Hallo lieber Ji´un Ken
Der Friede sei mit dir
So befruchten wir uns gegenseitig. Und das ganze Gewurschtel wird dann Leben genannt.
Es gibt nur subjektive Assoziationen. Dein ganzes Leben, so wie du es wahrnimmst, ist subjektiv, geistgeschaffen wie wir Buddhisten sagen.
Sinnesorgane nehmen Energie wahr, Nervenzellen wandeln sie in elektrische Impulse um und das Hirn dreht dann den Film.
Dein Auge nimmt z.B. nur Energie in einem Bereich wahr, den wir als Licht definieren (hell/dunkel) und in einem Bereich, den wir als Farbe definieren. Mehr kann es nicht. Den Rest übernimmt das Gehirn.
So ähnlich hat das auch Ken Wilber ausgedrückt. Er schreibt aber auch: Löst man sich von diesen Begriffen, kann man daraus folgern dass die ganze Welt eine Hervorbringung des "Geistes" ist. Das kann aber kein ich sein. Jedoch erzeugt Fräulein Smith aus Idaho ganz gewiss nicht den ganzen Kosmos. Es muss ein Geist jenseits von mir und keinem anderen individum sein. Es muss ein supraindividuelles und absolutes Selbst sein, dass das ganze Universum hervorbringt.
Das ist natürlich buddhistisches Denken und steht im Widerspruch zu den Religionen die an einen persönlichen Gott glauben.
Vitoria hat geschrieben:Wenn Du damit meinst, dass das Denken ein Subjekt braucht, welches denkt, hast Du natürlich recht - denke ich.
Nach Ken Wilber ist der Mensch wenn man ihn verstehen will kein Objekt wie ein Stein oder ein Planet sondern ein Subjekt. Nur Subjekte können sich verständigen und verstehen was der Andere will, fühlt, ersehnt oder erleidet. Die Naturwissenschaft kennt nur Objekte. Das subjektive Verstehen kann sie nicht einordnen und darum erklären sie diese als nicht existierend oder sie sagen: Erforschen wir lieber das Gehirn und seine empirischen Prozesse. Und suchen nicht die Heiterkeit sondern den Dopanminspiegel, befassen wir uns nicht mit Depression sondern mit den Serotonin an den Synapsen; reden wir nicht von Angst, sondern von den empirischen Mengen Acetylcholin im Hypothalamus. Das kann man wenigsten empirisch sehen und messen. Die Ergebnisse können im gleichen Experiment wiederholt werden.
Das hat aber ganz sicher nichts mehr mit subjektiven Verstehen zu tun. Das einander Verstehen ist für uns Menschen mindesten genauso wichtig wie die objektive Forschung.
Freundliche Grüße Noebaum