Beitrag
von sonnenkind » Sa 30. Okt 2010, 10:21
Also, ich finde dieses "verboten" oder "nicht verboten" ehrlich gesagt zu eng. Was ich glaube, was Jesus sagen wollte - dies ergibt sich meines Erachtens aus dem Dialog, der seiner Aussage vorangeht (wenn ich mich erinnere, fragen ihn irgendwelche "politisch korrekten" Pharisäer mal wieder, wie er es denn mit diesem oder jenem Gebot halte, um Jesus dazu zu provozieren, sich als jüdischer "Ketzer" zu outen, in diesem konkreten Fall also nach dem Gebot, dass man die Ehe nicht brechen soll) und er pointiert das noch, indem er sagt, nicht erst die Ausführung der Absicht ist entscheidend, sondern schon die Absicht (wer eine Frau ansieht, in der Absicht oder mit dem Gedanken spielt, der hat schon die Ehe mit ihr gebrochen) verstößt gegen das alttestamentarische Gebot "Du sollst nicht ehebrechen."
Und das ist doch ein ganz wichtiger Punkt: Damit sagt er doch, kümmert Euch nicht (so sehr) um Äußerlichkeiten, sondern beobachtet mal Eure Gedanken, Eure Motive, was in Euch vorgeht und wie das dazu führt, dass ihr unheilsame Dinge tut, die dann alle ins Unglück stürzen. Dass Jesus diese Menschen nicht verurteilt, zeigt aber auch der Fall der Ehebrecherin, die er ja eben gerade verteidigt gegen die, die sie ihrer "gerechten" Strafe (Steinigung) unterziehen wollen, und eben dieses "wer von Euch ohne Sünde ist..." sagt. Für mich ist der Kern dieser Aussagen, dass Jesus unsere Aufmerksamkeit nach innen lenken will, was im eigenen Herzen vorgeht, und nicht auf das (nur) äußerliche Einhalten von Geboten.
Und, by the way, ich kenne keine Religion, die lehrt, wildes Rumpoppen ist heilsam oder wünschenswert, brecht in bestehende Beziehungen ein, wie es nur geht und zerstört Familien am laufenden Band...Jede Religion, die ich bis jetzt ein bisschen kennengelernt habe, macht darauf aufmerksam, dass wahllose Sexualität, Sexualiät ohne Liebe und Fürsorge zerstörerische Kräfte hat und schlecht für die spirituelle Entwicklung ist. Das gilt für das Judentum, den Buddhismus, den Hinduismus, das Christentum, den Bahai-Glauben - also das sind welche, mit denen ich mich etwas mehr befasst habe.