Arbeitsunfall: Frau geriet mit Kopftuch in Teigmaschine

[Catherine]

Eigenartig finde ich nicht, dass was passiert ist (wie ich letztens gesagt habe, Menschen passieren ständig die eigenartigsten Unfälle), sondern dass ein Arbeitgeber weite Kopftücher an einer Teigmaschine toleriert und den ArbeitnehmerInnen nicht gezeigt wird, wie man so eine Maschine ausschaltet/wo der Not-Aus-Schalter ist.

"Eigenartig" hierbei nicht im Sinne von "unglaubwürdig" sondern von "sollte es eigentlich nicht geben, aber es gibt nichts, was es nicht gibt".

[Catherine]

Das hätte genausogut mit jedem x-beliebigen Schal, Halstuch, Kette oder Krawatte passieren können. Aber klar, für die Anti-KT-Fraktion ist sowas natürlich ein gefundenes Fressen.

Mit Schal, Halstuch, Krawatte oder Kette an "einziehgefährlichen" Maschinen arbeiten?
Ist an solchen Arbeitsplätzen eigentlich zu Recht verboten.

Eine Freundin von mir ist trotzdem mal mit der Hand in eine Heisklebe-Walz-Maschine gekommen bei der Arbeit, es gibt eben nichts, was es nicht gibt. Trotzdem kann man mit passender Kleidung viele Arbeitsunfälle verhindern.

[nouar]

Das ist mir schon klar . Ich meinte nur, das Problem ist nicht, wie es wahrscheinlich für Leser des Artikels auf den ersten Blick aussieht, "islamisches Kopftuch-spezifisch". Da wurde einfach beim Arbeitsschutz geschlampt und fertig. Das sollte eigentlich mit der Debatte "Kopftuch am Arbeitsplatz" nichts zu tun haben.

[Rajaa]

Das Foto zeigte ein "islamisches" Kopftuch.
Was es tatsächlich war, steht nirgends.
Ein unter dem Kinn geknotetes, das sich dann auch enger ziehen kann, sieht anders aus!
Hier ist eines aus Polen, aber in Österreich wird / wurde es auch so getragen:

http://www.ansichtskarten-center.de/web ... 0_kl_1.jpg

Oder nehmen wir die Queen, die trägt auch Kopftuch mit Knoten:

http://alles-schallundrauch.blogspot.co ... g-zum.html

[malaika]

Oder nehmen wir die Queen, die trägt auch Kopftuch mit Knoten:

Die wird aber eher nicht in Verlegenheit kommen, an einer Teigmaschine zu arbeiten.

[Birtanem]

Ich habe mir nun den Artikel zu Gemüte geführt und verstehe überhaupt nicht, wieso hier einige so defensiv werden. Der Artikel ist eine ganz normale Meldung, der einen Vorfall völlig neutral schildert. Weder wird das muslimische Kopftuch angegriffen - wie Rajaa schon richtig bemerkt hat, es wird ja nicht einmal erwähnt, welcher Art das KT war, unter dem Foto, das zugegeben in eine bestimme Richtung weist, was aber keine böse Absicht sein muß...vielleicht hat bloß die Pratikantin mit eingeschränkten Budget für den Bilderankauf irgendein halbwegs passenden Bild suchen müssen, steht ausdrücklich "Symbolbild" - noch die Gefahr von Krawatten, Ketten, etc. heruntergespielt...die werden schlicht nicht erwähnt, da sie nicht involviert waren.

Was ist jetzt genau das Problem der Kopftuchfraktion? Hätte der Vorfall ignoriert werden sollen (kommt mir irgendwie ein bißchen nach Zensur vor), bloß damit Ihr Euch besser fühlt? Und wieso genau irritiert Euch das überhaupt?

[princesa]

Immerhin ist sie gelernte Automechanikerin!!!

Und ansonsten: was soll das eigentlich gerade? Der Versuch nachzuweisen, dass es bestimmt kein muslimisches Kopftuch war?
Alle möglichen Klamotten können in verschiedenen Lebenssituationen mehr oder minder gefährlich werden!
Eine Frau mit Kopftuch (muslimisch oder nicht) hatte einen Arbeitsunfall. Und punkt. Das ist tragisch genug und man kann hoffen dass Arbeitgeber und -nehmer doch vielleicht ein bischen mitdenken, bei dem was sie tun.
Nüchtern betrachtet, ist das alles kein Argument für eine "(muslimische) Kopftücher - sind - gefährlich - und - müssen - weg"-Debatte.
Aber wir sollten uns umgekehrt auch hüten, es anders als nüchtern zu sehen, den anderen zu unterstellen, sie denken "Anti-Kopftuch und Anti-Islam", uns selbst damit in eine Opferrolle zu manövrieren und nach Hinweisen zu suchen, warum es auf keinen Fall ein muslimisches Kopftuch gewesen sein kann ?!?

Wassalam, P.

[princesa]

Birtanem war schneller als ich

[Birtanem]

Haha, und ich hätte auch beinahe den erlernten Beruf der Queen erwähnt, raus aus meinem Kopf!

[malaika]

vielleicht hat bloß die Pratikantin mit eingeschränkten Budget für den Bilderankauf irgendein halbwegs passenden Bild suchen müssen

Genau. Eine Redaktion hat doch nicht zu jeder Meldung ein Foto der Beteiligten, und es ist durchaus üblich, Symbolbilder zu verwenden.

[nouar]

Ich habe mir nun den Artikel zu Gemüte geführt und verstehe überhaupt nicht, wieso hier einige so defensiv werden. Der Artikel ist eine ganz normale Meldung, der einen Vorfall völlig neutral schildert. Weder wird das muslimische Kopftuch angegriffen - wie Rajaa schon richtig bemerkt hat, es wird ja nicht einmal erwähnt, welcher Art das KT war, unter dem Foto, das zugegeben in eine bestimme Richtung weist, was aber keine böse Absicht sein muß...vielleicht hat bloß die Pratikantin mit eingeschränkten Budget für den Bilderankauf irgendein halbwegs passenden Bild suchen müssen, steht ausdrücklich "Symbolbild" - noch die Gefahr von Krawatten, Ketten, etc. heruntergespielt...die werden schlicht nicht erwähnt, da sie nicht involviert waren.

Was ist jetzt genau das Problem der Kopftuchfraktion? Hätte der Vorfall ignoriert werden sollen (kommt mir irgendwie ein bißchen nach Zensur vor), bloß damit Ihr Euch besser fühlt? Und wieso genau irritiert Euch das überhaupt?

Jalees hatte geschrieben: "Ist zwar nur in den oesterreichischen Zeitungen, koennte aber auch ueber Oesterreich hinaus die "Kopftuch in der Arbeit" Diskussion wieder entfachen."
Das hat das Thema angestoßen. Mit dem Artikel ansich habe ich auch kein Problem.

[Birtanem]

Ach...ich würde sagen, nur im Sommerloch

[nouar]

Das ist ja jetzt leider vorbei, was mich daran erinnert, wie ewig es noch bis zu den nächsten Sommerferien ist.
Naja, wenigstens ist heute Freitag. Schönes Wochenende euch allen

[Pax]

Eigenartig finde ich nicht, dass was passiert ist (wie ich letztens gesagt habe, Menschen passieren ständig die eigenartigsten Unfälle), sondern dass ein Arbeitgeber weite Kopftücher an einer Teigmaschine toleriert und den ArbeitnehmerInnen nicht gezeigt wird, wie man so eine Maschine ausschaltet/wo der Not-Aus-Schalter ist.

In dem Artikel steht, dieser Unfall ist auf der Freizeitveranstaltung "Multi Kulti 2011" passiert, in Wien. Genau diese Veranstaltung, mit derselben Organisation, gab es auch hier in Essen und auch in Amsterdam. Dort gibt es keine "Arbeitgeber". Jeder der freiwillig was dazu beitragen möchte, seine eigen Kultur/Tradition (was Essen/Trinken betrifft) vorstellen möchte kann daran teilnehmen und dort arbeiten. Dass dort übrigens sehr viele Frauen mit KT arbeiten, ist fast schon klar, weil diese Veranstaltung eine muslimische ist.

@Birtanem, mich stört weniger der Artikel, sondern Jalees' Aussage, man könne daraus eine neue 'KT bei der Arbeit Diskussion' entfachen. Wieso ausgerechnet diese Diskussion entfachen, wenn der Unfall hätte auch mit einer Krawatte o.ä. passieren können. Aber das hat nouar ja schon geschrieben.

[Birtanem]

Wollt Ihr jetzt Stänkereren mit Logik kommen?