Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Was Überraschendes herausgefunden? Ist der Islam doch anders, als Du denkst? (für Gäste lesbar.)
malaika

Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von malaika »

Subrosa hat geschrieben: Und ich habe nur gute Erfahrungen.
Ich auch. Und ich war in meinem Leben nur bei weiblichen Ärzten.
Die, mit denen ich Erfahrung habe, waren im Gegenteil alle sehr feinfühlig und nett. Eine, bei der ich längere Zeit war, war sogar richtig mütterlich. Sie hat gemerkt, dass ich mich immer total verkrampft habe und dann beruhigend auf mich eingeredet und immer erklärt, was sie gerade tut. :lol:

Vor einigen Monaten wollte ich ja nach Jahren mal wieder zur Frauenärztin, aber ich fand es wirklich schwierig, eine zu finden. Bei Empfehlungen von Freundinnen war es immer so, dass die jeweilige Ärztin entweder auf Monate heraus ausgebucht war, oder nur Privatpatientinnen empfing, oder keine neuen Patientinnen mehr aufnahm. :?

Zufälligerweise hat mir dann eine Freundin eine Ärztin genannt und meinte, sämtliche Leute, die sie kennt, die Frauenarztbesuche hassen, fühlen sich bei dieser Ärztin wohl. Und ich habe sehr schnell einen Termin bekommen und war von der Praxisatmosphäre und der Ärtztin sehr angetan. Sie hat sich sogar entschuldigt, weil ich eine halbe Stunde warten musste; normalerweise wird dort der Zeitplan wohl ziemlich gut eingehalten, was mir meine Freundin vorher auch erzählt hatte.
:zustimm:
NourElShams85

Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von NourElShams85 »

Hallöchen! Darf ich noch kurz was zu den Studenten in den Krankenhäusern sagen? Bezieht sich jetzt nicht auf die letzten Postings, aber es brennt mir in den Fingern...
Also bei uns in der Uniklinik ist es völlig normal, dass die Medizinstudenten Patienten untersuchen oder Blut abnehmen etc. Ich war leider selber mal Patient da :( Mich hat da keiner gefragt, und es war schrecklich, wie die ewig in meinem Arm gestochert haben um Blut abzunehmen. Ja, die müssen dass lernen, aber ich muss meine Patienten auch selbst besorgen (klingt blöd, ist aber so, man muss eben Freunde etc. überreden) und bekomme sie nicht einfach wehrlos geliefert, und das kann auch nicht sein. Kurz zur Erklärung: ich bin Zahnmedizinstudentin und behandle seit 2 Jahren Patienten. Das findet bei uns in einer extra Sprechstunde statt und die Patienten wissen das dort nur Studenten behandeln (natürlich mit anwesendem Arzt, jeder Schritt wird nachkontrolliert) und sie kommen da freiwillig hin. Man muss es dem Patienten schon selbst überlassen, ob er von einem Studenten behandelt werden möchte. Wie das die Mediziner machen finde ich ein Unding :motz: In Operationen dürfen Studenten auch Hand anlegen, der Patient wird natürlich nicht gefragt. :shock: Jetzt keine großen Sachen, mal ne Naht legen oder ähnliches, aber dennoch finde ich es nicht korrekt, wenn der Patient darüber nicht informiert wurde.
Wir haben im übrigen eine Studentin die mit Kopftuch behandelt, das ist soweit ich weiß kein Problem mit den Patienten. Bin übrigens im Osten (hier ist das ja noch etwas exotischer als in den alten Bundesländern, mal von Berlin abgesehen, neben der Studentin seh ich hier höchstens zwei mal im Monat eine Frau mit Kopftuch). Wie die Studentin das mit dem Arbeitsschutz mit der Uni besprochen hat, weiß ich allerdings nicht. Eigentlich ist alles sehr streng. Alles woran man irgendwie ziehen könnte (Kettchen, Ohrring, Halstuch) ist verboten, da das den Studenten gefärden könnte, wenn ein Patient aus Panik daran reißt. Ich finde das ja ein wenig übertrieben :roll:
LG NourElShams
nuhr

Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von nuhr »

Hallo Sakura,

ich finde es klasse, dass du das machen willst und kann dir sagen,
lass dich bloß nicht davon abbringen!

Es ist sicher nicht einfach. Doch ich muss hier nochmal auf Allah verweisen,
Er wird dir helfen bei deiner Verwirklichung deines Ziels, glaub daran
und bitte Ihn darum, immer wieder.
Du wirst wahrscheinlich nicht nur positive Erfahrungen machen, doch das gehört wohl leider dazu.
Wie heißt es doch: "Das Paradies ist nicht umsonst...".
Doch Er wird dir die richtigen Menschen schicken und dich für deine guten Absichten und deine Geduld belohnen.

Viele von uns haben ähnliche Dinge zu durchleben und deswegen kann ich deine
Situation gut verstehen.
Doch mit Kompetenz und Standhaftigkeit schaffst du das! Und wie schon von einer Schwester vor mir gesagt wurde, es spricht sich rum und wenn die Leute sich bei dir gut aufgehoben fühlen, werden sie auch kommen.
Du solltest dir natürlich im voraus über gewisse Dinge Gedanken machen,
wie du sie angehst etc. Wenn du dir einen 'Plan' machst und dran festhälst,
wirds klappen, insha'Allah!

Ich glaube daran und wir brauchen Frauen wie DICH und UNS!!!!! :applaus:
Also, los gehts.

Wasalam
Sakura

Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von Sakura »

sorry hatte lange nicht mehr hier rein geschaut :oops:

aber danke für deine unterstützung :D

ich werde mir mühe geben gut zu sein und auch ein gutes beispiel zu geben :D
malaika

Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von malaika »

A propos Kopftuch im Beruf -- vor einigen Tagen habe ich in einem Video eine Feuerwehrfrau mit Kopftuch entdeckt. ;)

Bild

Bild
Sakura

Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von Sakura »

uui :shock:

:clapp:

der würd ich gerne eine emeils schreiben :D
mamamia
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Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von mamamia »

NourElShams85 hat geschrieben:Hallöchen! Darf ich noch kurz was zu den Studenten in den Krankenhäusern sagen? Bezieht sich jetzt nicht auf die letzten Postings, aber es brennt mir in den Fingern...
Also bei uns in der Uniklinik ist es völlig normal, dass die Medizinstudenten Patienten untersuchen oder Blut abnehmen etc. Ich war leider selber mal Patient da :( Mich hat da keiner gefragt, und es war schrecklich, wie die ewig in meinem Arm gestochert haben um Blut abzunehmen. Ja, die müssen dass lernen, aber ich muss meine Patienten auch selbst besorgen (klingt blöd, ist aber so, man muss eben Freunde etc. überreden) und bekomme sie nicht einfach wehrlos geliefert, und das kann auch nicht sein. Kurz zur Erklärung: ich bin Zahnmedizinstudentin und behandle seit 2 Jahren Patienten. Das findet bei uns in einer extra Sprechstunde statt und die Patienten wissen das dort nur Studenten behandeln (natürlich mit anwesendem Arzt, jeder Schritt wird nachkontrolliert) und sie kommen da freiwillig hin. Man muss es dem Patienten schon selbst überlassen, ob er von einem Studenten behandelt werden möchte. Wie das die Mediziner machen finde ich ein Unding :motz: In Operationen dürfen Studenten auch Hand anlegen, der Patient wird natürlich nicht gefragt. :shock: Jetzt keine großen Sachen, mal ne Naht legen oder ähnliches, aber dennoch finde ich es nicht korrekt, wenn der Patient darüber nicht informiert wurde.
Wir haben im übrigen eine Studentin die mit Kopftuch behandelt, das ist soweit ich weiß kein Problem mit den Patienten. Bin übrigens im Osten (hier ist das ja noch etwas exotischer als in den alten Bundesländern, mal von Berlin abgesehen, neben der Studentin seh ich hier höchstens zwei mal im Monat eine Frau mit Kopftuch). Wie die Studentin das mit dem Arbeitsschutz mit der Uni besprochen hat, weiß ich allerdings nicht. Eigentlich ist alles sehr streng. Alles woran man irgendwie ziehen könnte (Kettchen, Ohrring, Halstuch) ist verboten, da das den Studenten gefärden könnte, wenn ein Patient aus Panik daran reißt. Ich finde das ja ein wenig übertrieben :roll:
LG NourElShams
Richtig witzig ist nur eine Chefarzt-Untersuchung in der Gynäkologie (persönlich erlebt als Patientin vor 22 Jahren, damals sichtbar schwanger) - da untersuchen nämlich reihum zuerst die Turnus-Ärzte (das sind fertig studierte Mediziner im Praktikum), die auszubildenden Fachärzte, der Oberarzt und zum Schluß dann der Primar (wohlgemerkt, alle stehen gleichzeitig rum und geben dann jeweils ihre Diagnose an - in meinem Fall damals etwa "Ja, mei, so eine kleine Gebärmutter bei einer erwachsenen Frau, das ist mir noch nicht untergekommen" , "Das Kind erscheint für die xy-Schwangerschaftswoche doch zu klein" .... bis zum End-Urteil des Primars: "Werte Kollegen, wie können sie das für die xy. Schwangerschaftswoche halten, da wurde schlicht falsch gerechnet"....) - seitdem kann mich nichts mehr schocken (war eine gute Vorbereitung auf die Geburt, da war nämlich die Hebammenschule scheinbar zur Gänze eingeladen :confused: )
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NourElShams85

Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von NourElShams85 »

Ach herje, na das wär mir ja was... :mrgreen:
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Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von Stitch »

NourElShams85 hat geschrieben: Also bei uns in der Uniklinik ist es völlig normal, dass die Medizinstudenten Patienten untersuchen oder Blut abnehmen etc.
Wer in eine Uniklinik geht, muss damit auch rechnen, deshalb finde ich es nicht verwerflich, wenn Studenten "Hand anlegen" (wie sollen sie es sonst lernen?). Ich würde mich eben aus diesem Grund nicht freiwillig in einer Uniklinik behandeln lassen. Was mamamia erzählt, wäre für mich der absolute Horror.

@mamamia: Was du alles aushältst! :shock:
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Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von mamamia »

Stitch hat geschrieben:
NourElShams85 hat geschrieben: Also bei uns in der Uniklinik ist es völlig normal, dass die Medizinstudenten Patienten untersuchen oder Blut abnehmen etc.
Wer in eine Uniklinik geht, muss damit auch rechnen, deshalb finde ich es nicht verwerflich, wenn Studenten "Hand anlegen" (wie sollen sie es sonst lernen?). Ich würde mich eben aus diesem Grund nicht freiwillig in einer Uniklinik behandeln lassen. Was mamamia erzählt, wäre für mich der absolute Horror.

@mamamia: Was du alles aushältst! :shock:
Ich war nicht in einer Uni-Klinik - bei uns werden die Ärzte nach dem Studium in jedem Krankenhaus praktisch ausgebildet.

Mit 19 war ich übrigens nicht halb so selbstbewußt wie jetzt - ich glaub, ich würde mir etliches verbitten wollen, was ich damals halt schlicht über mich ergehen ließ. *gg*
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Re: Als Aerztin mit Kopftuch/Arztwahl als Muslima

Beitrag von Stitch »

mamamia hat geschrieben: Ich war nicht in einer Uni-Klinik - bei uns werden die Ärzte nach dem Studium in jedem Krankenhaus praktisch ausgebildet.

Oh :? Zumindest in sensiblen Bereichen wie der Gynäkologie sollte das Einverständnis der Patientin eingeholt werden, ob "Zuschauer" erwünscht sind.
Mit 19 war ich übrigens nicht halb so selbstbewußt wie jetzt - ich glaub, ich würde mir etliches verbitten wollen, was ich damals halt schlicht über mich ergehen ließ. *gg*
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