Muhammad im Buddhismus!

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Talha

Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von Talha »

Salam!

Ich habe vor kurzem entdeckt, dass angeblich Muhammad in buddhistischen Schriften erwähnt wird. Das er in der Bibel steht, hört man ja öfter, aber das hier war mir neu:

Laut dem Evangelium von Buddha, geschrieben von Carus, S. 214:

„Der Gesegnete sagte: „Es gibt zwei Gelegenheiten, bei denen die Erscheinung einen
Tathagata klar und äußerst hell wird. In der Nacht Ananda, in welcher ein Tathagata
höchste und perfekte Einsicht gewinnt, und in der Nacht, in welcher er letztlich hinweg
geht, was nichts von seiner irdischen Existenz übrig lässt.“
Laut Gautama Buddha sind folgende sechs Kriterien notwendig um einen Buddha zu
erkennen.

i)Ein Buddha erhält höchste und perfekte Erkenntnis in der Nacht.
ii)In dem Moment seiner vollen Erleuchtung sieht er äußerst hell aus.
iii)Ein Buddha stirb eines natürlichen Todes.
iv)Er stirbt nachts.
v)Er sieht äußerst hell aus vor seinem Tod.
vi)Nach seinem Tod hört ein Buddha auf der Erde auf zu existieren.


i) Muhammad (s.a.w.s) bekam vollkommene Erkenntnis und das Prophetentum in der
Nacht.

Laut der Sura Dukhan: „Bei dem Buch, welches die Sache deutlich macht? Wir
sandten es herab in einer gesegneten Nacht.“ [Qur'an 44:2-3]
Laut der Sura Al-Qadar: „Wir haben wahrlich diese (Botschaft) in der Nacht der
Macht geoffenbart.“ ([Qur'an 97:1]


ii) Muhammad (s.a.w.s) fühlte sich sofort erhellt mit überirdischem Licht.
iii) Muhammad (s.a.w.s) starb eines natürlichen Todes.
iv) Laut Aisha (r.a.), verstarb Muhammad (s.a.w.s) in der Nacht. Als er starb war kein
Öl in der Lampe und seine Frau Aisha (r.a.) musste Öl für die Lampe leihen.
v) Laut Anas (r.a.) sah Muhammad (s.a.w.s) äußerst hell aus, in der Nacht seines
Todes.
vi) Nach dem Begräbnis von Muhammad (s.a.w.s) wurde er nie wieder in seiner
körperlichen Form auf dieser Erde gesehen.

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So wie es in den Heiligen Büchern des Ostens steht, Auflage 35, S. 225: „Es wird
gesagt, dass ich nicht der einzige Buddha bin, von dem die Leitung und Ordnung
abhängig ist. Nach mir wird ein weiterer Buddha Maitreya mit solchen und solchen
Eigenschaften kommen. Ich bin jetzt der Führer von Hunderten, er wird der Führer von
Tausenden sein.

-------------------------------------------

Fast alle buddhistischen Bücher enthalten diese Prophezeiung. Es steht in
Chakkavatti Sinhnad Suttanta D. III, 76: „Es wird in der Welt ein Buddha namens
Matreya (der Gütige) erscheinen, ein heiliger, ein hoher, ein erleuchteter, ausgestattet mit
Weisheit in seinen Handlungen, glückverheißend und das Universum kennend:
„Was er durch sein übernatürliches Wissen erfährt wird er dem Universum mitteilen. Er
wird seine Religion predigen, prachtvoll in ihrem Ursprung, prachtvoll an ihrem Höhepunkt,
prachtvoll an ihrem Ziel, in ihrem Geist und in der Schrift. Er wird einen religiösen
Lebenswandel ausrufen, vollkommen perfekt und durchgängig rein; so wie ich jetzt meine
Religion predige und einen Lebenswandel ausrufe. Er wird die Gesellschaft mit tausenden
Gelehrten aufrecht erhalten, so wie ich eine Gesellschaft mit hunderten Gelehrten aufrecht
erhalte.“
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Beate
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Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von Beate »

Salam Talha,

es wäre interessant zu erfahren, wie die Buddhisten diese Stellen auslegen.

Ich persönlich kann nicht unbedingt eine Verbindung zu Muhammad erkennen. Dafür sind sie zu mystisch.
Letztendlich treffen diese Beschreibungen auf jeden Buddha/Propheten/Verkünder etc. zu.

Salam Beate
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[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
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Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von Hayat_Intisar »

Hallo, hier eine Antwort vom User ingraban, der in dem Unterforum noch nicht schreiben darf:


Hallo,

Der Maitreya Buddaha ist eine Figur aus dem Mahayana-Buddhismus, der
sich etwa 500-1000 Jahre nach dem historischen Buddha Gautama entwickelt
hat. Leider wird immer wieder vergessen zu erwähnen, was die notwendige
Voraussetzungen für einen neuen Buddha ist: nämlich, dass die
Buddha-Lehre zuvor komplett verloren und vergessen sein muss. Das ist
nun aber gar nicht der Fall, schon allein aus diesem Grund kann Mohammed
nicht der Maitreya-Buddha sein.

Ich möchte aber noch ein paar weitere Gründe aufzählen, die in der Lehre
begründet sind. Ich tue dies aus Sicht des Theravada-Buddhismus, der für
sich in Anspruch nimmt, sehr nahe am historischen Buddha Siddhattha
Gautama zu sein.

Grundhypothese: Wenn Mohammed der Buddha Maitreya ist, dann sollten doch
seine Lehren in gewissem Einklang mit dem vorangegangenen Buddha Gautama
stehen. Es wäre ja nicht einzusehen, dass ein neuer Buddha 1000 Jahre
später genau das Gegenteil von der früheren Lehre verkündet. Das
widerspräche ja allem, was vorher gesagt wurde.

1. Die Vier Edlen Wahrheiten/Gott
Buddhismus:
Zentraler Punkt im Buddhismus sind die vier edlen Wahrheiten, die sich
durch die vielen hundert Lehrreden auf mehreren tausend Seiten Text
hindurch zieht: Der Buddha sagte: Früher, jetzt und in Zukunft lehre ich
nur: dies ist das Leiden, dies die Ursache, dies die Aufhebung, und dies
der zur Aufhebung führende Pfad.
Gott kommt dabei nicht vor, darum geht es halt in der Buddhalehre
überhaupt nicht.
Islam:
Mohammed kennt die vier Wahrheiten nicht (soll keine Beleidigung sein,
es ist einfach so), Gott ist das Zentrum

2. Organisation
Buddhismus:
Ideal ist das Asketentum und das hinausziehen in die Hauslosigkeit
(Wanderasket, Kloster). Schon zu Lebzeiten des Buddha gab es einen
Mönchs- und Nonnenorden.
Islam:
Der Islam hat keinerlei monastische Tradition. Asketentum gilt nicht als
Ideal.


3. Schwere Vergehen für Mönche
Buddhismus:
Vier Dinge lassen jegliches Erlösungsstreben scheitern und führen zum
sofortigen Ausschluss aus der Gemeinschaft: Einen Menschen töten (egal
aus welchem Grund), Nichtgegebenes nehmen, Geschlechtsverkehr, und das
Vorspiegeln übermenschlicher Fähigkeiten.
Islam:
Muhammed lebte nicht zölibatär und hat es nie empfohlen, er hat
Kriegsbeute genommen. Wie es mit dem töten aussieht, weiss ich nicht,
Mohammed war ja auch Feldherr.

4. Vergehen von Laien, Beispiel Berufe
Buddhismus:
Fünf Berufe sollen Laienanhänger nicht ausüben: Der Handel mit Menschen,
mit Fleisch, mit Waffen, mit Rauschmitteln, mit Gift.
Islam:
Außer dem Handel mit Rauschmitteln sind alle anderen Arten des Handelns
im Islam möglich.

5. Sünde/Karma
Buddhismus:
Karma ist die Summe aller guten und bösen Taten. Je nach Karma
entscheidet sich, ob man evtl. in himmlische Welten kommt oder in die
Hölle (mal sehr vereinfacht ausgedrückt). Jeder schafft sein EIGNES
Karma. Schlechtes Karma aus schlechten Taten kann nur durch gutes Karma
aus EIGENEN guten Taten ausgeglichen werden. Es gibt keine Vergebung,
Karma ist gnadenlos.
Islam:
Es gibt Gnade und Vergebung der Sünden durch Dritte.

6. Gebet
Buddhismus:
Das Gebet ist sinnlos, denn es gibt ja keine Vergebung der Sünden
(s.o.). Nur durch eigenes aktives Handeln kann schlechtes Karma durch
gutes ausgeglichen werden. (Dies bringt den Buddhisten immer den Vorwurf
ein, egoistisch zu sein)
Islam:
Das Gebet ist eine der Säulen des Islam, auch für jemand anderen Beten
ist AFAIK möglich.

7. Tieropfer
Buddhismus:
Der Buddha hat Tieropfer abgelehnt. Er fragte: Glaubst du wirklich, der
Tod eines unschuldigen Tieres kann dein Karma verbessern?
Islam:
Es gibt Tieropfer.

8. Ziel der Lehre
Buddhismus:
Die Gier nach Sinnendingen (die vergänglich sind) ist es, was das Leid
immer wieder neu Anfacht. Je weiter man in der Lehre fortschreitet,
desto mehr sollte man sich von Sinnendingen fernhalten (deshalb auch
Zölibat für Mönche). Die wahre Freiheit ist die Freiheit von sinnlicher
Gier (=Nirvana)
Islam:
Mohammed tadelt an Sinnlichem sicher Rauschmittel und evtl. Musik (?).
Andere Sinnendinge sind aber auch Zielvorstellung im Paradies
(Paradiesjungfrauen, gutes Essen, Bäche von Wein,  .)


9. Meditation
Buddhismus:
Höchster und 8. Teil des Achtpfades ist die Meditation, zur Klärung des
Geistes, Analyse der Dinge, zum Erkennen ihrer Leerheit
Islam:
Kennt keine Meditation in dieser Form

10. Fasten
Buddhismus:
Buddha lehnte das Fasten zu begrenzten Zeiten als selbstquälerisch ab.
Stattdessen soll man das ganze Jahr über konsequent achtsam und gezügelt
essen.
Islam:
Fasten zu Ramadan ist eine der fünf Säulen.


Soweit das, was mir so einfällt, ohne größere Literatur zu wälzen.
Zusammengefasst lässt das nur einen Schluss zu: Der Prophet Mohammed ist
nicht der Maitreya-Buddha. Die Buddha-Lehre und der Islam sind in ganz
zentralen Punkten einfach zu verschieden, ja geradezu gegensätzlich. Sie
haben unterschiedliche Ausgangspunkte, unterschiedliche Wege,
unterschiedliche Ziele.

Und? Ist das schlimm? Nein! Schön, dass es die Vielfalt gibt.


Viele Grüße

ingraban
adaia

Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von adaia »

@ingraban: Wäre schön, wenn du dich vorstellen würdest, dann dürftest du auch hier im Forum schreiben.
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Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von Birtanem »

In der Tat, das ist so ungefähr das, was ich per email mitgeteilt hatte :)
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songül

Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von songül »

Salamu alaykum wrwb!

früher (als ich noch 'ne Ecke jünger war) dachte ich immer, Buddhismus sei eine "Religion", bei der man sich entweder dann für eine der drei Weltreligionen entscheidet oder das Leben so lebt, alles egal-mäßig. :lol: Bis ich dann später mehr darüber erfuhr. Erst dann bekam ich das Gefühl, Buddhisten leben ausgeglichener als der typische Alltagsmensch ohne Religon/Spiritualität, aber leider hatte ich so auch noch nie mit einem Buddhisten selbst Kontakt. ;)
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princesa
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Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von princesa »

ich schon, aber sie konnte mir rein gar nix darüber erklären!
Bei ihr war das glaub ich eher Show oder sich-interessant-machen :roll:, wie Esoterikerinnen...
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Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von Birtanem »

Esoterikerinnen, was immer das sein mag, wollen sich nur interessant machen? :confused:
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Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von princesa »

Jetzt nicht grundsätzlich... bei ihr kam es mir so vor. Hab ich blöd geschrieben, ich versuchs noch mal:

Unter Esoterikerinnen fallen bei mir so Sachen wie "Heilsteine", "Namensengel", "Bestellungen beim Universum", eben diese ganze Riege bunter Bücher mit psychedelischem Cover aus der Esoterikecke im Buchladen. Hab neulich mal bei den "Namensengeln" reingelesen, ich find so was kurz vor der Psychose.

Ich weiß gar nicht wie ich sie beschreiben soll... tut immer furchtbar "erleuchtet" (viel Geschwurbel um die Natur und die Harmonie und was weiß ich, heult auch bei allem, egal ob aus Rührung oder Trauer, ist aber eigentlich furchtbar egozentrisch), hat mal Heilpraktiker Psychotherapie gemacht und bezeichnet sich als Buddhistin. Was man da so glaubt und was man da tut, konnte sie aber nicht erklären.

Ich glaub es passte einfach in ihr Konzept von "wir müssen uns alle liebhaben... wegen der Harmonie... und ich bringe euch Frieden" oder so ähnlich. (Also: zusammengeklaubte Esoterikweisheiten, für die Unwissenden als "Buddhismus" etikettiert, weil Buddhisten ja so lieb und exotisch und interessant sind)

Weiß jetzt nicht, ob es verständlicher ist. Kennt sonst niemand solche (meist) Frauen?
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Re: Muhammad im Buddhismus!

Beitrag von Birtanem »

Ah...jaaaa. Sehr nervtötende Zeitgenossen.
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