Obama!

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Svenja

Re: Obama!

Beitrag von Svenja »

malaika hat geschrieben:[...] Palin finde ich nur gruselig ...
Das allerdings stimmt.
Man stelle sich vor, McCain wäre Präsident geworden und während seiner Amtszeit verstorben. Auf diese Frau als Präsidentin kann ich sehr gut verzichten.

Noch zum Thema McCain. Da er ja über langjährige Erfahrungen im gefoltert werden verfügt, kann ich mir gut vorstellen, daß er bei Kriegen vielleicht etwas zurückhaltender agiert hätte.
Obama hingegen soll sich wohl schon Anfang Januar für verstärkte Bodenoperationen in Pakistan ausgesprochen haben.
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Dilara
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Re: Obama!

Beitrag von Dilara »

Svenja hat geschrieben:
Noch zum Thema McCain. Da er ja über langjährige Erfahrungen im gefoltert werden verfügt, kann ich mir gut vorstellen, daß er bei Kriegen vielleicht etwas zurückhaltender agiert hätte.
Obama hingegen soll sich wohl schon Anfang Januar für verstärkte Bodenoperationen in Pakistan ausgesprochen haben.
Ganz im Gegenteil: McCain hat sich in einem Interview dafür ausgesprochen Russland mehr Paroli zu bieten. Wenn es sein muß eben auch mit Krieg - er ist ein ziemlicher Kriegstreiber und ich bin auch deswegen heilfroh daß es Obama geworden ist.
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Elisabeth
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Re: Obama!

Beitrag von Elisabeth »

Svenja hat geschrieben:Noch zum Thema McCain. Da er ja über langjährige Erfahrungen im gefoltert werden verfügt, kann ich mir gut vorstellen, daß er bei Kriegen vielleicht etwas zurückhaltender agiert hätte.
Wohl eher das Gegenteil - vermutlich hätte er auch besonderen Einfallsreichtum gezeigt, wenn es darum ginge, Verhöre in "Extremsituationen" zu führen! :roll:

Ich bin einfach nur froh, dass McCain nciht gewählt wurde!

Was ich mir von Obama erwarte - nun ja, ich finde die Erwartungen an ihn sind ziemlich überzogen, aber er kann nur besser als die Bush-Clique sein!

Und dass er im Wahlkampf nur mit Parolen wie "Change" gepunktet hat ist imemr noch besser, als den Wählern das Blaue vom Himmel zu versprechen, und es dann nciht halten zu können.
Immerhin mit seinem "Change" hat er nicht zuviel versprochen. Ein Wechsel ist es allemal!

Salam
Elisabeth
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Musafira
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Re: Obama!

Beitrag von Musafira »

Ich finde auch, dass Obama doch wirklcih viel Substanz hat. Seine Reden sind intelligent und gewitzt und wie auch schon gesagt hatte, im Gegensatz zu anderen versteht er etwas von der Welt.
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Re: Obama!

Beitrag von Musafira »

Rajaa hat geschrieben: Ein Pluspunkt könnte vielleicht sein oder werden, dass Obama früher Muslim war, und .
Wie kommst du denn darauf? :confused:
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Rabia
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Re: Obama!

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum!
Ein Pluspunkt könnte vielleicht sein oder werden, dass Obama früher Muslim war,
Glaube ich nicht. Er hat sich doch von allen derartigen Gerüchten distanziert. Aber er hat viele Jahre in Indonesien gelebt. Deshalb hoffe ich mal, dass er einfach mehr über Islam und Muslime weiß und weniger Vorurteile und Berührungsängste hat als sein Vorgänger. Inscha Allah!
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Rajaa
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Re: Obama!

Beitrag von Rajaa »

Ich denke, diese Fakten sind allgemein bekannt?
Ich müsste die Links jetzt alle wieder zusammensuchen, ich lese seit einiger Zeit immer so nebenher zu dem Thema, weil mich gerade dieser Aspekt interessiert. Der Einfluss der Kindheit ist nun mal nicht zu unterschätzen.

Obama hat den Namen Barack Hussein Obama, sein Vater und sein Stiefvater waren Muslime, die Großeltern väterlicherseits waren es, seine Geschwister sind es. In Indonesien besuchte er in der Schule den muslimischen Religionsunterricht (es waren auch alle anderen, auch die christlichen Religionen möglich, nur Muslime kamen in den muslimischen) und besuchte gelegentlich die Moschee. So wie es aus verschiedenen Beschreibungen von Bekannten aus der Zeit zu lesen ist, und wenn man alte Fotos ansieht, war die Familie aber nicht streng praktizierend.

Für die Zeit danach gibt es kaum Informationen. Es kam eventuell eine Art religiöse "Lücke", Obama ist irgendwann zu den Großeltern gezogen und hat da die Schule besucht. Möglicherweise hat Obama sich als Jugendlicher und junger Mann religionslos gefühlt. Mit 27 wurde Obama offiziell Christ und trat in eine bestimmte Gemeinde ein, in der er auch geheiratet hat und in der seine Töchter getauft wurden. Diese Gemeinde ist wohl eher nicht direkt israelfreundlich eingestellt. Als der Pastor wegen seiner Reden kritisiert wurde (unter anderem hat er für den 11. September auch die Außenpolitik der USA als Ursache genannt), hat man Obama in diesem Sommer angeraten, wegen des Wahlkampfes aus dieser Gemeinde auszutreten. Es wurde befürchtet, dass er wegen seiner religiösen Haltung Wählerstimmen verlieren könnte. Deshalb hat Obama den Pastor und die Gemeinde nach 20 Jahren verlassen und hat dann gesagt, dass er sich erst nach der Wahl wieder einer anderen Gemeinschaft anschließen möchte. Klar ist auch, dass er aussagen muss, dass er "schon immer" Christ war, und vielleicht empfindet er es selbst auch so. Denn ein Nicht-Weißer kann in den USA gewiss Präsident werden, aber ein (Ex-)Muslim hätte dagegen ganz schlechte Karten.

Ich denke, dass man da schon sagen kann, dass Obama das Leben als Muslim aus eigenem Erleben kennt, und zwar nicht nur als Kleinkind. Eventuell hat er sich emotional von Vater und Stiefvater und deren Religion distanziert, und ich denke doch, auch wenn er nach gängiger Auslegung "Geburtsmuslim" ist, hat er nach der religiösen Reife nicht (mehr) praktiziert und sich emotional da auch nicht als Muslim gefühlt. Auch sein leiblicher Vater hat sich wohl als Erwachsener eher als Atheist aufgefasst. Heute ist Obama jedenfalls bekennender Christ.

Das Ganze kann für die Friedenspolitik der USA negativ sein, wenn Obama sich in Entscheidungen danach richten wird, ob ihm auch sicher keine Nähe zum Islam unterstellt werden kann. Ich will da aber einfach mal positiv denken und annehmen, dass er aufgrund seiner Wurzeln und seiner muslimischen Kindheit auch mehr Verständnis für Muslime und muslimische Länder haben könnte, weil er das Erleben sozusagen "von innen" kennt.
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Re: Obama!

Beitrag von Maja »

oh- sehr interessant! Danke!

Allerdings zeugt es ja in meinen Augen nicht gerade von Charakter, aufgrund von möglichen Stimmenverlusten eine Gemeinschaft, hinter deren Auslegungen man seit 20 Jahren steht, zu verlassen... :juggle:
Maja

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Re: Obama!

Beitrag von Rajaa »

Das meinte ich in meinem ersten Text zu Obama unter anderem mit "zu glatt". Ich bleibe abwartend, euphorisch bin ich nicht.

Ich finde es auch irgendwie recht unangenehm, dass Obama die Leute im Stich gelassen hat, die ihm praktisch während seines gesamten Erwachsenenlebens nahe gestanden hatten. Was den muslimischen Glauben angeht, hat er ja wohl das gesamte Umfeld verloren, als er zu den Großeltern ging. Da kann ich mir schon eher vorstellen, dass ein Kind oder Jugendlicher den Kontakt zu den religiösen Ursprüngen nicht mehr herstellen kann.

Ich weiß auch nicht, ob Obama dachte, dass das ein kleines Opfer ist, das er für die Möglichkeit bringt, als Präsident Gutes zu tun, oder ob es ihm um die Machtposition ging, die er erreichen wollte. Wir können da nicht ins Herz schauen und ich neige jetzt erst mal in diesem Punkt dazu, ihm nichts Negatives zu unterstellen. Zum Jubeln neige ich aber auch nicht gerade.
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Re: Obama!

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum!
Wir können da nicht ins Herz schauen und ich neige jetzt erst mal in diesem Punkt dazu, ihm nichts Negatives zu unterstellen.
Diese Vorgehensweise ist sicherlich auch die beste. Abwarten, beten, hoffen und sich verhalten optimistisch geben. Etwas anderes bleibt uns sowieso nicht.
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Re: Obama!

Beitrag von kanste »

Ich denke, ein amerikanischer Präsident sollte etwas mehr Substanz haben, als immer nur "change" und "yes, we can" zu trällern. cCain schien mir da etwas besser aufgestellt. Allerdings sein hohes Alter...
Hallo,

ich war ja während des Wahlkampfes und am 4 Nov. in den USA und weiß nicht wie Ihr darauf kommt :confused:
Obama hat gute Ansätze für das Gesundheitssystem, Steuern etc. und hat auch erklärt wie er seine Ziele erreichen will. Im Gegensatz zu McCain der immer nur gesagt hat "wir werden die Steuern senken [natürlich nur für die großen Firmen :/ ], Obama macht alles falsche etc. Er hat aber nie erklärt wie und was er ändern will. Das einzige was vom Lager McCain/Palin kam war Joe the Plummer, Bob the builder etc und Hetze gegen Obama (Sozialismus etc). Obama hat das schön gesagt "Ihr wisst ja gar nicht was er [McCain] machen will, er redet ja immer nur über mich"
adaia

Re: Obama!

Beitrag von adaia »

Wisst ihr, was mir am meisten gefällt an der Tatsache, dass nun Obama Präsident der USA ist?

Dass sich auf der ganzen Welt plötzlich etwas bewegt.

Da ist es erstmal schnurzegal, ob Obama ein guter Präsident sein wird oder nicht, da geht es nur um das Gefühl, dass so viele Staaten auf der Erde eine Veränderung wahrnehmen - eine Veränderung im Machtgefüge, eine Veränderung in den Beziehungen untereinander, eine Veränderung, die völlig unabhängig vom tatsächlichen Einfluss Obamas etwas Positives bewirken kann.

Sowohl Optimismus als auch Pessimismus haben eine Strudelwirkung. Umso besser, wenn mal ein globaler Optimismus herrscht, der eingefrorene diplomatische Beziehungen, gegenseitige Wahrnehmungen und Sympathien verbessern kann.

Vor einigen Tagen die Ankündigung Russlands, die Neuaufrüstung in Osteuropa erstmal bleiben zu lassen, mit der Begründung weil ja jetzt kein Bush mehr im Weißen Haus sitzt. :engel_lieb:
Und jetzt die Sicherheitskonferenz in München, die von manchen sogar als Neubeginn internationaler Relationen gesehen wird - von den meisten aber zumindest als Chance auf eine Verbesserung der schlechten bis nicht-vorhandenen Bezieungen einzelner Staaten untereinander.

Ich lass mir meinen Optimismus jetzt von keinen negativen Antworten vermiesen und hoffe einfach das beste. :D :top:

PS: ich finde, dass man an der momentanen Situation außerdem erstklassig sehen kann, WIE mies und unbeliebt Bush wirklich wahrgenommen wurde. :lol:
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Musafira
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Re: Obama!

Beitrag von Musafira »

Sehe ich genauso Adaia. Also bei so manchem pessimistischen Beitrag hier hatte ich den Eindruck, man WILL gar nicht, dass die USA nun einen guten Praesidenten bekommen, denn dann hat man ja kein Feindbild mehr, das an allem Schuld ist :tuedeltue:
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Re: Obama!

Beitrag von Maymuna »

Was ich bisher so gesehen habe, so sind die Obama-Kritiker oft generell verbitterte Menschen, die sowieso überall etwas Negatives sehen wollen. Solchen Menschen kann man nicht helfen. Das sind auch oft welche, die immer nur meckern, aber selbst gar nichts tun.
Dann gibt es die politisch engagierten Menschen die enttäuscht sind, dass sie es mit ihren eigenen Projekten und Programmen nicht so weit geschafft haben, und jetzt denken "wenn jemand das schafft, muss er genau so sein wie alle anderen, die es bisher geschafft haben."
Und dann gibt es noch Leute, die gar nichts verstehen und Obama als Onkel Tom bezeichnen (das sind übrigens nie Schwarze, die das sagen).. Ein Onkel Tom schmeißt aber Massa NICHT aus dem schönen Haus, und das hat Obama getan! :aetsch:
Evelyn

Re: Obama!

Beitrag von Evelyn »

...da geht es nur um das Gefühl, dass so viele Staaten auf der Erde eine Veränderung wahrnehmen - eine Veränderung im Machtgefüge, eine Veränderung in den Beziehungen untereinander, eine Veränderung, die völlig unabhängig vom tatsächlichen Einfluss Obamas etwas Positives bewirken kann.

Sowohl Optimismus als auch Pessimismus haben eine Strudelwirkung. Umso besser, wenn mal ein globaler Optimismus herrscht, der eingefrorene diplomatische Beziehungen, gegenseitige Wahrnehmungen und Sympathien verbessern kann.
Meine volle Zustimmung. Das Gefühl ist ein ganz anderes, obwohl eigentlich noch nichts passiert ist. Erinnert mich ein bißchen an die Flowerpower-Ära :oops:

Ja, und um auf Musafiras Eingangsposting zurückzukommen: An ML King - i have a dream- :smilingplanet:
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