Seite 4 von 5

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 20:18
von nouar
Birtanem hat geschrieben:
Kalanchoe hat geschrieben: Aber warum geht nicht beides? Warum kann man nicht mal an einem Tag Hijab tragen, an dem anderen nicht (wenn man es als eine Art Tätigkeit für Gott ansieht, die erwünscht aber keine Pflicht ist.)
Wer sagt denn, daß das nicht geht?
(Warum ist einem sowas eigentlich nicht egal? Aber da kommt man wieder zum menschlichen Bedürfnis nach angenommen sein, nach Integration in die Gemeinschaft(welche auch immer)..
Wer ist denn einer? Mir persönlich ist die Meinung anderer Menschen zu meinem Leben ziemlich egal.
Wer sagt denn, dass es nicht geht? 99,9% der mir (außer im Internet) bekannten Muslime.

Wer ist denn einer? Ich zum Beispiel.
Leider hat Kanalchoe das schon richtig erkannt, finde ich. Schön wäre es, wenn es nicht so wäre.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 20:49
von Birtanem
nouar hat geschrieben: Wer sagt denn, dass es nicht geht? 99,9% der mir (außer im Internet) bekannten Muslime.
Ganz ehrlich: Selbst schuld, wenn Du Dein Leben nach anderen Leuten ausrichtest. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Gerade bei Leuten wie Dir oder Kalanchoe - kein muslimischer Ehemann, keine muslimische Schwiegerfamilie, nicht mal ein besonders ausgeprägter muslimischer Freundeskreis, frei zu tun, was immer ihnen gefällt.
Ich zum Beispiel.
Irgendein kluger Philosoph, dessen Name mir jetzt entfällt, hat mal gesagt, wer zu feige für die Freiheit ist, hat sie auch nicht verdient.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 21:01
von nouar
Der Mensch ist halt nun mal ein soziales Wesen. Immer gegen den Strom zu schwimmen ist mir auf Dauer zu anstrengend. Hat Vor- und Nachteile, wie alles.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 21:06
von Birtanem
Ich möchte meinen, Du im erzkatholischen Spanien mit katholischer Familie schwimmt mit Deinem neuen Faible so ziemlich gegen den Strom :P

Ich schwimme nicht gegen den Strom. Ich stelle nur von Anfang an klar, daß ich keine Einmischung in mein Leben toleriere, und die wenigstens Leute versuchen es mehrmals.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 21:14
von nouar
Stimmt auch wieder :lol:
..aber vielleicht will ich gerade deswegen nicht sozusagen doppelt gegen den Strom schwimmen.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 12:17
von Dilara
Naja, aber auf die eine oder andere Art schwimmen wir doch immer gegen den Strom. Und wie Laotse so schön sagte "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom"
Ich verhalte mich mit KT nicht anders als sonst und wenn ich es mal nicht aufsetzen möchte, dann lasse ich es eben unten.
Für Veränderungen im Denken der Leute und der Gesellschaft muß man auch manchmal sich selber in die Nesseln setzen.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 14:09
von Fatima
When I embraced Islam as my religion in 2004, the women at the mosque put a hijab on me before I went to the office to take my shahada, or testimony of faith. I wore it the next day at work, and I continued to wear it over the next six years. I never questioned my reasons for wearing it though. Until recently. I now realize that I never chose to wear it, as it had been put on me.
Aus diesem Satz ersehe ich, dass die Protagonistin gar nicht den Sinn des Hijabs kannte, interessanterweise hat sie aber nie über die Gründe nachgedacht. Dann ist es nur logisch, wenn man ihn irgendwann ablegt.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 15:24
von Anisah
Eben, das ist ja ein etwas anderer Fall.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 16:53
von Dilara
Fatima hat geschrieben:
When I embraced Islam as my religion in 2004, the women at the mosque put a hijab on me before I went to the office to take my shahada, or testimony of faith. I wore it the next day at work, and I continued to wear it over the next six years. I never questioned my reasons for wearing it though. Until recently. I now realize that I never chose to wear it, as it had been put on me.
Aus diesem Satz ersehe ich, dass die Protagonistin gar nicht den Sinn des Hijabs kannte, interessanterweise hat sie aber nie über die Gründe nachgedacht. Dann ist es nur logisch, wenn man ihn irgendwann ablegt.
Ich kenne - leider - sehr viele Frauen, die den Hijab deswegen anlegen, weil ihnen ihre "Schwestern" lange genug in den Ohren liegen, daß das absolut notwendig ist für den Islam.
Das sieht man ja auch bei unseren Neuzugängen: Oft genug kommt die Frage "KT oder nicht?" noch vor dem Wunsch, beten zu lernen. :?

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 21:45
von Fatima
Ich kenne - leider - sehr viele Frauen, die den Hijab deswegen anlegen, weil ihnen ihre "Schwestern" lange genug in den Ohren liegen, daß das absolut notwendig ist für den Islam.
Das sieht man ja auch bei unseren Neuzugängen: Oft genug kommt die Frage "KT oder nicht?" noch vor dem Wunsch, beten zu lernen.
ich verstehe aber dann weder die Schwestern, dass sie den Konvertitinnen nicht erklären, was der Sinn der islamischen Kleidung ist (die ja nicht nur aus Kopftuch besteht), noch die Konvertitinnen, die danach nicht fragen, sondern einfach alles nachahmen. Ehrlich gesagt, kenne ich auch niemanden, der das derartig handhabte. Wenn eine Muslima in meinem Umfeld das Kopftuch ablegte, dann aus existenziellen zwängen heraus. Meist waren die Betreffenden alleinerziehend, mussten ihre Kinder durchbringen und fanden mit Kopftuch keinen Job.

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 22:04
von Mahnoor
Assalamu alaikum,
mich interessiert die Frau weniger, weil sie den Hijab ablegte, sondern vielmehr wegen des Satzes, den viele von auch als ihren Lieblingssatz bezeichnen :) ich auch!
I did so many things that simply were not of me, and I gave up what made me Kim Joseph. I wanted so badly to do all that was pleasing to God, that I forgot that all that I am is pleasing to God because God made me, me. I wasn't strong enough in my personal development to understand that Islam wasn't all that defined me. I can be an American Muslim woman who is a Singer, a Writer and a Poet. I can love Gospel music, blues and jazz. I can!
DAS ist genau das, was ich gerade beginne zu erkennen. Und vor einem halben Jahr hätte ich nicht im Traum gedacht, dass ich mich in dieser Hinsicht wandeln würde. Aber wisst ihr was? Es fühlt sich soooo gut an! Ich meine - hallo! Ich war ziemlich cool früher 8) warum habe ich versucht, das alles zu unterdrücken? DAS geht irgendwie auch mit dem Islam, da bin ich mir sicher. Und ich habe so das Gefühl, dass ich - so Gott will - einen ziemlich intensiven Ramadan vor mir habe. Und ich freu mich drauf!

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 22:16
von Fatima
@Mahnoor: Was verstehst du denn unter "cool"?

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 22:38
von Mahnoor
Das war nicht sooo ernst gemeint :) also ich meine, ich habe viel gelesen, Musik gehört, liebend gern diskutiert, geredet "wie mir der Schnabel gewachsen" war - und einen Großteil dessen habe ich - freiwillig und für Allah - abgelegt bzw. eingeschränkt. Gerade hab ich aufgrund einer bestimmten Situation einige Flashbacks in meine Vergangenheit und erlebe, wie spaßig es sein kann, einiges davon wieder aufleben zu lassen. Also ich war auch die letzten Jahre witzig und habe viel gelacht - aber eben auf eine bestimmte art und weise. etwas gehemmt würde ich vielleicht sagen. vermutlich da ich viele Vorschriften einhalten wollte, so richtig muslimisch sein wollte. ich versuch eben grade einen weg zu finden, die essenz des islam mit meiner persönlichkeit zu verbinden. also ich bin da noch am anfang und deshalb ist das alles noch nicht so durchdacht 8)

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Fr 8. Jul 2011, 17:40
von sadiqa
Mahnoor hat geschrieben:ich versuch eben grade einen weg zu finden, die essenz des islam mit meiner persönlichkeit zu verbinden. also ich bin da noch am anfang und deshalb ist das alles noch nicht so durchdacht 8)
Das hast du schön formuliert :knuddel:

Re: Unveiling My Surrender

Verfasst: Sa 9. Jul 2011, 00:37
von Kalanchoe
dieses Islam in sich integrieren ist besonders schwierig,wenn man so gar nicht dem erwünschten Frauenbild (einiger? vieler Muslime?) entspricht.

Ich habe das "übliche" Frauenbild im Islam bisher so wahrgenommen: Stil, elegant, klug aber Klappe halten/still sein und dem Mann den Vortritt lassen, zurückstecken, Zurückhaltend, sich aufopferungsvoll um Familie und Haushalt kümmern, stilvoll, stets adrett, devot und sauber.(und wenn es nur in der Öffentlichkeit so ist) So wie ein schönes Schmuckstück dass den Mann irgendwie dekoriert.

Ich bin noch dabei herauszufinden, wie viel davon patriarchalische "Tradition" ist und wie viel Islam. Ich mein grad in ländlichen Gegenden wird Frau mit anpacken müssen und wird dann auch nicht schön und elegant sein während sie den Kuhstall ausmistet oder im Gemüsebeet wühlt.