Buddhismus

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Ji'un Ken
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Re: Buddhismus

Beitrag von Ji'un Ken »

Ach so. Die Geschichte.

Ich bin ja nun kein Pastor, aber für mich ist Gott ein Prozess, ein Geschehen, das ich nicht fassen kann. Seine wirkende Kraft, seine Aktivität wird ich Christentum heiliger Geist genannt und die Form die der Prozess annehmen kann wird durch Jesus symbolisiert. Könnte Gott nicht auch Mensch sein, würde er am Menschen seine Grenze erfahren und währe nicht mehr allmächtig.
Aber wie gesagt, da bin ich kein Fachmann.
Im Buddhismus gibt es was ähnliches. http://de.wikipedia.org/wiki/Trikaya

Da hat sich was überschnitten.
Siehst du Ähnlichkeiten zu diesem Text?
Itivuttakam "Das Ungeborene" - 6. Ajāta Sutta

Es gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. Weil es nun aber ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes gibt, deshalb ist hier ein Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. (= Ud VIII.3)
Ein Lehrer ist ein Schüler der nicht aufgegeben hat.
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Beate
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Re: Buddhismus

Beitrag von Beate »

Den Koranvers muss man im Zusammenhang mit der altarabischen Götterwelt sehen. Der Koran wollte damit zum Ausdruck bringen, dass Gott eben nicht einer von vielen ist, oder gar ihr Häuptling sozusagen, der mit ihnen (den altarabischen Gottheiten) in irgendeinem Verwandtschaftsverhältnis steht, sondern dass Gott eben ganz anders ist als die Götter, die damals verehrt wurde. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass Gott eine Gottheit neben anderen sei. Deswegen ist ja auch der Tauhid, also der Glaube daran, dass es nur einen Gott gibt, ein zentrales Thema des Korans.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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Ji'un Ken
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Re: Buddhismus

Beitrag von Ji'un Ken »

Richtig Beate, es gibt nur einen Gott.
Ich denke, das Christentum sieht das auch so. Die Dreieinigkeit betrachtet nur seine verschiedenen Aspekte. Deshalb ja auch Dreieinigkeit und nicht Dreiheit.
Es ist für mich wie bei einem Diamanten. Je nachdem von welcher Seite du ihn betrachtest, sieht er anders aus.
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Zahra

Re: Buddhismus

Beitrag von Zahra »

Ji'un Ken hat geschrieben:Wie verstehst du diesen Satz, Nouar? Worauf zielt er ab?

Nie zeugte ER und nie wurde ER gezeugt

Siehst du Ähnlichkeiten zu diesem Text?
Itivuttakam "Das Ungeborene" - 6. Ajāta Sutta

Es gibt ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes. Gäbe es dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete nicht, so wäre hier keine Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. Weil es nun aber ein Ungeborenes, Ungewordenes, Unerschaffenes, Ungestaltetes gibt, deshalb ist hier ein Entrinnung aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu erkennen. (= Ud VIII.3)

Moin, Moin Ji'un Ken,

was ist dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete??
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Ji'un Ken
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Re: Buddhismus

Beitrag von Ji'un Ken »

Zahra hat geschrieben:
Moin, Moin Ji'un Ken,

was ist dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete??
Ich weiß es nicht Zahra. :D
Und das ist auch gut so. Wüsste ich es, hätte ich eine Vorstellung davon, würde ich es dadurch automatisch auf diese Vorstellung begrenzen. Und schon wäre es nicht mehr ungestaltet, denn ich hätte es dann gestaltet.
Es gibt eben Dinge, die sich unseren Möglichkeiten des Erfassens entziehen. Und trotzdem sind sie da.
Daran kann man glauben oder man kann auch sagen:"Ich weiß es". Ich sage, ich weiß es, denn ich habe es so erfahren.
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Beate
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Re: Buddhismus

Beitrag von Beate »

Der Begriff der Ewigkeit, den es in den monotheistischen Religionen gibt, bringt das ja auch zum Ausdruck. Gott ist ewig, d.h. er wurde nie erschaffen oder geboren oder ist entstanden sondern ist einfach.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
Zahra

Re: Buddhismus

Beitrag von Zahra »

Ji'un Ken hat geschrieben:Daran kann man glauben oder man kann auch sagen:"Ich weiß es". Ich sage, ich weiß es, denn ich habe es so erfah
Ji'un Ken hat geschrieben:
Zahra hat geschrieben:
Moin, Moin Ji'un Ken,

was ist dieses Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete??
Ich weiß es nicht Zahra. :D
Und das ist auch gut so. Wüsste ich es, hätte ich eine Vorstellung davon, würde ich es dadurch automatisch auf diese Vorstellung begrenzen. Und schon wäre es nicht mehr ungestaltet, denn ich hätte es dann gestaltet.
Es gibt eben Dinge, die sich unseren Möglichkeiten des Erfassens entziehen. Und trotzdem sind sie da.
Daran kann man glauben oder man kann auch sagen:"Ich weiß es". Ich sage, ich weiß es, denn ich habe es so erfahren.

Ji'un Ken, das ist mir zu hoch! Du müsstest doch annähernd eine Vorstellung oder wenigstens eine Ahnung davon haben, was damit gemeint sein könnte!?? Handelt es sich vielleicht um etwas wie göttliche Energie??

Ji'un Ken hat geschrieben: Es gibt eben Dinge, die sich unseren Möglichkeiten des Erfassens entziehen. Und trotzdem sind sie da.
Das ist schon richtig! Aber man versucht es doch trotzdem - diese Dinge zu erfassen! Was ist es denn, was da da ist, auch wenn man es nicht erfassen kann?
Zuletzt geändert von Zahra am So 6. Nov 2011, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Beate
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Re: Buddhismus

Beitrag von Beate »

Zahra:

112,4
und niemand ist Ihm jemals gleich.

Auch der Koran sagt aus, dass Gott für uns nicht fassbar ist.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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Re: Buddhismus

Beitrag von Zahra »

Beate hat geschrieben:Zahra:

112,4
und niemand ist Ihm jemals gleich.

Auch der Koran sagt aus, dass Gott für uns nicht fassbar ist.

Beate, ok, aber in den monotheistischen Religionen wird dieses Unfassbare wenigstens benannt!?
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Beate
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Re: Buddhismus

Beitrag von Beate »

ich glaube, im Buddhismus spricht man da von der Wirklichkeit, aber 100% sicher bin ich nicht.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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Re: Buddhismus

Beitrag von Ji'un Ken »

Zahra hat geschrieben:.......
Ji'un Ken, das ist mir zu hoch! Du müsstest doch annähernd eine Vorstellung oder wenigstens eine Ahnung davon haben, was damit gemeint sein könnte!?? Handelt es sich vielleicht um etwas wie göttliche Energie??

Ji'un Ken hat geschrieben: Es gibt eben Dinge, die sich unseren Möglichkeiten des Erfassens entziehen. Und trotzdem sind sie da.
Das ist schon richtig! Aber man versucht es doch trotzdem - diese Dinge zu erfassen! Was ist es denn, was da da ist, auch wenn man es nicht erfassen kann?
Wann weißt du das der Kaffee den du trinkst heiß ist?
Zahra hat geschrieben:
Beate hat geschrieben:Zahra:

112,4
und niemand ist Ihm jemals gleich.

Auch der Koran sagt aus, dass Gott für uns nicht fassbar ist.

Beate, ok, aber in den monotheistischen Religionen wird dieses Unfassbare wenigstens benannt!?
Ja, leider.
Ist diese Benennen nicht auch schon ein "sich ein Bild machen"?
Ein Lehrer ist ein Schüler der nicht aufgegeben hat.
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Beate
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Re: Buddhismus

Beitrag von Beate »

Ji'un Ken hat geschrieben: Ist diese Benennen nicht auch schon ein "sich ein Bild machen"?
Aber ist das Ungeborene, Ungewordene, Unerschaffene, Ungestaltete? nicht auch ein Benennen?
Es liegt in der Natur der Sprache, dass sie die Wirklichkeit nicht 100% übertragen kann.
Wenn ich jetzt sage, dass auf meinem Tisch eine blaue Keramikschüssel mit Durchmesser XY und so und so einem Rand und folgender Höhe etc. steht, kann sich trotzdem niemand die Schüssel so vorstellen, wie sie wirklich ist. Also selbst einen ganz banalen Gegenstand können wir über Sprache nicht in seiner Gänze beschreiben.
Aber, wir möchten ja kommunizieren. Und für eine Kommunikation können Begriffe zunächst einmal sehr praktisch sein. Man kann sie ja dann definieren.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
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Zahra

Re: Buddhismus

Beitrag von Zahra »

Der Vergleich mit dem heißen Kaffee hinkt ein wenig. ;) Wenn ich sehe, der Kaffee dampft, ahne ich bereits, dass er heiß ist!

Ich fasse mal zusammen, was ich bisher verstanden habe :lol: : Der Buddhismus ist wahrscheinlich doch keine gottlose Religion, wie ich zuerst angenommen hatte. Da gibt es etwas Unfassbares, was aber auch nicht benannt wird!
Zahra

Re: Buddhismus

Beitrag von Zahra »

Beate hat geschrieben: Und für eine Kommunikation können Begriffe zunächst einmal sehr praktisch sein. Man kann sie ja dann definieren.
Jep! sehe ich auch so!
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Re: Buddhismus

Beitrag von Ji'un Ken »

Richtig. Im Buddhismus nennen wir das "Konzepte". Wir leben in einer Welt aus Konzepten. Solange uns dies bewusst ist und wir die Konzepte nicht mit der Wirklichkeit verwechseln, ist alles ok. :-)
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