Salam Rabia,
Rabia hat geschrieben:Der Aufhänger für meine Antwort war deine Aussage zum arabischen Winter. Letztes Jahr während unseres Aufenthalts im Dezember waren es dort tagsüber definitiv 37C. Und auch nachts kühlte es nicht ab, sondern war unerträglich heiß. Punkt.
Natürlich stimmt dazu auch Musafiras Kommentar, dass Araber, die den Sommer dort verbringen, diese Temperaturen eventuell im Vergleich zu den dort herrschenden sommerlichen Temperaturen als angenehm kühl empfinden mögen. Punkt.
Dann war das ein Ausnahmewinter, denn die Klimatabellen sagen etwas anderes.
Das ändert aber nichts daran, dass das Fastengebot ein qur'anisches Gebot ist, dass Allah (swt) uns gegeben hat. Da Er die Welt erschaffen hat, weiß Er auch, dass es im Sommer heiß wird. Oder glaubst du wirklich, dass Er nicht weiß, was Er uns so auferlegt hat???
Ich denke mittlerweile, dass die koranischen Gebote nicht einfach mal so für immer und für alle und für jeden Ort gelten, sondern primär mal für die Leute damals gültig waren. Und da wiederum sieht es so aus, dass
1. diese Form des Fastens damals üblich war und bekannt und dass die koranische Neuerung darin bestand, eine Monat festzulegen, der für alle verbindlich ist.
2. dass sogar im Juni die Fastenzeit höchstens 15 Stunden betrug (Nähe zum Äquator)
2. die Leute sich ohnehin ganz anders ernährten als wir. Der Prophet hat nur alle paar Monate Fleisch gegessen, ansonsten hat er sich von Datteln und Getreide ernährt. Ich denke, dass die Fastenpflicht vor allem bewirkte, dass die Reichen mal den Hunger spürten. Die Armen hatten eh nie wirklich viel zu essen.
3. die Leute nicht das zu bewältigen hatten, was wir zu bewältigen haben. Wir müssen konzentriert sein schon allein, wenn wir auf die Straße gehen. Und damit wir konzentriert sein können, braucht unser Gehin regelmäßige Nährstofflieferungen. Damals war es üblich, mittags stundenlang Siesta zu machen. Wer von uns kann sich das denn leisten?
Von dem Propheten, also dem
Staatsoberhaupt, wissen wir, dass er nach der Siesta seine Frauen besucht hat. Wer von uns hat denn so einen lockeren Tagesablauf?
Und wenn sie mal arbeiteten, sprich mit den Karawanen loszogen, war das wiederum ein Grund, nicht zu fasten.
Wenn diese Regelung, wonach Menschen, für die das Fasten nur unter großen Schwierigkeiten abzuleisten ist, nicht für uns heute im Sommer gelten sollte, für wen denn dann sonst? Für wen soll diese Regelung denn dann überhaupt greifen?