Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Verschiedene Richtungen im Islam. Theologische Konzepte. Forschung (für Gäste lesbar)
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malaika

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von malaika » Sa 13. Sep 2008, 14:41

Aber woher weißt du denn, ob du diese "schöne Anleitung" im praktischen Leben wirklich brauchst? Hast du das Gefühl, dass es dir zur Zeit an praktischen Anleitungen fehlt, oder dass du bei Dingen im praktischen Leben unsicher bist, weil du eben nicht "hadithfest" bist?

Ich kann mich gerade nicht so toll ausdrücken, hoffe du verstehst, was ich meine. :hammer:

Ich persönlich habe nämlich eher den Eindruck, dass es viele aus Hadithen abgeleitete Regeln gibt, die für die Gläubigen den Alltag nicht leichter, sondern komplizierter machen, weil sich dort an Beispielen orientiert wird, die defnitiv für eine andere Zeit und Kultur galten und somit überhaupt nicht eins zu eins in unsere Zeit und Lebensweise übertragbar sind. Und in der Regel wird das auch gar nicht versucht, ganz im Gegenteil, und somit ein gesellschaftlicher Rückschritt propagiert.

Ein Beispiel: Auf meiner Lieblings-Fundi-Seite finden sich unzählige Fatwas zum Thema Menstruation. Und eine ganze Reihe der Ratschläge und Vorschriften, die dort gegeben werden, sind nur absurd. Zum Beispiel der ständig wiederkehrende Hinweis, dass frau sich nach dem Ende der Menstruation waschen soll und wie. Da wird dann genau beschrieben, wie oft sie aus einem Gefäß Wasser über sich gießen soll, dass sie "den Blutspuren folgen" soll, und dass sie sich anschließend mit einem in Moschus getränkten Tuch betupfen soll.

Wenn ich aber in einer Zeit und einem Land lebe, in dem ich fließendes Wasser, Duschen, Bidets habe und die meisten Menschen ohnehin fast täglich duschen, sind diese Anweisungen doch völliger Blödsinn. Und Moschus in der heutigen Zeit zu verwenden, ist sehr problematisch, da echter Moschus ökologisch bedenklich ist (Moschusochsen sind vom Aussterben bedroht) und künstlicher Moschus sehr bedenkliche Stoffe enthält, die ganz sicher nicht mit den empfindlichen Schleimhäuten im Genitalbereich in Berührung kommen sollten. Und ich habe noch nie eine Frau getroffen, die Blutspuren hinter sich herzieht. :|

Ebenso unsinnig finde ich Anweisungen, dass Frauen nicht in die Moschee sollen, wenn sie ihre Tage haben, weil sie ja die Andachtsstätte verunreinigen und Blutspuren hinterlassen könnten. Auch solche Regeln finde ich im Zeitalter von Binden und Tampons überflüssig und kontraproduktiv.
Khadija Maryam

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von Khadija Maryam » Sa 13. Sep 2008, 14:59

Liebe Malaika,

solche Anleitungen meinte ich nicht. Ich meinte eher das Verhalten des Propheten s.a.s.

Z. B. gibt es doch einen Hadith, der davon berichtet, dass eine junge Frau sich beim Propheten s.a.s. beschwerte, sie sei verheiratet worden, ohne, dass man sie nach ihrer Meinung gefragt hätte. Und der Prophet s.a.s. habe geantwortet, er werde die Ehe daraufhin auflösen. Da soll die Frau gesagt haben (sinngemäß) "nein, nicht nötig. Der Mann ist schon in Ordnung. Ich wollte nur bestätigt haben, dass ich hätte gefragt werden müssen."

Das ist nur ein Beispiel. Ich habe es heute auch nicht so damit, mich klar und unmissverständlich auszudrücken :confused: und hoffe, Du verstehst jetzt, was ich meine. Zu dem erwähnten Hadith kann ich natürlich auch nicht die Quelle angeben :oops: , glaube aber, dass er bekannt ist und hoffe, dass er verlässlich ist.

Wassalam
NurHuda

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von NurHuda » Sa 13. Sep 2008, 16:36

A salam 3aleikum wr wb

Sunna sind die Ratschläge und die gesetze also das hier ebenfalls..

يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواْ أَطِيعُواْ اللّهَ وَأَطِيعُواْ الرَّسُولَ وَأُوْلِي الأَمْرِ مِنكُمْ فَإِن تَنَازَعْتُمْ فِي شَيْءٍ فَرُدُّوهُ إِلَى اللّهِ وَالرَّسُولِ إِن كُنتُمْ تُؤْمِنُونَ بِاللّهِ وَالْيَوْمِ الآخِرِ ذَلِكَ خَيْرٌ وَأَحْسَنُ تَأْوِيلاً

[4:59] O ihr, die ihr glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und denen, die unter euch Befehlsgewalt besitzen. Und wenn ihr über etwas streitet, so bringt es vor Allah und den Gesandten, wenn ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Das ist das Beste und nimmt am ehesten einen guten Ausgang.

diese Aya ist eindeutig!!! Gehorcht den Gesandten und bringt es herrvor!
wa salam
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Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von Musafira » Sa 13. Sep 2008, 16:40

diese Aya ist eindeutig!!!
Nein, ist es eben nicht. Viele verstehen es eben nicht so, dass man auf den Gesandten bis in jedes kleine Detail hoeren muss, was gar nichts mit dem Qur'an zu tun hat, sondern man soll auf den Gesandten in bezug auf seine im Qur'an verkuendete Botschaft hoeren. Erinnern wir uns, dass er am Anfang auf heftigen Widerstand stiess :wink:
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
NurHuda

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von NurHuda » Sa 13. Sep 2008, 16:57

nenn man solche geschwistern nicht Koraniten??
Ehrlich gesagt verstehe ich es schon das einige der meinungen sind sich nicht auf irgednwelche HJadithe zu stürzen, da soviele wirklich total daneben sind. Und Heutzutage sind auch sehr viele dazu gekommen.
Nur ist es so, Der Prophet(saw) mal ein bsp. in Hajj wieviele drehungen hat er gemacht und wielange hat er gepilgert? und von wo bis wohin, was ist mit der Schaitan besteinigungen? Dies alles sind Handlungen was zb. nicht im Koran stehen.
Wenn ich mich irren sollte, Korigiert mich büdde..

barakalaufik.
wa salam
malaika

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von malaika » Sa 13. Sep 2008, 18:35

NurHuda hat geschrieben:nenn man solche geschwistern nicht Koraniten??
Ja, viele tun dies. Nur ist dies keine offizielle Bezeichnung, sondern viele *Qur'aniten" nennen sich einfach Muslime. ;)


Ich finde die Verse bezüglich des Gesandten auch alles andere als eindeutig. Und viele, die sich nur nach dem Qur'an richten, sind eben der Meinung, dass man sich nach dem Gesandten richtet, wenn man sich nach dem Qur'an richtet. Und dass die *Sunna* eben auch im Qur'an enthalten ist.

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Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von Beate » Sa 13. Sep 2008, 18:44

Salam,
NurHuda hat geschrieben: [4:59] O ihr, die ihr glaubt, gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und denen, die unter euch Befehlsgewalt besitzen. Und wenn ihr über etwas streitet, so bringt es vor Allah und den Gesandten, wenn ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Das ist das Beste und nimmt am ehesten einen guten Ausgang.

diese Aya ist eindeutig!!! Gehorcht den Gesandten und bringt es herrvor!
Die Aya wurde allerdings zu einer Zeit offenbart, als der Prophet noch unter den Menschen weilte und sie in direktem Kontakt zu ihm standen.
Wir jedoch leben in einer ganz anderen Epoche.
Salam
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
NurHuda

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von NurHuda » Sa 13. Sep 2008, 19:37

Die Aya wurde allerdings zu einer Zeit offenbart, als der Prophet noch unter den Menschen weilte und sie in direktem Kontakt zu ihm standen.
Salam..
aber ist der Koran nicht für ewig?
Es ist genauso wie die sharia, in einem Islamischen LAND sollte ja die Sharia herrschen richtig? Nun jetzt kann man ja auch sagen, heute ist eine ganz andere zeit als damals und die meisten Muslime sehen es heutzutage eh alles locker.
a3udu billahi.. jedem das seine. Mein Mann lehrte mir immer di ezunge zu hütten egal ob sufi, shiite oder sonst was, er meinte ws wäre wenn sie die Umma sind!? :?:
wa salam
malaika

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von malaika » Sa 13. Sep 2008, 20:15

NurHuda hat geschrieben:Der Prophet(saw) mal ein bsp. in Hajj wieviele drehungen hat er gemacht und wielange hat er gepilgert? und von wo bis wohin, was ist mit der Schaitan besteinigungen? Dies alles sind Handlungen was zb. nicht im Koran stehen.
Nun, man könnte ja auch ketzerisch fragen, ob diese Handlungen wirklich erforderlich sind, wenn sie nicht im Qur'an stehen. ;) *Qur'anisten* stellen ja einige Dinge in Frage, die für viele untrennbarer Bestandteil der Religion sind, aber eigentlich keine Basis im Qur'an haben.
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Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von Beate » So 14. Sep 2008, 00:38

NurHuda hat geschrieben: aber ist der Koran nicht für ewig?
Meiner Meinung nach schon.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von Hayat_Intisar » So 14. Sep 2008, 14:50

Ja, der Quran ist für ewig. Und doch gibt es auch Verse in ihm, die eindeutig Bezug auf ganz bestimmte Gegebenheiten, Situationen nehmen. Das heißt ja doch nicht, dass diese Verse damit für uns heutzutage unwichtig wären. Nein, es heißt nur, dass wir sie in den richtigen Kontext stellen müssen, da ist dann halt Ableitung angesagt. ;)

Es ist genauso wie die sharia, in einem Islamischen LAND sollte ja die Sharia herrschen richtig?
Die Frage ist doch nun, wer bestimmt denn, wie genau die Sharia aussieht? Ja, es sollte die Sharia herrschen, nur dass das, was denn unter Sharia zu verstehen ist, wieder menschliche Interpretation, Auslegung ist. Es mag da Dinge geben, die recht eindeutig sind, aber auch viele, viele Dinge, die stark von der Interpretation abhängen.
Göttliches Gesetz, damit würde ich gerne leben, denn Gott ist gerecht und barmherzig. Aber menscheninterpretiertes Gesetz, dass aber von sich behauptet göttlich zu sein, nein Danke!
vera

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von vera » So 14. Sep 2008, 14:55

Danke Hayat! So hab ich das noch nie ausgedrückt gedacht.
Göttliches Gesetz, damit würde ich gerne leben, denn Gott ist gerecht und barmherzig. Aber menscheninterpretiertes Gesetz, dass aber von sich behauptet göttlich zu sein, nein Danke!

Für mich besitzt die Scharia einen utopischen Charakter. Sobald sie umgesetzt wird, wenn nicht schon Gottes Gerechtigkeit auf Erden herrscht, also als real existierende Scharia, wird sie offenbar zwangsläufig grausam und barbarisch.

LG

Vera
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Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von Musafira » Mo 15. Sep 2008, 03:14

vera hat geschrieben:Danke Hayat! So hab ich das noch nie ausgedrückt gedacht.
Göttliches Gesetz, damit würde ich gerne leben, denn Gott ist gerecht und barmherzig. Aber menscheninterpretiertes Gesetz, dass aber von sich behauptet göttlich zu sein, nein Danke!

Für mich besitzt die Scharia einen utopischen Charakter. Sobald sie umgesetzt wird, wenn nicht schon Gottes Gerechtigkeit auf Erden herrscht, also als real existierende Scharia, wird sie offenbar zwangsläufig grausam und barbarisch.

LG

Vera
So sehe ich es auch. Und in der Empirie hat sich gezeigt, dass die "menschengemachten" Systeme wie Demokratie weitaus besser sind als das menscheninterpretierte "goettliche" Gesetz. Wenn da so viel Murks dabei herauskommen wenn Menschen glauben, angeblich goettliches Gesetz zu implementieren, dann verzichte ich gerne darauf. :?
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von nurhrii » Mo 15. Sep 2008, 05:02

Ich kann mich nur Hayat_Intisar, Vera und Musafira anschliessen :verysad:
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
malaika

Re: Ich bin nur Muslimin und verwende nur den Koran!

Beitrag von malaika » Mo 15. Sep 2008, 12:48

Ich habe mir mal erlaubt, marions Posting hier zu zitieren, weil ich es sinnvoller finde, hier weiterzuschreiben, als in einem Vorstellungsthread. Hoffe das ist ok, marion. :)
marion hat geschrieben:Der Quran als Gesamtwerk gibt eine wunderschöne Freiheit und engt nirgendwo ein. Ich finde Diskussionen über Ahadith in Ordnung und sicher kann man das eine oder andere daraus lernen. Aber als Pflichtprogramm für 1,4 Mrd Menschen auf der Erde, kann ich sie nicht halten. Möcht ich auch nicht.

Ich habe oft darüber nachgedacht, ob ich sie ablehne, weil mir die Wahrheit unbequem erscheint. Und nein, das ist nicht der Grund. Ich lehne sie als Quelle meines Glaubens ab, weil sie in vielen Dingen einen gewaltigen Rückschritt für mich bedeuten würden. Und manchmal ein so gewaltiger Blödsinn drin steht, dass ich mich schämen würde, würde ich den Glauben haben, dass sie die Wahrheit transportieren.
Vielleicht gefällt vielen Menschen genau diese Freiheit und die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten gar nicht. Und deshalb werden für jede Kleinigkeit Regeln aufgestellt, die dann mit Hadithen begründet werden?



Mal abgesehen davon, dass einige Hadithe wirklich unsinnig sind oder dem Qur'an widersprechen -- mir ist aufgefallen, dass sie oft, gerade von Hardlinern, völlig aus dem Kontext genommen werden. Es wird nicht gesagt, in welcher Situation dieser Ausspruch getätigt wurde, die näheren Umstände werden nicht beleuchtet etc. Auf diese Weise kann man natürlich alles und jedes mit einem Hadith *begründen*.

Ein Beispiel:
Gestern habe ich ein wenig im Netz gestöbert und bin mal wieder über die Aussage gestolpert, dass Frauen besser zu Hause als in der Moschee beten sollten, und das sie für das Gebet zu Hause höher belohnt würden.

Der Autor führt dies darauf zurück, dass dies als Erleichterung für Frauen gedacht sei, da es für sie ja schwierig sei, zwischen Hausarbeit und Kindern in die Moschee zu laufen.
Narrated Ibn 'Umar:
The Prophet said, "If your women ask permission to go to the mosque at night, allow them." Bukhari Volume 1, Book 12, Number 824

It is preferable for a woman to pray at home and Allah will give more rewards to her for this. Not because she is considered as second class or unequal to a man, this is actually a mercy from Allah. Traditionally women are considered as the homemakers, the ones who stay at home and look after children, so if it was obligatory for a woman to perform prayers in the Mosque she would find it difficult to manage between keeping house, taking care of the children, rushing to the mosque 5 times per day with the chance that it may not even be close to her house. By making a woman’s prayers in the home more rewarding than her prayers in the mosque, Allah ensures that women do not lose out.

In saying this, there is no prohibition from women praying in the Mosque and the Prophet Mohamed forbade a man from refusing his wife the choice to pray in the mosque.
Mir aber drängen sich bei der Interpretation dieses Hadith und der Begründung des Autors diverse Fragen auf. Zum Beispiel weiß ich nichts Genaueres über die damaligen Umstände, ich weiß nicht, wie gefährlich es zu dieser Zeit für Frauen war, vor die Tür zu gehen, insbesondere nachts. Wir wissen ja immerhin, dass die gläubigen Frauen zur Zeit der Offenbarung des Qur'an öfters auf der Straße belästigt wurden; vielleicht spielte das ja auch eine Rolle. (Das Gleiche denke ich übrigens bei dem oft zitierten Qur'anvers nach dem Frauen besser in ihren Häusern bleiben sollen.)

Und die Argumentation, es sei für die Frau zu stressig, zwischen Haushalt, Kindern und Moschee hin- und herzulaufen, mag zwar irgendwo stimmig sein, aber würde das gleiche nicht auch für einen Mann gelten, der arbeiten geht, gerade wenn er in einem nicht-muslimischen Land lebt? Und wieso sollte sie überhaupt nachts mit Haushalt und Kindern beschäftigt sein?
:confused:
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