"Binationale Ehen / Beziehungen"

[iman07]

Oesterreichische Konvertierte (mit teils seeeeeehr "untraditionellen" Ansichten) und pakistanisch-kanadischer nicht praktizierender Muslim mit sehr religioeser Mutter

Wir beide haben eigentlich ueberhaupt keine "mischkulturellen" Probleme miteinander, da wir beide sehr offen und tolerant sind. Und da ist es dann egal aus welchem Land man kommt denke ich. Es spielt aber sicher auch eine Rolle dass er "im Westen" aufgewachsen ist. Und die kanadische Kultur ist unserer doch recht aehnlich (mal von ein paar Kleinigkeiten abgesehen )

Probleme gibts hin und wieder mit seiner Familie, aber im Grossen und Ganzen akzeptiert die Mutter mich schon. Aber auch da spielt eine grosse Rolle, dass mein Partner schon vor mir Beziehungen mit Nicht-Muslimas (aller Art) hatte, und ihr ganz klar gemacht hat dass es sein Leben ist und sie diesbezueglich nichts oder zumindest wenig zu sagen hat.
Vorgesehen war natuerlich schon die nette Muslima, importiert aus Pakistan (idealerweise die Cousine). Aber nachdem mein Partner saemtlichen VerkupplerInnen mitgeteilt hat dass er die Ausgesuchten nicht einfach nur heiraten wuerde sondern schon vorher "daten" wolle, haben diese schnell die Flucht ergriffen/bzw die Finger von ihm gelassen

Alhamdulillah habe ich ein recht offenes Exemplar erwischt, das auch gerne mal was Neues ausprobiert.

Ich zum Glueck auch Ich versuch auch so gut wie moeglich die oesterreichische Hausmannskost daheim zu etablieren. Und bin ganz stolz dass mein Liebster, der wenn er alleine ist sich ausschliesslich von Daal, Roti und Butter Chicken ernaehrt, sich wagemutig auf Sauerkraut, saemtliche Suesspeisen, Knoedel, Rotkraut usw einlaesst. So wie es mir scheint schmeckt ihm falles, solange er es nicht kochen muss

[Dilara]

Meiner ist nicht in Deutschland, sondern in der Türkei aufgewachsen. Aber alhamdulillah ist meine Schwiegermutter eine Frau die ihre Söhne nicht zu Paschas erzogen hat. Wir hatten mit Hausarbeit, einkaufen usw. fast noch nie Diskussionen, da ist es ganz selbstverständlich daß das derjenige macht, der gerade Zeit hat.

Probleme mit seiner Familie gabs überhaupt nicht. Eher Probleme mit meiner Familie... Aber die hat er inzwischen auch alle um den Finger gewickelt...

[Arife]

Waren denn die Familien euch gegenüber offen? Oder war das am Anfang ein ganz schönes Stück Arbeit die daran zu gewöhnen, weil eigentlich eine muslimische Landsfrau vorgesehen war?

Letzteres.

[Rosalie]

Mein Mann schläft auch manchmal spontan bei Freunden, ich hab das bisher aber eher auf die Tatsache geschoben, dass er ein Mann ist und Männer da eben nicht so viele pingelige Bedenken haben wie Frauen
In Sachen Organisation bin ich eh nicht so die Vorzeigedeutsche, da muss er mir eher mal in den Hintern treten als andersrum Ich muss wohl mal erwachsen werden...

Aber ihr habt echt Glück, dass eure Männer beim Essen mal was neues ausprobieren! Meiner ist in der Hinsicht soooo anstrengend! Er behauptet immer, er würde alles essen, aber eigentlich heißt "alles" nur so viel wie "alles, was es zu Hause auch gibt". Aaaah. Und er tut irgendwie immer so, als wäre alles, was er nicht mag, grundsätzlich schlechtes essen. Darüber haben wir uns schon richtig gestritten und das nervt mich im Moment echt am meisten. Ich mag seine Sacen ja auch gerne, aber doch nicht NUR.

Seine Eltern lerne ich dann im Sommer kennen, sie sind aber soweit einverstanden mit uns beiden. Von Fotos und seinen Erzählungen her machen die auch nicht so einen extrem konservativen Eindruck, dass ich mir Sorgen machen würde.
Meine Eltern mögen ihn gaaaaanz gerne.
Bei meinem Exfreund war das anders, beide Elternseiten haben das "Schwiegerkind" zwar akzeptiert, aber so richtig große Zuneigung war es nicht.

In Sachen Religion ist mein Mann zwar konservativer als ich, aber wir diskutieren immer und bemühen uns, uns gegenseitig zu verstehen, das passt schon.

[Kurdistan]

wir haben festgestellt
daß wir reden müssen
dann klappt alles

[Musafira]

wir haben festgestellt
daß wir reden müssen
dann klappt alles

Soso, wie schoen fuer euch.

Du uebrigens, du musst hier nicht zu jedem Beitrag senfen. Es ist besser, wenn man sich hier im Forum erst einmal einliest. Nichts fuer ungut.

[maitraum]

Mein Mann ist Marokkaner, ich bin Deutsche und wir sind beide Muslime. In religiöser Hinsicht haben wir ziemlich identische Vorstellungen. Ab und zu diskutieren wir, weil er meiner Meinung nach einige religiöse Themen nicht kritisch genug hinterfragt (ich dafür umso mehr).

Bei uns geht es aber eher um die Themen Pünktlichkeit, Organisation und richtiges Zuhören. Aber das könnte mir mit jedem anderen Mann auch passieren. Natürlich gibt es auch kulturelle Unterschiede, das Beispiel mit dem Übernachten wurde ja schon erwähnt. In Marokko nimmt mein Mann Rücksicht darauf, dass ich nicht stundenlang teetrinkend und gebäckessend bei der Verwandschaft rumsitzen möchte und bei Übernachtungen lieber im Hotel bin. Generell sind wir beide ziemliche Dickköpfe, wir finden aber meistens Kompromisse und jeder gibt mal nach.

[AlNour]

was ordnung angeht schließe ich mich mal rosalies antwort an mein Mann tritt mir auch dauernd in den allerwertesten

[daphne]

salam,
kann ich jetzt hierzu noch was schreiben? die anderen einträge sind ja schon älter....???
da mir genau das thema uch sehr ma herzen liegt und ich kein aktuelles forum dazu finde, versuch ich´s mal:

ich (deutsche, sehr am islam interessiert aber noch nicht konvertiert) hatte einen afghanischen freund (muslim). zu der zeit hat er seine religion nicht stark gelebt und hatte bisher auch nur deutsche freundinen. das hat leider nie funktioniert und er denkt, es läge an der kultur und er sollte besser eine afghanin heiraten, weils sonst eh nicht klappt. was dazu geführt hat, dass wir mehrfach den kontakt abgebrochen haben ("ist besser so"), es aber natürlich nciht lassen konnten. weil wir uns einfach unglaublich gut verstehen. während dieser ganzen kontaktabbrüche hat er dann auch angefangen seinen glauben stärker zu leben. nun warte ich einfahc mal ab. ich bin nämlich der meinung, es kann funktionieren!

von zwei muslimischen freunden (syrer & ägypter), die bereits mit einer deutschen konvertitin verheiratet waren und schlussendlich bei einer muslimischen syrerin bzw türken gelandet sind wird mir aber sehr davon abgeraten. ich kenne leider keine funktionierende mischehe. viele die´s probiert haben. alle sind gescheitert.
in meinem fall, glaub ich natürlich trotzdem, dass es klappt

[malaika]

Hallo daphne

der zeit hat er seine religion nicht stark gelebt und hatte bisher auch nur deutsche freundinen. das hat leider nie funktioniert und er denkt, es läge an der kultur und er sollte besser eine afghanin heiraten, weils sonst eh nicht klappt.

Was genau hat denn "nicht funktioniert"? Welches waren die Konfliktpunkte? Was genau "lag an der Kultur"?

Generell würde ich eher sagen … Finger weg von einem Mann, der sich jetzt schon so windet. Man darf nicht vergessen, dass Menschen, die in bestimmten muslimischen Kulturkreisen aufgewachsen sind, vermeintlich rationale Entscheidungen oft über die Gefühle stellen, wenn es um Heirat geht. Du magst denken, dass doch die Tatsache, dass ihr einen guten Draht zueinander habt und euch mögt, das Wichtigste ist und er sich deshalb irgendwann doch für dich entscheiden wird. Darauf würde ich mich aber eher nicht verlassen, denn meistens ist das nicht der Fall.

[daphne]

Hallo Malaika,
im Prinzip hat alles funktioniert. Bis auf die Tatsache, dass er recht schnell beleidigt war. Was ich nach kurzer Zeit recht gut steuern konnte. Ganz am Anfang haben wir bisschen gestritten. Er hat sich immer gleich angegriffen gefühlt ("ihr Deutschen..."). Das hat sich jedoch immer mehr eingependelt.
Grundsätzlich hat er immer wenn wir uns wieder richtig gut verstnaden haben blockiert und gemeint, es hat keinen Sinn. Er hätte das schonmal erlebt. Jetzt find ich alles ok, mach Kompromisse und später würde es mich ankotzten. Außerdem meinte er, es ist schwierig für Kinder wenn sie schon zuhause zwei Kulturen haben. Ich denke, er hatte auch Angst, dass seine Kultur dann verloren geht. Es gab einfach jede Menge "Kopf-Erklärungen".

[daphne]

Das Thema Religion - schwierig. Er meinte zwar, es üwrde nichts ändern, wenn ich Muslima wäre. Ich denke trotzdem, es wäre ihm wichtig eine zu heiraten, nur er glaubt nciht daran, dass man konvertieren kann.
D. h. zum einen fehlt dann immernoch die Kultur, zum anderen kann man ja nicht bescließen zu konvertieren. Man muss es glauben. Und ich denke, das ist nicht beeinflussbar. Ich glaube auch, er wollte damit verhindern, dass ich seinetwegen konvertiere. Was, und da bin ich seiner Meinung, irgendwie nicht richtig ist. Es geht ja darum was man fühlt und glaubt, nicht was sozusagen auf dem Papier steht.

[Birtanem]

Kurze Frage: Wieso investierst Du soviel Mühe in jemanden, der Dir bereits klar und deutlich gesagt hat, daß er Dich nicht heiraten will?

[UmmAbdurrahman]

Kurze Frage: Wieso investierst Du soviel Mühe in jemanden, der Dir bereits klar und deutlich gesagt hat, daß er Dich nicht heiraten will?

Weil die Hoffnung wirklich immer zuallerletzt stirbt?

Man darf nicht vergessen, dass Menschen, die in bestimmten muslimischen Kulturkreisen aufgewachsen sind, vermeintlich rationale Entscheidungen oft über die Gefühle stellen, wenn es um Heirat geht. Du magst denken, dass doch die Tatsache, dass ihr einen guten Draht zueinander habt und euch mögt, das Wichtigste ist und er sich deshalb irgendwann doch für dich entscheiden wird. Darauf würde ich mich aber eher nicht verlassen, denn meistens ist das nicht der Fall.

Das stimmt leider. Gerade erlebe ich wieder so einen Fall im Bekanntenkreis. Die deutsche Frau sagt: "Aber wir lieben uns ja, den Rest kriegen wir irgendwie schon hin." Der Kurde aus der Türkei sagt: "Sie ist eine Deutsche, sie ist geschieden, sie hat 2 Kinder - wir können keinesfalls heiraten. Aber ich liebe sie trotzdem." *seufz*

[malaika]

UmmA – genau, das ist ein ganz typisches Beispiel.

Grundsätzlich hat er immer wenn wir uns wieder richtig gut verstnaden haben blockiert und gemeint, es hat keinen Sinn.

Ganz ehrlich – dann hätte er sich gar nicht erst mit dir einlassen sollen.

Jetzt find ich alles ok, mach Kompromisse und später würde es mich ankotzten.

Da könnte er allerdings Recht haben.

Außerdem meinte er, es ist schwierig für Kinder wenn sie schon zuhause zwei Kulturen haben

Mit Verlaub, das ist Quatsch. Wenn die Eltern gut miteinander auskommen und einer nicht versucht, dem anderen seine Kultur oder Religion überzustülpen, ist das für die meisten Kinder ein Gewinn.

Ich sag's nochmal deutlich … vergiss ihn, auch wenn es dir jetzt schwerfällt und wehtut. Du gehst an die Sache viel zu *deutsch* heran und wirst auf Dauer nur leiden, wenn du weiter hoffst und versuchst, ihn umzustimmen. Sorry.