Allahs Zeichen, die Er uns sendet

[ka1960]

Teil 1. der Definition gefällt mir besonders gut:
"keine erkennbare Ursache für das Zustandekommen gerade dieser Endsituation vorliegt"
Keine erkennbare Ursache heißt je nur, daß mensch die Ursache nicht kennt

Wer sollte sie denn sonst kennen, weißt du da näheres? Irgendwie sind wir ja alle in der undankbaren Situation, nur über das reden zu können, was "mensch" erkennen kann.

[mona43]

Die Erkenntnis kann ja noch kommen. Newton hatte ja auch die Erkenntnis des Prinzipes der Schwerkraft. Oder irgendwann erkannte ein Mensch das Prinzip des Kochens von Essen. Wann und ob die Erkenntnis über eine Ursache kommt, die wir jetzt noch nicht kennen, hängt vom Schöpfer ab. Oder vom Zufall

[UmmAbdurrahman]

"Allah schafft ebenso, was Er will; wenn Er etwas beschlossen hat, spricht Er nur zu ihm: "Sei!" und es ist." (3:47)

Für den Gläubigen hat also "ohne erkennbare Ursache" einen Verursacher, nämlich den Allmächtigen, der die Ursache ("Sei!") veranlasst. Was für den Nichtgläubigen eben "ohne erkennbare Ursache" ist.

[Anne81]

Beim Zufall handelt es sich um den Übergang aus einer Ausgangssituation, die mehrere Endsituationen ermöglicht, in eine dieser Endsituationen, wenn

* keine erkennbare Ursache für das Zustandekommen gerade dieser Endsituation vorliegt
* und bei Wiederholungen von derselben Ausgangssituation aus auch die anderen Endsituationen eintreten können.

Umgangssprachlich wird der Begriff Zufall verwendet, wenn ein Ereignis nicht kausal erklärbar ist.

Gut, kannst du mir dann ein Ereignis nennen, das nach dieser Definition tatsächlich Zufall ist?

Nein, denn ich seh es so:

Diese Definition zeigt eindeutig: Zufall gibt es nicht, hinter allem steckt ein Verursacher.

Eine Ursache, nicht ein Verursacher.

[Annam]

Salam alle,
also ich hab den Thread jetzt sehr oberflächlich verfolgt.. ...bin meistens ja eh hier stiller leser.
also den Baum und den Fels find ich auch klasse ohne das jetzt aber für "Zeichen" zu erklären...aber nur Allah weiss es am besten.
Aber auch ich habe Zeichen von Allah, die mich sehr verunsichern...bzw...ich frage mich sind es wirklich Zeichen ( und daran glaube ich, dass es die gibt)...
Dazu muss ich aber etwas ausholen: Als ich vor einigen Jahren "auf der Suche"war und mich mit allen Religionen beschäftigte...war der Islam-ganz offen gesagt- nicht grade der "favorit". In der Christl. Kirche war mein Herz unberührt....die Moslems waren für mich ein seltsames Völkchen. Ich tolerierte sie, wusste aber nur das, was man uns in der Schule beibrachte.
Nun ergab sich vor 3 Jahren, dass genau zur Weihnachtszeit ich i-wann anfing zu träumen....nachts beim Schlafen ( ich bin ein Mensch der sich an 95% der Träume erinnert)
Ich träumte von Moslems, von prächtigen Moscheen, vom gemeinsamen Gebet....und wachte dann immer auf....teils tränenüberströmt und seeehr glücklich
Das tangierte mich erst nicht weiter, jedoch haben die Träume nicht aufgehört...nein, sie wurden immer intensiver und schöner.
I-wann konnte ich es nicht mehr ignorieren. Ich habe mich belesen und bin bald in einer Berliner Moschee konvertiert.
Soweit ,sogut.
Nun habe ich dann in der folgenden Zeit nicht "sehr muslimisch gelebt". Habe kein KT getragen, nicht gebetet...usw.
Nun gibts aber in"solchen" Zeiten immer wieder Träume, mit einem offensichtlichen Bezug dazu. Z.B.: kleide dich angemessen-ich träume, dass ich immer wieder eine Abaya in einer Moschee geschenkt bekomme und dann nen Vortrag vom Imam höre....
oder ich gehe meinen Hobbys nachund vernachlässige deswegen das Gebet...da habe ich geträumt: ich spiele Fussball mit einer anderen Frau, aber in Abaya, da kommen 2 Männer und "machen uns an", keinen Spass zu haben und lieber mal beten zu gehen.....
So langsam krieg ich Angst. Bin ich oder will Allah mir damit etwas sagen....
Bitte bitte nicht auslachen für alle

[Rabia]

Saalam alaikum, Annam!
Du hast wunderschöne bedeutsame Träume. Danke fürs Teilhaben lassen. Warum sollten wir dich auslachen?
Ich glaube nicht, dass du plemplem bist, sondern dass deine Träume eine tiefere Bedeutung haben.

[malaika]

ich träume, dass ich immer wieder eine Abaya in einer Moschee geschenkt bekomme und dann nen Vortrag vom Imam höre....

oder ich gehe meinen Hobbys nachund vernachlässige deswegen das Gebet...
da habe ich geträumt: ich spiele Fussball mit einer anderen Frau, aber in Abaya, da kommen 2 Männer und "machen uns an", keinen Spass zu haben und lieber mal beten zu gehen.....

Wie schrecklich.

Im Ernst … ich finde es traurig, dass sich deine Träume um Schuldgefühle wegen angeblich versäumter Pflichten drehen. Anstatt zu überlegen, ob du jetzt KT tragen oder mehr beten sollst, würde ich mir eher mal Gedanken machen, was für dich Glauben bzw. dein Gottesbild ausmacht.

[Anisah]

Siehst Du das so? Für mich wären solche Träume schon ein klarer Hinweis, mein Leben von Grund auf zu ändern.

[Dilara]

Siehst Du das so? Für mich wären solche Träume schon ein klarer Hinweis, mein Leben von Grund auf zu ändern.

Aber WARUM denn? Träume sind oft auch schlicht und ergreifend die Verarbeitung dessen, was uns tagsüber beschäftigt.
Als ich mich noch sehr intensiv damit befaßt habe, ob ich jetzt Hijab tragen will oder nicht, hatte ich auch oft Träume darüber. Als ich umgezogen bin, hab ich auch im Traum noch Kartons gepackt.
Natürlich KÖNNEN das Zeichen sein. Aber um mein Leben von Grund auf zu ändern brauch ich schon mehr als ein paar Träume.

[Anisah]

Siehst Du das so? Für mich wären solche Träume schon ein klarer Hinweis, mein Leben von Grund auf zu ändern.

Aber WARUM denn? Träume sind oft auch schlicht und ergreifend die Verarbeitung dessen, was uns tagsüber beschäftigt.

Aber sie sagt doch, sie hat sich vorher gar nicht damit beschäftigt, sondern ist erst durch die Träume dazu motiviert worden. Oder verstehe ich das falsch?
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[malaika]

Siehst Du das so? Für mich wären solche Träume schon ein klarer Hinweis, mein Leben von Grund auf zu ändern.

Also, bei dem Beispiel mit der Abaya und dem Imam wäre meine erste Reaktion, mein erstes Gefühl enormer Ärger. Und die Konsequenz daraus der Entschluss, diese Moschee (egal, ob nur im Traum oder real existierend) nie wieder zu betreten.

Tut mir leid, ich kann einfach mit dieser Schuldschiene, diesem mahnenden Zeigefinger, diesem immer wieder auf bestimmten Äußerlichkeiten herumreiten nichts, aber wirklich gar nichts anfangen. Das alles ist für mich nicht Ausdruck göttlichen Willens oder göttlicher Zeichen, sondern menschengemacht.

Seien wir doch mal ehrlich … woher kommt denn eine solche Idee, ein solcher Traum? Liest jemand den Qur'an und schlussfolgert als erstes, dass eine Abaya und ein Kopftuch unheimlich wichtig für Gott sind? So wichtig, dass das Thema in Träumen auftaucht? Natürlich nicht! Aber in den menschengemachten Texten, den tausenden von "Islam"-Büchern, Websites, Blogs etc. pp. nimmt dieses Thema einen unverhältnismäßig großen Raum ein – egal, ob man sich damit beschäftigen möchte oder nicht. Und das soll keinen Einfluss auf das Unterbewusstsein einer islaminteressierten jungen Frau haben?

[Anisah]

Hm, zugegeben, irgendwo müssen die Bilder ja herkommen. Andererseits: ich kenne diese Websites auch und verspüre dennoch wenig Neigung, Abayas zu tragen.

[Catherine]

Hm, ehrlich gesagt träume ich allen möglichen Schwachsinn, oft auch wiederholt. Wenn ich da jedes Mal mein Leben in die entsprechende Richtung ändern würde, käme ich zu nix anderem mehr in meinem Leben und würd mich permanent in vielen Dingen um 180° wenden. Letztens habe ich geträumt ich trage Niqab ... die Nacht darauf bin ich im Traum im Bikini am Strand herumgelegen...

Ich glaube, dass man Träume, die "Zeichen" sind sehr wohl unterscheiden kann von normalen Träumen. Ich habe diese Erfahrung zumindest gemacht, nachdem ich (das bisher einzige mal) Istichara gebetet habe.

Annam, wenn du nicht weißt, was du tun sollst, dann wäre Istichara beten eine Möglichkeit.

Eine andere wäre, die eine Abaya zuzulegen und sie probeweise mal in der Freizeit zu tragen. Wenn's nicht das richtige sein sollte - Abayas sind die bequemsten Nachthemden und Hauskleider, die's gibt.

Ich würde wahrscheinlich Möglichkeit 3 wählen: die Träume Träume sein lassen, und mir denken, dass ich sicher merke, falls ich eines Tages wirklich die entsprechende Kleidung tragen möchte. Wobei das ja auch keine Entscheidung für's Leben sein muss, ich z.B. trage meistens gar kein Kopftuch, selten (aber durchaus manchmal) Abaya und Kopftuch, je nach Lust und Laune.

[Claudia]

Ich glaube, dass man Träume, die "Zeichen" sind sehr wohl unterscheiden kann von normalen Träumen. Ich habe diese Erfahrung zumindest gemacht, nachdem ich (das bisher einzige mal) Istichara gebetet habe.

Das glaube ich auch. Annam beschreibt ja recht unterschiedliche Qualitäten des Träumens. Wenn es meine Träume gewesen wären, würde ich denen mit dem intensiven, sich von Mal zu Mal steigernden Glücksgefühl wohl schon eine tiefere Bedeutung beimessen. Die eher klischeehaft-simplen würden mich nicht sonderlich beeindrucken.

Auch würde ich nie auf die Idee kommen, eine Abaya, die mir vom Imam geschenkt wird, als Hinweis zum Verhüllen zu deuten. Wenn schon, würde ich versuchen, mir die Symbolik zu erschließen und in einen für mich relevanten Zusammenhang stellen. Über den Fußballtraum würde ich mich schlapp lachen. Das ist ja 1:1 altbekanntes Salafi-Szenario.

[Musafira]

Also mein spontaner Gedanke war da auch: du hast zu viel Salafi-Literatur gelesen.