Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

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Catherine
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Catherine »

Guten Morgen,

doch, Rajaa, es gibt zwei-/drei-/...-jährige, deren Bindungsfähigkeit beeinträchtigt wird, wenn sie fremdbetreut werden. Sicher nicht alle, wahrscheinlich nicht die Mehrheit, aber es gibt sie. Wie ich ausführlich an meinem eigenen Beispiel weiter vorne im Thread dargestellt habe.

Es sind eben nicht alle Kinder und alle Situationen gleich!
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Rabia
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum, Rajaa!
Ich müsste es noch einmal googeln - es gibt aussagekräftige Studien, dass Migrantenkinder, die schon früh die Chance haben eine Kinderkrippe zu besuchen, später gute Schulerfolge haben, die sich von der Mehrzahl der Zuwanderer total abheben und dem deutschen Durchschnitt entsprechen.
Ich kann dir auch genügend andere Beispiele nennen.
Gestern erzählte mir meine Enkelin, 12 Jahre, 7. Klasse Gymnasium, dass morgen am 1. Eidtag, in ihrer Klasse 2/3 aller Schüler nicht zum Unterricht erscheinen werden. Meine Frage hin, ob diese 2/3 alle Muslime seien, bejahte sie. Sie hat übrigens keine Diplomatenkinder in ihrer Klasse. Es sind alles "ganz normale" Einwandererkinder......-
In der Klasse ihres Bruders an einem anderen frankfurter Gymnasium sieht es ganz ähnlich aus......
Wasalam
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Rabia
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Rabia »

Salam alaikum!
Elisabeth schreibt:
O-Ton Tochter: "der kindergarten ist mir zu langweilig!"
Das kenne ich und habe ich sowohl von meinen Kindern als auch von meinen Enkeln gehört! :lol: So viel zum Thema "fördern" und "anregen"......!
Wieso ist es denn so schwer, die unterschiedlichen Familienmodelle nebeneinander stehen zu lassen und zu repektieren?
Das ist wohl die eigentliche Problematik. Neben einem durch nichts gerechtfertigten absoluten Vertrauen in die Leistungsfähigkeit staatlicher Institutionen. :roll:
Wasalam
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Musafira
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Musafira »

Rabia hat geschrieben:
Wieso ist es denn so schwer, die unterschiedlichen Familienmodelle nebeneinander stehen zu lassen und zu repektieren?
Das ist wohl die eigentliche Problematik. Neben einem durch nichts gerechtfertigten absoluten Vertrauen in die Leistungsfähigkeit staatlicher Institutionen. :roll:
Wasalam
Ich finde gar nicht, dass es hier irgendjemandem schwer faellt. Wir tauschen doch einfach Meinungen und Informationen aus. So etwas nennt man Diskussion ;) . Genauso wie ein absolutes Vertrauen in die Leistungsfaehigkeit staatlicher Institutionen gerechtfertigt ist, ist ein absolutes Vertrauen in der Erziehungsfaehigkeit aller Muetter gerechtfertigt. ;)

Ich habe absolut nichts dagegen, wenn eine Mutter darin aufgeht, ihre Kinder 24/7 zu bereuen und das auch ganz toll macht. :respekt: Nur, muss sie dann nicht unbedingt eine bessere Mutter sein als die, die ihre Kinder in irgendeiner Form fremdbetreuen laesst, selbst wenn es nur stundenweise ist. Ich finde diese Herdpraemie halt unnoetig wie ein Kropf. *schulterzuck* Was nicht heisst, dass ich nicht manchen Familien ein wenig mehr Geld goenne :) , aber genausogut koennte man dann den Satz fuer Hartz IV erhoehen. Damit waeren dann wenigstens die einkommensschwaechsten Familien besser erreicht.
Manche Leute meinen, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, dabei war es nur eine Buchstabensuppe.
adaia

Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von adaia »

Musafira hat geschrieben:Ich finde diese Herdpraemie halt unnoetig wie ein Kropf.
Ich finde sie sogar kontraproduktiv.
Beispiel alleinerziehende Mutter: sie kann entweder arbeiten gehen und einen Teil ihres Gehalts für die Kinderbetreuung ausgeben oder sie bleibt zuhause, bekommt Hartz IV und noch eine Prämie dazu.
Was wird sie wohl machen? Aber unser Staat hat ja anscheinend genug Geld, um eine solche Politik zu unterstützen - und alle Mütter, die arbeiten, dürfen das dann mitfinanzieren und sich dann auch noch anhören, dass es doch so viel besser wäre, wenn sie ihre Kinder selbst betreut hätte. :evil:
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Elisabeth
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Elisabeth »

Aber das ist doch gerade der Punkt gewesen, der mir wichtig war: Manche Mütter sind tatsächlich die besseren Betreuerinnen für ihre eigenen Kinder!

Es gibt eben auch Fauen, die gerne mit ihren Kindern zusammen sein wollen - und nicht weil sie keine Lust zum "arbeiten" haben. Warum dürfen die nicht unterstützt werden?
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Rabia25 »

klar, die nichtarbeitende Mutter (eigentlich ein Widerspruch in sich, als Mutter hat man jede Menge zu tun) darf aber auch nur dann guten Gewissens zu Hause bleiben, wenn ihr Mann gut verdient und sie es gar nicht nötig hat, noch eine Prämie zu bekommen. wehe wenn nicht, da ist man schneller "asozial", ob man nun als arbeitende Rabenmutter oder Sozialschmarotzerin mit Couch-Potatoe-Syndrom angesehen wird.
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von rosaveilchen »

die Herdprämie soll nur an Eltern/ Mütter ausgezahlt werden die zu hause sitzen und ihr Kind selbst betreuen?

ich weiß nicht, aber ich gehe immer vom Schlimmsten aus: die Eltern wollen gar nicht arbeiten gehen, für sie ist es ein noch größerer Anreiz zu Hause zu bleiben und das Geld zu verschwenden und leben dem Kind eine "tatkräftige" Lebenseinstellung vor.
Und dass Mütter ,die alleinerziehend sind, arbeiten gehen weil sie ihrem Kind dennoch etwas bieten möchten, es aber aufgrund der Arbeit auch in den Kiga geben müssen, werden außer acht gelassen und sie müssen die immer teurer werdende Kinderbetreuung selbst bezahlen und hat unter Umständen kein Geld mit dem Kind in der Freizeit etwas vernünftiges zu unternehmen...
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Hayat_Intisar »

Ich fände es auch sinnvoller das Geld nur als Unterstützung zu zahlen, wenn man sein Kind zur Betreuung gibt.
Denn ganz ehrlich, gerade für die Kinderbetreuung unter 3 Jahren muss man normalerweise viel Geld bezahlen!
Und es ist sowas typisches für Deutschland, dass das auch noch als "bedenklich" angesehen wird. In Frankreich dagegen ist es normal.

Ich habe studiert und meine Tochter war in der Krabbelstube ab dem 2. Lebensjahr. Hat ihr sicher nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

Ich denke, wenn es eine entsprechende Unterstützung gäbe, und damit auch ein Signal, dass es gesellschaftlich akzeptiert ist, kleine Kinder zu haben und trotzdem zu arbeiten, dass genau dann viel mehr Frauen wieder Kinder bekämen, und zwar die gutausgebildeten Frauen.

Was haben wir denn zur Zeit in Deutschland für eine Situation? Von den gutausgebildeten Frauen wollen immr weniger Kinder bekommen, während andere schon sehr jung Kinder bekommen, nicht als bewusste Entscheidung, sondern als Familienersatz oder Grund um nicht arbeiten zu gehen.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass jede gutausgebildete Mutter eine gute Mutter ist, oder jede Mutter, die von Sozialhilfe lebt, eine schlechte Mutter ist.
Aber es lassen sich gewisse Zusammenhänge beobachten. Kann sich sowas ein Land leisten?
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Musafira
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Musafira »

Elisabeth hat geschrieben:Aber das ist doch gerade der Punkt gewesen, der mir wichtig war: Manche Mütter sind tatsächlich die besseren Betreuerinnen für ihre eigenen Kinder!

Es gibt eben auch Fauen, die gerne mit ihren Kindern zusammen sein wollen - und nicht weil sie keine Lust zum "arbeiten" haben. Warum dürfen die nicht unterstützt werden?
Es ist doch deine Wahl - da hat doch niemand was dagegen. Aber warum muss dann auch noch Geld dafuer bezahlt werden, was jemand ohnehin tut? Schliesslich spart man sich dafuer die Kita-Kosten, die ja ganz schoen hoch sind.

Und was mich eben an der Herdpraemie stoert, ist, dass sie pauschal ausbezahlt wird, sowohl fuer Muetter, die ihre Kinder aktiv beteuern als auch fuer Muetter, deren Kinder in Wirklichkeit vom Fernseher betreut werden und sowhl fuer einkommens- als auch fuer einkommensschwache Familien. Die zielgerechte Verteilung kann daher nicht sichergestellt werden. In der Finanzpolitik geht es doch darum, staatliche Transfers moeglichst zielgerecht fuer die Empfaengergruppen einzusetzen, die Herdpraemie ist eher eine Verteilung nach dem Giesskannenprinzp. Das kann sich der Staat erlauben, wenn zu viel in der Kasse ist und man nicht weiss, wie man es loswerden will, aber nicht in einer deart angespannten Haushaltslage wie jetzt.
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Elisabeth »

rosaveilchen hat geschrieben:die Herdprämie soll nur an Eltern/ Mütter ausgezahlt werden die zu hause sitzen und ihr Kind selbst betreuen?

Sorry, aber ich kann entweder zuhause sitzen oder ein Kind betreuen, aber beides gleichzeitig geht definitiv nicht! :roll:
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Elisabeth »

Musafira hat geschrieben:
Elisabeth hat geschrieben:Aber das ist doch gerade der Punkt gewesen, der mir wichtig war: Manche Mütter sind tatsächlich die besseren Betreuerinnen für ihre eigenen Kinder!

Es gibt eben auch Fauen, die gerne mit ihren Kindern zusammen sein wollen - und nicht weil sie keine Lust zum "arbeiten" haben. Warum dürfen die nicht unterstützt werden?
Es ist doch deine Wahl - da hat doch niemand was dagegen. Aber warum muss dann auch noch Geld dafuer bezahlt werden, was jemand ohnehin tut? Schliesslich spart man sich dafuer die Kita-Kosten, die ja ganz schoen hoch sind.
Naja ich will mal so sagen - ich bin zuhause gewesen, obwohl wir das Geld hätten gebrauchen können!

Und wäre ich arbeiten geegangen und hätte eine Betreuung bezahlt, dann hätten wir trotzdem mehr Geld zur Verfügung gehabt. :roll:

Es ist kein Anreiz zuhause zu bleiben, sondern eine Art Erziehergehalt für selbst-erziehende Elternteile!
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von rosaveilchen »

Elisabeth hat geschrieben:
rosaveilchen hat geschrieben:die Herdprämie soll nur an Eltern/ Mütter ausgezahlt werden die zu hause sitzen und ihr Kind selbst betreuen?

Sorry, aber ich kann entweder zuhause sitzen oder ein Kind betreuen, aber beides gleichzeitig geht definitiv nicht! :roll:
jep, deswegen gibt es ja den Fernseher... ich habe ja gesagt, ich geh vom Schlimmsten aus und nicht von Müttern die sich mit Hingabe um ihre Kinder kümmern.

Aber es sehr wohl nen Anreiz zu Hause zu bleiben, wenn genügend Mädchen die aufgrund mangelner Ausbildung schon im Kindergeld nen Anreiz sehen zu hause zu bleiben.
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Hiyam »

Auf die Gefahr hin, daß ich gesteinigt werde, aber dieses ist wahrlich kein Argument für die Herdprämie
Elisabeth hat geschrieben: Es ist kein Anreiz zuhause zu bleiben, sondern eine Art Erziehergehalt für selbst-erziehende Elternteile!
Mit dem Argument hätte ich eine Putzfrauengehalt (Prämie) verdient, weil ich selber putze statt eine Haushaltshilfe zu beschäftigen.

Im übrigen schließe ich mich Musafiras und Hayats Meinung an.
Der Staat will halt (oder kann, wobei ich tendiere zu wollen) die vereinbarten Hortplätze für unter 3 Jährigen nicht finanzieren und versucht sich mit der Prämie aus der Affäre zu ziehen. Dann gibts vielleicht mehr Eltern, die wg. der 150 € (die ja nicht bleiben wird, die muß man ja auch irgendwann erhöhen) daheim bleiben und schwuppdiewupp brauchen wir gaaar nicht mehr so viele Hortplätze zu errichten.
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Elisabeth
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Re: Herdpraemie - kann's mir mal einer erklaeren??

Beitrag von Elisabeth »

Hiyam hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, daß ich gesteinigt werde, aber dieses ist wahrlich kein Argument für die Herdprämie
Elisabeth hat geschrieben: Es ist kein Anreiz zuhause zu bleiben, sondern eine Art Erziehergehalt für selbst-erziehende Elternteile!
Mit dem Argument hätte ich eine Putzfrauengehalt (Prämie) verdient, weil ich selber putze statt eine Haushaltshilfe zu beschäftigen.
Wer verzichtet auf einen Arbeitsplatz um 24 Stunden am Tag zuhause putzen zu können?
Die Kindererziehung ist aber ein 24 Stunden Job und außerdem einer der gesellschaftlich relevantesten, die es gibt!

Aber es mag durchaus sein, dass es für den Staat günstiger ist, als qualitative hochwertige neue Betreuungsplätze einzurichten und die Qualität der bestehenden zu verbessern.
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