DieAmina hat geschrieben:Als Beispiel für etwas was sich nicht diskutieren lässt i sind die Klassiker sage ich mal - das Essen von Schweinefleisch,das trinken von Alkohol(und mir ist bewusst ,dass jemand im anderen Thread was anderes zum Thema Alkohol gesagt hat),das Gebet,das entrichten der Zakat,Die Hajj......etc
Siehst du … und ich glaube, dass man diese Klassiker durchaus diskutieren darf. Ohne das in disem Thread weiter ausführen zu wollen …beispielsweise habe ich persönlich ein großes Problem mit den Hajj-Riten, das sind für mich teilweise Reste vorislamischer, abergläubischer Rituale. Sie finden sich in dieser Form auch nicht im Qur'an.
DieAmina hat geschrieben:Und zu den Nur Quranern stimmt aber die grundlegenden Dinge streiten sie nicht ab wie zB das Gebet an sich.Sie diskutieren vielleicht über die Anzahl aber nicht ob es Pflicht ist oder nicht.
Oh doch.
DieAmina hat geschrieben:wenn man Schriftgläubige ist sollte man sich dann zumindestens an das halten was in der Schrift-welche auch immer es ist-steht.
Nun, das Problem ist aber, dass erstens viele Dinge, die als "Islam" gelten, überhaupt nicht im Qur'an stehen. Und die Dinge, die drinstehen, lassen sich eben unterschiedlich interpretieren, das ist ja gerade der Punkt. Daher ist es – sorry – ein Wischiwaschi-Argument zu sagen, man müsse sich "an die Schrift halten". Da müsste man erstmal diskutieren, was das überhaupt bedeutet.
Es gibt Muslime, die glauben, dass der Qur'an wortwörtlich verstanden und jede darin enthaltene Anweisung eins zu eins umgesetzt werden muss.
Es gibt Muslime, die den Qur'an auf dem Hintergrund seiner Entstehungsgeschichte betrachten und daraus ihre Schlussfolgerungen ziehen, wie manche Dinge praktiziert werden sollten.
Es gibt Muslime, die glauben, dass man nicht selber über den Qur'an nachdenken kann / darf und sich an die Interpretationen von Gelehrten halten muss.
Es gibt Muslime, die glauben, dass der Qur'an dazu auffordert, immer wieder selber über seine Verse nachzudenken und sich nicht nach den Meinungen von anderen / der Mehrheit zu richten.
Es gibt Muslime, die zwar sagen, dass sie sich nach der Schrift richten, aber Dinge praktizieren, die gar nicht im Qur'an zu finden sind, diesem vielleicht sogar widersprechen, weil sie einen Großteil ihrer Glaubenspraxis aus Hadithen beziehen. Das ist ja auch ein wichtiges Thema.
Und so weiter … alle diese Menschen werden sich selber als "Schriftgläubige" bezeichnen, obwohl ihre Ansichten ganz weit auseinanderliegen.
DieAmina hat geschrieben:Ein Schriftgläubiger befolgt die Gebote ,hält sich an bestimmte Regeln.
Siehe oben.
Die Frage ist doch – welche Gebote? Wir könnten beispielsweise beide aus Überzeugung behaupten, dass wir uns an die Gebote des Qur'an halten, darunter aber etwas komplett anderes verstehen. Für mich existieren vielleicht einige der Gebote, die du siehst, schlicht und einfach gar nicht.
Woher weißt du, dass die Gebote und Regeln, die du für unverrückbar hältst, es wirklich sind? Weil "alle das so sehen"? Weil es das ist, was man eben in den meisten Büchern und auf Websites liest? Oder weil du jedes dieser Gebote genau hinterfragt und erforscht hast?
DieAmina hat geschrieben:Das jeder bestimmte Suren anders interpretieren kann streite ich nicht ab,
aber man lebt halt seinen Glauben wie es im Buche steht sozusagen.