Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Wie leben Muslime in Deutschland, Österreich, der Schweiz usw.? (für Gäste lesbar)
Maymuna
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Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Maymuna »

Tirzah hat geschrieben:Oder womit sonst kann man z.B. als Jugendlicher seine Eltern noch provozieren und erschrecken? Mit dem Geständnis "Ich bin schwul"? Ok, bei diversen Eltern funzt das bestimmt recht gut.
Ich glaube nicht, dass jemand es sich aussucht schwul zu sein, um damit seine Eltern zu provozieren. :shock: Außerdem glaube ich, dass es für die meisten Homosexuellen immer noch sehr schwer ist sich gegenüber Familie und Freunden zu outen. So tolerant wie man meint sind die meisten Leute da noch lange nicht.
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Musafira
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Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Musafira »

Es gibt schon einige Ex-Rechte die zum Islam konvertiert sind. Dabei mussten sie ja nicht mal die Feindbilder voellig austauschen, sondern konnten ja ihr Hauptfeindbild ("die Juden") wunderbar beibehalten - anstatt einer Laeuterung sehe ich da eher eine neue Projektionsflaeche fuer ihr Feindbild. Generell sind das ja Leute, die in Schwarz-Weiss-Kategorien denken, sie haben ihre Denkmuster nicht geaendert, sondern nur die Kategorien.


Tirzah hat geschrieben:Ich denke auch, dass manche mit ihrer Konvertierung provozieren und schocken wollen. Wobei ich das gar nicht mal so eng sehen würde wie Du: Ich glaube, man kann generell in Deutschland die Menschen am besten schocken, indem man zum Islam übertritt.
...
Um wie viel krasser ist der Schockeffekt, wenn man sich für den PV-Islam entscheidet?
Ich stimme zu, dass wohl der groesste Schocker eine Konvertierung zum Islam ist, egal welchen. Allerdings vermute ich, dass das Protest- oder Schockmotiv bei denen groesser ist, die zum Salafi-Islam konvertieren - wobei ich nicht glaube, dass viele ausschliesslich aus diesem Grund konvertieren, aber zu schocken mag einer von mehreren Gruenden sein.

Ich glaube allerdings, dass Eltern da erst mal gar nicht zwischen Salafi-Islam oder gemaessigterem Islam unterscheiden - da is der Schockeffekt ganz gleich. Nur die wenigsten haben ja ueberhaupt so differenzierte Kenntnisse, um da die unterschiedlichen Gruppen zu unterscheiden. Also ich z.B. werde selbst nach ueber 20 Jahren von meinen Eltern noch fuer eine dumpfe Fundamentalistin gehalten. :?
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Tirzah
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Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Tirzah »

Tatjana hat geschrieben:
Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitragvon Fatima am Di 31 Jan 2012 - 16:1

so ähnlich wie bei den Nazis.

Apropo Nazis,
ich kenne eine Frau welche lange bei einer "Freien Kameradschaft" sehr aktiv war , dann ausgestiegen ist und jetzt zum Islam konvertiert ist. Gibt es das öfters? Beim Salafi-Islam kann ich mir vorstellen das viele Feinbilder mitgenommen werden. Bis auf die "Ausländer" die werden dann wohl durch die Unglaübigen ersetzt.
Ich weiß nicht, wie sich das bei Konvertiten zum radikalen Islam verhält, aber mir fällt zu diesem Thema spontan Horst Mahler ein: vom Linksradikalen zum Rechtsradikalen, er war Gründungsmitglied der RA, und "konvertierte" dann in den 90ern zur NPD. Was auf den ersten Blick völlig hirnrissig wirkt, aber doch irgendwie logisch erscheint.

Überhaupt hab ich das recht oft in TV-Reportagen gehört, die von Radikalen in Ostdeutschland berichteten. Da wurden im Zuge diverser Wahlen Wähler befragt. Manche entblödeten sich nicht, das eine Mal PDS/Die Linke zu wählen und beim nächsten Mal NPD. Manche schienen wirklich irgendwie dumm zu sein, dass sie nicht mal die Basics wussten (wofür die Parteien eigentlich stehen, welche Ziele/Programme sie vertreten), hauptsache ne radikale Partei wählen.

Vielleicht läuft das bei anderen ähnlich: Man sucht sich eine Ideologie, die das einigermaßen passende Feindbild verkörpert. Die oben erwähnte Dame war vielleicht u.a. antisemitisch eingestellt. Den Hass auf Juden kann sie sowohl bei Rechtsradikalen als auch bei Fundimuslimen ausleben. Wenn sie ein rigides, starres Weltbild benötigt, ist sie auch bei beiden an der richtigen Adresse.

Ich weiß nicht, ich habe manchmal den Eindruck, dass einige Leute da gar nicht genauer darüber nachdenken, dass sie sich gar nicht wirklich mit den Inhalten der jeweiligen Ideologie auseinandersetzen, da wird einfach geguckt, ob es in etwa passt, und dann reicht das. Viele Menschen haben ein erschreckend simples Welt- und Menschenbild und radikale Ideologien befriedigen das.

In einem Buch über Sekten las ich mal, dass es teilweise gar nicht so wichtig ist, welche Ideologie genau man wählt. Hauptsache, sie passt in etwa zur Persönlichkeit. Entscheidend sei auch, dass sozusagen genau zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute vor deiner Tür stehen und dich dort abholen, wo du stehst. Ok, wenn man mit Religion gar nix am Hut hat, werden weder radikale Christen noch Moslems deine elementaren psychischen und ideologischen Bedürfnisse erfüllen, aber solange du wenigstens teilweise religiös gepolt bist, könnte es fast egal sein, ob du dich einer Sekte, dem radikalen Islam oder welcher Gruppe auch immer anschließt.
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Tirzah
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Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Tirzah »

Musafira hat geschrieben:
Ich stimme zu, dass wohl der groesste Schocker eine Konvertierung zum Islam ist, egal welchen. Allerdings vermute ich, dass das Protest- oder Schockmotiv bei denen groesser ist, die zum Salafi-Islam konvertieren - wobei ich nicht glaube, dass viele ausschliesslich aus diesem Grund konvertieren, aber zu schocken mag einer von mehreren Gruenden sein.

Ich glaube allerdings, dass Eltern da erst mal gar nicht zwischen Salafi-Islam oder gemaessigterem Islam unterscheiden - da is der Schockeffekt ganz gleich. Nur die wenigsten haben ja ueberhaupt so differenzierte Kenntnisse, um da die unterschiedlichen Gruppen zu unterscheiden. Also ich z.B. werde selbst nach ueber 20 Jahren von meinen Eltern noch fuer eine dumpfe Fundamentalistin gehalten. :?
Das denke ich nämlich auch. Die meisten Leute erkennen doch heute gar keinen Unterschied zwischen Fundimuslimen und gemäßigten. Die pure Konversion an sich ruft spontan negative Gefühle auf den Plan. Ganz schnell sind da Angst, Unverständnis, Ablehnung und mehr oder weniger subtiler Hass in Spiel. Weil man sich einer Bewegung anschließt, die vermeintlich gegen sämtliche westlichen Ideale verstößt.

Und in wieweit die Konvertiten zum radikalen Islam nun andere Menschen schocken wollen oder nicht... klar, dieser Beweggrund ist bestimmt nur einer von vielen. Er spielt wahrscheinlich bei manchen eine größere Rolle als bei anderen. Vielleicht spielen tatsächlich religiöse Motive eine Rolle. Und dann haben junge Menschen ja heute fast schon keine andere Wahl als eine radikale Sekte oder den Islam zu wählen. Und Sekten sind seit den 80ern aus der Mode. Wie gesagt, welche Reaktion würde denn eine Hinwendung zum Christentum provozieren? Als Jugendlicher macht man sich damit (so traurig das auch ist) sowohl gegenüber anderen Jugendlichen als auch gegenüber von Erwachsenen höchstens zum Gespött. Im besten Fall wird man nicht ernst genommen, im schlimmsten verlacht (und nicht ernst genommen).

Konvertiert man zum Islam, schockt das die Mitmenschen, aber ernst genommen wird man auf jeden Fall. Schon allein deswegen, weil man als potentielle Gefahr gilt. Vor allem als männlicher Jugendlicher. Als Frau, hm, schwieriger. Ich denke, da ruft eine Konversion zum Islam auch eher Spott hervor ("wie kann eine moderne junge, emanzipierte und kluge Frau das freiwillig machen???"), vielleicht sogar latenten Hass (weil sie als Verräterin an mühsam erkämpften modernen weiblichen Idealen gilt). Aber auch als Frau würde man trotzdem eher ernstgenommen mit einer Konversion zum Islam, vor allem, weil die meisten Frauen ja doch wegen einem muslimischen Mann konvertieren.
Fatima

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Fatima »

Konvertiert man zum Islam, schockt das die Mitmenschen, aber ernst genommen wird man auf jeden Fall. Schon allein deswegen, weil man als potentielle Gefahr gilt. Vor allem als männlicher Jugendlicher. Als Frau, hm, schwieriger. Ich denke, da ruft eine Konversion zum Islam auch eher Spott hervor ("wie kann eine moderne junge, emanzipierte und kluge Frau das freiwillig machen???"), vielleicht sogar latenten Hass (weil sie als Verräterin an mühsam erkämpften modernen weiblichen Idealen gilt). Aber auch als Frau würde man trotzdem eher ernstgenommen mit einer Konversion zum Islam, vor allem, weil die meisten Frauen ja doch wegen einem muslimischen Mann konvertieren.
dass Frauen als Mensch, der etwas zu sagen hat, "ernstgenommen" werden, wenn sie konvertieren, sehe ich so nicht. Ich wurde ein bisschen ernster genommen, weil ich ohne Mann konvertiert bin, wenigstens da konnte man mir nichts unterstellen. Der Vorwurf des Verrats an der Emanzipation kam öfter. Wie du selber sagst, sie werden belächelt "Na, die macht das wohl für ihren Muselmacho zu Hause" oder gar "die ist so hässlich, da versteckt sie sich am besten ganz unter einer Burka", der Begriff "Unterleibskonvertitin" wirkt auch nicht so, als würde man diese Frauen besonders ernst nehmen. Oder es heißt "die Arme, kam mit der westlichen Freiheit nicht klar und braucht diese ganzen Vorschriften, weil sie sonst ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt". Generell unterstellt man Konvertiten beiderlei Geschlechts gern entweder einen Dachschaden, psychische Probleme oder Geltungssucht. Dass manche auch schlicht die islamische Lehre anziehend finden, vor allem den Tauhid-Gedanken, darauf kommt keiner.
Vitoria

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Vitoria »

Tirzah hat geschrieben:Die meisten Leute erkennen doch heute gar keinen Unterschied zwischen Fundimuslimen und gemäßigten. Die pure Konversion an sich ruft spontan negative Gefühle auf den Plan. Ganz schnell sind da Angst, Unverständnis, Ablehnung und mehr oder weniger subtiler Hass in Spiel. Weil man sich einer Bewegung anschließt, die vermeintlich gegen sämtliche westlichen Ideale verstößt.
Ich meine, da sprichst Du etwas sehr Wichtiges an: Die meisten Leute erkennen keinen Unterschied. Woran liegt das? Zum einen natürlich an Unkenntnis, die aber für den gemeinen Bürger nur schwer zu beheben ist, weil es dazu einiger Anstrengungen - und zuallererst des Wunsches, diese zu beheben - bedarf. Zum zweiten daran, dass im großen und ganzen nur schlechte Nachrichten nachrichtentechnisch gute Nachrichten sind: Man berichtet über überschwemmte Ortschaften, nicht aber über nicht überschwemmten.

Im Zusammenhang mit dem Islam gibt es in erster Linie schlechte Nachrichten: weltweite Attentate, deutschlandweite Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse, Schulprobleme aller Art, Hassprediger etc. Entsprechend ist das Bild, welches sich der gemeine Bürger macht. Und hier meine ich, dass sich gemäßigte, progressive und liberale Muslime endlich zusammentun und solchen Gebilden wie dem sogenannten Zentralrat der Muslime und anderen und insbesondere den Salafis und Konsorten die Deutungshoheit abnehmen sollten! Solange derartiges nicht geschieht, wird dem Islam sein schlechter Ruf in diesem Lande erhalten bleiben.
Fatima

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Fatima »

Im Zusammenhang mit dem Islam gibt es in erster Linie schlechte Nachrichten: weltweite Attentate, deutschlandweite Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse, Schulprobleme aller Art, Hassprediger etc. Entsprechend ist das Bild, welches sich der gemeine Bürger macht. Und hier meine ich, dass sich gemäßigte, progressive und liberale Muslime endlich zusammentun und solchen Gebilden wie dem sogenannten Zentralrat der Muslime und anderen und insbesondere den Salafis und Konsorten die Deutungshoheit abnehmen sollten! Solange derartiges nicht geschieht, wird dem Islam sein schlechter Ruf in diesem Lande erhalten bleiben.
Ich hätte jetzt bitte gern einen Nachweis, wo der Zentralrat der Muslime Attentate, Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse und was du da sonst noch aufzählst, gutgeheißen oder gefördert hat!
Vitoria

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Vitoria »

Fatima hat geschrieben:
Im Zusammenhang mit dem Islam gibt es in erster Linie schlechte Nachrichten: weltweite Attentate, deutschlandweite Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse, Schulprobleme aller Art, Hassprediger etc. Entsprechend ist das Bild, welches sich der gemeine Bürger macht. Und hier meine ich, dass sich gemäßigte, progressive und liberale Muslime endlich zusammentun und solchen Gebilden wie dem sogenannten Zentralrat der Muslime und anderen und insbesondere den Salafis und Konsorten die Deutungshoheit abnehmen sollten! Solange derartiges nicht geschieht, wird dem Islam sein schlechter Ruf in diesem Lande erhalten bleiben.
Ich hätte jetzt bitte gern einen Nachweis, wo der Zentralrat der Muslime Attentate, Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse und was du da sonst noch aufzählst, gutgeheißen oder gefördert hat!
Da kannst Du lange warten, denn ich habe selbiges nicht behauptet.
Fatima

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Fatima »

Vitoria hat geschrieben:
Fatima hat geschrieben:
Im Zusammenhang mit dem Islam gibt es in erster Linie schlechte Nachrichten: weltweite Attentate, deutschlandweite Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse, Schulprobleme aller Art, Hassprediger etc. Entsprechend ist das Bild, welches sich der gemeine Bürger macht. Und hier meine ich, dass sich gemäßigte, progressive und liberale Muslime endlich zusammentun und solchen Gebilden wie dem sogenannten Zentralrat der Muslime und anderen und insbesondere den Salafis und Konsorten die Deutungshoheit abnehmen sollten! Solange derartiges nicht geschieht, wird dem Islam sein schlechter Ruf in diesem Lande erhalten bleiben.
Ich hätte jetzt bitte gern einen Nachweis, wo der Zentralrat der Muslime Attentate, Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse und was du da sonst noch aufzählst, gutgeheißen oder gefördert hat!
Da kannst Du lange warten, denn ich habe selbiges nicht behauptet.
entschuldige mal, aber erst zählst du alles auf, was die bösen Muslime so falsch machen und was ihr Ansehen zerstört. Über die einzelnen Punkte wie Ghettobildung usw. kann man separat diskutieren, aber nicht hier.

Dann verlangst du, dass man u.a. dem ZDM "die Deutungshoheit" aus der Hand nehmen soll. Wie soll ich das sonst verstehen? Salafis sind nur eine verschwindende Minderheit, die aber sehr lautstark auftreten und ein entsprechendes Medienecho finden.
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jalees
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Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von jalees »

Fatima hat geschrieben:Ich hätte jetzt bitte gern einen Nachweis, wo der Zentralrat der Muslime Attentate, Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse und was du da sonst noch aufzählst, gutgeheißen oder gefördert hat!
@Fatima

Ich glaube, dass dieser Link Dir weiterhelfen koennte:

http://www.eurovital.com/de/product_det ... 321&OS=210
"Wie der stille See seinen dunklen Grund in der tiefen Quelle hat, so hat die Liebe eines Menschen ihren rätselhaften Grund in Gottes Licht."
Søren Kierkegaard

Blog: http://fragments-of-truth.blogspot.com/
Vitoria

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Vitoria »

Fatima hat geschrieben:
Vitoria hat geschrieben:
Fatima hat geschrieben: Ich hätte jetzt bitte gern einen Nachweis, wo der Zentralrat der Muslime Attentate, Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse und was du da sonst noch aufzählst, gutgeheißen oder gefördert hat!
Da kannst Du lange warten, denn ich habe selbiges nicht behauptet.
entschuldige mal, aber erst zählst du alles auf, was die bösen Muslime so falsch machen und was ihr Ansehen zerstört. Über die einzelnen Punkte wie Ghettobildung usw. kann man separat diskutieren, aber nicht hier.

Dann verlangst du, dass man u.a. dem ZDM "die Deutungshoheit" aus der Hand nehmen soll. Wie soll ich das sonst verstehen? Salafis sind nur eine verschwindende Minderheit, die aber sehr lautstark auftreten und ein entsprechendes Medienecho finden.
In meinen Pfadfinderzeiten habe ich gelernt: Jeden Tag eine gute Tat! Alsdann:

Folgendes hatte ich geschrieben:
Im Zusammenhang mit dem Islam gibt es in erster Linie schlechte Nachrichten: weltweite Attentate, deutschlandweite Ghettobildung, mangelnde Deutschkenntnisse, Schulprobleme aller Art, Hassprediger etc. Entsprechend ist das Bild, welches sich der gemeine Bürger macht. Und hier meine ich, dass sich gemäßigte, progressive und liberale Muslime endlich zusammentun und solchen Gebilden wie dem sogenannten Zentralrat der Muslime und anderen und insbesondere den Salafis und Konsorten die Deutungshoheit abnehmen sollten! Solange derartiges nicht geschieht, wird dem Islam sein schlechter Ruf in diesem Lande erhalten bleiben.
Ich habe nicht aufgezählt, "was die bösen Muslime so falsch machen", sondern was man als normaler Zeitungsleser und Zuschauer des öffentlich-rechtlichen Fernsehens an Nachrichten präsentiert bekommt. War eigentlich sehr deutlich so formuliert und stand in eindeutigem Zusammenhang mit dem vorhergehenden Absatz.

Als nächstes habe ich - implizit - gesagt, dass endlich mal gemäßigte, progressive und liberale Muslime sich zusammenschließen sollten, um klarzumachen, dass es auch andere als die Pfeifen vom sog. Zentralrat, der nur einen Bruchteil der in Deutschland lebenden Muslime repräsentiert, und ähnlichen Organisationen sowie die menschen- und demokratieverachtenden Salafis unter den Muslimen gibt.

Der letzte Satz, positiv gewendet, bedeutet: Dann kann der Islam in diesem Land besser verstanden und akzeptiert werden.

Ich hoffe, das war jetzt klar genug.
Fatima

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Fatima »

Und sogenannte "Progressive" repräsentieren einen höheren Anteil der Muslime als der ZDM, denkst du? Und wer oder was gibt dir das Recht, den ZDM "Pfeifen" zu nennen? Des weiteren hat der ZDM nie eine irgendwie geartete "Deutungshoheit" angestrebt, in dem er sagt, welcher Quranauslegung wir zu folgen hätten. Wenn ich mir deren Internetseite so anschaue, geht es ihnen hauptsächlich über die Belange der Muslime in Deutschland, egal welcher Richtung sie angehören.
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marion
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Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von marion »

:engel_lieb: :engel_lieb: :engel_lieb: Mein Stiefvater glaubt noch immer dass ich eine muslimische Fundamentalistin bin :engel_lieb: :engel_lieb:

soviel zum differenzieren Wissen über den Islam :tuedeltue:
Psalm 95:6 Kommt, laßt uns anbeten und uns neigen, laßt uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat!

Die Auslegung der Schrift ist nicht in erster Linie abhängig von der Theologie, sondern vom Charakter. (Hans Peter Royer)
Vitoria

Re: Deso Dogg und der Verfassungsschutz

Beitrag von Vitoria »

Fatima hat geschrieben:Und sogenannte "Progressive" repräsentieren einen höheren Anteil der Muslime als der ZDM, denkst du?
Ich denke, wie ich gesagt habe, dass der sogenannte Zentralrat - die Namensähnlichkeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, der wirklich die allermeisten hier lebenden Juden vertritt, ist sicherlich rein zufällig - nur einen Bruchteil der in Deutschland lebenden Muslime repräsentiert. Kannst Du eigentlich nicht lesen? Oder verstehst Du das Gelesene nicht? Oder willst Du es nicht verstehen?
Fatima hat geschrieben: Und wer oder was gibt dir das Recht, den ZDM "Pfeifen" zu nennen?
Das Recht auf freie Meinungsäußerung. :mrgreen: Außerdem die mir bekannt gewordenen Äußerungen des Vorsitzenden.
Fatima hat geschrieben: Des weiteren hat der ZDM nie eine irgendwie geartete "Deutungshoheit" angestrebt, in dem er sagt, welcher Quranauslegung wir zu folgen hätten.
Es ist mir nicht erinnerlich, dass ich im Zusammenhang mit dem Verein von Quranauslegung gesprochen hätte.

Deutungshoheit kann man nicht nur selbst beanspruchen, sondern auch ohne eigenes Bestreben schlicht dadurch erlangen, dass man (fast) der einzige ist, der etwas deutet, wie z.B. politische Ereignisse, soziale Prozesse, soziologische Gegebenheiten etc.
Fatima hat geschrieben: Wenn ich mir deren Internetseite so anschaue, geht es ihnen hauptsächlich über die Belange der Muslime in Deutschland, egal welcher Richtung sie angehören.
Bravo! Gut erkannt. Und wie der "Zentralrat" in der Person des Herrn Mazyek diese Belange immer dann vertreten hat, wenn ich es mitbekommen habe, hat in mir nicht das Gefühl der Hochachtung ausgelöst.
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