Polytheistische Religionen

Schriften, Rituale, Dogmen etc. (für Gäste lesbar)
DieWahrheit

Re: Umfrage an geborene Muslime und Muslimas

Beitrag von DieWahrheit »

Dilara hat geschrieben:
DieWahrheit hat geschrieben:
@Malaika Ja,viele Religionen haben mehrere Götter,oder denken Gott wäre Jesus und beten zu ihm,das meine ich damit,es gibt nur einen Gott.
Es gibt doch nicht nur eine Wahrheit oder nur einen Weg zu Gott.... Wie wäre es mal mit ein bißchen Toleranz??? :evil:

Ach ja nochwas,ich sagte es gibt nur einen Gott,und nicht welche Weg ist der richtige,
es nervt langsam wirklich Na und? Es gibt kein Gott außer Gott das sag ich mit vollen Herzen.Ich sagte niemals nimmt den Islam an ich rede von meiner Überzeugung das ist ein großer Unterschied,man kann niemanden etwas aufzwingen das steht sogar im Koran also warum sollte ich das tun,wen Allah rechtleiten will dann wird ER es schon tun... :roll:
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Elisabeth
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Re: Polytheistische Religionen

Beitrag von Elisabeth »

Und was ist mit den Katholiken und ihren vielen Heiligen?
"Spende nicht, um dafür selbst mehr zu empfangen" Sura 74/6
Ammianus

Re: Polytheistische Religionen

Beitrag von Ammianus »

Elisabeth hat geschrieben:Und was ist mit den Katholiken und ihren vielen Heiligen?
Die sind aber keine Götter. Der Islam kennt ja auch die Wiederkehr Jesu in der Endzeit zusammen mit Imam Mahdi - jedenfalls aus schiitischer Sicht. Da gibt es dann noch die verborgenen Imame. Insgesamt also auch eine Gruppe von Wesen - ursprünglich Menschen - die mit Eigenschaften über das normal-menschliche hinaus ausgestattet sind. Weiterhin existieren nach muslimischer Auffassung auch noch Engel und Djinn.

Nach meiner Auffassung ist das Christentum nicht weniger Monotheistisch als Judentum oder Islam. Die Trinität ist zwar eine Besonderheit, ändert aber nichts an der Tatsache, dass durch sie auch nur ein Gott beschrieben wird. Der Vergleich mit Licht oder Wasser ist hier eigentlich einleuchtend.
malaika

Re: Polytheistische Religionen

Beitrag von malaika »

Danke fürs Trennen, adaia. Bild

Hier mal ein kurzer Überblick aus wikipedia:


Heutige polytheistische Religionen sind allen voran der Shintō, Bön, Santería, Candomblé einige Formen von Wicca, Voodoo, Asatru und Keltismus. Hindus sind entgegen einer noch immer verbreiteten Annahme keine Polytheisten. Der vedische Hinduismus (ca. 1200 - 600 v. Ch.) war vermutlich eine polytheistische oder henotheistische Religion, allerdings hat sich in nachvedischer Zeit ein Monismus und Monotheismus entwickelt. Von außen betrachtet scheint die Götterwelt vielfältig. Folgendes kurzes Gebet, in verschiedenen Variationen bekannt, drückt aber das hinduistische Verständnis vom Göttlichen, hier weiblich gesehen, aus: " Wie die Sonne, die sich in den Teichen spiegelt, als ungezählte Sonnen erscheint, so erscheinst auch du, O Mutter, als viele - Du Eine ohne Zweites, Höchstes Brahman!" (Mahakalasamhita). Sämtliche Upanishaden setzen sich mit dieser "Einheit in der Vielfalt" auseinander.

Die Mehrheit der traditionellen afrikanischen Religionen gehen von einem himmlischen Hochgott aus, der zumeist durch Delegation der Schöpferkraft an seine Nachkommen im Lauf der Zeit auch von seiner Verehrung eingebüßt hat. Wo ein Himmelsgott existiert, der seine Aufgabenbereiche an verschiedene Gottheiten aufgeteilt hat (Gott des Regens, der Fruchtbarkeit, des Eisens usw.), liegt noch kein eigentlicher Polytheismus vor. Ausgeprägte Formen von Polytheismus gibt es in solchen afrikanischen Gesellschaften, die aus einem Ahnenkult heraus mythische Urahnen vergöttlicht haben, oder wo Funktionsgötter wie zum Beispiel mehrere hundert Orishas bei den Yoruba und Ewe als zentrale Autoritäten einzelner Clans verehrt werden. Siehe hierzu: Afrikanische Kosmogonie.

Polytheismus gibt es ferner in noch nicht christianisierten Gegenden Ozeaniens und in Amazonien. Letztere schrumpfen teils durch das Aussterben dieser Stämme, ihr Aufgehen in der modernen Kultur oder Missionierung durch christliche oder islamische Gruppen (siehe Schirk und Da'wa). Die äußerst unterschiedlichen Götter- und Geisterwelten der Stämme werden oft unter dem Oberbegriff "Animismus" zusammengefasst.

Soweit traditionelle Stämme oder Völker einen neuen monotheistischen Glauben (oder in den sozialistischen Ländern, z.B. der Sowjetunion den Atheismus) aufgezwungen bekamen, wurde und wird der alte polytheistische Glaube oft heimlich von vielen oder wenigen weiterpraktiziert. Bei Nachlassen des staatlichen oder sozialen Drucks entstanden und entstehen dann teilweise Mischreligionen. So gibt es in Südamerika sowohl Mischreligionen zwischen Christentum und alten polytheistischen religiösen Vorstellungen bestimmter Indiostämme als auch zwischen Christentum und alten polytheistischen Glaubensystemen der Nachkommen der vor allem aus Westafrika in die Sklaverei verschleppten Menschen wie die verschiedenen Richtungen der Santería und Candomblé.

Teilweise werden die Glaubenssysteme der Völker und Stämme, bewahrt oft von wenigen Menschen, auch komplett reaktiviert, wie dies zur Zeit bei einigen kleinen Völkern in Sibirien zu beobachten ist. Solche Reaktivierungen gibt es auch bei Teilen einiger nordamerikanischer Indianerstämme. Eine wachsende Zahl von Menschen versucht sogar seit Jahrhunderten ausgestorben geglaubte polytheistische Systeme, über deren Inhalt durch archäologische Funde nach und nach bruchstückhaft immer mehr bekannt wird, wie den keltischen oder germanischen Glauben und Götterhimmel wiederzubeleben. Die Verwendung alter Namen und Zeichen muss jedoch mit Vorsicht genossen werden, da es sich bei diesen Kulturen um regional sehr unterschiedlich ausgeprägte Glaubens- und Ritualformen handelt. Die ursprünglich orale Tradition dieser Kulturen ist abgerissen und muss durch moderne Spekulation ersetzt werden. Anhänger dieser Gruppen machen jedoch geltend, dass die Grundlage dieser Kulturen die Naturschau und Naturbetrachtung sei und auch die moderne Reaktivierung durchaus Parallelen aufweise.

Der Buddhismus wird zumindest von seinen Angehörigen nicht als polytheistisch angesehen. Jedoch verfügen einige Glaubensrichtungen über einen umfangreichen Götterhimmel, denen teilweise in Gebet, durch Opfer und durch vielfältige Rituale gehuldigt wird.

Einige jüdische und islamische Gelehrte verstehen die christliche Trinitätslehre ebenfalls als Polytheismus, was die Christen deutlich zurückweisen. Die Lehre des Mormonismus von der "Mehrzahl der Götter" wird von anderen Christen als polytheistisch bezeichnet, was die Mormonen wiederum zurückweisen.

Polytheismus im Altertum

Zu den bekannten Götterwelten des antiken Polytheismus zählen die der sumerischen Götter; der babylonischen Götter, der assyrischen Götter, der Götter Kanaans und Ugarits, der griechischen und römischen Götter; der ägyptischen Götter, die skandinavischen Aesir und Vanir, die keltischen Götter, Göttersysteme der Balten, Finnen, Slawen, Orisha, Yoruba, die Götter der Maya und Azteken. Heute bezeichnet man die meisten historischen polytheistischen Religionen als Mythologie. Vielfach sind auch, wo die Überlieferung nur mündlich gepflegt wurde wie bei den Kelten, nur Namen und wenige Bemerkungen in Texten benachbarter Kulturen erhalten.

Nur wenige Religionen des Altertums waren nicht polytheistisch. Dazu zählen das monotheistische Judentum und Christentum, der dualistische Zoroastrianismus sowie der Mithraismus.

Dagegen herrschte bei nahezu allen Stämmen und Völkern der Frühzeit die Vorstellung, dass es viele Götter und Göttinnen gebe. Bereits eine sumerische Götterliste aus der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends umfasst rund 1000 Götternamen, die vor allem verschiedene Kräfte der Natur repräsentieren.

Warum die Menschen der Frühzeit in ihren Bemühungen ihre Umwelt und ihr Schicksal zu verstehen und zu bewältigen eher einen Pantheon von Göttern und Göttinnen aufbauten, als an einen einzigen Gott zu glauben, kann man exemplarisch illustrieren an einem mesepotamischen Mythos, der komplett auf einem Keilschrifttäfelchen ca. aus dem Jahr 1700 v. Chr. zu finden ist. Fragmente dieses Mythos findet man aber auch noch auf Resten von Täfelchen aus der Zeit 700 v. Chr. - er ist also mindestens 1000 Jahre lebendig geblieben. Die Götter beauftragten den Pestgott Namtar die Menschen zu vernichten. Dieser begann sie mit der Pest zu töten. Ein Gott aber, der Mitleid mit den Menschen hatte, nämlich Enki, verriet dem Menschen Atrachasis ein Ritual, mit dem sie die Seuche besiegen können. Die Menschen sollen von allen Göttern ausschließlich den Pestgott Namtar verehren und nur ihm opfern und zwar bis er, überschüttet mit Opfern, von seinem tödlichen Tun ablässt. So geschieht es. Dank der Opfer lässt der Pestgott von seinem Wüten ab und die Menschheit lebt weiter. Nun beschließen die Götter, dass der Regengott Adad es nicht mehr regnen lassen soll und die ihm zugeordnete Korngöttin Nisaba kein Korn mehr wachsen lassen soll. So geschieht es. Und wieder verrät der Gott Enki dem Atrachasis das rituelle Gegenrezept: Nun verehren und opfern die Menschen allein Adad und Nisabe, und zwar bis Regen fällt und die Vegetation wieder auflebt. Dieser Mythos zeigt die Ursache für den Polytheismus. Die Menschen in ihrer Sorge, Gefahren wie Seuchen abzuwenden und lebensspendende Zustände wie Regen, Sonne oder Fruchtbarkeit der Pflanzen und Tiere aufrecht zu erhalten, suchen Wege, dies durch magische und rituelle Handlungen abzusichern und stellen sich für das jeweilige Problem Götter und Göttinnen als ansprechbare und beeinflussbare personale Wesen vor. Einige der Völker stellen sich die Götter in Menschengestalt vor (anthropomorph), einige in Tiergestalt (zoomorph), einige in beiden Gestalten und teilweise auch als Mischwesen. (Schon in den Felszeichnungen als ältesten Zeugnissen menschlicher Bilddarstellung gibt es Tierdarstellungen, Menschendarstellungen und vereinzelt Mischwesen.) Im mesepotamischen und im kanaanitischen Pantheon haben die Götter und Göttinnen fast durchgehend Menschengestalt. Tiergötter und Menschtiermischwesen finden sich dagegen stark vertreten in Ägypten und im amerikanischen Kulturkreis.

In vielen Zivilisationen neigten die Götterwelten dazu, mit der Zeit anzuwachsen. Gottheiten, die zunächst zum Schutz bestimmter Städte oder Plätze angebetet wurden, wuchsen mit der Vergrößerung der Reiche zu mächtigen Nationalgöttern heran. Eroberungen konnten zur Unterordnung eines älteren Pantheon in der besiegten Kultur führen, bis ein neueres entstand, wie in der griechischen Titanomachie und vielleicht auch bei Aesir und Vanir in Skandinavien. Kultureller Austausch konnte dazu führen, dass "die gleiche" Gottheit an zwei Orten unter unterschiedlichen Namen verehrt wurde, wie es bei den Griechen, Etruskern und den Römern der Fall war. Ähnliches geschah bei der Einführung von Elementen einer "fremden" Religion in einen lokalen Kult, als die ägyptische Osirisreligion nach Griechenland gebracht wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Polytheismus
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Rajaa
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Re: Polytheistische Religionen

Beitrag von Rajaa »

Salam,

bei den Kelten sind die Götter auch nur Manifestationen oder Eigenschaften des einen Gottes. Bei ihnen gilt: Alle Göttinnen sind eine Göttin, und alle Götter sind ein Gott - und zusammen sind sie der EINE.

Wassalam,
Rajaa
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Ammianus

Re: Polytheistische Religionen

Beitrag von Ammianus »

Kelten siedelten von Irland bis Anatolien, ihre mehr oder weniger eigenständigen Kulturen lassen sich vom 6. Jh. v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit verfolgen. Da dürfte es örtlich und zeitlich sehr unterschiedliche religiöse Vorstellungen gegeben haben. Schriftliche Zeugnisse ihrerseits haben sie nicht hinterlassen. Was sie glaubten, kennen wir nur aus römischen Überlieferungen und aus archäologischen Funden und Befunden.
Es gibt allerdings haufenweise Leute, die Bücher über keltische Religionen schreiben und damit gutes Geld verdienen. Kelten sind einfach in - und das schon lange.
Fazit: Aussagen über die Glaubenswelt der Kelten lassen sich nur sehr vage machen.
mamamia
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Re: Umfrage an geborene Muslime und Muslimas

Beitrag von mamamia »

nurhrii hat geschrieben:
Leon hat geschrieben:
nurhrii hat geschrieben:Und welche noch? :juggle: Das ist ja nur ein Beispiel des Polytheismus.
Hallo,

denk mal an die keltische, germanische, griechische und römische Götterwelt. Und an das, was es so alles in Afrika z. Bsp. geben mag, oder auch bei den Nachfahren der Mayas und Azteken...

MfG
Leon
Okay, danke Leon. Zugegebenermaßen war ich gerade dann etwas faul nachzuschauen. :mrgreen: :tuedeltue:

Wo Du Recht hast, hast Du Recht. :mrgreen:
Jein, hat er nicht ganz *gg*

Denn wenn man sich die Entwicklung - etwa - der griechischen Götterwelt anschaut, fällt einem irgendwie auf, dass es da ganz früher eine göttliche Mutter gab (im Grund nicht unlogisch, den Leuten wird irgendwie aufgegangen sein, dass alles Leben aus einer Frau kommt), die in drei Formen auftrat, als Jungfrau, Mutter und alte Frau .... erst später wurde sie "degradiert" zur Tochter des Zeus (und aus seinem Kopf entsprungen!) ....

Und, auch wenn ich jetzt gewatscht werde, ich sehe den Unterschied nicht zwischen den Religionen, die einen Gott ganz oben und viele Helfer (Engel, Teufel, die den bösen Part übernehmen...) haben, und den Religionen, wo halt oben der "Obergott" steht, neben dem ein paar andere Götter stehen ....
*** I could be wrong now - but I don't think so ***
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Elisabeth
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Re: Umfrage an geborene Muslime und Muslimas

Beitrag von Elisabeth »

mamamia hat geschrieben:
Und, auch wenn ich jetzt gewatscht werde, ich sehe den Unterschied nicht zwischen den Religionen, die einen Gott ganz oben und viele Helfer (Engel, Teufel, die den bösen Part übernehmen...) haben, und den Religionen, wo halt oben der "Obergott" steht, neben dem ein paar andere Götter stehen ....

Die Hierarchie ist klar definiert! :engel_lieb:
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Re: Polytheistische Religionen

Beitrag von Mechthild »

Auch eine Entwicklung: Im Monotheismus sind die Nebengötter zu Engeln und Teufeln "abgestiegen".
Ob Darwin dazu auch eine Theorie gehabt hätte? Immerhin hat er doch Theologie anstudiert. :confused:
DieWahrheit

Re: Polytheistische Religionen

Beitrag von DieWahrheit »

Jetzt bin ich schlauer,dankeschön. :lol:
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