Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Was Überraschendes herausgefunden? Ist der Islam doch anders, als Du denkst? (für Gäste lesbar.)
Pax

Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Pax »

Maymuna hat geschrieben: Hmmm... Also, ich bin ja auch dafür, dass es z.B. deutschsprachigen islamischen Religionsunterricht gibt und dass die Freitagspredigt zumindest übersetzt wird, aber die Alltagssprache ist nunmal die Muttersprache der Mehrheit der Leute in den Moscheen, und das finde ich auch gut so. Für wen das ein Problem ist, müsste dann halt eine eigene Moschee aufbauen.
Es ist natürlich nicht schön, wenn man dadurch das Gefühl hat, nicht wirklich dazuzugehören, aber das ist eben für Leute, die neu nach Deutschland kommen, auch so. Die verstehen auch wenig bis gar nichts. Da sieht man dann auch mal wie schwer das ist und wieso so viele Menschen nach Landsleuten suchen, weil halt etwas fehlt.
In den meisten Moscheen in Deutschland gibt es aber sicher auch sehr viele Leute, die deutsch können. Wenn man einen Schritt auf sie zugeht, wird das mit der Verständigung schon klappen.
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Birtanem
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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Birtanem »

Prinzipiell stimme ich zu, aber da kommt man dann eben wieder zum Thema "Integration" und "der Islam ist ein Teil von Deutschland", und vor diesem Hintergrund macht das einfach keinen guten Eindruck :tuedeltue:
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Asandra
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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Asandra »

...ich bin schon viele Schritte gegangen, und habe auch Offenheit und Gastfreundschaft erlebt.

Du hast ja recht: es ist meine eigene Entscheidung gewesen, den Islam als meine Religion anzunehmen. Ich hätte ja deutsch-christlich-kirchlich bleiben können - da kann ich jeden verstehen (sprachlich). Und die Kirchen stehen ja schon, die brauche ich nicht zu bauen...

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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Maymuna »

Birtanem hat geschrieben:Prinzipiell stimme ich zu, aber da kommt man dann eben wieder zum Thema "Integration" und "der Islam ist ein Teil von Deutschland", und vor diesem Hintergrund macht das einfach keinen guten Eindruck :tuedeltue:
Ja, aber deshalb sage ich, dann muss man eine eigene Moschee aufbauen. Wenn ich mein Kind zur spanischen Schule schicke, muss ich auch damit klarkommen, dass dort Spanisch gesprochen wird. Wenn ich in eine Moschee gehe, in der die Mehrheit der Menschen eine andere Muttersprache als meine haben, muss ich auch davon ausgehen, dass sie diese Sprache sprechen. Ich meine das ja gar nicht böse. Ich finde natürlich, dass man dann auch auf Leute eingehen muss, die diese Sprache offensichtlich nicht sprechen.
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Birtanem
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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Birtanem »

Du, ich bin da ganz bei Dir...ich habe ja auch schon vorher hier im Thread gesagt, daß man sich dann eben etwas eigenes schaffen muß. Außerdem bin ich sowieso der Meinung, gehe ich als einziger "Fremdling" irgendwohin, passe natürlich ich mich an und erwarte nicht, daß die anderen sich verbiegen. Hinzu kommt, daß ja viele Moscheen auch aus dem Ausland finanziert werden... und wieso sollte Diyanet oder Ditib eine Moschee für deutsche Muslime finanzieren?

Aber, es gibt eben schon länger diese Debatte, die ich oben angesprochen hatte, sowie Klagen, daß der Islam in Deutschland so wenig akzeptiert sei, und vor diesem Hintergrund würde es sich doch vielleicht besser machen, ein wenig entgegenkommender zu sein. Wenn man das nicht möchte, darf man im Gegenzug dann eben nicht soviel jammern.
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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Maymuna »

Achso, ich glaube dann sind wir eigentlich völlig einer Meinung. :lol:
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Asandra
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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Asandra »

Und: wenn ich in Deutschland in der Landessprache nach einer Frauengruppe oder Koranunterricht frage, und es irrsinnig kompliziert ist, bis jemand gefunden wird, der mir Auskunft geben kann, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob der Islam wirklich zu Deutschland gehört.

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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von nurhrii »

Ja, einladend ist es zumindest nicht. In Bremen gibt es allerdings mehrere Frauengruppen, die sich wöchentlich zum Koranunterricht und Austausch treffen. Wie es außerhalb Bremens ist, weiß ich aber nicht. Ich nehme an, dass es in HH auch einige Gruppen gibt. Die Frage dann wäre, welche islamische Orientierung Du bevorzugst, denn das würde sicherlich die Gruppen auch wieder einschränken.
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
BentOmar

Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von BentOmar »

Hm, was ihr da gerade von Moscheen erzählt, kenne ich nicht. Ich war schon oft bei uns in Darmstadt und freitags immer in Frankfurt in der Moschee, da waren bis jetzt alle immer sehr offen, die Ghutba ist sehr gut von Frauen besucht und es sind auch oft Nichtmuslime da und hören zu. Ich geh' da auch immer ohne Kopftuch rein und zieh es dann erst vor der Tür des Gebetsraumes an und bis jetzt wurde ich werde von Frauen noch von Männern i-wie komisch angeguckt Oo
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Elisabeth
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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Elisabeth »

Wir haben seit über 20 Jahren deutschprachige Frauengruppen,auch die Chutba wird seit 15 Jahren - mehr oder weniger gut, je nachdem - übersetzt. Aber sie wird übersezt.
Sind wir Franken da Vorreiter gewesen?
"Spende nicht, um dafür selbst mehr zu empfangen" Sura 74/6
meerati

Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von meerati »

wieso nicht. Letzten Endes haben alle ein Ziel. Sie möchten zum Gebet aufrufen, Gott gedenken. ich bin da ganz offen
Anisah

Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von Anisah »

Asandra hat geschrieben:Und: wenn ich in Deutschland in der Landessprache nach einer Frauengruppe oder Koranunterricht frage, und es irrsinnig kompliziert ist, bis jemand gefunden wird, der mir Auskunft geben kann, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob der Islam wirklich zu Deutschland gehört.
Ja, so geht es mir auch. Moscheen sind halt letztlich für Ausländer gebaut. Mehr als "gern gesehener Gast" ist für mich als Deutsche nicht drin.
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Re: Islamischer Gebetsruf in der Kirche

Beitrag von nouar »

Elisabeth hat geschrieben:Wir haben seit über 20 Jahren deutschprachige Frauengruppen,auch die Chutba wird seit 15 Jahren - mehr oder weniger gut, je nachdem - übersetzt. Aber sie wird übersezt.
Sind wir Franken da Vorreiter gewesen?
Hier wird auch alles übersetzt: Chutba, Unterricht...alles, auch, wenn nur 2-3 Spanier da sind.
Es gibt auch immer wieder ein paar junge Marokkaner/innen, die dann zum Kopfhörer greifen, weil sie besser Spanisch als Arabisch verstehen.
Ich bin da echt dankbar für, dass das gemacht wird. :top:
Böse Zungen sagen, klar, so rennen alle in die Saudimoschee, weil die Saudis Kohle für sowas haben...
Wa Alaykum Assalam أمل
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