Young.British.Female.Muslim

Wie leben Muslime in Deutschland, Österreich, der Schweiz usw.? (für Gäste lesbar)
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Dilara
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Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Dilara » Do 4. Nov 2010, 10:53

Ein sehr interessanter Artikel, den ich gerade gefunden habe:
http://www.timesonline.co.uk/tol/commen ... 135026.ece

Solche Statements bringen mich aber jedes Mal fast zum :verysad:
My fiancé, whom I met eight months ago, is from Afghanistan and he believes that a Muslim woman is a pearl and her husband is the shell that protects her. I value that old-fashioned way of life: I’m glad that when we get married he’ll take care of paying the bills. I always wanted to be a housewife anyway.
The most difficult thing was changing the way I dressed, because I was always so fashion-conscious. The first time I tried on the hijab, I remember sitting in front of the mirror, thinking, ‘What am I doing putting a piece of cloth over my head? I look crazy!’ Now I’d feel naked without it and only occasionally daydream about feeling the wind blow through my hair. Once or twice, I’ve come home and burst into tears because of how frumpy I feel – but that’s just vanity.
“God has revealed to me
that there are no rules for worship.
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Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
malaika

Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von malaika » Do 4. Nov 2010, 11:42

Und diese:
He has absolutely no problem with my career, but I do agree with the Islamic perspective on the traditional roles for men and women.


We try to follow the traditional Muslim roles: I’m foremost a housewife and mother, while he goes out to work.
I used to dream of having a successful career as a psychologist, but now it’s not something I desire.
Ich habe solche Statements auch schon unzählige Male gelesen und finde es einfach nur traurig. :|

Wenn man nach einem ultra-konservativen oder patriarchalischen Wertesystem leben möchte, bitteschön. Aber was mich daran stört, ist, dass dieses Wertesystem dann als "der einzig wahre Islam" propagiert wird.
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von princesa » Do 4. Nov 2010, 12:54

na ja, es gibt ja immer und überall frauen, die es lieber mögen sich um haushalt/familie zu kümmern! Ich arbeite, und das sehr gerne, in anderen Dingen mag ich es aber auch, mich als Frau einfach aus der Affäre zu ziehen...
Ich gehöre nicht zur Hausfrauen-Fraktion, aber jede sollte doch für sich selbst entscheiden dürfen, wie sie ihr leben leben will!

und wenn man das dann mit islamischen Rollenmodellen oder aber auch mit erzkatholischen begründen will... na bitteschön!

Dem Propheten war übrigens sehr an der Bildung der Frauen gelegen, vielleicht sollte man mal wieder öfter daran erinnern ;)

schlimm finde ich nur, wenn es bei Nicht-Muslimen den Eindruck entstehen lässt, dass es der kern der religion ist, dass die frau zu haus bleibt.
malaika

Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von malaika » Do 4. Nov 2010, 12:59

princesa hat geschrieben:und wenn man das dann mit islamischen Rollenmodellen oder aber auch mit erzkatholischen begründen will... na bitteschön!
Mich nervt das. Es bedeutet nämlich leider oft, dass Frauen, die nicht nach diesem Rollenmodell leben wollen, vorgeworfen wird, sie seien keine "guten Muslimas", würden ihre gottgewollte Aufgabe im Leben nicht erfüllen, seien Opfer westlich-feministischer Gehirnwäsche etc. pp.


Und – wie du selber schon erwähnt hast:
princesa hat geschrieben:schlimm finde ich nur, wenn es bei Nicht-Muslimen den Eindruck entstehen lässt, dass es der kern der religion ist, dass die frau zu haus bleibt.
princesa hat geschrieben:Dem Propheten war übrigens sehr an der Bildung der Frauen gelegen, vielleicht sollte man mal wieder öfter daran erinnern ;)
Das wissen die Damen, die Äußerungen wie die obigen machen, in der Regel durchaus. Sie schließen daraus aber einfach, dass frau sich bilden müsse, damit sie besser in der Lage ist, ihren Kindern Wissen zu vermitteln – und nicht etwa, dass sie sich bilden sollte um arbeiten zu gehen, sich selbst in einem Beruf zu verwirklichen etc.
Zuletzt geändert von malaika am Do 4. Nov 2010, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Catherine » Do 4. Nov 2010, 12:59

As-salāmu 'alaykum,

Das sehe ich genauso wie du, Malaika. Vor allem da es ja in der Geschichte des Islam, besonders auch zur Entstehungszeit, nicht an Frauen mangelte, die einen Beruf ausübten, selbständig waren etc., wie z.B. Muhammads Frau Chadidja.
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Dilara » Do 4. Nov 2010, 13:03

@princesa: Wenn eine Frau daheim bleiben möchte, dann soll sie das doch gerne tun. Aber wenn sie nicht möchte (und bei relativ vielen kommt das so vor bzw. sie geben es auch heimlich zu) und mit dem Argument "Das ist aber im Islam so" dazu mehr oder weniger gezwungen wird - da kommt mir das Frühstück hoch. :boese:
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Rabia » Do 4. Nov 2010, 13:13

Salam alaikum!
Dem Propheten war übrigens sehr an der Bildung der Frauen gelegen, vielleicht sollte man mal wieder öfter daran erinnern
Das hat aber nun nichts mit dem favorisierten Rollenmodell zu tun. Frau kann gebildet sein, sich weiterbilden, was immer ihr vorschwebt und trotzdem Nur-Hausfrau sein. Bildung ist ein Wert an sich und nicht an eine Erwerbstätigkeit geknüpft. Al-hamdu-li-lLah!
Das sehe ich genauso wie du, Malaika. Vor allem da es ja in der Geschichte des Islam, besonders auch zur Entstehungszeit, nicht an Frauen mangelte, die einen Beruf ausübten, selbständig waren etc., wie z.B. Muhammads Frau Chadidja.
Die "Arbeitsteilungsfront" beruft sich auf Ali (r) und Fatimah (r), denen der Prophet (s) bei ihrer Hochzeit das klassische Rollenmodell - er arbeitet außer Haus, sie versorgt Haushalt und Kinder - angeblich ans Herz gelegt haben soll.
wasalam
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von princesa » Do 4. Nov 2010, 13:15

Dilara hat geschrieben:@princesa: Wenn eine Frau daheim bleiben möchte, dann soll sie das doch gerne tun. Aber wenn sie nicht möchte (und bei relativ vielen kommt das so vor bzw. sie geben es auch heimlich zu) und mit dem Argument "Das ist aber im Islam so" dazu mehr oder weniger gezwungen wird - da kommt mir das Frühstück hoch. :boese:
Ja, sehe ich auch so!
Deswegen meinte ich ja auch, dass das Problem daran ist, dass ein verfälschter Eindruck von Frauen im Islam entsteht (und vielleicht hätte ich das nicht nur auf Nicht-Muslime beziehen sollen).
malaika

Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von malaika » Do 4. Nov 2010, 13:25

Rabia hat geschrieben:Die "Arbeitsteilungsfront" beruft sich auf Ali (r) und Fatimah (r), denen der Prophet (s) bei ihrer Hochzeit das klassische Rollenmodell - er arbeitet außer Haus, sie versorgt Haushalt und Kinder - angeblich ans Herz gelegt haben soll.
Ist das so? :confused: Ich habe diese Begründung noch nie gelesen oder gehört, sondern immer nur dubiose Theorien über die angeblichen "natürlichen Eigenschaften" von Frauen und Männern.
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Rabia » Do 4. Nov 2010, 13:46

Salam alaikum, malaika!
Es gibt dazu Ahadith. Ich habe aber keine Lust zu suchen... :tot:
In der Türkei sind diese Ahadith sehr gegenwärtig. Aber die sind dort auch nicht so salafiorientiert.
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von princesa » Do 4. Nov 2010, 14:04

Rabia hat geschrieben: Aber die sind dort auch nicht so salafiorientiert.
Rabia, wie meinst du das???
Imzadiline

Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Imzadiline » Do 4. Nov 2010, 14:59

Also wißt ihr, ich verdiene Zeit meines Lebens mein Geld allein. Ich fände es mal als Abwechslung schön, wenn ein Mann mal ne zeitlang die Verantwortung für alles übernimmt und ich das Geld , dass ichnach Hause bringe auch behalten kann :-) Aber irgendwann reichts dann auch .

Ich verstehe, wenn Frauen, wenn Sie Kinder bekommen, sich in der ersten Zeit ihnen widmen wollen. Aber cih finde, jetzt mal abgesehen von der Langeweile und dem Staub, der sich dann im Gehirn festsetzt ;-) , ist es ja aber eigentlich auch für die Kinder u nd die Ehe besser, wenn beide Elternteile Geld verdienen und beide auch etwas Zeit für die Kinder haben, als wenn, wie ich das manchmal erlebe, die Frau 24h die einzige Bezugsperson der Kinder ist und der Mann 12- 14 Stunden ausser Haus arbeitet und die Kinder ihn eignetlich gar nciht kennen und er nix mitkriegt. Das lustige an solchen oben beschriebenen KOnstellationen ist ja acuh, dass ja oft das Geld, dass die Frau bekommt oder, wenn dannd och mal, verdient , ncihit ihr gehört, sondern der Mann ihr das acuh noch abschwatzt mit irgendwelchen scheinheiligen Begründungen.
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Rabia » Do 4. Nov 2010, 15:05

Salam alaikum, princesa!
Ich meine damit, dass die Begründung "Das (Hausfraudasein) entspricht der Natur (jeder) Frau." typisch salafistisch ist.
Ich bin übrigens kein Salafi und habe mein Dasein als Mutter meiner Kinder geliebt, dann mein Dasein als Tagesmutter und jetzt liebe ich es mit meinen Enkeln zusammen zu sein. Und ich hatte niemals das Gefühl, mein Gehirn würde einstauben. Es gibt doch Bücher...... :D Außerdem bin ich nicht der Typ, dem man sagen muss, wie er sich zu beschäftigen hat. Das weiß ich ganz alleine. :D
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Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von Anne81 » Do 4. Nov 2010, 15:44

Genau da ist ja auch der Knackpunkt: Wenn beide Ehepartner das selber so möchten (und nicht, weil sie denken das müsse so sein), dann ist das ja auch genau das richtige. :top: Problematisch ist es ja nur, wenn das eine (oder andere) Lebensmodell als besser gilt.
Wenn ich irgendwann mal Kinder kriegen sollte, würde ich mich auch erstmal um sie kümmern wollen und Hausfrau sein. So vernarrt in meinen Job, dass ich dann nebenbei noch arbeiten müsste, bin ich nicht. Aber wenn sie größer werden, würde das dann auch irgendwann reichen.
malaika

Re: Young.British.Female.Muslim

Beitrag von malaika » Do 4. Nov 2010, 16:50

Anne81 hat geschrieben:Genau da ist ja auch der Knackpunkt: Wenn beide Ehepartner das selber so möchten (und nicht, weil sie denken das müsse so sein), dann ist das ja auch genau das richtige. :top: Problematisch ist es ja nur, wenn das eine (oder andere) Lebensmodell als besser gilt.
Ganz genau.

Und ich finde es auch problematisch, wenn gesagt wird, die Frau "dürfe" nur arbeiten gehen, wenn es notwendig sei. Das behaupten nicht nur die Salafis, sondern so oder so ähnlich wird das auch meistens in der Mainstreamliteratur behauptet.

Habe gestern erst so ein von der Al Azhar autorisiertes Büchlein in der Hand gehabt, wo genau das drinstand:
Der Islam verbietet der Frau nicht, zu arbeiten. Sie darf arbeiten, solange es nötig ist. Sie darf die ihren Fähigkeiten und ihren Qualifikationen entsprechende Arbeit aussuchen. Es gibt keine islamischen Gesetze, die es der Frau verbieten, sich auszubilden und berufstätig zu sein.

Der Islam hat es also der Frau nicht verboten, höhere Ämter zu übernehmen, wenn sie für diese Stellen qualifziert ist. Aber gleichzeitig wird von den Frauen auch verlangt, dass sie ihre Grundpflichten der Familie, ihren Ehemännern und Kindern gegenüber nicht vernachlässigen. ( … )
Jede Frau muss sich neben ihrer Karriere auch ihrer Familie widmen, damit diese und die Gesellschaft im Allgemeinen geschützt werden.

"Fragen zum Thema Islam" von Prof. Dr. Mahmoud Zakzouk)
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