Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Schriften, Rituale, Dogmen etc. (für Gäste lesbar)
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iman07
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Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von iman07 »

Selam miteinander,

Da wir in einem anderen Thread gerade von der Liebe zu Jesus sprachen, und unser Forum hier ja voll von lieben toleranten und offenen Menschen ist, wollt ich gern mal von euch wissen ob es Stellen aus anderen religiösen Texten gibt (sei es Bibel, Thora, buddhistische, hinduistische etc. Texte) die ihr ganz toll findet und/oder die euer Herz berühren.
Dasselbe gilt natürlich auch für die Nichtmuslime hier - vielleicht gibt es Stellen die ihr im Koran sehr schön findet, oder natürlich auch in anderen religiösen Texten.

Ich fang mal an :mrgreen:
Es gibt ein Zitat aus der Bibel (aus dem Matthäus Evangelium, wird wohl auch bei der Euraristie Feier gesprochen, woran ich mich aber irgendwie gar nicht erinnern kann :oops: ), das mich emotional sehr stark berührt...
Herr ich bin nicht würdig dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort so wird meine Seele gesund.
:flower: :flower: :flower: :flower: :flower: :flower: :flower: :flower:
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Elisabeth
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von Elisabeth »

iman07 hat geschrieben:
Herr ich bin nicht würdig dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort so wird meine Seele gesund.
:flower: :flower: :flower: :flower: :flower: :flower: :flower: :flower:

Als ich das gelesen habe fühlte ich mich gerade zurückversetzt in unsere kleine Dorfkirche mit dem Pfarrer, der alles runtergeleiert hat... :sleeping:

Dankeschön fürs wieder zum nachdenken anregen! :kiss2:

Salam
Elisabeth
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marion
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von marion »

Ich lieeeeeeeeeeeeebe

Der gute Hirte, ein Psalm Davids. (Was sicher jeder weiß)

Ich denke ohne diesen Text tief in meinem Herzen, hätt ich meine schlimmste Zeit nicht überstanden. Oder zumindest hätt ich nicht wieder zurück gefunden auf einen gangbaren Weg

Also hier der Text

Der gute Hirte
1 Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.


Die hervorgehobenen Zeilen sind das was mir am meisten Trost, von allem vorhandenen in der Welt, spendet. Da muss ich gleich wieder heulen, so tief ins Herz gehen diese Worte. Danke iman07, dieser Strang ist eine wundervolle Idee.

:kiss2:
Masalama
Marion
Psalm 95:6 Kommt, laßt uns anbeten und uns neigen, laßt uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat!

Die Auslegung der Schrift ist nicht in erster Linie abhängig von der Theologie, sondern vom Charakter. (Hans Peter Royer)
ummsarah

Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von ummsarah »

salam,
ich liebe die Geschichte Hiobs, die mich immer wieder sehr tief berührt. Vor allem Vers 21

Hiob, Kapitel 1

8 Da sprach der HERR zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen ist nicht auf Erden, ein so ganzer und gerader Mann, der Gott fürchtet und vom Bösen weicht.
9 Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ist Hiob umsonst gottesfürchtig?
10 Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet und seine Herden breiten sich im Lande aus.
11 Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat; laß sehen, ob er dir dann nicht ins Angesicht den Abschied geben wird!
12 Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus! Also ging der Satan aus von dem Angesicht des HERRN.
13 Und es begab sich eines Tages, da seine Söhne und Töchter im Hause ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken,
14 da kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen weideten neben ihnen;
15 da fielen die Sabäer ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knaben mit der Schärfe des Schwertes; ich aber bin entronnen, nur ich allein, um es dir anzuzeigen.
16 Der redete noch, als ein anderer kam und sagte: Gottes Feuer ist vom Himmel gefallen und hat Schafe und Knaben angezündet und verzehrt; ich aber bin entronnen, nur ich allein, daß ich es dir anzeige!
17 Der redete noch, als ein anderer kam und sagte: Die Chaldäer haben drei Haufen aufgestellt und sind über die Kamele hergefallen und haben sie weggenommen und haben die Knaben mit der Schärfe des Schwertes erschlagen; ich aber bin entronnen, nur ich allein, um es dir anzuzeigen.
18 Während dieser noch redete, kam ein anderer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Hause ihres erstgeborenen Bruders;
19 und siehe, da kam ein heftiger Wind drüben von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses, so daß es auf die jungen Leute stürzte und sie starben; ich aber bin davongekommen, nur ich allein, daß ich es dir anzeige!
20 Da stand Hiob auf und zerriß sein Kleid und schor sein Haupt und fiel zur Erde nieder und betete an.
21 Und er sprach: Nackt bin ich von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahingehen; der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen, der Name des HERRN sei gelobt!
22 Bei alledem sündigte Hiob nicht und benahm sich nicht ungebührlich gegen Gott.

Grüße
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marion
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von marion »

Das ist eine wahrlich mächtige Botschaft :idea:

LG
Marion
Psalm 95:6 Kommt, laßt uns anbeten und uns neigen, laßt uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat!

Die Auslegung der Schrift ist nicht in erster Linie abhängig von der Theologie, sondern vom Charakter. (Hans Peter Royer)
malaika

Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von malaika »

Hallo, salam und namaste ;)

Bild

Ich mag diese Verse aus der Bhagavad Gita.





I am the source of all spiritual and material worlds. Everything emanates from Me. The wise who perfectly know this engage in My devotional service and worship Me with all their hearts.

The thoughts of My pure devotees dwell in Me, their lives are fully devoted to My service, and they derive great satisfaction and bliss from always enlightening one another and conversing about Me.

To those who are constantly devoted to serving Me with love, I give the understanding by which they can come to Me.

To show them special mercy, I, dwelling in their hearts, destroy with the shining lamp of knowledge the darkness born of ignorance.

10.8-11


Bild


Arjuna said, O Krishna, what is the situation of one who does not follow the principles of scripture but who worships according to his own imagination? Is he in goodness, in passion or in ignorance?

The Supreme Lord said, according to the modes of nature acquired by the embodied soul, one's faith can be of three kinds--goodness, passion or ignorance. Now hear about these.

According to one's existence under the various modes of nature, one evolves a particular kind of faith. The living being is said to be of a particular faith according to the modes he has acquired.

Men in the mode of goodness worship the demigods; those in the mode of passion worship the demons; and those in the mode of ignorance worship ghosts and spirits.

Those who undergo severe austerities and penances not recommended in the scriptures, performing them out of pride, egoism, lust and attachment, who are impelled by passion and who torture their bodily organs as well as the Supersoul dwelling within are to be known as demons.

Even food of which all partake is of three kinds, according to the three modes of material nature. The same is true of sacrifices, austerities and charity. Listen, and I shall tell you of the distinctions of these.

Foods in the mode of goodness increase the duration of life, purify one's existence and give strength, health, happiness and satisfaction. Such nourishing foods are sweet, juicy, fattening and palatable. Foods that are too bitter, too sour, salty, pungent, dry and hot, are liked by people in the modes of passion. Such foods cause pain, distress, and disease. Food cooked more than three hours before being eaten, which is tasteless, stale, putrid, decomposed and unclean, is food liked by people in the mode of ignorance.

Of sacrifices, that sacrifice performed according to duty and to scriptural rules, and with no expectation of reward, is of the nature of goodness.

But that sacrifice performed for some material end or benefit or preformed ostentatiously, out of pride, is of the nature of passion, O chief of the Bharatas.

And that sacrifice performed in defiance of scriptural injunctions, in which no spiritual food is distributed, no hymns are chanted and no remunerations are made to the priests, and which is faithless--that sacrifice is of the nature of ignorance.

The austerity of the body consists in this: worship of the Supreme Lord, the brahmanas, the spiritual master, and superiors like the father and mother. Cleanliness, simplicity, celibacy and nonviolence are also austerities of the body.

Austerity of speech consists in speaking truthfully and beneficially and in avoiding speech that offends. One should also recite the Vedas regularly.

And serenity, simplicity, gravity, self-control and purity of thought are the austerities of the mind.

This threefold austerity, practiced by men whose aim is not to benefit themselves materially but to please the Supreme, is of the nature of goodness.

Those ostentatious penances and austerities which are performed in order to gain respect, honor and reverence are said to be in the mode of passion. They are neither stable nor permanent.

And those penances and austerities which are performed foolishly by means of obstinate self-torture, or to destroy or injure others, are said to be in the mode of ignorance.

That gift which is given out of duty, at the proper time and place, to a worthy person, and without expectation of return, is considered to be charity in the mode of goodness.

But charity performed with the expectation of some return, or with a desire for fruitive results, or in a grudging mood, is said to be charity in the mode of passion.

And charity performed at an improper place and time and given to unworthy persons without respect and with contempt is charity in the mode of ignorance.

From the beginning of creation, the three syllables--om tat sat--have been used to indicate the Supreme Absolute Truth [Brahman]. They were uttered by brahmanas while chanting Vedic hymns and during sacrifices, for the satisfaction of the Supreme.

Thus the transcendentalists undertake sacrifices, charities, and penances, beginning always with om, to attain the Supreme.

One should perform sacrifice, penance and charity with the word tat. The purpose of such transcendental activities is to get free from the material entanglement.

The Absolute Truth is the objective of devotional sacrifice, and it is indicated by the word sat. These works of sacrifice, of penance and of charity, true to the absolute nature, are performed to please the Supreme Person, O son of Prtha.

But sacrifices, austerities and charities performed without faith in the Supreme are nonpermanent, O son of Prtha, regardless of whatever rites are performed. They are called asat and are useless both in this life and the next.

Chapter 17



The Bhagavad Gita in Pictures
malaika

Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von malaika »

Ich bin der Ursprung aller spirituellen und materiellen
Welten. Alles geht von Mir aus. Die Weisen, die dies
vollkommen wissen, betätigen sich in Meinem
hingebungsvollen Dienst und verehren Mich von
ganzem Herzen.

Die Gedanken Meiner reinen Geweihten weilen bei Mir,
ihre Leben sind Mir ergeben, und sie erfahren große
Zufriedenheit und Glückseligkeit, wenn sie einander
erleuchten und über Mich sprechen.

Denjenigen, die Mir ständig hingegeben sind und Mich
mit Liebe verehren, gebe Ich das Verständnis, wodurch
sie zu Mir gelangen können.

Aus Mitleid mit ihnen zerstöre Ich, der Ich in ihren
Herzen weile, mit der leuchtenden Fakel der Erkenntnis
die aus Unwissenheit geborene Finsternis.

10.8-11



Bild



Arjuna sagte: O Krischna, in welcher Lage befindet sich
jemand, der die Prinzipien der Schriften nicht befolgt,
sondern nach eigenen Vorstellungen Verehrung
ausführt? Befindet er sich in Tugend, Leidenschaft oder
Unwissenheit?

Der Höchste Herr sprach: Den Erscheinungsweisen der
Natur gemäß, die von der verkörperten Seele
angenommen werden, kann ihr Glaube von dreierlei Art
sein -- von Tugend, Leidenschaft oder Unwissenheit.
Höre jetzt darüber.

Je nach dem Leben, das man unter dem Einfluß der
verschiedenen Erscheinungsweisen der Natur führt,
entwickelt man eine bestimmte Art von Glauben. Man
sagt, das Lebewesen habe je nach den
Erscheinungsweisen, die es angenommen habe, einen
bestimmten Glauben.

Menschen in der Erscheinungsweise der Tugend
verehren die Halbgötter; diejenigen, die sich in der
Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden, verehren
die Dämonen, und diejenigen, die in Unwissenheit sind,
verehren Geister und Gespenster.

Diejenigen, die sich aus Stolz, Geltungsbedürfnis, Lust
und Anhaftung strenge, nicht in den Schriften
empfohlene Entbehrungen und Bußen auferlegen, die
von Leidenschaft getrieben werden und sowohl ihre
Körperorgane als auch die Überseele in ihrem Innern
quälen, sind als Dämonen anzusehen.

Selbst Nahrung –– die jeder zu sich nehmen muß -- ist
von dreierlei Art, je nach den drei Erscheinungsweisen
der materiellen Natur. Das gleiche gilt für Opfer,
Entbehrungen und Mildtätigkeit. Höre, und Ich werde
die Unterschiede erklären.

Nahrungsmittel in der Erscheinungsweise der Tugend
verlängern die Lebensdauer, reinigen das Dasein und
geben Kraft, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
Solch nahrhafte Speisen sind süß, saftig, fetthaltig und
wohlschmeckend. Nahrungsmittel, die zu bitter, zu
sauer, zu salzig, zu scharf, zu trocken und zu heiß sind,
werden von Menschen geschätzt, die sich in der
Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden. Solche
Nahrung verursacht Schmerz, Leid und Krankheit.
Nahrungsmittel, die länger als drei Stunden vor dem
Essen gekocht wurden, die ohne Geschmack, abgestanden,
faul, verwest und unsauber sind, werden von
Menschen bevorzugt, die sich in der Erscheinungsweise
der Unwissenheit befinden.

Das Opfer, das pflichtgemäß und nach den Regeln der
Schriften dargebracht wird und bei dem man keine
Belohnung erwartet, befindet sich in der
Erscheinungsweise der Tugend.

Doch jenes Opfer, das für einen materiellen Zweck oder
Nutzen oder prahlerisch, aus Stolz, dargebracht wird,
ist von leidenschaftlicher Natur, o Oberhaupt der
Bharatas.

Und jenes Opfer, das entgegen den Anweisungen der
Schriften dargebracht wird, bei dem keine spirituellen
Speisen verteilt und keine Hymnen gesungen werden,
den Priestern kein Entgelt gegeben und das ohne Glauben
ausgeführt wird -- ein solches Opfer befindet sich
in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

Die Enthaltung des Körpers besteht in der Verehrung
des Höchsten Herrn, der brahmanas, des spirituellen
Meisters und Höherstehender wie Vater und Mutter.
Sauberkeit, Einfachheit, sexuelle Enthaltsamkeit und
Gewaltlosigkeit sind ebenfalls Enthaltungen des
Körpers.

Enthaltung in der Rede bedeutet, wahrheitsgemäß und
zum Wohl anderer zu sprechen und Gerede zu
vermeiden, das andere verletzt. Auch sollte man
regelmäßig die Veden vortragen.

Und heitere Gemütsruhe, Einfachheit, Ernsthaftigkeit,
Selbstbeherrschung und Reinheit der Gedanken sind
Enthaltungen des Geistes.

Diese dreifache Enthaltung, die sich Menschen
auferlegen, die nicht das Ziel haben, sich selbst materiell
zu nützen, sondern den Höchsten zu erfreuen, befindet
sich in der Erscheinungsweise der Tugend.

Die prahlerischen Bußen und Enthaltungen, die man
sich auferlegt, um Achtung, Ehre und Verehrung zu
gewinnen, befinden sich in der Erscheinungsweise der
Leidenschaft. Sie sind weder beständig noch von Dauer.

Und solche Bußen und Enthaltungen, die auf törichte
Weise durchgeführt werden, indem man sich aus
Starrsinn selbst quält, oder um andere zu zerstören
oder zu verletzen, befinden sich in der
Erscheinungsweise der Unwissenheit.

Jene Gabe, die man aus Pflichtgefühl, zur rechten Zeit
und am rechten Ort einem würdigen Menschen gibt,
ohne etwas dafür zu erwarten, gilt als Wohltätigkeit in
der Erscheinungsweise der Tugend.

Doch wenn man nur wohltätig ist, weil man sich einen
Nutzen davon verspricht oder weil man sich
fruchttragende Ergebnisse wünscht, oder wenn man nur
mit Widerwillen spendet, so befindet sich diese
Wohltätigkeit in der Erscheinungsweise der
Leidenschaft.

Und Spenden, die an einem ungeeigneten Ort, zu einer
ungünstigen Zeit und unwürdigen Menschen ohne
Achtung und mit Geringschätzung gegeben werden,
gelten als Wohltätigkeit in der Erscheinungsweise der
Unwissenheit.

Seit dem Beginn der Schöpfung wurden die drei Silben
ó om tat sató verwendet, um auf die Höchste Absolute
Wahrheit [Brahman] hinzuweisen. Sie wurden von
brahmaäas ausgesprochen, um den Höchsten
zufriedenzustellen, während sie vedische Hymnen
sangen und Opfer darbrachten.

Um daher den Höchsten zu erreichen, bringen die
Transzendentalisten Opfer dar, sind wohltätig und
nehmen Bußen auf sich, indem sie immer mit om
beginnen.

Man sollte Opfer darbringen, sich Bußen auferlegen
und wohltätig sein, indem man dabei das Wort tat
spricht. Der Zweck solch transzendentaler Tätigkeiten
besteht darin, von der materiellen Verstrickung frei zu
werden.

O Sohn Prthas, die Absolute Wahrheit ist das Ziel des
hingebungsvollen Opfers, und Sie wird durch das Wort
sat angedeutet. Diese Werke des Opfers, der Buße und
der Wohltätigkeit, die von absoluter Natur sind, sind
zur Freude der Höchsten Person bestimmt.

Doch Opfer, Enthaltungen und Wohltätigkeiten, die
ohne Glauben an den Höchsten ausgeführt werden, sind
nicht von Dauer, o Sohn Prthas, welche Rituale auch
immer vollzogen werden. Man bezeichnet sie als asat,
und sie bringen weder in diesem noch im nächsten
Leben einen Nutzen.


Kapitel 17
malaika

Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von malaika »

Aus dem Qur'an mag ich diese:



Bild

Er hat die Himmel und die Erde in gerechter Weise erschaffen. Erhaben ist Er über all das, was sie anbeten.

Er hat den Menschen aus einem Tropfen erschaffen, doch seht, nun ist er ein offenkundiger Gegner.

Und das Vieh hat Er erschaffen, ihr habt an ihm Wärme und Nutzen; und davon esset ihr.

Und es ist schön für euch, wenn ihr (es) abends eintreibt und morgens austreibt

und sie tragen eure Lasten in ein Land, das ihr nicht erreichen könntet, es sei denn mit großer Mühsal. Wahrlich, euer Herr ist Gütig, Barmherzig.

Und (erschaffen hat Er) Pferde, Maultiere und Esel zum Reiten und zum Schmuck. Und Er wird erschaffen, was ihr (noch) nicht kennt.

Allah weist den Weg. Es gibt solche, die (vom Weg) abweichen. Und hätte Er es gewollt, hätte Er euch allesamt den Weg gewiesen.

Er ist es, Der Wasser aus den Wolken herniedersendet; davon habt ihr zu trinken, und davon wachsen die Gebüsche, an denen ihr (euer Vieh) weiden lasset.

Damit läßt Er für euch Getreide sprießen und den Ölbaum und die Dattelpalme und die Trauben und Früchte aller Art. Wahrlich, darin liegt ein Zeichen für nachdenkende Leute.

Und Er hat für euch die Nacht und den Tag dienstbar gemacht und die Sonne und den Mond; und die Sterne sind auf Seinen Befehl hin dienstbar. Wahrlich, darin liegen Zeichen für die Leute, die Verstand haben.

Und was Er auf der Erde für euch erschaffen hat, ist mannigfach an Farben. Wahrlich, darin liegt ein Zeichen für Leute, die sich mahnen lassen.

Und Er ist es, Der (euch) das Meer dienstbar gemacht hat, auf daß ihr zartes Fleisch daraus esset und Schmuck daraus gewinnt, um ihn euch anzulegen. Und du siehst, wie die Schiffe es durchfahren, auf daß ihr Seine Huld suchet und auf daß ihr dankbar sein möget.

Und Er hat feste Berge auf der Erde gegründet, damit sie nicht mit euch wanke, und Flüsse und Wege, damit ihr recht gehen möget

und (Er hat) Wegzeichen (geschaffen); und durch die Gestirne finden sie die Richtung.

Ist nun wohl Der, Der erschafft, dem gleich, der nicht erschafft? Wollt ihr euch nicht ermahnen lassen?

Und wenn ihr Allahs Wohltaten aufzählen wolltet, würdet ihr sie nicht restlos erfassen können. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.

Und Allah weiß, was ihr verbergt und was ihr kundtut.

(16:3-19)

Bild


Und Allah hat Wasser vom Himmel herniedergesandt und damit die Erde nach ihrem Tod belebt. Wahrlich, darin liegt ein Zeichen für Leute, die hören können.

Wahrlich, auch am Vieh habt ihr eine Lehre. Wir geben euch von dem zu trinken, was in ihren Leibern (ist): Zwischen Kot und Blut (ist) in der Mitte Milch, die denen lauter (und) angenehm ist, die sie trinken.

Und von den Früchten der Dattelpalmen und den Beeren macht ihr euch Rauschtrank und gute Speise. Wahrlich, darin liegt ein Zeichen für die Leute, die Verstand haben.

Und dein Herr hat der Biene eingegeben: "Baue dir Häuser in den Bergen und in den Bäumen und in dem, was sie errichten.

Dann iß von allen Früchten und folge den Wegen deines Herrn, (die Er dir) leicht gemacht hat." Aus ihren Leibern kommt ein Trank, mannigfach an Farbe. Darin liegt ein Heilmittel für die Menschen. Wahrlich, hierin ist ein Zeichen für Leute, die nachdenken.


(16:65-69)


Bild


Schauen sie denn nicht zu den Kamelen, wie sie erschaffen sind

und zu dem Himmel, wie er emporgehoben ist

und zu den Bergen, wie sie aufgerichtet sind

und zu der Erde, wie sie ausgebreitet worden ist?

So ermahne; denn du bist zwar ein Ermahner

du hast aber keine Macht über sie.


(88:17-22)
malaika

Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von malaika »

Off topic ... aber dazu fällt mir ein, dass ich letztens darauf gestoßen bin, dass es diverse islamische Umweltorganisationen gibt.


Green Islam

http://dcgreenmuslims.blogspot.com/

Islamic Foundation for Ecology and Environmental Studies

Man and Ecology: An Islamic Perspective

Green Prophet

Faiths and Ecology
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum!
Mir persönlich gefallen die zwei folgenden Strophen des nachfolgenden Gedichts, das der evangelische Pfarrer Dietrich Bonhoeffer kurz vor seiner Hinrichtung im KZ geschrieben hatte, ganz besonders gut:
Von guten Mächten...

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen,
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.


Von guten Mächten treu und still umgeben
behütet und getröstet wunderbar, -
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr;

Wasalam
Sprich: "Mein Gebet und mein Opfer und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten." (6:162)
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von Naima »

Salam

"Von guten Mächten" ist ein so schönes Gedicht bzw. Lied!
Ich habe es schon in meinen christlichen Zeiten geliebt und daran hat sich in all den Jahren nichts geändert.

Naima
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von malaika »

Christliche Texte, Gedichte und Lieder sprechen mich überhaupt nicht an; ich frage mich, woran das liegt. :gruebel:
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von flora »

Salam,

besten dank für die öko-links....

vielleicht bist du ja muslima und weißt es nur noch nicht...

herzliche grüße
flora :wink:
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Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von Dilara »

Ich finde meinen Taufspruch schön:
"Und fürchte Dich nicht denn ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, Du bist MEIN"
(daß das mal in einer Moschee von mir wirklich so gefühlt wird hat meine Mutter sich aber glaub ich nicht so vorgestellt....) :smifun:
“God has revealed to me
that there are no rules for worship.
Say whatever and however your loving tells you to.
Your sweet blasphemy is the truest devotion.”
Rumi, translated by Coleman Barks
malaika

Re: Eure Lieblingsstellen aus "anderen" religiösen Texten

Beitrag von malaika »

flora hat geschrieben:
vielleicht bist du ja muslima und weißt es nur noch nicht...
:lol:

Nunja, ich glaube, dass der Qur'an eine göttliche Offenbarung ist. Vielleicht macht mich das ja zu einer halben oder Viertel-Muslima. :wink:

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich bin oder sein will. Je mehr ich mich mit Religion(en) beschäftige, desto mehr erkenne ich, dass sich in allen inspirierende oder weise Dinge finden, und auch wie sehr sie sich eigentlich ähneln. Aber gleichzeitig wird mir auch immer klarer, dass ich mich nicht zu einer einzigen bekennen könnte. Hinzu kommt, dass ich einfach kein spezifisches "Etikett" haben, mich nicht mit einer bestimmten Gruppe indentifizieren möchte. Und organisierte Religion in jeder Form ist mir ein Graus.
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