Ich bin Monotheistin

[viva]

Und nochmal zur Dreieinigkeit und zur Dreifaltigkeit... Im Prinzip beschriebt es aber dasselbe... Den Vater Den SOHN UND DEN HEILIGEN GEIST.. AMEN

[Maja]

Also...wenn man wie ich christlich-katholisch großgeworden ist, dann ist Jesus ganz klar Gottes Sohn, der zu uns gekommen ist. Das hab ich nie begriffen, unter anderem das hat mir diese Kirche immer fremd gehalten.

Geht mir ähnlich...

Wobei der nächste, noch größere Hammer immer war, dass man beliebig herumsündigen kann, Hauptsache man tut hinterher Buße.

Achtung! Das "geht" im Islam auch! Durch die Hadsch werden alle Sünden vergeben... (Und war da nicht noch was, dass das Freitagsgebet die Sünden der Woche tilgt oder so?)

Aber damit kommen wir ja eher vom Thema ab. Nein, "Gottes Sohn" ist ein Konzept, das mir immer aufgestoßen hat. Ja, "das Wort ist Fleisch geworden", kann ich einsehen und damit könnte ich leben, aber es ist eben nur die eine Stelle und fast überall sonst ist er eben der Sohn.

Hat das nicht auch was mit den Übersetzungen zu tun?
Sprach Jesus anfangs nicht immer von Gott als "Herr" - und später wurde aus "Herr" immer öfter "Vater"? Das ging doch irgendwie auf Paulus zurück, oder?
Ja- und das Konzil von Nicäa in der Jesus als Sohn Gottes "festgelegt" wurde, also über die Göttlichkeit Jesus diskutiert wurde, war meines Wissens nach sehr stark politisch beeinflusst. Und das Ergebnis war teilweise ein zugeständnis an die griechische/ römische Götterwelt mit Familiencharakter.

Bitte korrigiert mich, wenn ich was falsches erzählt habe.

P.S.: @ viva und @ mechthild
eure persönlichen Interpretationen finde ich übrigens sehr schön!
Mechthild - ist dein Bild nicht auch das der "Christengemeinschaft"?

[Maja]

--> Also Jesus ist das fleischgewordene Wort Gottes
Aber trotzdem ist das Wort Gottes ein Teil von ihm, sein Geist ist auch ein Teil und als Vater selbst ist er über uns. Also ist Gott eins und doch auch drei.
Also verehre ich nciht Jesus als Gott selbst sondern Jesus als das was er ist: ALS SOHN GOTTES und fleischgewordenes Wort Gottes...

Nach deiner Ausführung ist Jesus ein Teil Gottes und somit Gott...
Naja - wahrscheinlich bin ich zu sehr im offiziellen Dogma verhaftet

NEIN aus Gottes Wort ist Jesus entstanden.. Natürlich ist Jesus im übertragenen Sinne ein Teil von Gott .. dann kann man auch sagen: Jeder von uns ist ein Teil Gottes... weil wir durch Gottes Wort erschaffen wurden. Aber nach dieser Schlussfolgerung wäre ja JEDER VON UNS GOTT.. da kann ja wohl was nicht ganz stimmen... Wenn du davon sprichst dass alles was durch Gottes Wort entstanden ist gleich Gott ist ist das falsch.. és ist nur die Kraft Gottes die uns demonstriert wird oder ?

Das ist ein guter Gedankengang! Danke!

[viva]

@Mechthild: >Den Unterschied habe ich auch nicht erwähnt.. Aber ich denke dabei muss ich auch passen.. Mein Vater ist Katholik und könnte euch da bestimmt besser drüber unterrichten.. .. IIch war halt eben schon in Katholischen Kirchen und da fand ich die Beziehung zu Gott und zu Jesus irgendwie anders.. Da ist die protestantische Kirche wohl doch etwas freier.

Und zu dem "Beichten" das ist auch eine Sache für sich.. das finde ich so auch nciht richtig wie es ist.. Aber--> Ohne jetzt beleidigend oder angreifend zu wirken( nur aus Neugier gefragt) ist das nicht in etwa so das gleiche wie sie Sündenerlösung bei der Pilgerfahrt nach Mekka?

[viva]

Ich finde es auch sehr wichtig mal zu erläutern wie es mir damit geht.. Mir werden diese Fragen oft gestellt .. vorallem von meinem Freund.. der Moslem ist.. Da bin ich also schon einigermaßen trainiert.. Dadurch hab ich es auch geschafft, dass er ein einziges mal mit mir zusammen in meine Kirche mitkommt

[Anisah]

Also, was die Protestanten angeht, ich gehe ja mit meiner großen immer zu den Evangelen, das ist mir, ganz ehrlich, zu wischiwaschi. Zumindest in unserer Kirchengemeinde jedenfalls. Man muss Gott lieben, dann wird alles gut, jetzt mal stark zusammengestrichen. Das ist nicht meins. Ich liebe am Islam, dass er mich zum tun auffordert. Gottesliebe ist kein Gefühl, keine nette Sonntagssache. Dieses Wissen hatten die christlichen Kirchen auch mal, aber ich kann es heute da nicht mehr spüren.

[Birtanem]

Man muss Gott lieben, dann wird alles gut, jetzt mal stark zusammengestrichen.

Ja, das ist doch auch das wichtigste.

Das ist nicht meins. Ich liebe am Islam, dass er mich zum tun auffordert. Gottesliebe ist kein Gefühl, keine nette Sonntagssache. Dieses Wissen hatten die christlichen Kirchen auch mal, aber ich kann es heute da nicht mehr spüren.

Aha. Also ich persönlich habe in der Regelverhaftetheit des Islams noch nie die Befreiuung gefunden *schulterzuck* Ich habe eher immer das Gefühl, Leute, die es so darauf anlegen, jeden Schritt vorgeschrieben zu bekommen und so furchtbar viel mit "Du mußt aber" zu arbeiten, sind eher schlichte Gemüter *duck und weg*

[viva]

Mh ja .. das ist natürlich persönliche Meinung.. Der Islam hingegen ist mir ganz ehrlich mit zu vielen Vorschriften und Regeln behaftet. Man wird meiner Meinung nach nur von Gott geliebt, wenn man diese Vorschriften befolgt.
Ich finde es gerade gut wenn man Gott als Unterstützung immer bei sich hat.. manchmal hab ich das Gefühl dass die islamische Gemeinschaft eher einen fordernden Allah hat, als eine Unterstützung im Leben..

[viva]

@ Birtanem : Da bin ich genau deiner Meinung

[Anisah]

Nee, ich finde lieben allein reicht nicht. Diese Liebe muss auch eine Aufforderung sein, was zu tun da draußen im Leben, dass diese Liebe spürbar wird. Das ist vielleicht aber auch nur mein ganz persönliches Thema.

[Talha]

Salam!

Und zu dem "Beichten" das ist auch eine Sache für sich.. das finde ich so auch nciht richtig wie es ist.. Aber--> Ohne jetzt beleidigend oder angreifend zu wirken( nur aus Neugier gefragt) ist das nicht in etwa so das gleiche wie sie Sündenerlösung bei der Pilgerfahrt nach Mekka?

Ne, ich denke, dass ich etwas ganz anderes. Beim Beichten gehe ich zu einem Menschen, der mir dann stellvertretend für Gott vergibt. Nach einer Pilgerfahrt kann Gott einem vergeben. Ich habe eher das Problem, dass der Priester beim Beichten eine Aufgabe Gottes übernimmt.

Aber das ist ja sowieso ein "Streitfall" zwischen Christentum und Islam: Im Christentum wird viel weniger Wert auf Vergebung gelegt - Gott vergibt den Menschen die Sünden nicht, sondern Blut muss fließen (entsprechend der jeweiligen Konfession: Das Blut von Gott oder das Blut von seinem Sohn)

Und ich finde auch, dass lieben alleine nicht reicht. Der Glaube muss sich im Handeln ausdrücken, sonst halte ich ihn für einen eher schwachen Glauben: Die Religion sollte einen verändern - zum guten.
Dass du die Gebote des Islam nicht magst, ist für mich persönlich kein Argument. Denn auf der Suche nach meiner Wahrheit nehme ich ganz klar in Kauf, dass auch einmal Dinge von mir verlangt werden, die mir nicht gefallen. Wenn ich immer nur das nehme, was ich am liebsten mag, dann fehlt mir die Veränderung.

[judith]

Hallo,

soweit ich weiss, ist die Beichte nicht bei den Protestanten, also nur bei den katholischen Christen.

Aber wie im Islam, es gibt welche, die einer offiziellen Lehrmeinung folgen und andere.

Marion, ich freu mich für dich
und du hast ein Rätsel für mich gelöst. Ich war mir bei dir nie so richtig im klaren, welchem Glauben du zuneigst. Monotheist ist schön!


Judith

[marion]

@Judith

Schön, dass ich ein Rätsel lösen konnte

@all

Gott lieben und das war's reicht als Christ nicht um ans Heil zu gelangen.

Beweis (ein starker wie ich finde)
MT 25
Vom Weltgericht

31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. 34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. 43 Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. 44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. 46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Als Christ muss man stets bereit sein zu helfen und sich um die Mitmenschen kümmern.

Auch passend
MT 7

21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? 23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!

Also so ganz einfach darf man es sich als Christ nicht machen.
Und es wird ja die totale Hingabe und auch unerschütterliches Vertrauen gefordert.

Und leicht ist es nicht, man muss sehr achtsam sein
MT 7

12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. 13 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. 14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!

Usw usf,.....


Jedenfalls finde ich es äußerst spannend, welche Diskussion sich hier entwickelt hat

Das Fehlen jeder Strörung also tiefen Frieden wünsch ich euch!
LG
Marion

[Anisah]

Liebe Marion, Du siehst mich nachdenklich...danke Dir dafür.

[Mechthild]

Mechthild - ist dein Bild nicht auch das der "Christengemeinschaft"?

Christengemeinschaft, hm , ich hab es eigentlich nicht so mit den Anthropos. Soweit ich weiß hat sich für die Gott als reiner Geist in Jesus nur inkarniert. Ich finde, auf diese Weise ist eben keine Begegnung auf Augenhöhe möglich.

Sprach Jesus anfangs nicht immer von Gott als "Herr" - und später wurde aus "Herr" immer öfter "Vater"? Das ging doch irgendwie auf Paulus zurück, oder?

Die Anrede "Vater" bzw. "Abba" ist auch in den Evangelien überliefert. Und da diese von verschiedenen Leuten zu verschiedenen Zeitpunkten für verschiedenen Zielgruppen verfasst wurden ist es eher unwahrscheinlich, dass Paulus das ganz allein zu verantworten hat, da muss eine breitere Überlieferungsbasis vorliegen.