Kleidervorschriften und diverser Frust

[katrin]

@Mona und Anisah: Danke, ihr seid echt lieb.
Das muss ich ja nun echt mal sagen: Ich freue mich wirklich, dieses Forum gefunden zu haben. Wie ich in meinem Vorstellungsposting geschrieben hab, weiß es bisher nur eine Person, dass ich zum Islam übergetreten bin. (Wobei ”übergetreten” für mich bedeutet, dass ich einfach für mich die Entscheidung getroffen und die Syahadat („Shahada“ schreibt ihr es glaub ich?) ausgesprochen hab, nicht dass ich irgendeine offizielle Zeremonie hatte oder so.) Naja, und obwohl ich das ja bewusst so will (es erst mal niemandem sagen meine ich), fing ich doch an, mich etwas allein zu fühlen… Aber ihr seid echt klasse, ich fühle mich schon richtig zu Hause!

[Anisah]

OT: *staun*

[Birtanem]

OT, aber was hat es mit Deiner neuen Signatur auf sich? Seit wann sind Gläubige vor Unglück gefeiht?

[Hiyam]

Katrin: Hut ab vor deinem letzten Beitrag

[Anisah]

OT, aber was hat es mit Deiner neuen Signatur auf sich? Seit wann sind Gläubige vor Unglück gefeiht?

Meinst Du mich? Klar kann frau Pech haben und Unglück haben, aber ich habe zusehends weniger Angst davor, dass so etwas passiert.

[AmalyNRW]

[Birtanem]

Meinst Du mich? Klar kann frau Pech haben und Unglück haben, aber ich habe zusehends weniger Angst davor, dass so etwas passiert.

Das ist schön

[daphne]

Aber als Weiße mit Kopftuch würde ich eben sofort überall auffallen. Und dann hätte ich das Gefühl, mich zur Schau zu stellen. Als wäre der Islam etwas, das ich nach außen hin demonstrieren will, und nicht etwas, was ich in meinem Herzen trage.

Für mich ist der Islam noch ganz neu, und ich weiß noch nicht viel. Aber was mich von Anfang an sehr angezogen hat, ist die Betonung auf Zurückhaltung und Demut. Dass man nicht überheblich sein und seine Gläubigkeit nicht zur Schau tragen soll. Dass es eben nur eine Sache zwischen mir selbst und Gott ist. Wenn eine indonesische Frau ein Kopftuch trägt, fällt sie nicht auf und ist einfach eine von vielen. Aber wenn ich dasselbe tue, ecke ich garantiert überall an, muss mich dauernd erklären. Wahrscheinlich würde mir außerdem vielerorts geschmeichelt, weil es eben als etwas besonderes erlebt würde, dass ich als Europäerin den Islam praktiziere und das Kopftuch trage. Und ich hab einfach Angst, dass mich das auf die Dauer hochmütig machen würde – dass ich mich wirklich als was besonderes empfinden und meine Demut verlieren würde.

kann ich dir auch nur zustimmen!
es gibt schon frauen, die kommen sich gläubiger bzw. besser vor, weil sie ein kt tragen und erhöhen sich dadurch über andere. das kann nciht der sinn dahinter sein!
ich glaube, ein kt macht keinen besseren oder gläubigeren menschen aus einem. (was nicht heisst, dass gläubigere nciht öfter kt tragen).

es geht doch viel mehr um die eigene, persönliche beziehung zu gott und nicht darum mich möglichst stark zu "arabisieren", oder??

[Dilara]

(was nicht heisst, dass gläubigere nciht öfter kt tragen).

Sorry, aber DEN Satz habe ich gerade gar nicht verstanden...

[Mysra]

Das ist hier auch so,in der Türkei.Ich bin ganz am Anfang meiner Ehe mit meinem MAnn mal nach Deutschland geflogen und eine NAchbarin hat mir zum Abschied ein Kopftuch geschenkt,das sie umhäkelt hat.Ich hab es mir um die Schultern gelegt und als wir durch die Passkontrolle sind,meinte der Beamte zu meinem Mann,das ist ja toll,das deine FRau in der Türkei lebt,aber noch besser ist es das sie Muslima ist,mit einem Seitenblick auf mein Kopftuch.Hier wird man auch oft gemessen ob man es trägt und eine Freundin von mir,die KT trägt,bekommt immer erstmal hundert masallahs,wenn sie irgendwo auftaucht,weil sie es Als Deutsche trägt,eine andere Freundin ist auch konvertiert ,trägt aber kein Kt und da kräht kein Hahn danach.Ne,die is ja nich richtig konvertiert,meinen einige.

[Dua]

Die Krönung war, als ein türkischer Taxifahrer in Deutschland mal "Maschaallah" rief, als ich aus dem Taxi stieg und er sah, dass ich eine Hose unter dem Rock trug. Vorher hatte er meinen Mann in ein Gespräch verwickelt und es wurde über mich, die konvertierte Muslima gesprochen. Meinen Mann habe ich zur Schnecke gemacht, weil ich dieses stolze Gesabbel echt widerlich fand. Hat er nie wieder gemacht.

[daphne]

(was nicht heisst, dass gläubigere nciht öfter kt tragen).

Sorry, aber DEN Satz habe ich gerade gar nicht verstanden...

ist das noch relevant? entschuldige, ich hab diesen tread irgendwie aus den augen verloren.

im zusammenhang mit dem satz davor meinte ich, dass ich nicht glaube, dass ein kopftuch einen gläubigeren oder besseren menschen aus einem macht. trotzdem dachte ich, dass mit der stärke des glaubens (wenn das überhautp messbar ist) vermutlich schon die anzahl der kopftuchträgerinen steigt. wobei ich gerade beim schreiben merke, dass ich mir da auch nicht sicher bin. was meinst du?

[Mysra]

ich glaube das ist dann auch wieder kulturell und traditionell geprägt,hier tragen viele Frauen Kopftuch weil sie es so kennen,weil man es schon immer so macht oder weil die Familie es will und dann gibt es auch die,die es aus dem Glauben heraus machen,aber die sind in der Minderheit.Ich will jetzt nicht sagen,das die anderen nicht gläubig sind,aber sie tragen Kopftuch auch aus anderen Gründen.Kopftuch = starker Glaube kann man nicht gleichsetzen.

[nurhrii]

Ich trage kein KT und sehe mich dennoch als gläubig. Gläubigkeit ist nicht anhand eines Kleidungsstückes auszumachen. Allerdings muss ich schon sagen, dass wenn ich MAL ein KT trage, sich meine Art doch etwas ändert, ich etwas zurückhaltender und auch demütiger bin. Keine Ahnung wieso, ist einfach so. Aber ich muss sagen, dass ich mich ohne KT doch deutlich wohler fühle. Und nachdem ich das KT nicht als Pflichtprogramm sehe, kann ich damit gut leben.

[Anisah]

Bei mir ist es ähnlich: wenn es nicht so einen Alarm geben würde, würde ich KT tragen. Aber hier in D hat das aktuell eine Konnotation, mit der ich nicht wirklich in Verbindung gebracht werden möchte.