"Binationale Ehen / Beziehungen"

Wie leben Muslime in Deutschland, Österreich, der Schweiz usw.? (für Gäste lesbar)
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nurhrii
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von nurhrii »

InshaAllah wird alles für Euch gut laufen. Trefft die Entscheidungen für Euch, nicht für andere. Schliesslich heiratet Ihr Euch, und nicht andere. Also sollte alles für Euch und nicht für andere sein. Nicht, dass Ihr Euch im Endeffekt an Eurer eigenen Hochzeit nicht erfreuen könnt. :bussi:
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
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Musafira
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Musafira »

Das klingt ja alles sehr spannend, auch dein persoenlicher Hintergrund :D . Wie alt warst du denn, als du aus Kirgistan gekommen bist? Kannst du dich noch an Kirgistan erinnern?
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
Jamilah

Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Jamilah »

nurhrii hat geschrieben:InshaAllah wird alles für Euch gut laufen. Trefft die Entscheidungen für Euch, nicht für andere. Schliesslich heiratet Ihr Euch, und nicht andere. Also sollte alles für Euch und nicht für andere sein. Nicht, dass Ihr Euch im Endeffekt an Eurer eigenen Hochzeit nicht erfreuen könnt. :bussi:
Amiiin, Ukhti. Das ist lieb, danke! :)

Musafira hat geschrieben:Das klingt ja alles sehr spannend, auch dein persoenlicher Hintergrund :D . Wie alt warst du denn, als du aus Kirgistan gekommen bist? Kannst du dich noch an Kirgistan erinnern?
Naja, ich finde es schön, wenn es ein Völker-Misch-Masch gibt. So hat Rassismus schon mal keine Chance :)
Ich bin mit 8 Jahren nach Deutschland gekommen, kann mich merkwürdigerweise aber an alles ziemlich gut erinnern. Sogar wo was gestanden hat in unserem Haus und ich träume bis heute noch sehr oft von "zuhause". Ich bin nun 26 und somit schon fast 18 (!) Jahre in Deutschland und habe demnach mehr Zeit in Deutschland verbracht als drüben, aber merkwürdigerweise fühle ich mich immer noch fremd. Nicht, weil wir nicht integriert sind, nein. Ich spreche akzentfrei Deutsch, dafür aber fast kaum noch Russisch, aber mein Herz ist drüben geblieben und ich habe immer wieder starkes Heimweh. Schon komisch...
Vielleicht ist es auch so, weil wir seit der Ausreise nicht mehr dort waren. Würde ich vielleicht jetzt sehen was aus dem Land geworden ist, würde ich mich nicht mehr so danach sehnen. Aber ich möchte aufjeden Fall wenigstens 1 einziges Mal zurück und gucken was aus unserem Dorf, Haus und meiner alten Schule geworden ist *Herzschmerz krieg* :cry:
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starlight1210
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von starlight1210 »

Wieso merkwürdigerweise? Mit 8 Jahren hat man auch schon ein gutes Erinnerungsvermögen.
Salam aleikum



Er (Allah) aber zürnt denen, die ihren Verstand nicht gebrauchen. [Qur'an, 10:100]
Jamilah

Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Jamilah »

starlight1210 hat geschrieben:Wieso merkwürdigerweise? Mit 8 Jahren hat man auch schon ein gutes Erinnerungsvermögen.
Ja, find ich auch. Aber so mancher einer könnte ja denken, dass man nach 18 Jahren Deutschland und nur 8 Jahren Kirgistan eher nicht mehr an die Heimat erinnert :) Viele wissen ja schon gar nicht mehr was sie letzte Woche gemacht haben... :smifun:
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starlight1210
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von starlight1210 »

Aber solche Kindheitserinnerungen prägen ja...
Salam aleikum



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Jamilah

Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Jamilah »

finde ich auch :)
rosaveilchen
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von rosaveilchen »

starlight1210 hat geschrieben:Aber solche Kindheitserinnerungen prägen ja...
Ich weiß definitiv nicht mehr was ich mir 8 gemacht habe. Meine Großeltern kriegen schon die Krise mit mir, weil ich mich an viele Dingen die sie mit mir in meiner Kindheit unternommen haben, nicht mehr erinnern kann. Leider. Denn wir waren viel unterwegs in den Ferien.
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starlight1210
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von starlight1210 »

das ist aber schade...
Salam aleikum



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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Maymuna »

Jamilah hat geschrieben:
nurhrii hat geschrieben:Also wollt Ihr erst standesamtlich und dann islamisch heiraten? Wie kommt es, dass Ihr es nicht umgekehrt machen wollt? Seit wann kennt Ihr Euch und seit wann seid Ihr verlobt? Sorry, ich bin neugierig, Du musst die Fragen nicht beantworten. ;)
Nein, nein... wir suchen erst die Papiere zusammen, weil wir beide im Ausland geboren sind und ich verschiedene Bescheinigungen aufgrund von meinem "Aussiedler-Status" und seines Studentenvisums brauchen und vieles muss übersetzt und beglaubigt werden etc.. Das dauert alles eine Weile und wir wissen noch nicht WIE lange. Natürlich heiraten wir zuerst islamisch und dann standesamtlich.
Viele Imame verlangen vor einer islamischen Trauung übrigens den Nachweis, dass man bereits standesamtlich verheiratet ist (was ich persönlich auch richtig finde), aber man muss ja nicht mit einem Imam heiraten und es gibt auch welche, die es ohne Nachweis machen.
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Arife »

Jamilah hat geschrieben:Islamisch gesehen müssen beide Partner sowieso ihre kulturellen Angelegenheiten beiseite legen und dem Islam folgen. Mir war und ist es wichtig, dass mein Partner ständig an sich arbeitet, so wie ich es auch tu und nicht sein marokkanisches "Zelt" hier aufbaut und sagt, dass wir jetzt alles machen wie in Marokko und ich widerrum sage, "Nein, wir machen das alles wie bei mir zuHause". DAS ist wohl der Punkt, wo die meisten binationalen Paare immer wieder streiten, bis zu einer evtl. Scheidung.
Ja den letzten beiden Sätzen kann ich zustimmen. Aber ehrlich gesagt ist es doch bei den meisten Männen so, dass sie alles gerne so haben wollen wie Mutti es immer gemacht hat. Sprich, es soll auch mit der Ehefrau so laufen wie es "bei ihnen zu Hause" so üblich ist (wie es die anderen in der Familie tun, wie es die Nachbarn und die Freunde machen..). Die wenigsten arbeiten doch an sich, oder halten es für nötig das eine oder ander zu überdenken oder anders zumachen.

Kenne ja euch nicht und weiß nicht was ihr alles schon besprochen habt und wie sehr es in so kurzer Zeit mit Entfernung möglich war sich genau kennenzulernen. Aber das sind halt die Eindrücke die ich so gesammelt habe.
Hat er denn Familie in D?
Jamilah

Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Jamilah »

Das stimmt, Arife. Viele Männer wollen es, dass die Ehefrau alles so macht wie Mutti. So kocht, so putzt, sich so um sie kümmert, wenn sie krank sind etc.. Aber genau SO ist mein Verlobter, alhamdulillah, NICHT und darauf habe ich auch Wert gelegt. Ich möchte mich für meinen Mann nicht verstellen, in keiner Hinsicht. Wenn er Verbesserungsbedarf an mir hat, so soll er es sagen, aber ich dulde es nicht, wenn man/n mir sagt, dass ich mich komplett umstellen muss, damit er sich wie Zuhause in z.B. Marokko fühlt. Wenn das so ist, soll er sich bitte eine Marokkanerin nehmen! Aber diese Fronten haben wir gleich mit meinem Verlobten geklärt und er hat auch noch nie so gedacht, dass eine Frau die Supermarokkanerin für ihn spiellen muss. Er sagt immer wieder, dass er sich extra eine Nichtmarokkanerin gesucht hat, weil er es einfach nicht mag wie seine Landsfrauen sind und ich habe genau dasselbe Problem mit meinen Landsdmännern. Deswegen denke ich nicht, dass bei uns der marokkanisch-kirgisische Krieg ausbrechen wird. Wegen anderen Sachen werden wir sicherlich streiten, das ist normal, in jeder Beziehung.

Er hat leider überhaupt niemanden hier drüben. Er hat zwar eine große Familie (sie sind insgesamt 8 Geschwister, mashallah), aber niemand ist in Deutschland, außer ihm. Der Rest ist verstreut in Belgien, Frankreich, Ägypten und eben Marokko.
Ich muss auch dazusagen, dass mein Verlobter ein absoluter Einzelgänger ist, was auch sehr selten ist. Er ist nicht gerne in großer Gesellschaft rund möchte mit seinen Landsleuten hier auch wenig zutun haben. Bei mir ist das genauso. Ich habe auch kaum Freunde (ich finde einfach niemanden, der meine Ansichten teilt :() und unter Landsleuten ist es sowieso schwierig als zum Islam Konvertierte. Aber das ist sowieso ein anderes Thema, worüber ich stundenlang philosophieren könnte...
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starlight1210
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von starlight1210 »

Ich will dich ja nicht in deinem Enthusiasmus bremsen.
Aber woher weißt du, daß dein Mann nicht so ist. Ihr lebt doch gar nicht zusammen. Und sowas kommt oft erst im "Alltag" zum Vorschein.
Salam aleikum



Er (Allah) aber zürnt denen, die ihren Verstand nicht gebrauchen. [Qur'an, 10:100]
Jamilah

Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von Jamilah »

Das sowieso, aber ich kann auch nur von jetzt sprechen und nicht von der Zukunft...
Aber von den Charakterzügen kann ich schon sagen, dass es darauf hinausläuft, dass wir uns deswegen nicht fetzen. Er muss schließlich irgendwas gehabt haben, weswegen ich mich für ihn entschieden habe.
Gut, wenn er mir was vorspielt, dann kann ich nichts dafür. Aber da er ein gottesfürchtiger Muslim ist und ich ihm einfach mal vertraue, denke ich es wird nicht so kommen. Weeenn es denn so kommen sollte - tja, c'est la vie... dann ist es eben Schicksal! :)
Ich mache jetzt kein Drama aus etwas, was mal evtl. sein könnte. Wenn es so wäre, würde ich mein Herz überhaupt gar nicht verschenken wollen. :engel_lieb:
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nurhrii
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Re: "Binationale Ehen / Beziehungen"

Beitrag von nurhrii »

Wenn ich mir die letzten Postings durchlese, dann kann ich wirklich wohl nur von Glück und Schicksal reden, dass ich einen Mann habe, der sich nicht einfach so bedienen lässt und der viele Dinge selbst macht und dies auch als selbstverständlich sieht. Ein Pascha kommt mir nicht ins Haus. :engel_lieb:
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