muslimische Kindererziehung in Europa

Wie leben Muslime in Deutschland, Österreich, der Schweiz usw.? (für Gäste lesbar)
Maha
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muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Maha »

Liebe Forumsmitglieder,

Es interessiert mich echt, wie es fuer in Europa lebende Muslime ist, ihre Kinder zu erziehen...
Gibt es Konflikte zwischen euren Werten und jenen der Gesellschaft, die den Kindern Mühe bereiten?
Habt ihr das Gefühl, dass eure Kinder hauptsächlich nach euch kommen, oder richten sie sich mehr nach der Gesellschaft, in der sie leben?
Gibt es Werte, die die Kinder (oder Jugendliche) nicht von euch vermittelt haben wollen,weil die Gesellschaft es ganz anders sieht?

Wäre dankbar um Erfahrungsberichte, das Thema beschäftigt mich echt...

Herzliche Gruesse

Maha
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Ghazali

Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Ghazali »

Salam Maha,

nun, - wie schwierig es ist, Kinder in Europa islamisch zu erziehen, hängt sicherlich entscheidend vom Islamverständnis der Eltern ab.
Machbar ist es aber immer.
Inwieweit es Konflikte mit dem Umfeld gibt, hängt auch davon ab, wo du wohnst und z. Bsp. auf welche Schule das Kind geht.
Wenn andere Kinder aus "bewusst-muslimischen" Familien oder auch Kinder aus konservativ-christlichen Familien in der Klasse sind, ist vieles einfacher, weil dann die "Umgebung" miterzieht.
Aber - wie gesagt: Es hängt wohl primär von den persönlichen Erziehungszielen ab.
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Rabia
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, Maha!
Es interessiert mich echt, wie es fuer in Europa lebende Muslime ist, ihre Kinder zu erziehen...
Ich stimme Ghazali zu.
Außerdem:
Ob dein Kind ein bewusst praktizierender Muslim wird, hängt entscheidend von der Prägung im Elternhaus ab.
Beten lernen Kinder von den Eltern. Sie sehen es, ahmen es als Kleinkinder nach, lernen wenn sie älter sind die arabischen Worte und die Übersetzung (jedenfalls wenn Mutter oder Vater sie ihnen beibringen), werden danach mehrmals täglich an das Gebet erinnert, beten, verinnerlichen es und irgendwann wird es ihnen zum Bedürfnis. Es wird Teil ihrer selbst und unverzichtbarer Teil ihres Lebens.
Im Idealfall erleben sie schon sehr früh einige Gebetserhörungen bewusst mit. Das fördert dann natürlich das Bedürfnis nach dem Gebet. Es ist dann keine Pflicht mehr, sondern geschieht aus dem Verlangen nach Allah/Gott, den das Kind durch die Gebetserhörung erlebt und erkannt hat.- So lernt es, zu glauben.
Mit den anderen Pfeilern ist es ebenso.

Es ist also nicht schwieriger als jede andere Erziehung. Du musst halt nur ausdauernd und konsequent sein. Aber wenn dein Kind Handball spielt oder Ballett macht, ist das ja auch nicht anders.
Wasalam
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Maha
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Maha »

Vielen Dank für die Antworten.
Diese sind sehr gut nachvollziehbar, gibt es ja auch innerhalb Europas verschiedene Gegenden genauso wie verschiedene Kreise.
Mir geht es bei der Frage aber weniger um den Glauben, als vielmehr darum, wie das Verhalten praktisch aussieht, welche Regeln man als Eltern durchsetzen kann, welche nicht...
Ich kann mir vorstellen, dass eine Erziehung, wie sie in vielen arabischen Ländern üblich ist (keine Disco , kein Freund/Freundin usw) die Kinder in Europa in einen Zwiespalt bringt, sie plötzlich zwischen zwei Kulturen stehen...
aber wie steht es denn mit Kompromissen wie z.B. platonische Beziehung ok, aber kein Sex vor der Ehe, ausgehen ok aber kein Alkohol, muss ja nicht Vollverschleierung aber auch nicht gerade Mini und Spaghettiträger TShirt sein usw...) Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was war durchsetzbar, was nicht?
Ist mir schon klar, dass das alles individuell ist, würde einfach mal gerne ein paar Erfahrungsberichte hören...
Maha
Ghazali

Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Ghazali »

Maha hat geschrieben:aber wie steht es denn mit Kompromissen wie z.B. platonische Beziehung ok, aber kein Sex vor der Ehe, ausgehen ok aber kein Alkohol, muss ja nicht Vollverschleierung aber auch nicht gerade Mini und Spaghettiträger TShirt sein usw...) Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was war durchsetzbar, was nicht?
Ist mir schon klar, dass das alles individuell ist, würde einfach mal gerne ein paar Erfahrungsberichte hören...
Salam Maha,

ich möchte ehrlich sein.....
Sicher bin ich ein "Extrembeispiel, aber trotzdem: Die rigorose Konsequenz in puncto "kein Freund" vor der Ehe (von der ich durchaus als Jugendliche auch selbst überzeugt war), hat letztlich dazu geführt, dass ich noch auf der Schulbank geheiratet hatte, zum Abi-Termin mein erstes Kind bekam und nun alleinerziehend mit drei Kindern bin. Daher halte ich davon rein garnichts.
Ich denke daher, dass ich es bei meinen Kindern, sobald es soweit ist, eben genau so halten werde, wie du es oben beschrieben hast.
Mir sind bzgl. der islamischen Erziehung aber andere Dinge auch viel wichtiger.
Ich möchte, dass meine Kinder reflektiert ethische Werte vertreten; Respekt und Achtung vor anderen Religionen haben, da alle Religionen Wege zu Gott sind; aufrichtig an Gott glauben und auf ihn vertrauen und den Kontakt zu ihm suchen; sich ihrer Verantwortung gegenüber Seiner Schöpfung bewusst sind; ehrlich und aufrichtig gegenüber anderen, Gott und nicht zuletzt gegenüber sich selbst sind; sich dessen bewusst sind, dass sie eines Tages Rechenschaft über ihre Taten ablegen müssen und alles was sie tun im Diesseits und im Jenseits Konsequenzen haben wird.
Das ist es, was mir wichtig ist. Und das ist es, was ich unter Islam verstehe.
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Elisabeth
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Elisabeth »

Salam Maha,

es kostet sicher viele Diskussionen, sich auf eine Linie in der Erziehung zu einigen, und das nicht nur bei Muslimen!
Bei jedem Elternteil kommt immer die eigene Vergangenheit durch, die eigene Erziehung. Schwierig ist es für Muslime vor allem wenn sie nicht hier aufgewachsen sind, weil sie vieles nciht richtig einordnen können! Das wird umso schwieriger, je größer die Kinder werden.

Da kann es schon oft zu einem "Zusammenprall" kommen - zwischen europäisch erzogenen und konvertierten Muslimen und orientalisch erzogenen Muslimen.

Auch wenn sich jeder einig darüber ist , die kinder "islamsich" zu erziehen. Für den einen ist es islamsch, dass die Kinder vor allem Gottvertrauen entwickeln und daraus selbstverantwortlich handeln, für den anderen ist es islamsich, möglichst viele Verbote aufzustellen von der Kleiderauswahl bis zur Kontrolle, wie eng der Kontakt unter den Geschlechtern ist.

Ich glaube, es kann sich erst in den nächsten Generationen eine gewisse Grundlage für eine "europäisch islamsiche Erziehung" entwickeln - die Kinder, die hier aufgewacshen und in diesem mfeld eine islamsiche Erzeihugn erfahren haben, können sie adäquat an ihre eigenen Kinder weitergeben.

Salam
Elisabeth
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Arife
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Arife »

Salam, schönes Thema.

Ich denke auch dass es vorwiegend davon abhängig ist wie das Elternhaus sich verhält. Was die Kinder schon vom Zuschauen oder direktem Beibringen mitbekommen.
Ich selbe habe vor meinen Kindern Kinderbücher zu kaufen in denen die ganze religiöse Geschichte (nach islamischer Auffassung) erzählt wird. Oder Malbücher wo man diese Geschichten ausmalen kann. Informationen finde ich das wichigste, aber es sollte den Kindern Spaß machen und nicht als ein "nerviges Lernen" empfunden werden.

Ich denke so lernen Kinder das meiste in ihrem Leben. Sein es vegetarische Ansichten der Eltern oder das Verhältnis zur Umwelt.. Auch wenn dieses sich im Laufe des Lebens der Kinder alles verändern können, bekommen sie das Gelebte als erstes mit und sehen es wohl ebenfalls als richtig an, weil es normal für sie ist.
Die Außenwelt hat für mich jetzt erstmal nicht sooo viel damit zu tun.

Höchstens das Weihnachtenfeiern könnte meiner Meinung nach ein Fall sein wo die Kinder sehr von außen beeinflusst werden. Entsprechende Gedichte in der Schule, überall aber wirklich überall Weihnachsdeko und so weiter.. Aber auch das gehört ein Stück zu "unserer" Geschichte dazu, finde ich, und sehe es somit nicht als Gefahr. Sondern werde es ihnen aus meiner Sicht erklären und auch nicht verbieten die leckeren heißen Mandeln auf dem Weihnachstmarkt zu genießen (als Beispiel). So fühlt man sich auch nicht ganz ausgeschlossen.
Maha
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Maha »

[quote="Ghazali],
Ich möchte, dass meine Kinder reflektiert ethische Werte vertreten; Respekt und Achtung vor anderen Religionen haben, da alle Religionen Wege zu Gott sind; aufrichtig an Gott glauben und auf ihn vertrauen und den Kontakt zu ihm suchen; sich ihrer Verantwortung gegenüber Seiner Schöpfung bewusst sind; ehrlich und aufrichtig gegenüber anderen, Gott und nicht zuletzt gegenüber sich selbst sind; sich dessen bewusst sind, dass sie eines Tages Rechenschaft über ihre Taten ablegen müssen und alles was sie tun im Diesseits und im Jenseits Konsequenzen haben wird.
Das ist es, was mir wichtig ist. Und das ist es, was ich unter Islam verstehe.[/quote]

:top: das könnte ich direkt unterschreiben.
Elisabeth hat geschrieben:
Auch wenn sich jeder einig darüber ist , die kinder "islamsich" zu erziehen. Für den einen ist es islamsch, dass die Kinder vor allem Gottvertrauen entwickeln und daraus selbstverantwortlich handeln, für den anderen ist es islamsich, möglichst viele Verbote aufzustellen von der Kleiderauswahl bis zur Kontrolle, wie eng der Kontakt unter den Geschlechtern ist.

Elisabeth
Ich verstehe absolut, was du meinst und für mich steht die Überzeugung und der Glaube an erster Stelle.
Trotzdem habe ich mich wohl während meiner 2,5 Jahre in Agypten so sehr an gewisse "Regeln" gewöhnt, dass ich ziemlich geschockt war, als meine (europäische, nicht muslimische) Familie mich gestern davon überzeugen wollte, dass es sowieso absolut unmöglich sei, in Europa ein Kind aufzuziehen und von ihm zu erwarten, keinen Sex vor der Ehe zu haben, nicht im Bikini rumzulaufen usw :shock:
Mir ist ja klar, dass ich von Kindern in Europa nicht erwarten kann, dass sie nach denselben Mustern aufwachsen wie zum Beispiel Kinder in Agypten (das will ich ja auch ganz und gar nicht)... Aber so ganz auf alle Regeln zu verzichten fällt mir doch sehr schwer.
Maha
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Rabia
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, Maha!
Mir ist ja klar, dass ich von Kindern in Europa nicht erwarten kann, dass sie nach denselben Mustern aufwachsen wie zum Beispiel Kinder in Agypten (das will ich ja auch ganz und gar nicht)... Aber so ganz auf alle Regeln zu verzichten fällt mir doch sehr schwer.
Viel wichtiger als eine Dauerkontrolle ist doch, dass dein Kind Taqwah entwickelt und das entsteht aus echtem tiefen Glauben. Und der entsteht nicht aus einer Kontrolle von außen, sondern aus einer gewachsenen Überzeugung heraus, dass Allah (swt) real existent ist und Seine Schöpfung mit weisen Regeln für ein reibungsloses Zusammenleben versehen hat.
Ghazali hat es schon ganz richtig formuliert:
sich dessen bewusst sind, dass sie eines Tages Rechenschaft über ihre Taten ablegen müssen und alles was sie tun im Diesseits und im Jenseits Konsequenzen haben wird.
Der Grundstein für diese Überzeugung wird eben bereits im zarten Alter im Elternhaus gelegt.
Wasalam
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adaia

Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von adaia »

Maha hat geschrieben: Ich verstehe absolut, was du meinst und für mich steht die Überzeugung und der Glaube an erster Stelle.
Trotzdem habe ich mich wohl während meiner 2,5 Jahre in Agypten so sehr an gewisse "Regeln" gewöhnt, dass ich ziemlich geschockt war, als meine (europäische, nicht muslimische) Familie mich gestern davon überzeugen wollte, dass es sowieso absolut unmöglich sei, in Europa ein Kind aufzuziehen und von ihm zu erwarten, keinen Sex vor der Ehe zu haben, nicht im Bikini rumzulaufen usw :shock:
Mir ist ja klar, dass ich von Kindern in Europa nicht erwarten kann, dass sie nach denselben Mustern aufwachsen wie zum Beispiel Kinder in Agypten (das will ich ja auch ganz und gar nicht)... Aber so ganz auf alle Regeln zu verzichten fällt mir doch sehr schwer.
Aha, also Eltern in Europa verzichten auf alle Regeln? :confused:

Ich meine eher, dass sie andere Regeln haben als Eltern in Ägypten.

Ich z.B. lege sehr viel Wert darauf, dass meine Kinder den richtigen Weg selbstbestimmt finden, ohne dass ich sie dazu prügle, was in islamischen Ländern leider eine oftmals sogar von islamischen "Gelehrten" empfohlene Methode der Kindererziehung ist.

Ob sie nun Sex vor der Ehe haben oder nicht - das müssen sie irgendwann selber entscheiden.
Mir ist es lieber, sie haben Sex vor der Ehe, als dass sie mit 18 Jahren heiraten, ein, zwei Kinder haben und sich zwei Jahre später wieder scheiden lassen. Das sind aber MEINE Vorstellungen.
Dass man auch in Europa ganz andere Vorstellungen bei der Kindererziehung durchsetzen kann, siehst du doch daran, dass es überall in Europa Zwangsheiraten und arrangierte Ehen bei Muslimen gibt, dass Mädchen bis zur Ehe "rein" bleiben müssen (ich hasse dieses Wort, da es impliziert, dass man von Sex schmutzig wird) und dass es Unmengen an muslimischen Mädchen gibt, die sich von klein auf an den Hijab gewöhnen müssen.
Also, wenn du als Elternteil es willst, dann kannst du deine Kindern auch hier in Europa nach den ägyptischen Regeln aufwachsen lassen, die dir so gut gefallen.
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Rabia
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, adaia!
Ob sie nun Sex vor der Ehe haben oder nicht - das müssen sie irgendwann selber entscheiden.
Richtig. Das müssen sie sebst entscheiden. Trotzdem ist es deine Aufgabe als Mutter, ihnen vorher zu vermitteln, dass ein derartiges Verhalten Allahs Anweisungen im Qur'an zuwiderläuft:
Qur'an, 4:24:
"Und erlaubt sind euch alle anderen, daß ihr sie sucht mit den Mitteln eures Vermögens, nur in richtiger Ehe und nicht in Unzucht. Und für die Freuden, die ihr von ihnen empfanget, gebt ihnen ihre Morgengabe, wie festgesetzt,"
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von adaia »

Rabia, über dieses Thema hatten wir auch schon mal diskutiert hier und dazu gibt es unterschiedliche Meinungen.

Z.B. ist eine langjährige, ernstgemeinte Beziehung kaum als Unzucht zu bezeichnen.
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Elisabeth
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Elisabeth »

Maha hat geschrieben: Ich verstehe absolut, was du meinst und für mich steht die Überzeugung und der Glaube an erster Stelle.
Trotzdem habe ich mich wohl während meiner 2,5 Jahre in Agypten so sehr an gewisse "Regeln" gewöhnt, dass ich ziemlich geschockt war, als meine (europäische, nicht muslimische) Familie mich gestern davon überzeugen wollte, dass es sowieso absolut unmöglich sei, in Europa ein Kind aufzuziehen und von ihm zu erwarten, keinen Sex vor der Ehe zu haben, nicht im Bikini rumzulaufen usw :shock:
Mir ist ja klar, dass ich von Kindern in Europa nicht erwarten kann, dass sie nach denselben Mustern aufwachsen wie zum Beispiel Kinder in Agypten (das will ich ja auch ganz und gar nicht)... Aber so ganz auf alle Regeln zu verzichten fällt mir doch sehr schwer.

Salam, MAha

wenn du schon so lange in Ägypten gelebt hast, dann hast du einen guten Überblick über die Sitten "hier und dort" Ich meine es ist ganz wichtig, einfach die gesellschaftlichen Zusammenhänge verstehen zu können - damit hatte ich viele Jahre ein Problem, weil mir mein Mann vieles als "islamisch" verkauft hat dabei war es einfach nur "algerisch"!

Deshalb jetzt die vielen Diskussionen!

Andererseits könne auch die kinder sehr gut verstehen, dass es zwei verschiedene Blickwinkel gibt. Ohne jetzt viel Zeit in einem arabischen Land verbracht zu haben, können sie doch die kulturellen Unterschiede gut versthen. Das ist auch ein Pluspunkt.

Salam
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Rabia
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Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, adaia!
Z.B. ist eine langjährige, ernstgemeinte Beziehung kaum als Unzucht zu bezeichnen.
Allah fordert in diesem Vers aber explizit zur richtigen Ehe (=> zu einer bekannten und registrierten VErbindung) und zur Zahlung des Mahrs auf.
Wasalam
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adaia

Re: muslimische Kindererziehung in Europa

Beitrag von adaia »

Rabia hat geschrieben:Salam alaikum, adaia!
Z.B. ist eine langjährige, ernstgemeinte Beziehung kaum als Unzucht zu bezeichnen.
Allah fordert in diesem Vers aber explizit zur richtigen Ehe (=> zu einer bekannten und registrierten VErbindung) und zur Zahlung des Mahrs auf.
Wasalam
Eine langjährige Beziehung ist fast immer öffentlich bekannt und kann ebenfalls registriert werden (z.B. durch einen Partnerschaftsvertrag).

Lies dir einfach mal den alten Thread durch, da stehen viele Argumente drin, ich kann jetzt nicht danach suchen, weil ich aufm Sprung bin.
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