nieren,...

Wie der Forentitel schon sagt: bringt hier alle eure Gedanken/Ideen rund um Ramadan u.a. Feste an: Bastelideen, Rituale um die Feste zu gestalten auch juristische Fragen zum Ramadan etc.
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basima
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Re: nieren,...

Beitrag von basima » Mi 19. Aug 2009, 23:52

@Beate

wie du auch muss ich mich um tausend Dinge gleichzeitig kümmern. Ich muss morgens drei kleine Jungs versorgen zur Schule und Kindergarten bringen, dann bis 16:00 Uhr arbeiten, die Kids abholen, Essen kochen, alles was in der Wohnung anfällt, bleibt auch an mir liegen, da kann ich leider nicht hexen und natürlich habe ich zwischendurch tausend Termine, die ich einhalten muss. Ich habe schon so, ohne zu Fasten einen chronisch niedrigen Blutdruck und Migräne vom Schwitzen will ich gar nicht anfangen, obwohl ich schlank bin, schwitze ich schon im Stehen wie ein Walross. Aber was ich als Pflicht sehe, ist für mich Pflicht und dazu gehört nun mal das Fasten. Ich glaube nicht, dass Allahu taala uns schaden möchte. Ich sehe darin einfach nur den Willen und das ist meine Meinung dazu. Ich habe dir nicht unterstellt, dass dein Ego schwach ist oder sonstiges. Einzig und allein was meine Erfahrung dazu war, habe ich mitgeteilt. Wer nicht chronisch krank ist muss fasten und da gibt es kein drumrum. Letztendlich ist es natürlich jedem selbst überlassen, wie er es handhaben möchte. Wenn du damit leben kannst und kein schlechtes Gewissen gegenüber Allahu taala hast, dann ist es ja ok. Jeder ist frei in seinen Handlungen. Ich wünsche dir und uns allen viel Kraft und mögen wir das Richtige tun.
malaika

Re: nieren,...

Beitrag von malaika » Do 20. Aug 2009, 08:13

Hallo & salam
basima hat geschrieben: ich habe auch oft die gleichen Gedanken wie du, meistens passt uns etwas nicht und wir hadern und fragen uns wieso dies und wieso das, bis ich gründlich tief nachgedacht habe und mir wirklich eingestehen musste, dass der nafs mit im Spiel ist.
Es kann ja sein, dass das in deinem konkreten Fall so ist, aber ich finde es nicht in Ordnung, das zu verallgemeinern. (Du hast oben geschrieben, dass deine Beobachtungen "fürs Allgemeine" gelten.)

Bei Beates Ausführungen hatte ich keineswegs den Eindruck, dass da "ihr Nafs im Spiel ist" und sie es sich aus Egoismus und Faulheit leichtmachen will. Ganz im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, dass sie sich sehr viele Gedanken gemacht hat und sehr logisch argumentiert.

Bei einigen, die auf Biegen und Brechen fasten, obwohl sie damit ihrer Gesundheit oder ihrem Kind schaden, habe ich viel öfter den Eindruck, dass da "der Nafs im Spiel ist" -- nämlich die Angst, dass man von Gott bestraft wird oder nicht genügend Pluspunkte sammelt, wenn man sich nicht total quält. Das ist doch auch ein sehr egoistisches Motiv, oder?

basima hat geschrieben:wir essen wirklich viel zu viel und dann, wenn wir fasten sollen, kommt es uns unheimlich schwer vor.
Auch diese Verallgemeinerung lehne ich ab. ;)

basima hat geschrieben:Ich persönlich finde die Fastezeit ist die schönste Zeit im ganzen Jahr.
Aber das kannst du doch nicht verallgemeinern. Andere quälen sich eben furchtbar. Wir haben nunmal nicht alle den gleichen Körper.

A propos Körper -- ich finde das Konzept dass der Geist den Körper stark beeinflussen kann, so wie man es ja unter anderem auch beim Fasten tut, gut und wichtig und erfahrenswert. Aber es gibt eben auch klare Grenzen, und die darf man nicht ignorieren oder kleinreden.

Ich bin schon mehrere Marathons gelaufen, und das ist auch ein starker Kampf zwischen Geist und Körper. Irgendwann ist man an einem Punkt, wo der Körper einfach nicht mehr mag und nur noch durch die Kraft des Geistes zum Weitermachen getrieben wird. Deshalb ist ein Marathon meiner Meinung nach nicht nur eine körperliche, sondern auch eine spirituelle Erfahrung. ;)

Gerade bei solchen Erfahrungen, die an körperliche Grenzen gehen, ist es aber sehr wichtig, auch auf den Körper zu hören. Ist mein Körper bei Kilometer 33 einfach nur erschöpft? Tut mein Knie mir weh aufgrund der ungewohnten Belastung? Habe ich eine Wunde irgendwo, weil mein T-Shirt die Haut aufscheuert? Dann kann ich mich durch die Kraft meines Geistes zum Weitermachen antreiben, denn all diese Symptome sind zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Habe ich aber Herzstiche, Schwindel, Krämpfe, mir ist übel oder ich kann nicht mehr klar sehen, dann MUSS ich aufhören und mich ärztlich behandeln lassen. Bei jeder Sportveranstaltung brechen Menschen zusammen oder sterben sogar, weil sie diese simplen Regeln nicht beherzigen und von einem falsch verstandenen Ehrgeiz angetrieben werden. Und beim Fasten ist das meiner Meinung nach genauso.
basima hat geschrieben:Aber was ich als Pflicht sehe, ist für mich Pflicht und dazu gehört nun mal das Fasten. Ich glaube nicht, dass Allahu taala uns schaden möchte.
Nein, Gott will uns nicht schaden, aber wenn wir seine Erleichterungen, die ja in Bezug auf das Fasten eindeutig im Qur'an erwähnt werden, nicht annehmen, können wir uns selber schaden.
basima hat geschrieben:Wer nicht chronisch krank ist muss fasten und da gibt es kein drumrum.
Aber in den entsprechenden Versen wird sich auch auf Menschen bezogen, die reisen oder denen es schwerfällt. Dort wird nicht gesagt, jeder außer einem chronisch Kranken muss fasten.
:confused:
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Re: nieren,...

Beitrag von Rabia » Do 20. Aug 2009, 08:21

Salam alaikum!
Aber in den entsprechenden Versen wird sich auch auf Menschen bezogen, die reisen oder denen es schwerfällt.
Richtig.
Aber genausowenig, wie ich Menschen, die in diese Gruppe fallen, zwingen kann/sollte weiter zu fasten, genausowenig kann ich deshalb um der berühigung einiger weniger willen alle anderen Menschen zwingen zu trinken und das Fastengebot zu ignorieren.
Deshalb ist ein Marathon meiner Meinung nach nicht nur eine körperliche, sondern auch eine spirituelle Erfahrung.
Marathon = Gotteserfahrung???
Wohl kaum.-
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Re: nieren,...

Beitrag von Musafira » Do 20. Aug 2009, 08:35

Also jetzt muss ich mal die Lanze fuer Beate brechen. Beate hat nie das Fastengebot ignoriert sowie ganz in Frage gestellt. Sie hat einfach nur einen anderen Akzent gesetzt. Im Qur'an steht doch, wer das Fasten nur mit grosser Muehe schafft kann auch eine Armenspeisung machen. Ihr setzt dagegen den Akzept auf das Fastengebot an sich. Beates Punkt ist einfach, dass im Sommer die Anzahl derer, die das Fasten nur mit grosser Muehe schaffen groesser ist als im Winter und es sich dabei nicht nur um chronisch Kranke handelt. Sie hat ferner gesagt, dass sie es betruebt, wie viele unter Druck gesetzt werden, auf Biegen und Brechen und auch zu Lasten der Gesundheit zu fasten. Sie will niemanden vom Fasten abhalten, sie wuerde sich nur wuenschen, dass mehr, die unter dem Fasten regelrecht leiden, sich trauen nicht zu fasten. Das ist alles.

@ malaika: interessant, der Vergleich mit dem Marathon ist mir auch gekommen (aeh, in meinem Fall kein Marathon, so trainiert bin ich nicht, bei mir ist es schon 5 km joggen, wo es mir aehnlich ergeht). Beim joggen denke ich mir auch so alle 200 m ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, aber ich weiss, ich kann es schaffen, ich habe es schon oefter geschafft und danach geht es mir gut. So ist es bei vielen wohl auch beim Fasten, manche werden beim Fasten regelrecht euphorisch. Und dann gibt es eben andere, denen geht es wirklich dreckig, denen geht es danach auch nicht gut. Man muss eben die Grenze kennen.

Man muss einfach lernen zu akzeptieren, dass die Menschen unterschiedlich sind. Schoen fuer die, fuer die die Fastenzeit die schoenste des Jahres ist. Das will euch doch auch niemand nehmen. :) Aber man muss auch akzeptieren, dass andere diese Gluecksgefuehle nicht teilen koennen.
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
malaika

Re: nieren,...

Beitrag von malaika » Do 20. Aug 2009, 08:36

Rabia hat geschrieben:
Aber genausowenig, wie ich Menschen, die in diese Gruppe fallen, zwingen kann/sollte weiter zu fasten, genausowenig kann ich deshalb um der berühigung einiger weniger willen alle anderen Menschen zwingen zu trinken und das Fastengebot zu ignorieren.
Nein, natürlich nicht, aber darum ging es doch hier gar nicht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass hier irgendjemand den Menschen vorschreiben will, nicht zu fasten.

So wie ich es verstanden habe, geht es darum, ob man die Erleichterungen, die Gott anbietet, annehmen soll, oder ob man es sich damit "zu leicht" macht und nur dem Ego folgt.

Marathon = Gotteserfahrung???
Spirituelle Erfahrung heißt nicht unbedingt Gotteserfahrung. Es ging mir um die Beziehung zwischen Geist und Körper, und das ist durchaus auch eine spirituelle Sache.

Laufen kann für manche Menschen übrigens durchaus spiritualitätsfördernd sein. ;)


Sowohl das äussere wie das innere Laufen sind wichtig. Ein Marathon ist 42 Kilometer lang. Sagen wir einmal diese 42 Kilometer seien unser letztes Ziel. Haben wir eben erst mit dem Training begonnen, können wir diese Strecke noch nicht laufen. Erst durch tägliches Training entwickeln wir mehr Ausdauer, Geschwindigkeit und Durchhaltewillen. Stetig transzendieren wir unsere Grenzen und werden so das Ziel erreichen. Im inneren Leben sind Gebet und Meditation unser inneres Laufen. Beten und meditieren wir jeden Tag, werden unsere inneren Fähigkeiten wachsen.

Die Fähigkeiten des Körpers und die Fähigkeiten der Seele, wie zum Beispiel die Geschwindigkeit des Körpers und die Geschwindigkeit der Seele, müssen zusammengehen. Das äussere Laufen erinnert uns an etwas Höheres oder Tieferes, an die Seele, die auf der Strasse der Ewigkeit läuft. Laufen oder irgend eine Sportart, die das körperliche Fitsein fördert, hilft unserem inneren Leben der Strebsamkeit und unserem äusseren Leben des Handelns.
...

Weshalb inspirierst und förderst du als Meditationslehrer Sportaktivitäten?

Sri Chinmoy: Ich ermutige und inspiriere meine Schüler an Triathlons, Lang— und Kurzstreckenrennen teilzunehmen, weil ich fühle, dass die Welt Dynamik braucht. Die äussere Welt braucht Dynamik und die innere Welt braucht Frieden. Als spirituelle Sucher beten und meditieren wir, um Frieden zu erhalten. Andererseits fühlen wir, dass wir im äusseren Leben viel erreichen , wenn wir dynamisch sein können. Um dynamisch zu sein, brauchen wir in jedem Augenblick körperliche Gesundheit. Das Laufen hilft in grossem Masse, körperlich fit zu sein. Auch erinnert uns das Laufen an unsere ewige Reise, bei der wir auf der Strasse der Ewigkeit, auf unser ewiges Ziel hingehen, hinmarschieren, hinlaufen.


http://www.sport-und-meditation.com/spo ... orten.html
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Re: nieren,...

Beitrag von Rabia » Do 20. Aug 2009, 08:41

Salam alaikum, Musafira!
Meine leichte Verstimmung über Beates Einstellung hinsichtlich des Ramadanfastens bezieht sich auf einen ihrer Beiträge auf der vorherigen Seite:
Aus medizinischer Sicht ist das Fasten im Sommer bedenklich und deswegen sollte man grundsätzlich davon abraten. Natürlich gibt es immer wieder auch Menschen, die trotzdem keinen Schaden leiden. Aber grundsätzlich gesprochen, ist das Fasten im Sommer nicht gut aus medizinischer Sicht.
Für mich bedeutet das, dass sie das Fastengebot im Sommer als solches für alle Menschen in Frage stellt........ :?
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Zuletzt geändert von Rabia am Do 20. Aug 2009, 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: nieren,...

Beitrag von Musafira » Do 20. Aug 2009, 08:43

Ich normal ...
malaika hat geschrieben: So wie ich es verstanden habe, geht es darum, ob man die Erleichterungen, die Gott anbietet, annehmen soll, oder ob man es sich damit "zu leicht" macht und nur dem Ego folgt.

genau. Beate hat ja nicht etwas erfunden, sie hat nur den Qur'an genommen und darueber nachgedacht.

Davon abgesehen: ich glaube die meisten hier sind doch auch damit einverstanden, dass Hand abhacken nicht mehr Zeitgemaess ist, obwohl auch das qur'anisch ist. Warum sind dann aehnliche Ueberlegungen nicht auch beim Fasten erlaubt? Davon abgesehen wurde z.B. waehrend der Schlacht von Uhud (?? - war es Uhud?, jedenfalls die, die im Ramadan stattfand) nicht gefastet, also quasi das Fastengebot temporaer ausgesetzt. Heute werden eben andere Schlachten gefuehrt, fuer manche ist der Alltag eine taegliche Schlacht.

Und wieder: ich will niemandem vorschreibe nicht zu fasten - beileibe nicht. Ich moechte nur denen, die sich wirklcih bemueht haben aber einfach gemerkt haben, sie vertragen es nicht, das schlechte Gewissen nehmen. Aber um zu wissen, ob man es nur unter grosser Muehe schaffen kann, muss man es schon einmal versucht haben. Beate hat ja jahrelang gefastet, sie kennt das Erlebnis. Und sie wuerde auch fasten, wenn die Fastenzeiten etwas gemaessigter waeren.

Davon abgesehen: auf der arabischen Halbinsel ist ein Fastentag nie laenger als 12 Stunden, der Prophet selbst hat also nie laenger als 12 Stunden gefastet. Vielleicht ist 20 Stunden fasten Un-Sunnah? ;)
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Re: nieren,...

Beitrag von adaia » Do 20. Aug 2009, 09:10

Rabia hat geschrieben:Salam alaikum, Musafira!
Meine leichte Verstimmung über Beates Einstellung hinsichtlich des Ramadanfastens bezieht sich auf einen ihrer Beiträge auf der vorherigen Seite:
Aus medizinischer Sicht ist das Fasten im Sommer bedenklich und deswegen sollte man grundsätzlich davon abraten. Natürlich gibt es immer wieder auch Menschen, die trotzdem keinen Schaden leiden. Aber grundsätzlich gesprochen, ist das Fasten im Sommer nicht gut aus medizinischer Sicht.
Für mich bedeutet das, dass sie das Fastengebot im Sommer als solches für alle Menschen in Frage stellt........ :?
Wasalam
Erstens ist das m. E. n. keine leichte Verstimmung, sondern eine nett verpackte Ablehnung dessen, was Beate gesagt hat und zweitens ist es medizinisch gesehen tatsächlich so, dass du kaum einen Arzt finden wirst, der unabhängig von religiösen Gründen die Nahrungs- und (vor allem!) Flüssigkeitsaufnahme über einen Zeitraum von 16, 18 Stunden als gesundheitlich unbedenklich einstufen würde.
D.h. generell ist dieses Verhalten aus medizinischer Sicht mehr als unvernünftig. Damit hat Beate recht und das ist nicht abstreitbar. Dass dennoch soviele Menschen das Fasten im Sommer überstehen: es gibt auch viele Frauen, die während einer Schwangerschaft rauchen und deren Babys überstehen das auch unbeschadet. Es gibt auch viele Menschen, die sich beim Autofahren nicht anschnallen und denen dennoch nichts passiert. Das ist für mich kein objektives Argument. :?
Hiyam
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Re: nieren,...

Beitrag von Hiyam » Do 20. Aug 2009, 10:00

Salam,

eine sehr interessante Diskussion.

Da ich vor kurzem in ein Buch reingeblättert habe, möchte ich zum Thema verringerte Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr fragen, ob jmd. zufällig mal in das Buch "Wir fressen uns zu Tode" von Galina Schatalova reingeblättert hat?


Zitat: http://members.yline.com/~naturpur/schatalova.html
"Dr. Galina Schatalova (Jg.1916) ist Ärztin, Wissenschafterin und Rohköstlerin.
Sie war Ernährungsbetreuerin der Sowjetischen Kosmonauten und unternahm noch mit 75 Jahren, in Begleitung ihrer Ex- Patienten (Krebs, Diabetes, Leberzirrhose, etc.), die sie zuvor mit ihrer Methode (im Prinzip eine Rohernährungs- Therapie) geheilt hatte, 500km- Extremtouren durch die Wüste.

Dabei machten eingeladene Spitzensportler mit ihren (wissenschaftlich empfohlenen) 6000kcal (190g Eiweiß, 200g Fett, 900g Kohlehydrate) und 10l Wasser pro Tag schon im ersten Drittel schlapp, während sie mit ihrer Crew und 600 kcal (28g Eiweiß, 25g Fett, 180g Kohlehydrate in Form von 50g Buchweizen und 100g Trockenfrüchten) und 1l Wasser die gesamte Distanz durchmachte und dabei teilweise sogar an Gewicht zulegte (was sie auf Stickstoff- Assimilation aus der Atemluft zurückführt)."

Ich habe das Buch bisher noch nicht gelesen nur wie gesagt reingeblättert und ein wenig im Internet über die Autorin gelesen. Da hier schon mehrfach die ausreichende Flüssigkeitsmenge u. die Risiken beim Fehlen dessen angesprochen worden sind, wollte ich diesen Zitat in die Runde werfen... Wie gesagt, ich habe es nicht gelesen und ich habe auch bisher noch nie was ich so überm Tag verteilt trinke, abgemessen. Bermerkenswert fand ich, daß die Teilnehmer körperliche Höchsleistungen vollbrachten obwohl sie nach medizinischen Erkenntnissen nicht möglich wären.

Judy hat geschrieben:
Rabia hat geschrieben: Deshalb finde ich persönlich, dass jeder Mensch hier in sich selbst hineinhören sollte. Der eigene Körper und das eigene Gewissen sind m.E.n. gute Ratgeber.-
Wasalam
Das sehe ich ganz genauso :love:
Ja, das sollte man.
ummmohammed

Re: nieren,...

Beitrag von ummmohammed » Do 20. Aug 2009, 10:02

hmmm, da hab ich ja was angefangen,...ich denke ihr habt alle recht und jeder muss es für sich entscheiden.
klar:fasten ist pflicht! aber ist denn ein hin und wieder auftretendes nierenleiden nun chronisch? gefährde ich meine gesundheit? oder kann es gut gehen und ich versuch es einfach???
ich weiss es nicht!
INSHA ALLAH KHIR!!!
Hiyam
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Re: nieren,...

Beitrag von Hiyam » Do 20. Aug 2009, 10:02

Rein objektiv betrachtet hat die Welt von einer Armenspeisung mehr als von einem individuellen Fasten.
Nicht unbedingt, denn ein Fasten, das alle Anforderungen an diese spirituelle Handlung erfüllt, verändert die Menschen zum Positiven. Und diese Welt braucht positiv veränderte Menschen.-

Sehr schön geschrieben, ich sehe es auch so. Die Nachhaltigkeit zählt (m.E.) mehr als eine einmalige Aktion.

LG
Hiyam
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Re: nieren,...

Beitrag von Rabia » Do 20. Aug 2009, 10:55

Salam alaikum, adaia!
D.h. generell ist dieses Verhalten aus medizinischer Sicht mehr als unvernünftig. Damit hat Beate recht und das ist nicht abstreitbar. Dass dennoch soviele Menschen das Fasten im Sommer überstehen: es gibt auch viele Frauen, die während einer Schwangerschaft rauchen und deren Babys überstehen das auch unbeschadet. Es gibt auch viele Menschen, die sich beim Autofahren nicht anschnallen und denen dennoch nichts passiert. Das ist für mich kein objektives Argument.
Sorry, aber meines Wissens/meiner Erfahrung nach ist das Ramadanfasten, das unter Muslimen am besten befolgte Gebot überhaupt. Meines Wissens nach wird unter Muslimen sogar konsequenter gefastet als gebetet. Mir ist kein Fall bekannt, das dadurch ein erwachsener, gesunder Muslim zu Schaden gekommen wäre.-

Ich sehe es allerdings so, dass ein generelles Infragestellen eines qur'anischen Gebots gleichbedeutend ist, mit Allahs (swt)/Gottes Autorität in Frage zu stellen. Allah (swt) aber weiß sehr gut, was er für Gebote erlassen hat.-
Wenn ein Mensch nicht fasten kann, aus was für GRünden auch immer, kann er die Ausnahmeregel in Anspruch nehmen.
Aber er kann nicht das Gebot als solches anzweifeln und somit Allahs (swt) Weisheit und Vollkommenheit in Frage stellen.-
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Re: nieren,...

Beitrag von somaya » Do 20. Aug 2009, 11:08

Rabia hat geschrieben:Ich sehe es allerdings so, dass ein generelles Infragestellen eines qur'anischen Gebots gleichbedeutend ist, mit Allahs (swt)/Gottes Autorität in Frage zu stellen. Allah (swt) aber weiß sehr gut, was er für Gebote erlassen hat.-
Wenn ein Mensch nicht fasten kann, aus was für GRünden auch immer, kann er die Ausnahmeregel in Anspruch nehmen.
Aber er kann nicht das Gebot als solches anzweifeln und somit Allahs (swt) Weisheit und Vollkommenheit in Frage stellen.-
Wasalam
Aber das hat Beate doch gar nicht... :confused: Ich konnte das zumindest nicht herauslesen.

Es ist eher der islamisch-gesellschaftliche Druck, der auf Menschen ausgeübt wird, die aus welchen Gründen auch immer, nicht fasten, den Beate anprangert und nicht das Gebot des Fastens, denn auch die Erleichterungen sind qur'anisch.

WS
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Re: nieren,...

Beitrag von Musafira » Do 20. Aug 2009, 11:11

somaya hat geschrieben:Aber das hat Beate doch gar nicht... :confused: Ich konnte das zumindest nicht herauslesen.

Es ist eher der islamisch-gesellschaftliche Druck, der auf Menschen ausgeübt wird, die aus welchen Gründen auch immer, nicht fasten, den Beate anprangert und nicht das Gebot des Fastens, denn auch die Erleichterungen sind qur'anisch.

WS
Somaya
Eben.
Rabia, jetzt haben es so viele betont, wie waere es, wenn du vielleicht mal versuchst zu verstehen, wie es Beate meint? ;)
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
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Re: nieren,...

Beitrag von Rabia » Do 20. Aug 2009, 11:12

Salam alaikum, Somaya!
Aber das hat Beate doch gar nicht... Ich konnte das zumindest nicht herauslesen.
Liebe Somaya, Beate (die ich ansonsten durchaus schätze) hat auf Seite 2 dieses Threads geschrieben:

"Aus medizinischer Sicht ist das Fasten im Sommer bedenklich und deswegen sollte man grundsätzlich davon abraten. Natürlich gibt es immer wieder auch Menschen, die trotzdem keinen Schaden leiden. Aber grundsätzlich gesprochen, ist das Fasten im Sommer nicht gut aus medizinischer Sicht."

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