Belgien: Erste Abgeordnete mit Kopftuch

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killyfisch
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Belgien: Erste Abgeordnete mit Kopftuch

Beitrag von killyfisch »

Erste Abgeordnete mit Kopftuch:
Für Wirbel sorgte der Wunsch der jungen Mahinur Özdemir, mit dem islamischen Kopftuch vereidigt zu werden und dieses religiöse Zeichen auch in den Parlamentssitzungen tragen zu wollen. Die Liberalen beantragten eine Grundsatzdebatte und meldeten schon Gesetzesvorhaben zu dieser Thematik an. Gestern wurde Özdemir im Brüsseler Regionalparlament genau wie die 88 anderen Abgeordneten vereidigt - und sie trug ihr Kopftuch.

Wer genau ist eigentlich Mahinur Özdemir?

Die 26-Jährige fuhr am 7. Juni bei den Wahlen ein überwältigendes Resultat in der Region Brüssel ein. Von dem eigentlich recht ungünstigen 21. Platz aus erhielt die CDH-Kandidatin insgesamt 2851 Stimmen. Mit diesem Ergebnis rückte sie auf Platz 60 der 89 Gewählten und stellte damit sogar bekannte Politgrößen ins Abseits.

Die jüngste Brüsseler Abgeordnete ist diplomierte Politologin. Ihren Abschluss erhielt sie an der Freien Universität von Brüssel (ULB). Sie wäre laut eigenen Angaben auch gerne Anwältin geworden, hat diesen Plan aber wieder verworfen, weil sie ihr Kopftuch in den Gerichtsälen nicht hätte tragen dürfen.

Das Kopftuch trägt sie seit ihrem 14. Lebensjahr aus religiöser Überzeugung und aus eigener Initiative - im Gegensatz zu ihrer Schwester, die kein Kopftuch trägt. Özdemir gibt an, einem modernen Islam anzugehören, der von den Lehren des türkische Predigers Fethullah Gülen geprägt wird, den die FAZ als »Stimme der Vernunft« bezeichnete.

Özdemir lebt seit jeher in der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek, wo ihre türkischstämmigen Eltern einen Gemüseladen halten.

Seit drei Jahren ist sie im Gemeinderat von Schaerbeek vertreten - mit Kopftuch.

Die konstituierende Sitzung des zweisprachigen Brüsseler Parlaments leitete Alterspräsidentin Antoinette Spaak (MR) am Dienstag nur in Französisch. Sie weigerte sich, sich der niederländischen Sprache zu bedienen.

Auch ihren Eid legte sie nur in französischer Sprache ab. Mit Verweis auf Özdemir polterte die knapp 81-Jährige: »Wenn man den Eid mit umgebundenem Kopftuch ablegen darf, dann sehe ich nicht ein, warum ich nicht das Recht hätte, ihn nur in französischer Sprache abzulegen«
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Leon
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Re: Belgien: Erste Abgeordnete mit Kopftuch

Beitrag von Leon »

Hallo,

naja, Fetahullah Gülen sehe ich nicht als Stimme der Vernunft, sondern als Vertreter eines "moderaten" Totalitarismus.

MfG
Leon
Die Herren Professoren irren. Politik ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst!
(Bismarck)
Evelyn

Re: Belgien: Erste Abgeordnete mit Kopftuch

Beitrag von Evelyn »

na ja, wer mit einer Stimme der Vernunft einen Sitz im Parlament inne hat, diese Sache würde ich erstmal zweitrangig betrachten.

Danke für den Artikel, killy.
Die 26-Jährige fuhr am 7. Juni bei den Wahlen ein überwältigendes Resultat in der Region Brüssel ein.
Das ist doch erstmal ein toller Erfolg für die junge Abgeordnete. Dafür freue ich mich unter den gegebenen Umständen für sie.
Die Liberalen beantragten eine Grundsatzdebatte und meldeten schon Gesetzesvorhaben zu dieser Thematik an.
Genau hier stellt sich für mich wieder die Frage, wer denn eigentlich die Kopftuchdebatte ständig hochstilisiert und das Feuer am brennen hält.

Es gäbe auch ganz andere Möglichkeiten damit umzugehen. So "man" denn wollte. Es z.B. einfach so zu nehmen wie es ist, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Immerhin wurde sie genau so gewählt.

Welche Richtung des Islam sie vertritt steht hier überhaupt nicht zur Debatte ;)
Mit Verweis auf Özdemir polterte die knapp 81-Jährige: »Wenn man den Eid mit umgebundenem Kopftuch ablegen darf, dann sehe ich nicht ein, warum ich nicht das Recht hätte, ihn nur in französischer Sprache abzulegen«
Traurig, was sich so alles in den Parlamenten tummelt. Ich ordne sie ein in die Kategorie "nicht mehr lernfähig". Diese Kategorie Politiker macht nach meiner Auffassung niemals Politik im Sinne einer Gemeinwesenarbeit.
habseligkeit

Re: Belgien: Erste Abgeordnete mit Kopftuch

Beitrag von habseligkeit »

Die Türkei sollte sich mal ein Beispiel an Belgien nehmen!
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