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Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 21:08
von Asandra
Ich finde es auch ich anderen Religionen bedrohlich - in der Bibel heißt es oft: "Da wird sein Heulen und Zähneklappen" (nach Luther).

Aber aus Angst würde ich nicht religiös werden... Das würde mich eher in die Ignoranz treiben - wenn's keinen Gott gibt, kann's die Hölle ja auch nicht geben...

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 21:48
von Amina85
Asandra hat geschrieben::top:
Und deshalb nehme ich für mich die Zusage aus dem Koran in Anspruch, daß "Allah schnell im Vergeben ist". Und die Aussage, daß ER der Barmherzige und Allerbarmende ist, ist ja wohl die häufigste im Islam überhaupt.
Das eine schließt das andere ja nicht grundsätzlich aus.Ich ermahne meine Kinder ja auch und liebe sie---gut jetzt nicht wie im Koran aber ihr wisst wie ichs meine denke ich---ich ermahne sie, weil ich nicht möchte, dass sie etwas tun was für sie nicht gut ist.

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Mi 25. Jan 2012, 22:09
von Asandra
Diese Parallele wär' mir gar nicht eingefallen (die Kinder sind schon soo groß)... - ja, so sehe ich das auch.

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 01:16
von schwarzerose
Ich hatte grad eine Diskussion über die Hölle mit einer ehemaligen Christin, konvertierten Muslima und das hat mich direkt an den Thread erinnert. Sie konnte sich auch nicht so richtig mit dem "Höllenbild" im Islam anfreunden und meinte ebenso, dass ihr die Vorstellung vom Paradies viel mehr bringt. Sie glaubt auch nicht an die Hölle als Feuertiegel, eher meinte sie, dass die persönliche Hölle darin besteht, dass man das Leid, was man selbst anderen zugefügt hat, im späteren Leben als Opfer wiedererleben wird, das würde ja auch mit der historisch-kritischen Koranexegese zusammenpassen, oder? (Beate, hab ich das richtig verstanden? Ich denke es würde ihr helfen, wenn es die Sache der metaphorischen Vorstellung der Hölle im Islam auch gibt, dann würde sie sich nicht wie zwischen 2 Stühle sitzend empfinden, ich würde ihr irgendwie gern helfen).
Im Endeffekt sind wir zu einer Theorie gekommen: Es gibt im Leben immer gut und schlecht. Zu den Zeiten der Offenbarungen gab es viel Hunger, die Metapher für das Paradies war daher ein friedlicher Garten mit Nahrung im Überfluß, die schlimmste Strafe damals war der Scheiterhaufen, daher die Metapher für die Hölle als Feuertopf. Im Paradies geht es dir ausnahmslos gut, während es dir in der Hölle schlecht geht, wie immer das jetzt für den einzelnen aussehen mag. Wäre das möglich? Weiterhin interessiert sie sich für die Reinkarnation, in einem anderen Thread ging es darum, ich find es aber nicht mehr, kann man mir mal nochmal den link schicken?
Dann wurde sie gefragt, warum sie überhaupt zum Islam konvertiert sei. Da sagte sie zum einen weil Jesus ein Prophet und nicht Gott ist, wegen den Dogmen und weil sie sich nicht mit dem Gedanken anfeunden kann, dass Jesus der Erlöser ist, allen sowieso vergeben wird, und das keinen Sinn macht, da brauchst du dich ja nicht anzustrengen, wenn es keine Strafe gibt. Das fand ich interessant.....

@ lila:
Ich finde es immer schade, wenn man bei christlich-islamischen Dialogen kein offenes Ohr für die andere Seite hat, das war jetzt auf die Muslime bezogen. Irgendwie hab ich das Gefühl es geht nicht darum sich kennen zu lernen sondern eher die "ungläubigen" Christen zu missionieren. Zumal Muslime ja auch an die Bibel glauben sollten. Was meinst du mit sie halten "ihre Vorstellungen" für pure Offenbarungen? Ich meine die Vorstellungen der Muslime sind doch ein heterogenes Feld.... Außerdem sind es für mich fast die gleiche Religion, bis auf Details, aber grundsätzlich widerspricht doch dem Koran der Bibel nicht im Kern. Deshlab versteh ich nicht, weshalb man die Bibel ablehnen sollte, mit der Begründung "sie sei verfälscht". Lernen kann man doch trotzdem viel. Der Knackpunkt zwischen den beiden Religionen ist doch eher das Trinitätsprinzip, dass der Koran ja strikt ablehnt, aber eigentlich steht davon ja in der Bibel auch nichts, oder? Und eigentlich steht in der Bibel ja auch, dass ein Prophet nach Jesus namens Ahmed kommen wird, oder? Ok, ich glaub ich bring nicht richtig rüber, was ich sagen wollte, es ist schon spät, sorry.....

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 07:38
von Mechthild
Und eigentlich steht in der Bibel ja auch, dass ein Prophet nach Jesus namens Ahmed kommen wird, oder?

Nein, woher hast du denn das?

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 07:41
von nurhrii
Mechthild hat geschrieben:
Und eigentlich steht in der Bibel ja auch, dass ein Prophet nach Jesus namens Ahmed kommen wird, oder?

Nein, woher hast du denn das?
Ich höre das auch immer wieder von Muslimen, aber ich bezweifle das. Allerdings kenne ich mich mit der Bibel nicht besonders gut aus, wenn ich ehrlich bin. Aber wie es eben immer ist: Es ist alles eine Frage der Interpretation... 8)

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 07:48
von Mechthild
Würde mich halt interessieren, welche Möchtegern-Exegeten da am Werk sind.

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 07:51
von nurhrii
Mechthild hat geschrieben:Würde mich halt interessieren, welche Möchtegern-Exegeten da am Werk sind.
Da kann ich mich nur anschließen :)

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 08:18
von marion
Quran 61:6
"Und (damals) als Jesus, der Sohn der Maria, sagte: ""Ihr Kinder Israel! Ich bin von Allah zu euch gesandt, um zu bestätigen, was von der Thora vor mir da war, und einen Gesandten, dessen Name Ahmad ist, zu verkünden, der nach mir kommen wird."" Als er dann mit den klaren Beweisen (baiyinaat) zu ihnen kam, sagten sie: ""Das ist offensichtlich Zauberei""."

Aber in der Bibel findet man diesen Namen nicht. Die Stelle welche die Muslime meinen dass hier gemeint ist, bezieht sich nicht auf einen Menschen. Der angekündigte Tröster hat, laut weiteren Versen keinen Menschen gemeint. .... wartet in Jerusalem, er wird in euch sein, bleibt für immer und kann nicht gesehen werden.
Die Christen beziehen diesen Vers oder diese Verse auf die Herabsendung des heiligen Geistes, was zu Pfingsten gefeiert wird.

:diva: :diva: :diva:

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 09:37
von Claudia
Mechthild hat geschrieben:Würde mich halt interessieren, welche Möchtegern-Exegeten da am Werk sind.
Anhänger der "wahren Religion". Schon erstaunlich, wie sie mit ungetrübtem Blick die unverfälschten Bibelstellen entdeckt haben. :tuedeltue:

http://deutsch-muslime.de/index.php/mhmd-in-der-bibel

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 10:02
von marion
Der Quran selber sagt das, sie obere Post.

In der Bibel findet man diesen Namen, wie oben erwähnt, nicht. Laut meiner Recherche, die aber schon Jahre zurück liegt. Vielleicht hat man ja inzwischen etwas in die Richtung gefunden. :tuedeltue: :tuedeltue: :tuedeltue:

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 12:17
von Mechthild
Claudia hat geschrieben:
Mechthild hat geschrieben:Würde mich halt interessieren, welche Möchtegern-Exegeten da am Werk sind.
Anhänger der "wahren Religion". Schon erstaunlich, wie sie mit ungetrübtem Blick die unverfälschten Bibelstellen entdeckt haben. :tuedeltue:

http://deutsch-muslime.de/index.php/mhmd-in-der-bibel
Ja, erstaunlich bis lachhaft.
Besonders das hier:
Auch Jesaja (42:1-13) spricht von Gottes Diener, seinem „Auserwählten” und „Gesandten”, der ein Gesetz bringen wird. „Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden Recht aufrichtete; und die Inseln warten auf seine Weisung.” (Jesaja 42:4). Vers 11 verbindet den erwarteten Gesandten mit den Nachkommen
Kedars. Wer ist Kedar? Gemäß dem 1. Buch Moses 25:13 war Kedar der zweite Sohn Ismaels, der Vorfahre des Propheten Muhammeds sallalahu alaihi wa salam.
Ver 11 wurde nicht ausgeschrieben, weil es dann deutlich würde, dass dort kein Beweis für die Herkunft das Gottesknechts aus den Nachkommen Kedars vorliegt. Es heißt dort lediglich:
"Die Wüste und ihre Städte sollen sich freuen, die Dörfer, die Kedar bewohnt."

Und im Zusammenhang gelesen bedeuten "die Dörfer, die Kedar bewohnt" schlicht und ergreifend J-W-D. :lol:

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 12:30
von Claudia
Ich finds ja naheliegend und durchaus legitim, einem Hinweis aus einer heiligen Schrift nachzugehen und wenn man auf gewisse, wenn auch undeutliche, Indizien stößt, das dann auch zu diskutieren. Aber warum muss man sowas immer gleich als Beweis verkaufen? Das stinkt doch 10 Kilometer gegen den Wind.

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 12:39
von marion
.... es gilt zu bedenken, dass uns der Quran auf diese Reise durch die Bibel schickt. Allerdings nur durch das NT, denn die Aussage, dass Ahmed kommen wird, stammt, laut Quran, von Jesus.

Die Stelle im Mose, dass einer wie Mose aus den Brüdern kommen wird, verstand ich auch immer als Hinweis auf Mohamed. Allerdings habe ich den Vers selber entdeckt, ohne Propagandaschriften :mrgreen:

LG
Marion

Re: Das Gebot der Nächstenliebe

Verfasst: Do 26. Jan 2012, 12:44
von schwarzerose
Ich meine mal gelesen zu haben, dass das in der hebräischen Bibel verwendete Wort den selben Stamm hat wie Ahmad, und das es aufgrund von Übersetzungen dazu kam, dass nicht Ahmad als Name sondern die Bedeutung verwendet wurde. Natürlich ist alles interpretationsfähig. Ich selbst hab in der Bibel einige Verse gelesen, in die man das Kommen von Muhammad als Propheten reinlesen kann, natürlich auch durch meinen muslimischen Standpunkt. Ich habe aber auch ne Freundin (Christin), in der ihrer Bibel steht wortwörtlich "sein Name wird Ahmad sein". Der einzige Grund warum sie nicht konvertiert, sind die Muslime :tuedeltue:

Hätte ich gewußt, dass das jetzt wieder diese Debatten auslöst, hätte ich das Wohl eher nicht geschrieben. Mich interessiert grad eher das Himmel-Hölle Prinzip und welche Möglichkeiten der Auslegung es gibt, und was ich meiner Freundin sagen könnte....