Habe gerade in Reza Aslans "Kein Gott außer Gott" ausführliche Seiten zu Mohammads (sas) Bestrafung der Banu Quraiza gelesen (S. 109 - S. 113, Antwort auf antijudaische Vorwürfe bis S. 125). Kann den Text sehr empfehlen.
Der Autor scheint die Quellenlage und auch die bisherigen Rechtfertigungen und Vorwürfe sehr gut zu kennen. Nur kurz, was ich mir gemerkt habe:
Laut Aslan:
- Man müsse beachten, dass diese Art der Strafe (Exekution der Männer, Versklavung der Frauen und Kinder und Beschlagnahmung seines Eigentums) die gängige und akzeptierte altarabische Strafe für Verrat war, den die Banu Quraiza hier an den Muslimen begangen hatten.
- Mohammad (sas) habe diese Praxis bei zwei vorangegangen Fällen (Banu Qainuqa und BAnu Nadir) NICHT angewandt, sondern sie stattdessen nur, mit ihrem Eigentum, aus Medina verbannt. Darauf hätten sich die Banu Quraiza wohl ausgeruht.
- Das Urteil fällte nicht Mohammad (sas), sondern er übergab die Entscheidung über die Strafe einem unparteiischen Richter, Sa'd ibn Mu'adh (Der Wahl dieses Richters hatten die Banu Quraiza zugestimmt).
Weiß nicht wie Wikepedia dies darstellt, muss ich mir noch ankucken.
OT: Ich weiß, der Thread war nicht mehr aktuell, aber kann man auch auf "alte" noch antworten?