Solidarität mit Muhammad Kalisch!

[killyfisch]

Salam,

Hier nun mal ein Link zur Position von Nagel: Wie Mohammed den Islam erfand.

Killyfisch

[Ismail]

Salam,

Nagel ist meiner Meinung nach absolut unoriginell. Erstens nimmer er Ibn Ishaqs Biografie, die ja nur in der Überarbeitung von Ibn Hisham mehr als 100 Jahre nach Muhammad erhalten ist, für bare Münze. Zweitens deutet er die auf eine abolut konventionelle Weise. Auch das alte Klischee, Muhammad sei Epileptiker gewesen, wärmt er wieder auf.

Da ist mir Kalisch 100mal lieber und er erscheint mir auch viel wissenschaftlicher, gerade weil er sich auf archäologische Funde anstatt auf spätantike Hagiographien stützt. Ob man nun seiner These, eine Person "Muhammad" habe es gar nicht gegeben und sie sei mit dem mythischen "Moses" und "Jesus" identisch, zustimmt oder nicht.

[killyfisch]

Ja, genau so sehe ich das auch Darüberhinaus macht Nagel in dem Interview einen absolut arroganten Eindruck. Das ist aber zum Glück in seinen Büchern anders.

[Musafira]

Salam,

Nagel ist meiner Meinung nach absolut unoriginell. Erstens nimmer er Ibn Ishaqs Biografie, die ja nur in der Überarbeitung von Ibn Hisham mehr als 100 Jahre nach Muhammad erhalten ist, für bare Münze. Zweitens deutet er die auf eine abolut konventionelle Weise. Auch das alte Klischee, Muhammad sei Epileptiker gewesen, wärmt er wieder auf.

Da ist mir Kalisch 100mal lieber und er erscheint mir auch viel wissenschaftlicher, gerade weil er sich auf archäologische Funde anstatt auf spätantike Hagiographien stützt. Ob man nun seiner These, eine Person "Muhammad" habe es gar nicht gegeben und sie sei mit dem mythischen "Moses" und "Jesus" identisch, zustimmt oder nicht.

Dem schliesse ich mich an ... da habe ich mich auch gefragt, was an Nagels Forschung ueberhaupt neu ist

[Magdalena]

Ich bin jetzt erst zu diesem Forum gestoßen. Vielleicht ist das Thema schon hinreichend diskutiert, aber für mich ist es eine Herzenssache, also meine Gedanken dazu: Ich habe mich sehr lange mit dem Islam beschäftigt, bevor ich mich entschlossen habe zu konvertieren. Seltene Stimmen, wie die von Kalisch haben mich ermutigt und mir die Sicherheit gegeben, dass im Islam viel Freiraum sein kann für konsequente Wissenschaft, für uneingeschränktes eigenes Denken und für freie Gestaltung von Gesellschaft und Politik.
Ich habe keine Meinung zu der historischen Existenz des Propheten Muhammad. Damit habe ich mich bisher einfach noch nicht hinreichend wissenschaftlich befasst. Aber ich will in einem Glauben zu Hause sein, der nicht in seinen Fundamenten erschüttert würde, sollte die Existenz Muhammads, oder das Bild, dass wir von ihm haben, historisch widerlegt werden. In dem Sinne finde ich eine Trennung von Glauben und Wissenschaft, Mythos und Logos, sehr wichtig.
Ich denke der Islam würde nicht weniger wahr, und wertvoll, unser tägliches Gebet und das Bestreben nach gutem Handeln nicht weniger gottgefällig, wenn der Qur'an nicht wortwörtlich offenbart sein sollte und wenn es Muhammed als historische Figur nicht gegeben haben sollte.
Gruß, Magdalena

[Ghazali]

Salam Magdalena,

in gewisser Weise teile ich deine Meinung dazu. Aber um das so zu sehen, muss man auch in der Lage sein, seinen eigenen Glauben mit einer gewissen Distanz zu betrachten und kritisch zu reflektieren. Ich denke auch, dass es wichtig ist, zwischen Glauben und "Wissenschaft" eine Art Abgleich durchzuführen, - d.h. den Glauben mit der Wissenschaft zu vergleichen und evt. die eigene Auslegung des Glaubens zu modifizieren. Nur so bleibt Glaube auch lebendig.
Es muss aber prinzipiell okay sein, - denke ich - unzensiert Fragen zu stellen - im Glauben und in der Wissenschaft - und zu versuchen entsprechende Antworten zu finden. Da dürfen sich die Gebiete einander nicht im Weg stehen.