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von Beate » Do 20. Aug 2009, 14:54
Salam,
ich bleibe dabei, dass ein Fasten im Sommer aus medizinischer Sicht sehr bedenklich ist. Und das sollte man den Muslimen auch so sagen. Wenn einer fasten will, dann soll er auch wissen, worauf er sich einlässt.
Und zu den Muslimen im arabischen Raum: Rabia, bist du sicher, dass alle Leute, die behaupten zu fasten, auch wirklich fasten?
Hat man denn jemals Untersuchungen gemacht, um dem Fasten und seinen Auswirkungen auf die Spur zu kommen?
Mein Schwiegervater übrigens hat mal gesagt, dass er es vermeidet, im Ramadan auf die Straße zu gehen, da das Unfallrisiko viel höher sei als sonst und die Leute, falls es zu einem Unfall kommt, so gereizt sind, dass das Ganze dann noch in einer Schlägerei ausartet.
Und außerdem wurden immer wieder Erleichterungen eingeführt. Deswegen kann man nicht sagen, dass ein Gebot in einer gewissen Form immer und unter allen Umständen bestehen bleiben muss.
Man darf ja auch das Gebet verkürzen, wenn man auf Reisen ist. Man kann im Reiten beten, wenn Gefahr ist. Es gibt verschiedene Arten, die Pilgerfahrt zu verrichten, eben für diejenigen, die sich beeilen müssen und für die, die Zeit haben. Außerdem ist sie nur für den eine Pflicht, der sie auch finanzieren kann.
Wie wissen, dass Omar die Strafen für Diebstahl völlig ausgesetzt hat in Zeiten von großer Not.
Und außerdem steht ja im Koran, dass die Fastenpflicht nicht gilt für diejenigen, die auf einer Reise sind. Es steht ja auch nicht da, dass man die Reise verschieben soll, damit man fasten kann.
Also nicht der Alltag muss aufs Fasten zugeschnitten werden, sondern das Fastengebot auf den Alltag.
Und all den Erfolgsgeschichten von Menschen, denen das Fasten überhaupt nichts auszumachen scheint, stehen viel mehr Leidensgeschichten von Menschen gegenüber, die sich wirklich einen Monat lang quälen, ihre Gesundheit aus Spiel setzen, vieles liegen lassen und kein spirituelles Erlebnis dadurch haben.
Und außerdem frage ich mich, welche Menschen einem Hungernden lieber sind:
diejenigen, die dem Hungernden was zu essen geben oder diejenigen, die ihm sagen: "Du, ich weiß, wie du dich fühlst."
Natürlich habe ich auch gefastet. Aber die Wintermonate sind überhaupt nicht mit den Sommermonaten zu vergleichen.
Und der Prophet hat nun mal nur im Winter gefastet.
Ich stelle das Fastengebot nicht in Frage, sondern sehe eben, dass der Vers eine eindeutige Erlaubnis enthält, die eigentlich nie beachtet wird. Warum? Sie ist genauso ein Teil des Verses wie die Fastenpflicht.
So wie Arme nicht zakatpflichtig sind, so sind Menschen, für die das Fasten eine zu große Bürde ist, nicht fastenpflichtig. Das erfinde ich nicht, das steht genauso im Koran.
Und dass ein Fasten auch anders aussehen kann, sieht man an folgendem Vers:
19, 26 So iß und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: »Ich habe dem Allerbarmer zu fasten gelobt, darum will ich heute mit keinem Menschen reden.«""
So kann ein Fasten also auch aussehen.
Ich sage ja nicht, dass die Leute nicht fasten sollen. Wer will, soll's doch tun. Ich sage nur, dass das Fasten im Sommer eine große Quälerei ist, die gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann, weswegen man auch in Bezug auf den Vers 2, 184 Es sind nur abgezählte Tage. Und wer von euch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten). Und denen, die es mit großer Mühe ertragen können, ist als Ersatz die Speisung eines Armen auferlegt. Und wenn jemand freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn. Und daß ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr es (nur) wüßtet! auf das Fasten verzichten kann und stattdessen eine Armenspeisung absolvieren kann.
Salam
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."