Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Bereicherung oder Krisenherd? (für Gäste lesbar)
Anisah

Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Anisah »

Oder, wie ich denke: jeder hat den göttlichen Funken in sich. Und für jeden gibt es einen passenden Schlüssel, der die Tür dazu öffnen kann.
Fatima

Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Fatima »

Anisah hat geschrieben:Oder, wie ich denke: jeder hat den göttlichen Funken in sich. Und für jeden gibt es einen passenden Schlüssel, der die Tür dazu öffnen kann.
:top:
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Claudia
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Claudia »

Was für ein schöner Dialog! Ich bin ganz bei Euch. :love:
Wir haben ja den Menschen erschaffen und wissen, was (alles ihm) seine
Seele einflüstert, und Wir sind ihm doch näher als seine Halsschlagader.
50:16
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UmmYousra
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von UmmYousra »

Ich auch!
wa salam, Maryam

Ich höre den Ruf des Rufenden, wenn er Mich ruft. (2:186)

Was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? (Matthäus 7.3)
Zahra

Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Zahra »

Ja, in der Tat, ein wunderbarer Dialog!
Beate hat geschrieben:
Ji'un Ken hat geschrieben:
Ich helfe als Ausdruck meines Seins. Ich freue mich mit anderen Menschen und ich trauere mit ihnen. Alles hat seine Zeit.

Ich wünschte, du würdest dich öfter in Diskussionen einbringen, lieber Ji'un Ken. :)
Dem schließe ich mich gern an!
Anisah

Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Anisah »

So gesehen ist Neugier der einzig passende Zugang zu jedweder fremden Religion, denn "die" haben einen Zugang, der anders ist als "unserer". Lernt man sich gegenseitig kennen, profitieren alle.
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Ji'un Ken
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Ji'un Ken »

Anisah hat geschrieben:Ja, lieber Ji'un ken, aber ist das nicht insgeheim das selbe? Man kann es so sehen, dass alles eins ist, oder so, dass alles zu Gott gehört - irgendwie kommt man dabei immer zu den selben Ergebnissen, wenn man es zu Ende denkt. Lass es mich mal auf Physikerdeutsch ausdrücken: Gott auf menschliche Kategorien abzubilden ist immer verlustbehaftet, daher können durchaus mehrere Religionen, so widersprüchlich das den Menschen auch erstmal vorkommt, eine korrekte Projektion des Göttlichen auf das menschliche Vorstellungsvermögen darstellen. Da die eigentliche göttliche Wesenheit für einen Menschen nicht erfahrbar ist, lerne ich viel aus anderen Religionen darüber, wie ich meinen Gott auch noch sehen kann.

Religion ist für mich die konkrete Instanz einer mental nicht fassbaren Spiritualität. So gesehen ist sie grundsätzlich austauschbar, auch wenn das kaum einer tut. Tauscht man, dann hat das kulturelle oder, wie bei mir (und, wie ich unterstelle, auch bei Dir) den Grund, dass man sich zu Hause fühlt, angesprochen, irgendwie passend. Der Buddhismus war nichts für mich, ich mag die "Denke", aber es berührt mein Herz nicht. Im Islam war ich spontan zu Hause.
Liebe Anisha,

:lol: http://de.sevenload.com/sendungen/Mysti ... BUDDHISMUS

http://www.philosophia-online.de/mafo/h ... oh_Nag.htm

Wir schaffen uns unsere Wirklichkeit durch die Art wie wir sie wahrnehmen.
Mir ist es mit dem Zen-Buddhismus ähnlich gegangen wie dir mit dem Islam.
Liebe Grüße
Ji'un Ken
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Havva »

Liebe Anisah, lieber Ji"un Ken, you made my evening. Danke euch fuer diese Wahrheiten!
"Es ist dem Menschen nicht gegeben, die ganze Wahrheit zu erkennen. Seine Aufgabe besteht darin, auf die Wahrheit hin zu leben, so wie er sie erkennt."

"Kommt, lasst uns Bekanntschaft schließen. Lasst die Dinge schlichter fließen. Lasst uns in Liebe leben. Niemand überlebt die Welt." Yunus Emre.

"Er ist mit euch, wo ihr auch seid" (57:4)
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von noebaum »

Hallo ihr Lieben
In allen Religionen gibt es großartige Wahrheiten. Es ist gut diese kennen zu lernen.
Hier hat sich wohl die Erkenntnis durchgesetzt, wenn man gut ist fühlt man sich auch gut. Die Antwort warum das so ist genügt mir nicht. Sicher ist es für mich und die Gesellschaft gut wenn alle gut sind. Doch wie weit geht das Gutsein? Gutsein zu Menschen die mir feindlich gesinnt sind und mich bedrohen? Oder aus Güte das eigene Leben riskieren?
Das ist hier die Frage
Freundliche Grüße Noebaum
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Ji'un Ken
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Ji'un Ken »

noebaum hat geschrieben:Hallo ihr Lieben
...Doch wie weit geht das Gutsein? Gutsein zu Menschen die mir feindlich gesinnt sind und mich bedrohen? Oder aus Güte das eigene Leben riskieren?
Das ist hier die Frage
Freundliche Grüße Noebaum
Lieber Noebaum,
wie beantwortest du dir deine Frage?
Liebe Grüße
Ji'un Ken
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noebaum
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von noebaum »

Hallo Lieber Ji´un Ken
Du gibst auf meine Frage selber die Antwort:
Mitgefühl heißt, dass der Geist von einem Geschmack erfüllt ist:
der liebenden Güte allen Wesen gegenüber (ohne Ausnahme)

Freundliche Grüße Noebaum
Vitoria

Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Vitoria »

noebaum hat geschrieben:Hallo Lieber Ji´un Ken
Du gibst auf meine Frage selber die Antwort:
Mitgefühl heißt, dass der Geist von einem Geschmack erfüllt ist:
der liebenden Güte allen Wesen gegenüber (ohne Ausnahme)

Freundliche Grüße Noebaum
Du hattest aber nach dem Gutsein gefragt. Mitgefühl ohne Taten ist nichts wert, jedenfalls nicht für den Adressaten der Gefühle.
noebaum
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von noebaum »

Hallo liebe Vitoria
Gibt es das ein Gutsein ohne Tat? Da macht sich bestenfalle jemand selber was vor.
Freundliche Grüße Noebaum
Vitoria

Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Vitoria »

noebaum hat geschrieben:Hallo liebe Vitoria
Gibt es das ein Gutsein ohne Tat? Da macht sich bestenfalle jemand selber was vor.
Freundliche Grüße Noebaum
Hallo Noebaum,

Du machst es einem etwas schwer, zumindest jemandem wie mir, der sehr genau auf die gebrauchten Begriffe achtet, um bei einer Antwort wirklich bei der Sache bleiben zu können.

Also: Deine Beiträge kamen in dieser Reihenfolge (Hervorhebungen von mir):
Doch wie weit geht das Gutsein? Gutsein zu Menschen die mir feindlich gesinnt sind und mich bedrohen? Oder aus Güte das eigene Leben riskieren?
Dann kam die Bitte von Ji'un Ken, ihm/uns mitzuteilen, wie Du selbst Dir diese Fragen beantwortest. Deine Antwort bezog sich dann aber nicht auf obiges Zitat von Dir, sondern:
Du gibst auf meine Frage selber die Antwort:
Mitgefühl heißt, dass der Geist von einem Geschmack erfüllt ist:
der liebenden Güte allen Wesen gegenüber (ohne Ausnahme)
Das scheint mir nun aber etwas ganz anderes zu sein als das zunächst von Dir angesprochene Gutsein.

Deshalb meine Antwort:
Du hattest aber nach dem Gutsein gefragt. Mitgefühl ohne Taten ist nichts wert, jedenfalls nicht für den Adressaten der Gefühle.
Ich unterscheide also klar zwischen Gefühl und Handeln. Jetzt zu Deinem letzten Beitrag
Gibt es das ein Gutsein ohne Tat? Da macht sich bestenfalle jemand selber was vor.
Gutsein ohne Tat kann es logischerweise nicht geben. Hatte ich auch nicht behauptet, sondern ich hatte gesagt, dass Mitgefühl ohne Taten nichts wert ist. Das ist etwas anderes.

Du schwankst zwischen beiden Ausdrücken, scheinst sie auch synonym zu verwenden. Damit komme ich nicht klar.
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Ji'un Ken
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Re: Interreligiöser Dialog und Interreligiöse Monologe

Beitrag von Ji'un Ken »

Meine Lieben,
vielleicht kann ich etwas zur Begriffsdefinition beitragen.
Metta (pali mettā; sanskrit maitrī ‚Freundschaft‘) ist eines der 40 vom historischen Buddha Siddharta Gautama gelehrten Meditationsobjekte. Übersetzungen für metta sind: Freundlichkeit, aktives Interesse an Anderen, Liebe, Freundschaft, Sympathie[1]. Im Theravada-Buddhismus zählt Metta zu den „Zehn Transzendenten Tugenden“ (pāramī) und den „Vier Unermesslichen“ (brahmavihāra). Metta wird häufig noch mit dem Terminus „liebende Güte“ oder „Allgüte“ übersetzt, da in den Augen mancher buddhistischer Autoren das Wort „Liebe“ zu stark mit Tendenzen des Habenwollens, also mit egoistischen Tendenzen behaftet ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Metta
Oder auch dieser Text hier:
KARANIYA METTA SUTTA
Das Sutra von der liebenden Güte

Wem klar geworden, dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung:
Er sei stark, aufrecht und gewissenhaft,
freundlich, sanft und ohne Stolz.
Genügsam sei er, leicht befriedigt,
nicht viel geschäftig und bedürfnislos.
Die Sinne still, klar der Verstand,
nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.
Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
wofür ihn Verständige tadeln könnten.
Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden.
Was es auch an lebenden Wesen gibt:
ob stark oder schwach, ob groß oder klein,
ob sichtbar oder unsichtbar, fern oder nah,
ob geboren oder einer Geburt zustrebend -
mögen sie alle glücklich sein.
Niemand betrüge oder verachte einen anderen.
Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man keinem
irgendwelches Unglück.
Wie eine Mutter mit ihrem Leben
ihr einzig Kind beschützt und behütet,
so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:
ohne Hass, ohne Feindschaft, ohne Beschränkung
nach oben, nach unten und nach allen Seiten.
Im Gehen oder Stehen, im Sitzen oder Liegen,
entfalte man eifrig diese Gesinnung:
Dies nennt man Weilen im Heiligen.
Wer sich nicht an Ansichten verliert,
Tugend und Einsicht gewinnt,
dem Sinnengenuss nicht verhaftet ist –
für den gibt es keine Geburt mehr.
Wenn der Geist von einem Geschmack erfüllt ist, der liebenden Güte, dann kann derjenige welche gar nicht anders handeln, als seinen Mitmenschen gegenüber liebevoll, denn für was anderes ist in seinem Geist kein Platz mehr. Alles was er denkt und tut, wird sich danach ausrichten.

Ich hoffe es ist mir möglich gewesen, den Sinngehalt von "liebender Güte" zu verdeutlichen.

Liebe Grüße
Ji'un Ken
Ein Lehrer ist ein Schüler der nicht aufgegeben hat.
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