Und nachdem im "offiziellen" Islam ja offenbar die Meinung vorherrscht, dass die erste Ehefrau nicht nach ihrem Einverständnis gefragt werden muss, wenn der Mann eine zweite Frau heiraten will habe ich mit der islamischen Mehrehe ein Problem.
wenn ich mich allerdings recht erinnere steht in meiner koranübersetzung, dass die Frau sehrwohl gefragt werden muss und einverstanden sein muss. Bin mir nicht mehr 100%ig sicher...?
Salam,
wörtlich steht es nicht drin, aber er soll sie ja gleich behandeln und damit ist doch eigentlich unmissverständlich klar, dass beide gefragt werden müssen.
Anne81 hat geschrieben:Salam,
wörtlich steht es nicht drin, aber er soll sie ja gleich behandeln und damit ist doch eigentlich unmissverständlich klar, dass beide gefragt werden müssen.
Wenn er die Zweite vor der ersten Frau geheimhält und die Erstfrau vor der zweiten, wenn er BEIDE nicht fragt,.... dann behadelt er sie auch gleich (schlecht).
Nur so als Fast-Juristen-Ansatz.
*** I could be wrong now - but I don't think so ***
Anne81 hat geschrieben:
wörtlich steht es nicht drin, aber er soll sie ja gleich behandeln und damit ist doch eigentlich unmissverständlich klar, dass beide gefragt werden müssen.
Unmißverständlich ist im Koran so gut wie nichts, und schon gar nicht dieser Vers; im klassischen fiqh geht man davon aus, daß hiermit eine gerechte Versorgung gemeint ist.
Don't act like the hypocrite,
Who thinks he can conceal his wiles,
While loudly quoting the Qur'an.
Hafiz
Wobei ich diese Schlussfolgerung extrem unlogisch finde. Denn wenn sich die entsprechenden Verse auf die materielle Gleichbehandlung beziehen würden, würde es keinen Sinn ergeben zu sagen, dass Gleichbehandlung unmöglich ist.
Nun, ich persönlich halte das sowieso für ein an den Haaren herbeigezogenes Argument, um die Mehrehe nachträglich zu verbieten, anstatt einfach mal zuzugeben, daß keineswegs alle Gepflogenheiten aus einem 1500 Jahre alten Buch ins 21. Jahrhundert passen.
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Hafiz
ich dachte, dass es nicht wörtlich drin steht, reicht, um klar zu machen, dass das mein Verständnis ist und eben nicht eindeutig. Die Gleichbehandlung auf das materielle zu beschränken find ich neben dem Argument von Malaika übrigens auch insofern problematisch, dass diese Einschränkung eben nicht aus den Versen hervorgeht - da wird der Koran mal wieder mithilfe von Hadithen verkorkst (sorry für die Wortwahl, aber so empfinde ich das).