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Auf ins Theater

Verfasst: So 3. Apr 2011, 10:09
von Ji'un Ken
Yasodhara und Buddha

Was geschieht, wenn ich von der Liebe meines Lebens verlassen werde, weil diese sich plötzlich auf die spirituelle Suche begibt?

Dieser Frage geht das Stück anhand eines prominenten Beispieles nach: Yasodhara, Ehefrau von Buddha, Mutter ihres gemeinsamen Sohnes. Nach der Trennung nimmt Yasodhara ihr Schicksal in die Hand, sucht wie Buddha die Erleuchtung und fordert von Mönchen trotz Kastensystem Gleichberechtigung. Inwieweit ist sie erfolgreich? Was wird aus dem Schmerz und ihrer Liebe zu Buddha?

Das Projekt ist auch ein Stück über Buddhas Familie. Buddha, der sich vor seiner Erleuchtung noch Siddharta nennt, lebt in einem Geflecht von Beziehungen. Devadatta, Yasodharas Bruder und Siddhartas Cousin ist der ewige Rivale. Devadatta versucht aus Neid und Eifersucht, Buddha zu töten und den Mönchsorden zu spalten. Mahapajapati , die Stiefmutter von Buddha, versucht alles, um ihren Sohn im Palast zu halten. Doch dann folgt sie gemeinsam mit Yasodhara ihrem Stiefsohn in die Wildnis. Sudhodhana, Buddhas Vater, lebt aufgrund einer Prophezeiung in ständiger Furcht, dass sein Sohn nicht sein Nachfolger werden könnte. Rahula, der Sohn Siddhartas, wird von seinem Vater Fußfessel getauft. Im Moment seiner Geburt verlässt Siddharta den Palast.

Das Buddhistische Festspiel erkundet anhand von historischen Überlieferungen die Familiensaga und Liebesgeschichte zwischen Yasodhara und Buddha und ihrer Familie.

Im Mittelpunkt steht Yasodhara, die einerseits ihren Bruder liebt und sich ihm verpflichtet fühlt, andererseits aber ihren Ehemann Siddharta. Siddharta ist allen Bindungen und Beziehungen überdrüssig und befreit sich davon, um zunächst in die Askese zu gehen. Hatte er das Recht, seine Familie, seine Frau, sein Sohn zu verlassen? War es richtig, für ein höheres Ziel, vertrauten Menschen Leid zuzufügen? Musste er es vielleicht sogar tun, um auch Yasodharas Erwartungen zu zerschlagen und ihr zur Erleuchtung zu verhelfen? Noch immer herrscht in manchen hinduistischen, aber auch buddhistischen Gruppen die Meinung vor, dass die Frau erst als Mann wiedergeboren werden muss, um die Erleuchtung zu erlangen. Auch Buddha war zunächst dieser Auffassung.

Premiere: Freitag, 6. Mai 2011, Ölberg-Kirche Berlin
Lausitzer Straße 28 (Ecke Paul-Lincke-Ufer)
10999 Berlin-Kreuzberg

Weitere Spieltermine:
7. Mai, 8. Mai (anlässlich des Vesakh-Festes), 20., 21., 22. Mai

http://www.buddhistische-festspiele.de/

Re: Auf ins Theater

Verfasst: So 3. Apr 2011, 21:12
von Yalisa
Danke fürs posten. :dancing: Wolllte schon lange mal wieder nach Berlin. Hoffentlich habe ich Zeit.

Re: Auf ins Theater

Verfasst: So 3. Apr 2011, 21:58
von Birtanem
Zu dem Thema habe ich mal einen Abschnitt in einem Roman gelesen, in dem Shahjahan (der Erbauer des Taj Mahal) sinngemäß sagt "Siddharta war Ehemann seiner Frau, Vater seines Sohnes, Kronzprinz seines Reiches, und er hat all das aufgegeben, um der Buddha zu werden. Ich kann ihm seine Pflichtvergessenheit nicht verzeihen."

Ich habe damals gefunden, daß die Aussage durchaus einen wahren Kern hat. Bis heute habe ich nicht entschieden, ob der Buddha zu werden nicht im Grunde mehr für die Welt getan hat und damit besagte Pflichtvergessenheit ausbügelt.