Alima hat geschrieben:Du gehst aber nicht auf meinen Hauptpunkt ein,
Ich bin auf Deinen Beitrag nicht weiter eingegangen, weil ich, offen gesagt, nichts damit anfangen kann. Du argumentierst auf einer völlig anderen Ebene als ich, und so etwas ist für einen Dialog höchst problematisch.
Gehen wir mal den ersten Absatz Deine letzten Beitrag durch:
Alima hat geschrieben:
nämlich dass es doch dann für einen Gläubigen eben 'rationales Handeln' darstellt, wenn er betet und sich Gott unterwirft etc.
Was soll ich dazu sagen? Es hat mit meinen Aussagen nicht das Geringste zu tun, denn - ich wiederhole es - ich sprach von rationalem
Denken, von rationalem Handeln war nicht die Rede. Aber da Du es angesprochen hast: Es kann für jemanden auch rationales Handeln darstellen, sich jeden Morgen eine halbe Stunde lang im Kreis zu drehen. Das heißt, ein solches Handeln wird rein subjektiv als sinnvoll betrachtet, hat aber mit logischem Denken nichts zu tun. Von mir aus kann der Betreffende das ja als rational begreifen, aber ich werde mich einer solchen Auffassung gewiss nicht anschließen.
Alima hat geschrieben:
In deinem Post kommt es nämlich so rüber, als würdest du rational handeln und andere eben nicht.
Aha. Wo denn?
Alima hat geschrieben:
Die Folgen von etwas, was du als rational empfindest, können dir trotzdem schaden.
Wo war das denn angesprochen?
Alima hat geschrieben:
Der eine mag es als vernünftig empfinden, nur zu seinem eigenen Vorteil zu wirtschaften, ein anderer zieht das Gemeindewohl stärker mitein und mag mitunter Sachen tun, die für ihn selbst nicht das beste Ergebnis bringen, aber andere Zwecke erfüllen.
Und was hat all das mit wissenschaftlichem Denken zu tun?
Alima hat geschrieben:
Egal wie man's dreht: Rationalität ist subjektiv.
Wenn man es so dreht wie Du, hast Du allerdings recht.
Alima hat geschrieben:
Selbst der homo oeconimicus der Wissenschaft kann immer nur danach handeln, was er für das Vernünftigste hält. Die Auswirkungen davon sehen wir u.a. in der Weltwirtschaftskrise.
Ich werde mich hüten, mich zur Wirtschafts- bzw. Finanzkrise zu äußern, von der ich absolut nichts verstehe. Ich weiß allerdings, dass der homo oeconomicus der Wissenschaft forscht, untersucht und prüft und sein Handeln im Schreiben und Reden über seine Ergebnisse besteht. Dieses ist ganz gewiss nicht die Ursache für eine Weltwirtschaftskrise - die kommt nämlich vom interessegeleiteten Handeln der Akteure in Finanz und Wirtschaft.
Alima hat geschrieben:
Was Empirie etc angeht, so finde ich es verwunderlich, dass die Sozialwissenschaften insbesondere aber auch die Psychologie sich so sehr auf Statistiken stützen. Abgesehen davon, dass man Zahlen fälschen kann, wie Chadidscha ansprach, so sind Menschen in Prozentzahlen, Statistiken etc. nicht wesensgetreu abzubilden.
Wird das irgendwo behauptet? Es werden nicht Menschen abgebildet, sondern Verhaltensweisen. Und wenn man diese erfassen und ihre Auswirkungen erforschen will, dann muss man sich wohl um so etwas wie Häufigkeiten kümmern, nur so zum Beispiel.
Alima hat geschrieben:
Irgendwas wird immer vereinfacht, zusammengefasst, ausgelassen. Außerdem gibt es falsche Korrelationen etc. Auch bei empirischen Ansätzen (wobei hier meist Thesen- und Variablenbasierte Wissenschaft gemeint ist, da andere Vorgehensweise als 'mehr subjektiv' gelten) handelt es sich um Methoden, um sich einer Wirklichkeit anzunähern (sofern es denn eine einzige gibt, aber das ist eine andere Frage).
Forschung geschieht nicht im luftleeren Raum. Forschungsergebnisse werden publiziert und diskutiert, und gegebenenfalls werden die Schwachstellen kritisiert, und man muss neu ansetzen. Das gilt auch für zu stark Vereinfachtes und Zusammengefasstes (darf m.E. in der Forschung gar nicht vorkommen, allenfalls in der schriftlichen Darstellung), und etwas für das Ergebnis Relevantes auszulassen ist ohnehin eine wissenschaftliche Todsünde.
Wenn ich das richtig sehe, bin ich hiermit auf Dinge eingegangen, die ich gar nicht angesprochen hatte - deshalb hatte ich mir das zuvor gespart.