Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Wie leben Muslime in Deutschland, Österreich, der Schweiz usw.? (für Gäste lesbar)
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Asandra
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von Asandra »

:oops: das habe ich ausschließlich für meine persönliche Situation so beschrieben! :knuddel:
Den Spruch mit dem Willen und dem Weg habe ich auch schon oft genug gehört, der macht einen nur "fertig" - und, wie ich finde, ist sehr hochnäsig/arrogant, weil niemand außer dir deine Situation genau kennt und bewältigen muß!

Im Vergleich zu dir lebe ich "komfortabel" - relativ freie Arbeitszeiten und allein zu Haus.
An Tagen mit längeren festen Arbeitszeiten oder auch, wenn ich unterwegs bin, bemühe ich mich um wenigstens drei "Gebetstermine" und nehme die Zeiten (es sind ja auch eher Zeiträume) als Anhaltspunkt. Ich nehme sie als "Geländer", nicht als Korsett. Sonst wird es zur (lästigen) Pflicht, nicht Herzensanliegen.

23,118:
Sprich: "Mein Herr, vergib, und erbarme dich! Du bist doch der beste Erbarmer!"
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Asandra
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von Asandra »

nochmal @ nouar: Was heißt "Moros fuera"? :roll:

und @ Birtanem:
Vielleicht hängt das auch mit der eigenen Person zusammen, ob man schnell "belehrt" wird oder nicht - ich scheine vom Typ her eher dazu aufzufordern, mir zu sagen "wo es lang geht" (ich arbeite dran...) :engel_lieb:

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nouar
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von nouar »

Wenn ich es mir so überlege... Ich habe "nur" vor, meine Religion zu ändern. Und das muss ich so verheimlichen, als würde ich planen, eine Bank zu überfallen. Das kann doch nicht normal sein. :shock:
Obwohl, ich bin da nicht die einzige. In einem spanischen Islamforum habe ich vor kurzem von jemandem gelesen, dem es so ähnlich geht.
Ach so, hatte ic hüberlesen: "Moros", also Mauren, sind für die Spanier alle Marokkaner, Algerier, usw. und überhaupt alle Moslems (die gefälligst dahin gehen sollen, wo sie hergekommen sind, weil sie ja den Spaniern die Arbeitsplätze wegnehmen :roll:). "fuera" heißt raus.
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killyfisch
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von killyfisch »

In der Anfangszeit, als ich noch jung war ;) und ahnungslos, hatte ich auch oft seltsame Begegnungen mit muslimischen Frauen. Damals dachte ich noch, dass das ja alles Glaubensschwestern sind und sie schon wissen werden, ob das in Ordnung ist, was sie mich fragen, und von daher hätte ich mich als sehr unhöflich empfunden, an mich gerichtete Fragen nicht zu beantworten (da ging es auch um solche privaten Dinge, wie beispielsweise, warum ich keine Kinder habe usw.). Inzwischen mache ich das nicht mehr, aber es kommen auch nicht mehr so seltsame Fragen. Falls aber doch, würde ich die Fragestellerin darauf hinweisen, dass sie das nichts angeht. Jedenfalls habe ich jetzt keine Probleme mehr mit Muslimen, weder mit konvertierten noch gebürtigen.
nouar hat geschrieben:Wenn ich es mir so überlege... Ich habe "nur" vor, meine Religion zu ändern. Und das muss ich so verheimlichen, als würde ich planen, eine Bank zu überfallen. Das kann doch nicht normal sein.
Ich weiß nicht, ob dich das tröstet: ich habe gerade gestern von Veganern gelesen, dass sie ebenfalls in ihrem Umfeld furchtbar um Akzeptanz ringen müssen. (Das kann sogar so weit gehen, dass die Familie versucht, heimlich Fleisch ins Essen zu mischen.) Ich denke, das ist einfach so, wenn man neue oder andere Wege beschreiten möchte.
"Von deinen Kindern lernst du mehr als sie von dir:
Sie lernen eine Welt von dir, die nicht mehr ist.
Du lernst von ihnen eine, die nun gilt."
(Friedrich Rückert)
malaika

Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von malaika »

nouar hat geschrieben: Mich nervt es auch gar nicht, dass es festgelegte Gebetszeiten gibt, sondern (schlimmer :( ) ich werde es kaum schaffen, sie einzuhalten. Ich habe also schon ein total schlechtes Gewissen, obwohl ich noch gar nicht konvertiert bin.
Stress dich doch nicht so, nouar. Wie ich vorher schon mal geschrieben habe ... ich finde es immer schade, wenn Leute sich total unter Druck setzen und glauben, sobald sie die Shahada gesprochen haben, müssten sie alles perfekt machen, fünfmal am Tag beten, keinen Tropfen Alkohol anrühren und so weiter und so fort. Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein. Praktiziere einfach das, was dir Frieden und ein gutes Gefühl gibt und gehe nach deinem eigenen Tempo vor.
:cyclop:
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mona43
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von mona43 »

malaika hat geschrieben: Stress dich doch nicht so, nouar. Wie ich vorher schon mal geschrieben habe ... ich finde es immer schade, wenn Leute sich total unter Druck setzen und glauben, sobald sie die Shahada gesprochen haben, müssten sie alles perfekt machen, fünfmal am Tag beten, keinen Tropfen Alkohol anrühren und so weiter und so fort. Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein. Praktiziere einfach das, was dir Frieden und ein gutes Gefühl gibt und gehe nach deinem eigenen Tempo vor. :cyclop:
Dito :top: fühl dich doch erst mal rein. Probiere erstmal aus wie das ist mit dem Beten. Nur einmal, wenn du gerade sturmfreie Bude hast und du die Ruhe dafür hast. Bis ich überhaupt gebetet habe, hat es über ein Jahr gedauert, nach meiner Konversion. Und fünf mal Tag mache ich immer noch nicht jeden Tag. Tranquillo companera :smifun:
"I wish religion would reach politicians, but I don't wish the religious reach political life"
Anja1966

Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von Anja1966 »

Salem,

ich habe aufgrund meiner Arbeit - Telefonistin bei einem von Arabern betriebenen Pizzaservice - ziemlich viel Kontakt zu muslimen (mehrheitlich Männer). Die sind immer ganz stolz, wenn sie anderen Muslimen, die mich noch nicht kennen, erzählen können, dass ich als Deutsche auch Muslima sei. Wirklich so nach dem Motto: Wieder eine mehr! (nicht negativ gemeint). Aber richtig akzeptieren tun sie es dann doch nicht, behandeln mich zumindest anders als arabische Muslima, irgendwie offener oder auch mit weniger Respekt. An weiblichen Muslima kenne ich nicht allzu viele, wobei ich dort aber die Erfahrung gemacht habe, dass diese mich eher akzeptieren und mir auch nichts aufzwingen wollen, sondern eher sehr offen und sachlich mit mit über den Islam und dessen Ausübung diskutierten. Also alles im allem: Eher positive Erfahrungen. Sind allerdings auch keine wirklich absolut strenggläubigen dabei, sondern eher solche, die glauben und mal mehr oder weniger praktizieren.

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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von nouar »

Ihr seid echt :top: :knuddel:
Wisst ihr, was einem in anderen Foren dazu gesagt wird? Ich lese wohl die falschen Seiten.
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von nurhrii »

nouar hat geschrieben:Ihr seid echt :top: :knuddel:
Wisst ihr, was einem in anderen Foren dazu gesagt wird? Ich lese wohl die falschen Seiten.
Erzähl...ich bin neugierig :mrgreen:
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von nouar »

Das ist jetzt aber ironisch gemeint, oder? Ihr kennt doch die Leier sicher schon: das ist absolute Pflicht... eine der 5 Säulen.....landest in der Hölle.....dann lieber Hartz IV als nicht zu beten oder ohne KT herumzulaufen...wo ein Wille, da auch ein Weg....usw. usw.
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von nurhrii »

Naja, nouar, ich frage, weil ich auf solchen Seiten nicht (mehr - Gott sei Dank) bin. Und ich hier stark annehme, dass Du das weniger von gebürtigen MuslimInnen hörst bzw. liest, richtig? :juggle:
Auch wenn ich versuchen wollte, Liebe zu beschreiben, wenn ich sie erfahre, bin ich sprachlos. - Rumi
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von nouar »

Das kommt drauf an. Auf deutschen Seiten sind es schon eher die Konvertiten, die so streng sind. Auf spanischen ist es komischerweise oft umgekehrt.
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Anisah

Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von Anisah »

Ich kenne kaum geborene Muslime - irgendwie gestaltet es sich auch schwierig, welche kennen zu lernen. Ich sehe mich aber auch ein bisschen zwischen allen Stühlen: zu den (oftmals überstrengen) Konvertierten mag ich mich nicht recht beigesellen, zu den (oft traditionsverhafteten) geborenen aber auch nicht. Aber das ist ja auch nicht so wichtig, am wichtigsten ist, dass Allah in meinem Herzen ist. Ich glaube, wer sein Leben hinterfragt, kann sich nie gut in eine Gruppe einfügen.

Meine erste Begegnung mit strenggläubigen geborenen Muslimen steht mir allerdings bevor: ich will versuchen, die Eltern von Mitschülern meiner "mittleren" (aus Pakistan) überzeugen, dass ihre Tochter zur Geburtstagsfeier meiner Tochter kommen darf. Dürfte nicht ganz einfach werden, das sind so Leute, die sich sicher haben, dass Mitteleuropa komplett der Hölle zuzurechnen ist. Ich hoffe auf den verblüffungseffekt, dass es deutsche gibt, die sie verstehen...inscha Allah klappt es, die beiden Mädchen wünschen sich das schon so lange.
Hiyam
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Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von Hiyam »

nouar hat geschrieben:Das kommt drauf an. Auf deutschen Seiten sind es schon eher die Konvertiten, die so streng sind.
Die berühmte Gründlichkeit eben :D
Ich finde es ganz faszinierend zu beobachten in manchen Fällen diese "ganz oder gar nicht" Einstellung.
Anisah

Re: Die Beziehung zwischen geborenen und konvertierten Muslimen

Beitrag von Anisah »

Hiyam hat geschrieben:Die berühmte Gründlichkeit eben :D
Ich finde es ganz faszinierend zu beobachten in manchen Fällen diese "ganz oder gar nicht" Einstellung.
Ja, das begegnet mir überall - leider auch in mir selbst.
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