenn du witzig bist, komme ich manchmal nicht ganz mit. ;)
Ich klugscheißer dann noch mal ein bischen: :schlaumeier: :mrgreen:
Eine Albe ist, wie der Name schon sagt, immer weiß und für den dazugehörigen Strick gibt es auch eine feineres Wort "Zingulum".
Ich war nicht witzig *gg* Es war von "Kutte" die Rede - so als eine Art "Fortschritt" im Gegensatz zu Anzug und Kleidchen. Und bei "Kutte" hab ich eine gewisse Vorstellung.

Mir persönlich ist es ziemlich wurst, was anderer Leute Kinder zur Erstkommunion tragen - ich finde nur, es ist völlig egal, ob alle im Anzug gehen oder alle in Albe, das ist Jacke wie Hose, es ist schlicht ein Dresscode (aber Albe ist nicht "besser" als Anzug, weil im Anzug alle kleinen Buben auf dem Foto so verkleidet ausschauen und in Albe dann vermutlich alltagstauglich *gg*).

Dass eine Albe weiß ist, wußte ich übrigens wirklich nicht *gg* - ich dachte, Albe ist das Priestergewand (das gibt es beim Geschäft vor dem Spital, wo ich mit Sohn gerade war in einigen Farben - schaut schön aus ....).
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von mamamia »

Tirzah hat geschrieben: Dem stimme ich voll und ganz zu. Das ist seit den 60er Jahren ein leidiges Problem. Westliche Feministinnen meinen allein das feministische Zepter schwingen zu dürfen, getreu dem göringschen Motto "Wer Feministin ist, bestimmen wir" (Ich spiele auf die von Hermann Göring verkündeten deutschen Rassegesetze von 1935 an. Hermann Görings Argument: "Wer Jude ist, bestimme ich!")
Und den Ausspruch hatte Göring - wie die Nazis überhaupt so manches nicht selbst "erfunden" haben - auch noch geklaut, vom Wiener Bürgermeister Lueger... Na, wurst, das war nicht Thema.

Ich sehe das "Problem" der westlichen Feministinnen durchaus als meines an *gg*: Für mich IST etwa eine Frau NICHT FREI, wenn sie nicht selbst entscheiden kann, ob sie für ihren Lebensunterhalt arbeiten gehen möchte oder nicht (ich rede nicht von den Frauen, die das nicht brauchen, sondern von denen, die möchten oder eben müssen, aber nicht dürfen). Sie ist NICHT FREI, wenn der Mann das Recht hat, andere Frauen neben ihr zu haben, ihr selbst dieses Recht nicht zusteht, wenn man sie am Körper verstümmeln kann, wenn ihre Kinder dem Ehemann gehören ..... Das alles widerspricht durchaus meinem Freiheitsbegriff. Und es wäre zynisch, sich zu sagen "Naja, die Frau in xy, die empfindet das gar nicht als Unfreiheit", deswegen sage ich "Das ist schon okay, was auf der Welt passiert" ... zumal es nun mal in einigen Ländern nicht mal ansatzweise die Möglichkeit gibt, dass sich Frauen zusammenschließen.

Wenn ich die "westlichen" Maßstäbe nicht anwende, dann ist wohl das 9jährige Mädel, das in Afghanistan mit einem 50jährigen verheiratet wird, genauso frei wie das 9jährige Mädel hier. Kommt mir nicht richtig vor.

Oder ich sag mir "meine Güte, die Leute in xy, die empfinden sich nicht als benachteiligt, wenn sie nicht lesen und schreiben können" - was ja stimmen könnte. Und dann muss ich konsequenterweise - will ich mich nicht in "westlicher Manier" einmischen in die inneren Angelegenheiten einer Gesellschaft - sagen, das kann mir wurst sein, ob dort Schulen errichtet werden, ob die Väter die Töchter am Schulbesuch hindern oder nicht.

Wo ist da dann die Grenze?
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von mamamia »

malaika hat geschrieben:Ich stimme Musafira völlig zu!


Und das hat mich auch gestört:
Rajaa hat geschrieben: dann schwillt mir der Kamm. Gerade feministische Forscherinnen wissen, dass die Koedukation eines der größten Hindernisse für einen gleichberechtigte Förderung von Mädchen ist. Mädchen aus reinen Mädchenschulen sind zum Beispiel 10mal häufiger in typischen technischen Männerberufen anzutreffen, Mädchen die zusammen Sport machen betreiben intensiver Sport und so weiter.

Wenn also in einem solchen Punkt bewusst eine Unwahrheit benutzt wird, bekommt man schnell den Verdacht, dass die Texte nicht etwa neutral sind, sondern insgesamt eine bestimmte Richtung "erzwingen" wollen - natürlich zum Fortschritt, und was Fortschritt ist, entscheidet die Emma-Redaktion.
Die Crux ist halt, dass die Mädchen aus reinen Mädchenschulen hier im Alltag durchaus Kontakt mit dem anderen Geschlecht haben (nein, da ist jetzt keinerlei sexueller Hintergedanke im Spiel, ich rede vom normalen Alltag, der hierzulande nun mal durchaus gemischt abläuft) und daher auch die Gelegenheit, abzuchecken, wie Männer so ticken.

Diese Möglichkeit fehlt aber in anderen Kulturen - von daher wäre Koedukation vielleicht durchaus ein "Fortschritt".

Ich weiß, ich werd verdroschen *gg*

Aber mal ernsthaft: Die kleine Ägypterin, deren Mutter Niqab trägt, die nie auf den Spielplatz kommt, weil Mutter nicht "ohne Grund" das Haus verlässt und Vater keine Zeit hat (warum auch immer) .... wenn die dann auch noch eine reine Mädchenschule besucht, dann heimgeht und zu Hause sitzt, nur Informationen konsumieren darf, die für "korrekt" befunden werden (ich bin ja geschädigt, ich kenne Familien, da gibt es keinen Fernseher - per se sicher was, was nicht schlimm ist, bitte nicht falsch verstehen - nur religiöse Bücher, in Kinderbüchern werden die Augen von Abbildungen schwarz übermalt oder die Bilder rausgerisssen, Puppen werden die Augen ausgestochen, kein Spaß, leider ....) - für die ist ein koedukativer Schulbesuch vielleicht eine kleine Möglichkeit, sich in Europa (so sie hier lebt) überhaupt mal ansatzweise zurechtzufinden. Vermutlich seh ich das Ganze aber zu optimistisch. Ich stell mir halt gerade vor, wie das Mädel dann mal nach Schulabschluß, weil nur unter Mädchen aufgewachsen, zu den vielen anderen Mädchen aus reinen Mädchenschulen gehört, die einen Männerberuf ergreifen ... ja, welchen denn? Einen, wo es keine Männer gibt?
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Elisabeth
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Elisabeth »

Also die Geschichte von Emma und Rohe ist ja nicht ganz neu, er wurde da nämlich nciht so zitiert wie der sich geäußert hatte, er hatte auch ne Gegendarstellung dazu geschrieben, die ich aber im Moment nicht parat habe.
Späte Rache???

Da ging es vor allem darum, dass er die Mehrehe eines Irakers anerkannt hat, aber nur, damit er sich von seiner Zweitfrau rechtskräftig scheiden lassen konnte und sie als Geschiedene in Deutschland einen eigenen Rechtsstatus bekommen konnte.
Da hatte Emma allerdings geflissentlich verschweigen und ihn zum Befürworter der Mehrehe gemacht!

Eigentlich zu dämlcih als sich überhaupt dazu Gedanken zu machen, aber ich schätze Rohe einfach zu sehr als das stehen lassen zu können! ;)

Das er lange Zeit Richter war und Professor für internationales Privatrecht ist, wendet er natürlcih auch die Scharia an, sofern eine Rechtsordnung die für einen Ausländer hier angewendet wird sich auf die Scharia bezieht. Ebenso wie er jedes andere Familienrecht der Welt anwendet - wenn die Emma wüsste, was da manche Südamerikaner(innen) für Urteile bekommen :roll:

Das widerspricht sich ja nicht mit der Aussage, dass er die Scharia kritisieren würde.

Worauf will die Emma eigentlich hinaus? :confused:

Ich finde es billig, weil sie da versucht, meinen kompetenten Wissenschaftler zu misskreditieren - weil er in Saudi Arabien als Koch gearbetiet hat? Was ist denn das für ein Niveau?

Rohe ist doch bekannt dafür, dass er sich für Dialog und Verständnis einsetzt dabei aber immer kritisch bleibt - in seinem Buch "Der Islam - Alltagskonflikte und Lösungen" zeigt er, das sehr wohl ein pragmatischer Umgang mit dem Islam in Deutschland möglich ist. Wer es fundierter möchte kann Ja sein Buch "Das islamische Recht"
lesen.
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Mechthild »

Dilara hat geschrieben:Ich weiß langsam nicht mehr wen ich schlimmer finde: Die Gruppe die unbedingt anderen das KT aufdrücken möchte oder die Gruppe die es allen Frauen herunterreißen möchte... (sorry, trägt zur Diskussion nichts bei, wollte ich nur mal sagen
Ja, man sieht manchmal förmlich eine Gruppe Kindergartenkinder in der Sandkiste vor sich, die sich mit ihren Förmchen beschmeißen... :roll:
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Mechthild »

Tirzah hat geschrieben:
Mechthild hat geschrieben:
Warum soll eine Frau mit Kopftuch immer die Putzfrau und nie die Wissenschaftlerin sein?

Zunächst sind das erstmal uralte Dresscodes, die immer noch in den Köpfen herumspuken.
Das Kopftuch war halt immer das Kleidungsstück der unterpriviligierten, körperlich arbeitenden Frau, im Gegensatz zur Dame mit Hut. Bis in die siebziger Jahre hinein war es völlig unpolitisch und signalisierte höchstens "ostelbischer bzw. anatolischer Bauerntrampel". Nachdem allerdings Khomeini & Co. der weiblichen Kopfbedeckung eine Art islamischen Altar errichtet haben, klebt deren Ideologie an dem an sich harmlosen Kopftuch und wird kurzfristig auch nicht zu entfernen sein.
Schaut euch doch mal Filmausschnitte von Dokumentationen aus der Zeit bis 1960 (ungefähr) an. Überall tragen Frauen Kopftuch. Selbst in "besseren Kreisen" war es nicht unüblich, wenn Frau sich damit draußen vor Wind und Regen schützte. Oder erinnert euch an das Kopftuch der Cabrio(bei-)fahrerinnen. Sieht man in jedem 2. Hollywoodfilm. Auch meine Oma trug ab und zu bei der Gartenarbeit ein kleines Kopftuch.

Tirzah
Das war aber eher ein kurzfristiger Modegag. Als die Haarsprays besser wurden und die hochtoupierten Frisuren aus der Mode kamen wurden diese Tüchlein blitzschnell abgelegt. :smifun:
Und Gartenarbeit ist eben Arbeit.
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Mechthild »

mamamia hat geschrieben:Ich war nicht witzig *gg*
Nicht, aha.
Dass eine Albe weiß ist, wußte ich übrigens wirklich nicht *gg* - ich dachte, Albe ist das Priestergewand (das gibt es beim Geschäft vor dem Spital, wo ich mit Sohn gerade war in einigen Farben - schaut schön aus ....).

Das hast du fein beobachtet. Der Priester zieht zuunterst eine Albe an und gürtet diese mit einem Zingulum. Darüber trägt er eine Stola. (Sieht aus wieein Schal, du verstehst? ;) ) Darüber trägt er wieder eine Kasel, dieses ponchoartige Ding.

Jaja, ist alles schön bunt hier. :smifun: Und wenn du etwas von liturgischen Farben verstehst, weißt du auch, wann welche Kasel getragen wird. :mrgreen: :bischof:
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Musafira »

Uebrigens, nochmal zum Vergleich Grundschulmaedchen mit Kopftuch und Kommunionsmaedchen als Braut verkleidet ... ich finde der Vergleich hinkt gewaltig. Ich denke nicht, dass das Kommunionsmaedchen als kleine Braut angezogen werden sollte, es ist einfach ein weisses Kleid. Nur mit der Zeit wurden diese Kleider immer aufwaendiger und sie aehnelten Brautkleidern. Davon abgesehen finde ich es nicht schlimm, wenn ein kleines Maedchen einmal in ihrem Leben an einem Tag so ein Kleid traegt, da kann man noch nicht gleich von einer Sexualisierung ausgehen. Ausserdem sind doch die kleinen Maedchen maechtig stolz darauf. Also wenn ich da so an meine Tochter denke, die faende so ein Kommunionkleid sicherlich ganz klasse. :engel_lieb: Und auch die Jungs sind doch nicht als kleine Braeutigams verkleidet, das war frueher gang und gaebe, dass jeder kleine Junge eben einen Anzug hatte, der dann sonntags in der Kirche getragen wurde.
Anders ist eben, wenn ein Grundschulmaedchen schon das Kopftuch taeglich in der Schule tragen muss, wenn den kleinen Maedchen schon eingebleut wird, dass kein nicht-mahram Mann sie ohne Kopftuch sehen darf. DAS ist Sexualisierung - nicht wenn mal ein Maedchen ausnahmsweise ein Kopftuch traegt, z.B. wenn sie an einem Festtag in die Moschee geht oder wenn ein (katholisches) Maedchen an einem Festtag (also eben Kommunion) ein Kleid traegt, das einem Brautkleid aehnelt. Der Grund, warum man haeufig zu diesen Alben uebergegangen ist, ist denke ich eher, dass die Modenschau ueberhand genommen hat und es manche Familien in ziemliche Unkosten gestuerzt hat.
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Tirzah »

Hallo
mamamia hat geschrieben:
Aber mal ernsthaft: Die kleine Ägypterin, deren Mutter Niqab trägt, die nie auf den Spielplatz kommt, weil Mutter nicht "ohne Grund" das Haus verlässt und Vater keine Zeit hat (warum auch immer) .... wenn die dann auch noch eine reine Mädchenschule besucht, dann heimgeht und zu Hause sitzt, nur Informationen konsumieren darf, die für "korrekt" befunden werden (ich bin ja geschädigt, ich kenne Familien, da gibt es keinen Fernseher - per se sicher was, was nicht schlimm ist, bitte nicht falsch verstehen - nur religiöse Bücher, in Kinderbüchern werden die Augen von Abbildungen schwarz übermalt oder die Bilder rausgerisssen, Puppen werden die Augen ausgestochen, kein Spaß, leider ....) - für die ist ein koedukativer Schulbesuch vielleicht eine kleine Möglichkeit, sich in Europa (so sie hier lebt) überhaupt mal ansatzweise zurechtzufinden. Vermutlich seh ich das Ganze aber zu optimistisch. Ich stell mir halt gerade vor, wie das Mädel dann mal nach Schulabschluß, weil nur unter Mädchen aufgewachsen, zu den vielen anderen Mädchen aus reinen Mädchenschulen gehört, die einen Männerberuf ergreifen ... ja, welchen denn? Einen, wo es keine Männer gibt?
Ach du Schande.... das klingt ja echt horrormäßig.

"in Kinderbüchern werden die Augen von Abbildungen schwarz übermalt oder die Bilder rausgerisssen, Puppen werden die Augen ausgestochen,"

ähm, wie bitte? Sorry, ich stehe gerade gehörig auf dem Schlauch... wie meinst Du das??????? Die Augen von Puppen ausstechen, wieso das denn?

Gruß
Tirzah, rat- und fassungslos
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Maja »

Ach du Schande.... das klingt ja echt horrormäßig.

"in Kinderbüchern werden die Augen von Abbildungen schwarz übermalt oder die Bilder rausgerisssen, Puppen werden die Augen ausgestochen,"

ähm, wie bitte? Sorry, ich stehe gerade gehörig auf dem Schlauch... wie meinst Du das??????? Die Augen von Puppen ausstechen, wieso das denn?

Gruß
Tirzah, rat- und fassungslos
Schaust du zum Beispiel hier:
http://www.muslima-aktiv.de/forum/viewt ... nderzimmer
Maja

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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von mamamia »

Tirzah hat geschrieben:"in Kinderbüchern werden die Augen von Abbildungen schwarz übermalt oder die Bilder rausgerisssen, Puppen werden die Augen ausgestochen,"

ähm, wie bitte? Sorry, ich stehe gerade gehörig auf dem Schlauch... wie meinst Du das??????? Die Augen von Puppen ausstechen, wieso das denn?

Gruß
Tirzah, rat- und fassungslos
Weil es verboten ist, Lebewesen abzubilden (im Gegensatz zu Pflanzen) - und scheinbar machen die Augen das Lebewesen aus.

Frag mich nichts Genaueres :smifun: Die Zeiten, wo ich solchen Schmarren ernsthaft mit Leuten ausdiskutiere, sind echt lange vorbei.
Zuletzt geändert von mamamia am Sa 14. Nov 2009, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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malaika

Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von malaika »

Tirzah hat geschrieben: Ach du Schande.... das klingt ja echt horrormäßig.
In einer Fatwa von Sheich Ibn Uthaimin, dem ehemaligen Großmufti Saudi Arabiens, wird empfohlen, den Kopf der Puppe entweder abzuschneiden oder an ein Feuer zu halten bis er weich wird und ihn dann so lange einzudrücken, bis die Gesichtszüge unkenntlich geworden sind.

Das finde ich absolut horrormäßig! :evil:

But if a person wants to be on the safe side in such matters, he should cut off the head or hold it near the fire until it softens, then he should press it until the features disappear.

http://www.islam-qa.com/en/ref/23445
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von starlight1210 »

malaika hat geschrieben:
Tirzah hat geschrieben: Ach du Schande.... das klingt ja echt horrormäßig.
In einer Fatwa von Sheich Ibn Uthaimin, dem ehemaligen Großmufti Saudi Arabiens, wird empfohlen, den Kopf der Puppe entweder abzuschneiden oder an ein Feuer zu halten bis er weich wird und ihn dann so lange einzudrücken, bis die Gesichtszüge unkenntlich geworden sind.

Das finde ich absolut horrormäßig! :evil:

But if a person wants to be on the safe side in such matters, he should cut off the head or hold it near the fire until it softens, then he should press it until the features disappear.

http://www.islam-qa.com/en/ref/23445

:shock: :shock: Echt horrormäßig!
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Re: Kopftuch-Dossier

Beitrag von Musafira »

malaika hat geschrieben:
Tirzah hat geschrieben: Ach du Schande.... das klingt ja echt horrormäßig.
In einer Fatwa von Sheich Ibn Uthaimin, dem ehemaligen Großmufti Saudi Arabiens, wird empfohlen, den Kopf der Puppe entweder abzuschneiden oder an ein Feuer zu halten bis er weich wird und ihn dann so lange einzudrücken, bis die Gesichtszüge unkenntlich geworden sind.

Das finde ich absolut horrormäßig! :evil:

But if a person wants to be on the safe side in such matters, he should cut off the head or hold it near the fire until it softens, then he should press it until the features disappear.

http://www.islam-qa.com/en/ref/23445
Unglaublich! v.a. was ist dann noch der Sinn einer Puppe, wenn sie keinen Kopf hat? Da springt ja schon ein gewisser Sadismus aus den Worten. :?
Ich bin ohnehin der Meinung dass die meisten dieser sog. Gelehrten eine psychische Stoerung haben, bei den absurden Phantasien, die aus ihren Fatwas herausspringen. Hayat hat das mal so treffend gesagt: im Westen kaemen diese Leute in psychiatrische Behandlung, in der muslimischen Welt wird auf sie gehoert. :( Meine ich Ernst, denn viele Leute mit psychiatrischen Erkrankungen ziehen sich in die religioese Welt zurueck, brauchen auch die strengen Regeln um im Leben zurechtzukommen und weil sie vermeintlich so religioes sind werden sie dann in der muslimischen Welt verehrt. :|
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