Alkohol zuhause

[Coconut]

ich versteh ehrlich gesagt nicht, was du von uns möchtest

[Anne81]

Ich denke, deine Freunde meinen es wirklcih nicht respektlos - in Deutschland sind ja Mitbring-Parties ziemlich ueblich, so dass sie sich nichts schlechtes dabei denken.

Ich handhabe das so, dass ich keinen Alkohol kaufe, weil ich das Trinken von Alkohol auch nicht aktiv unterstützen möchte. Aber wenn jemand gar nicht ohne kann, soll er sich halt welchen mitbringen. Das läuft bei uns dann meistens darauf hinaus, dass vielleicht einer sein Bier mitbringt oder dass sich welche einigen, dass sie gemeinsam eine Flasche Wein trinken, aber dabei bleibt´s dann auch. In dem geringen Maße finde ich das für mich OK, wenn aber jemand auf die Idee käme, sich bei mir besaufen zu wollen, würde ich dem wohl auch einen Riegel vorschieben.

Aber zu dem Problem zwischen dir (Thala) und deinem Mann: Ich würde euer beider Wünsche an der Stelle als ziemlich gleichwertig ansehen. Handelt es sich denn um eine gemeinsame Party wo beide Freundeskreise zusammen eingeladen sind? Sonst könntet ihr ja sagen, dass bei deinen Parties kein Alkohol getrunken wird und bei seinen schon. Aber du kannst es natürlich nicht deinen Freunden verbieten, während seine gleichzeitig Alkohol mitbringen. Schwierig...

[Claudia]

Nur, weil es mich stört, würde er seinen Freunden den Bierspaß nicht verbieten

[Thala]

Unsere Feste (so viele sind es nicht) sind meist Freundeskreisgemischt.

@Coconut: Ich möchte wissen - wie in meinem Ausgangsposting gefragt - ob es Koranstellen oder Hadithe gibt, die belegen, dass auch das "Erlauben" Alkohol mitzubringen, verboten ist oder eben kein Problem. Denn das sind ja unsere beiden Ansichten.

[nurhrii]

Hmmm...dann musst Du überlegen, wie Du das mit Dir vereinbaren kannst, wenn es nicht möglich ist eine gemeinsame Entscheidung zwischen Dir und Deinem Mann bzgl. des "Problems" zu fällen.

Im Endeffekt geht es doch nur darum, ob Ihr einen Kompromiss machen könnt.

[Thala]

@Claudia: Klingt krass - ich weiß. Aber das liegt daran, dass er denkt, dass ich das zu eng sehe und übertreibe.....also quasi nur eine "Spinnerei" von mir

Wenn meine Ansicht "Hand und Fuß" hätte (daher meine Frage nach den Belegen), würde er das nochmal anders mit mir besprechen.

[Musafira]

Unsere Feste (so viele sind es nicht) sind meist Freundeskreisgemischt.

@Coconut: Ich möchte wissen - wie in meinem Ausgangsposting gefragt - ob es Koranstellen oder Hadithe gibt, die belegen, dass auch das "Erlauben" Alkohol mitzubringen, verboten ist oder eben kein Problem. Denn das sind ja unsere beiden Ansichten.

OK, jetzt habe ich die Sache besser verstanden, aber ich wuerde sagen, es ist ein zwischenmenschliches Problem und da bringt doch die Religionskeule nicht. Religioese Regeln sind das eine, inwieweit man diese umsetzen will ist das andere - will man anderen da seine religioese Sicht aufzwaengen, sind das schon wieder Resi-Verhalten.

Ja, es gibt Hadithe, nach denen man nicht mit Leuten zusammensitzen darf, die Alkohol trinken. Aber wie gesagt wuerde ich nicht damit ankommen. Der Punkt ist, DICH stoert der Alkohol und kannst dafuer auch Gruende vorbringen. Auf dieser Ebene wuerde mich mit deinem Mann argumentieren - dass es etwas mit Respekt vor deinen Gefuehlen zu tun hat. Ansonsten - kann es man da vielleicht Kompromisse vorschlagen, wie dass der Alk nur auf dem Balkon getrunken werden darf? Raucher akzeptieren das ja auch.

[Claudia]

@Claudia: Klingt krass - ich weiß. Aber das liegt daran, dass er denkt, dass ich das zu eng sehe und übertreibe.....also quasi nur eine "Spinnerei" von mir

Wenn meine Ansicht "Hand und Fuß" hätte (daher meine Frage nach den Belegen), würde er das nochmal anders mit mir besprechen.

Ja, das finde ich wirklich krass. Wenn mein Mann die Bedürfnisse seiner Freunde wichtiger nimmt als meine, würde mir das sehr zu denken geben. Etwas anderes wäre es, wenn er mich fragen würde, ob ich einverstanden bin, dass er mal eine Party mit Alkohol gibt. Dann könnte ich mir überlegen, ob ich dabei sein möchte oder ob ich mich für den Abend woanders einquartiere. So stelle ich mir einen konstruktiven Dialog vor. Dass Dinge, die mich offensichtlich stören, von meinem Partner nicht ernst genommen werden - nee, also das geht gar nicht!

Wie wäre es denn im umgekehrten Fall? Würdest Du seinen Wunsch respektieren? Müsste Dein Mann erst mit religiösen Argumenten kommen, damit Du ihn ernst nimmst?

[Dilara]

Das ist aber ein sehr schwaches Argument Hmmm ..schwierige Situation. Ich finde , dass du auf jeden Fall Recht hast. Wenn man Muslima ist sollte man einfach keinen Alkohol anbieten.

Hm. Dann bin ich also keine Muslima mehr ,weil bei uns daheim Alkohol getrunken wird? Und auch noch - oh Graus - von meinem Ehemann....?

Es kommt doch immer darauf an, was einen selber stört und / oder wichtig ist. Mein Mann trinkt alle paar Monate mal ein wenig Wein, wenn wir Besuch haben, bietet er auch welchen an. Mich stört das nicht im geringsten, da geht es um Genuss beim Essen und nicht ums-sich-betrinken.

[Birtanem]

Salam,

Darf ein Gast Alkohol mitbringen und trinken oder nicht?

meine spontane Antwort: Das kommt auf die Einstellung der Gastgeber an. Mein Haus, meine Regeln. Ich lege beispielsweise Wert auf einen strikten Nichtraucherhaushalt und habe nicht vor, aus Gastfreundlichkeit davon abzuweichen.

Wir selbst trinken eigentlich keinen Alkohol, haben aber kein Problem damit, Gästen Alkohol anzubieten. Wenn wir dran denken, welchen zu besorgen *g* ABER: Wenn unsere Gäste anfragen würden, ob sie sich ihr Bier selbst mitbringen können, wäre ich ziemlich angesäuert, deutet es doch an, daß wir als Gastgeber offenbar unfähig sind. Fragt man etwa, ob man sich selbst was zu essen mitbringen kann, weil das angebotene Essen nicht schmeckt? Ich frage mich auch, an welcher Art von Abhängigkeit jemand leiden muß, der es nicht mal einen Abend ohne Alk aushält

Birtanem

[iman07]

Selam Thala,

ich muss ehrlich sagen so wie sich deine Schilderung anhoert glaube ich nicht dass du deinen Mann mit Hadithen ueberzeugen kannst (du sagst ja er befuerchtet seine Freunde koennten ihn fuer engstirnig oder so halten, es geht ihm nicht darum ob es islamisch begruendet ist oder nicht).

Was genau du in dieser Situation machen sollst ist schwierig zu sagen, denn das kommt auf eure Beziehung an. Mir scheint einer von euch beiden muss halt in den "sauren Apfel" beissen und nachgeben, oder ihr muesst irgendeinen Kompromiss schliessen (Alkohol wird nur 1x im Monat mitgebracht/wenn Alkohol getrunken werden moechte trifft man sich woanders -zB bei den Freunden etc).

Wenn mein Mann die Bedürfnisse seiner Freunde wichtiger nimmt als meine, würde mir das sehr zu denken geben.

Das finde ich etwas krass ausgedrueckt. Er hat vielleicht einfach eine andere Meinung (sieht das Ganze nicht als so schlimm an zB und versteht deshalb die Tragweite des Problems nicht). Man kann im Leben nicht prinzipiell immer davon ausgehen dass der Partner alles komplett nachvollziehen kann und dann konsequent alles Stehen und Liegen laesst und dann das tut was die Frau will (sowas funtioniert meist sowieso sehr schlecht bei Maennern finde ich, da sie mehr auf der Rationalitaetsebene und weniger auf der Gefuehlsebene funktionieren).
Er koennte ja ebenso sagen "Versteht sie nicht wie wichtig mir meine Freund sind, und dass ich Angst habe sie zu verlieren?" Ist fuer mich ehrlich gesagt kein Unterschied. Zwei verschiedene Meinungen/Standpunkte, zwei verschiedene Erwartungshaltungen.

[Thala]

Erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, dass ihm egal ist, was ich will. Es macht aber schon einen Unterschied, ob meine Ablehnung, dass Alk mitgebracht wird, religiös begründet ist oder nur eine "Spinnerei" von mir. Denn er betet und fastet und auch wenn er vieles lockerer sieht als ich, ist es ihm nicht egal, ob etwas erlaubt oder verboten ist.
Für mich ist es grundsätzlich auch wichtig zu wissen (für mich selbst), ob etwas erlaubt oder verboten ist. Was ich dann tue, steht auf enem anderen Blatt.

[killyfisch]

Ich glaube nicht, dass du da eine allgemeingültige Aussage finden wirst. Hardliner sind halt der Ansicht, dass man nicht dabeisitzen darf, wenn jemand Alkohol trinkt. Dabei wäre es egal, ob ihn jemand zu dir mitbringt oder ob du mit diesen Freunden essen gehst und sie dann Alkohol trinken. Ich sehe es wie Iman07: das ist eine Sache zwischen dir und deinem Mann, in der ihr einen Kompromiss finden müsst, mit dem ihr beide leben könnt. Ich persönlich möchte auch nicht, dass jemand bei uns in der Wohnung Alkohol trinkt, habe da aber mal eine Ausnahme für meine Großeltern gemacht. Beide sind fast 90, da habe ich es nicht übers Herz gebracht, ihnen das abzuschlagen. Generell finde ich es auch sehr unhöflich, wenn jemand für sich etwas zu essen oder zu trinken mitbringt. (Habe es schon mal im Ramadan bei Bekannten erlebt, dass jemand seine eigene Shorba mitgebracht hat )

[jalees]

Ja, es gibt Hadithe, nach denen man nicht mit Leuten zusammensitzen darf, die Alkohol trinken. Aber wie gesagt wuerde ich nicht damit ankommen. Der Punkt ist, DICH stoert der Alkohol und kannst dafuer auch Gruende vorbringen. Auf dieser Ebene wuerde mich mit deinem Mann argumentieren - dass es etwas mit Respekt vor deinen Gefuehlen zu tun hat.

@Thala
Musafira hat recht, es gibt Hadithe, die Du zitieren koenntest. Aber das eigentliche Problem ist ja die Kommunikation zwischen Dir und Deinem Mann. Was machst Du denn, wenn es um ein Problem gibt, wo Du keine konkreten Hadithe finden kannst? Wenn z.B. die Freunde rauchen wollen, oder antisemitische Witze machen wollen, und es Dich stoert, wirst Du doch hoffentlich nicht nach Hadithen suchen, sondern Deinem Mann und den Freunden klar Deine Meinung sagen?

[Rabia]

Salam alaikum, Thala!
Hier ist ein Hadith zum Thema:
The Prophet (peace be upon him) said: “He who believes in Allah and the Last Day, let him not sit at a table where liquor is served.” [Sunan al-Tirmidhî (2801)]
Ich hoffe dieses Hadith wird deine Position unterstützen.