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Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 13:41
von Ji'un Ken
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 14:13
von Rabia
Salam alaikum!
Danke fürs Einstellen und mit uns Teilen. Das ist wirklich sehr interessant.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 14:46
von Anisah
Ich kenne diese nüchterne Skepsis gut und bin umso froher und dankbarer, noch einmal "die Kurve bekommen" zu haben.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 14:48
von Rabia
Salam alaikum, Anisah!
Ja gut. Für mich sind solche Artikel Fenster in eine mir völlig fremde Welt. Für mich ist Gott Realität.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 14:54
von princesa
Geht mir auch so, es gab in meinem Leben keine Zeit in der ich mir je hätte vorstellen können es gibt keinen Gott.
Aber auf so ne "Glaubensreise" (mal unverbindlich bei den anderen mitmachen um zu schauen, was da läuft) hätte ich auch Lust.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 15:02
von Beate
Ich habe den Eindruck, dass der Islam ihm fremd geblieben ist. Er fastet einen Tag im Ramadan mit und erlebt Iftar mit einer muslimischen Familie. Leider werden spirituelle Themen nicht angeschnitten. Die Begegnung mit dem Islam lässt nur wieder mal den dogmatischen Charakter der klassischen Auslegung sichtbar werden. Man muss mit dem rechten Fuß die Moschee betreten, man beginnt das Iftar mit einer Dattel etc.
Der Teil über den Islam beginnt bei 0:54:20 (ARD-Video)
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 15:59
von Anisah
Ich war nie ganz weg von Gott, aber doch sehr weit entfernt. Eine finstere, arme Zeit war das. Möchte ich nicht noch einmal erleben müssen.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 17:26
von Vitoria
Beate hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass der Islam ihm fremd geblieben ist.
Das Christentum auch, obwohl er einst Christ war. Ich denke, er hat einfach keine religiöse "Antenne". Am meisten konnte er noch mit dem Buddhisten anfangen, wahrscheinlich, weil der Buddhismus eher eine Philosophie als eine Religion ist (soweit ich weiß), vielleicht aber auch, weil der Buddhist ihm bildungsmäßig näher stand als alle anderen Gesprächspartner und daher leichter eine gemeinsame Sprache zu finden war.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Fr 4. Nov 2011, 18:46
von sadiqa
Ich habe jetzt die Texte gelesen, kann aber leider die Dokumentation nicht sehen (meine ägy. Internet-Verbindung macht daraus eine Stop- und Go-Angelegenheit - schade, es wäre eines meiner Themen).
Der "lebenslange Skeptizimus", von dem in einem der Artikel die Rede war, ist mir ziemlich vertraut, der Wunsch nach Spiritualität auch. Wie ich diese erreiche - ich weiss es nicht.
Am Islam hat mich - seit langer Zeit - der Gottesbegriff interessiert/fasziniert (nicht personalisiert - abstrakt - ein Prinzip in den "Dingen" - zumindest in meiner Auffassung), das wäre dann meine Ebene des Glaubens - aber auf der Ebene des Rituals/der Lebensform/des abgeleiteten Verhaltens ---> äußerlichen Regeln (Kopftuch, haram/halal, Männer-Frauen ... als Beipiel) bleibt er mir innerlich fremd.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Sa 5. Nov 2011, 09:24
von Beate
Interessant finde ich ja auch den Grund, warum er sich plötzlich für Religionen interessiert: Er träumt vom Sterben und vom Tod und fragt sich, was danach wohl kommen mag und ob er gut gelebt hat.
Auch interessant finde ich die Tatsache, dass er in erster Linie Menschen aufsucht, die sich aus dem Leben zurückgezogen haben. Kann man den Glauben nur finden, wenn man sich abschottet? Und gruselig fand ich den Waldmönch, der vor einer Leiche über die Vergänglichkeit des Seins meditiert.
Aber nun ja, wenn's ihm hilft.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Sa 5. Nov 2011, 10:52
von Lila
Ich fand weder die Nonnen, die jungen Leute noch die muslimische Familie weltabgewandt oder abgeschottet und selbst die Mönche oder der Buddhist, die sich aus ihren Bezügen herausgenommen hatten, waren doch sehr offen.
Die Stärke der Reportage liegt meiner Meinung gerade darin, dass man sehr glaubwürdige Personen als religiöses Gegenüber gefunden hatte.
Problematisch finde ich an dem Ansatz, Religion auf Probe und Religion als individuelles Projekt.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Sa 5. Nov 2011, 11:08
von Beate
Aber durch einen Rückzug entzieht man sich ja auch vielen kniffligen Situationen. Wenn man an einem Ort lebt, an dem alles so eingerichtet ist, dass es bequem ist und an dem nur Menschen leben, die dieselbe Einstellung haben, muss man sich doch viel weniger Schwierigkeiten stellen. Ist das Sinn der Sache?
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Sa 5. Nov 2011, 11:24
von Lila
Natürlich nicht, aber die muslimische Familie scheint doch ein normales deutsches Leben zu haben, die Nonnen können sich ihre Clientel nicht aussuchen und müssen ihren Hof auch durchbringen und von den jungen Leuten wissen wir nur, dass sie zum Papstbesuch in Berlin waren, ansonsten werden sie wohl auch mit allem, was es in der BRD so gibt, leben müssen.
Weshalb Du diesen Leuten unterstellst, sie wären bequem und verkehrten nur mit Gleichgesinnten, ist mir völlig unklar und konnte ich der Sendung nicht entnehmen.
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Sa 5. Nov 2011, 11:28
von Beate
Lila hat geschrieben:Natürlich nicht, aber die muslimische Familie scheint doch ein normales deutsches Leben zu haben, die Nonnen können sich ihre Clientel nicht aussuchen und müssen ihren Hof auch durchbringen und von den jungen Leuten wissen wir nur, dass sie zum Papstbesuch in Berlin waren, ansonsten werden sie wohl auch mit allem, was es in der BRD so gibt, leben müssen.
Weshalb Du diesen Leuten unterstellst, sie wären bequem und verkehrten nur mit Gleichgesinnten, ist mir völlig unklar und konnte ich der Sendung nicht entnehmen.
Ich wollte damit nicht sagen, dass die Leute bequem sind, sondern dass es nicht so viele Reibungspunkte gibt, wenn man in einem Kloster lebt.
Muss sich ein Glaube nicht gerade durch Alltagstauglichkeit auszeichnen? Man kann ja wahrlich nicht behaupten, dass die Mönche einen Alltag haben wie die übrige Bevölkerung?
Re: Gläubig auf Probe
Verfasst: Sa 5. Nov 2011, 11:37
von Mechthild
Da müsste man wahrscheinlich noch mal zwischen tätigen und kontemplativen Orden unterscheiden.