Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Verschiedene Richtungen im Islam. Theologische Konzepte. Forschung (für Gäste lesbar)
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malaika

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von malaika » Fr 14. Mai 2010, 17:18

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Salafiia hat geschrieben: ahaaa ok dan würd ich die geschwister auch bitten danach auf diesen link zu gehen
Habe ich, wie gesagt, gelesen. Schwache Argumentation.

Ich fände es aber gut, wenn du auf Postings in diesem Forum hier und in eigenen Worten antworten würdest, nicht mit Verweis auf eine andere Diskussion in einem anderen Forum.
aAHMADh

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von aAHMADh » Fr 14. Mai 2010, 17:24

Salam Salafiia!
mashAllah jeder hat seine beweise vorgebracht und jetzt liegt es bei jedem selber das wahre zu finden ....
Das ist so nicht ganz richtig: Du hast argumentiert, dann wurde Dir erklärt, wieso Dein Argument keines ist. Deine Antwort darauf steht noch aus!

Stattdessen widerholst Du nur, was Du schon einmal geschrieben hast.

Du verweist u.a. auf
Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten!
Der Vers wurde von Malaika und mir dahingehend analysiert, daß er eben nicht die Ahadith rechtfertigt. Dein Antwort ist darauf den Vers zu wiederholen. Das ist dan aber eben kein Argument mehr.
Wer sich aber mit dem Gesandten verfeindet, nachdem ihm der rechte Weg klar geworden ist, und einen anderen Weg befolgt als den der Gläubigen, den werden Wir verfolgen lassen, was er verfolgt, und werden ihn dann in Dschahannam brennen lassen; und schlimm ist sein Ende.[4:115]
Was bedeutet dieser Vers Deiner Meinung nach?

wa salam
malaika

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von malaika » Fr 14. Mai 2010, 17:31

Salafiia hat geschrieben: geht es dadrum von wo oder was ??
ich hab die kuran suren und tafsir daraus das bedeutet ??
ich versteh jetzt auch nich auf was du hinaus willst ??
:confused:
Ich will darauf hinaus, dass dieser Text diffamierend, unwahr, unlogisch und unseriös ist. Und dass es nicht gerade für deine Glaubwürdigkeit spricht, wenn du dir deine Argumente da hinaus kopierst, anstatt mal herauszufinden, was so genannte "Qur'anisten" tatsächlich glauben und tun.

Und ich will darauf hinaus, dass du Argumente anderer einfach unkritisch übernimmst und deine Meinung auf Nachfragen nicht wirklich begründen kannst, dich stattdessen nur wiederholst und einer ernsthaften Diskussion ausweichst.


Salafiia hat geschrieben:
malaika hat geschrieben: [54:17] We made the Quran easy to learn. Does any of you wish to learn?
subhanAllah anscheinen dreht man sich im kreis... :D

und das wird immer so weiter gehen es werden jedes mal die gleichen argumente vor gebracht und am ende ist niemand schlauer und das wahr bis jetzt immer so es wird immer das gleiche disskutiert Hadithe brauchen wa nicht :D

mashAllah jeder hat seine beweise vorgebracht und jetzt liegt es bei jedem selber das wahre zu finden ....
denn ich werde dann wieder die gleichen beweise vorlegen und ihr werdet wieder die gleichen beweise vorlegen und so wars auch bei dem o.g Link
naja kheyr inshAllah möge jeder die wahrheit entdecken
Ich bringe Verse aus dem Qur'an, du postest einen Link zu einer Forendiskussionen und sprichst dann davon, jeder hätte seine "Beweise" vorgebracht?!? :shock:

Es wurde auf jeden der Verse, die du als "Beweis" angeführt hast, eingegangen. Du hingegen hast nicht mit einem einzigen Wort erklärt, warum du beispielsweise die obigen Worte anders deutest, und wie. Stattdessen versuchst du mit Argumenten wie "ach, wir drehen uns im Kreis" abzulenken. Wir drehen uns aber nur deshalb im Kreis, weil du dich weigerst, auf ernstgemeinte Fragen einzugehen und deine eigenen Argumente in eigene Worte zu fassen.
malaika

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von malaika » Di 16. Nov 2010, 15:06

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Wie man den Koran lesen und studieren sollte

Vielen Menschen ist der Koran ein Buch mit sieben Siegeln. Nicht nur der Erstleser sieht sich mit einer Anhäufung scheinbar unzusammenhängender Versfolgen konfrontiert, die er nur schwer einzuordnen vermag. Oberflächliches Lesen und mangelhafte Grundkenntnisse tun ihr übriges dazu, den Koran gründlich mißzuverstehen. Dies steht übrigens nicht im Widerspruch zu der Aussage, der Koran sei leicht zu verstehen, denn das ist er in der Tat, man muss allerdings viel Zeit investieren, um sich von seinen eigenen Vorurteilen und den Gedanken anderer zu emanzipieren. Im folgenden will ich dem interessierten Leser ein paar Tips mit auf den Weg geben, wie man ein solches Buch für sich in seiner Ganzheit erschließen kann. Selbstverständlich ist nicht jeder in der Lage, alle nun folgenden Hinweise umzusetzen. Das ganze soll auch keine Angst machen, sondern verdeutlichen, dass es eine durchaus ernste Angelegenheit ist, ein Buch wie den Koran zu bearbeiten. Versuchen Sie es einfach - Gott leitet, wen er will.


Seien Sie frei von Wünschen

Man sollte es tunlichst vermeiden, den Koran willentlich in einer bestimmten Art und Weise zu verstehen. Absolute Objektivität ist der einzige Weg. Dies ist für einen Menschen natürlich nie ganz realisierbar, aber man sollte dies durchaus anstreben. Machen Sie sich also frei davon bereits vorher zu wissen, was der Koran eigentlich sagen will und versuchen Sie kritisch zu denken. Wie das in der Theorie funktioniert können Sie hier erfahren:

http://www.criticalthinking.org/files/g ... _tools.pdf


Denken Sie logisch

Wenn wir davon ausgehen, dass der Koran seinem Anspruch gerecht wird und in seinem Ursprung von Gott stammt, so ist davon auszugehen, dass es sich hier um ein äußerst präzises Buch handelt, welches konstant den Gesetzen der Logik folgt und entsprechen vollkommen frei von jeglichem Widerspruch ist. Geht man davon nicht aus, so wird es sehr schwer, den Inhalt des Koran absolut zu erfassen; es wird stets eine relative Deutungsoffenheit zurückbleiben, die zu schließen man nicht in der Lage ist.


Prüfen Sie, ob ihr Verständnis im Widerspruch mit anderen Versen des Koran steht

Haben Sie sich zu einer Interpretation durchgerungen und sehen, dass dieses Verständnis im Widerspruch zu anderen Passagen des Koran steht, so ist davon auszugehen, dass dieses Verständnis nicht korrekt ist. Hier beginnt für viele die Schwierigkeit, denn es ist gar nicht so leicht, sich alle Verse im Kopf zu behalten, die dasselbe Thema behandeln. In der heutigen Zeit kann man sich jedoch via Internet massive Hilfe holen:

http://www.studyquran.co.uk/TopicsIndex.htm

http://www.way-to-allah.com/dokument/Koran-Register.pdf

Auf Grund unterschiedlicher Übersetzungen kann man jedoch leicht in die Irre gehen, wenn man nicht das arab. Original beachtet. Es empfiehlt sich also, sich zumindest teilweise mit dem Arabischen zu befassen. Wer dazu nicht die Möglichkeit hat, der kann eine Wort für Wort Übersetzung mit Konkordanz nutzen:

http://corpus.quran.com/wordbyword.jsp


Beachten Sie die Regeln der arabischen Grammatik

Bereits kleine grammatikalische Unterschiede können zu einem maximalen Ergebnis führen, welches jedoch leider falsch ist. Daher ist es ratsam, sie mit der arabischen Grammatik vertraut zu machen.

http://www.islam-and-muslims.com/Arabic ... rammar.pdf

http://corpus.quran.com/documentation/grammar.jsp

http://www.vibe-online.de/index.php?id=almulk


Prüfen Sie, ob Ihr Verständnis praktikabel ist

Da der Koran auch befolgt werden will, sollte das Ergebnis ihrer Interpretation auch im Rahmen des Realen liegen.


Gibt es unterschiedliche Sichtweisen zum selben Themenkomplex?

Sie sollten möglichst viele verschiedene Sichtweisen zu einem Thema kennen und überprüfen. Manchmal genügt bereits ein einzelner Aspekt einer anderen Perspektive um bei seinen eigenen Forschungen einen Meilenstein voranzukommen. Um Ihre Auswahl nicht einzuschränken, werde ich an dieser Stelle auf keine weiterführende Literatur hinweisen. Aber ich versichere Ihnen: es gibt eine ganze Menge!


Sie benötigen Zeit

Ich studiere den Koran nun bereits seit mehr als zehn Jahren. Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht ständig noch neues in Erfahrung bringen würde. Sich ernsthaft mit dem Koran auseinanderzusetzen ist ein Lebenswerk und keine Wochenendaufgabe, doch übertreiben Sie es auch nicht. Der menschliche Geist kann nicht ununterbrochen über dieselbe Sache nachdenken. Manchmal hilft etwas Ablenkung und Abstand eher weiter, als ununterbrochenes, hektisches Suchen nach einer Antwort. Letztlich erklärt Gott den Koran und er gibt Wissen wem er will und vor allem wann er will. Manchmal ist man für einen bestimmten Aspekt einfach noch nicht weit genug. Das habe ich am eigenen Leib mehrmals erfahren. Verzweifeln Sie also nicht, wenn es mal nicht so gut läuft. Wenn gar nichts mehr geht: wenden Sie sich einfach an Gott.


Dieser Artikel wurde angeregt durch: http://www.free-minds.org/node/270


© meine-islam-reform.de
Anisah

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Anisah » Di 16. Nov 2010, 16:06

Toller Artikel, danke fürs Teilen :bussi:
malaika

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von malaika » Di 16. Nov 2010, 16:18

Den Originalartikel finde ich eigentlich noch interessanter, weil dort auch die Versnummern angegeben sind. :)
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Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von maryamberlin » Di 16. Nov 2010, 21:04

:clapp: :clapp: Dankeschön!!!

Was ich gerade sehr beruhigend finde, ist der Gedanke, dass man sich Zeit lassen sollte. Diese einfache Wahrheit hat mir (neben den anderen Hinweisen) gerade sehr weitergholfen.
"Es stände besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten Moralgesetze auszuklügeln, zur Ausübung der einfachsten angewendet würde."
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Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Rabia » Mi 17. Nov 2010, 09:58

Salam alaikum, malaika!
Danke fürs Einstellen des Artikels. Vor allem für:
Ich habe schon mehrere Wort-zu Wort Übersetzungen gesehen, habe auch eine zu Hause, dies ist aber die erste mit erklärter Grammatik. Super! :D
Sprich: "Mein Gebet und mein Opfer und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten." (6:162)
anja

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von anja » Mi 17. Nov 2010, 14:42

hm das klingt wirklich interessant danke fürs reinposten
Cemil

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Cemil » So 27. Mär 2011, 04:17

B.
S.

Ich habe wieder Stunden mit dieser Frage und der Suche verbracht.

Ist der Qur'an nun authentisch oder nicht? Existiert den ur-Qur'an noch oder gibt es heute nur noch seine Abschriften (aus dem 8., 9. oder 10. Jh.)?

Ich glaube fest daran:

- "Wohl haben wir den Koran offenbart, und wir werden über diesen auch wachen." (15:9, Ullmann/Winter)

- "Wir sind es, die die Ermahnung herabgesandt haben, und Wir sind es, die sie bewahren." (15:9, A. T. Khoury)

- "Wir haben die Mahnung hinabgesandt. Und wir geben auf sie acht." (15:9, Rudi Paret)

- "Wahrlich, Wir, Wir selbst haben diese Ermahnung hinabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein." (15:9/10, Ahmadiya)

- "Siehe, wir sandten die Warnung herab, und siehe, wir wollen sie hüten." (15:9, Max Henning)

So viel ich weiß, haben alle muslimischen Gelehrten daraus das selbe verstanden, nämlich: Gott wird Seinen Qur'an vor Verfälschungen und Veränderungen schützen.

Für uns Muslime ist die Frage der Authentizität des Qur'ans, also die der Offenbarung, von entscheidender Bedeutung, entscheidendem Wert. Ganz anders ist es bei den (gläubigen) Christen, ja, sehr seltsam, aber wahr ist es, daß für sie diese Angelegenheit nicht so sehr von Bedeutung ist. Viele von ihnen sagen offen, daß ihre Schriften mit der Zeit interpoliert, also verändert, verfälscht und/oder ergänzt wurden; ja, das geben sogar wichtige Kirchenmänner und Kirchenväter (z.B. Origenes) offen zu. Sie sagen, wichtig ist Jesus (a.s.), nicht die Schrift. selbstverständlich ist diese Einstellung höchst problematisch, denn sie sagen etwas über Jesus (a.s.) und müssen diese Aussage irgendwie begründen, und zwar durch die Schrift. Woher sonst sollten sie das Wissen um ihn (a.s.) beziehen, wenn nicht aus der Schrift? Vielleicht sagt die Schrift etwas völlig anderes, als der allgemeine Glaube an ihm? Oder aber: die verfälschte Schrift lehrt etwas völlig Verkehrtes über ihn?

Es kann ja sein, daß die Mehrheit der Christen die Authentizität der Evangelien behauptet und glaubt, daß jedes einzelne Wort darin eben authentisch, origanal sei. So wie eben wir Muslime sagen, daß der Qur'an bis heute unverändet geblieben ist.

Es gibt ein Hadith, der lautet, daß wir die Schriften von Juden und Christen weder bejahen noch verneinen sollen. Auf der anderen Seite spricht der Qur'an von der späteren Verfälschung derer. Das ist kein Widrspruch. Ich glaube, unser Prophet (s.a.w.) meinte damit, daß wir dann, wenn wir zu sehr von der Verfälschung derer Schriften reden, sie dann darauf mit Gleichem reagieren könnten, würden; und in der Tat tun sie es auch und bringen viele Muslime durcheinander. So ist es etwa mit den "Jungfrauen" als "Weintrauben" in bezug auf die Vorstellung, daß der Qur'an nicht rein arabisch sei, sondern syro-aramäischen Ursprungs sei.

Die neue Forschung "Corpus Coranicum" scheint mir nicht ganz geheuer zu sein, ich habe gemischte Gefühle dabei. Es wird zwar gesagt, daß dabei auch muslimische Gelehrten zu Rate gezogen würden, doch wer sagts, daß es keine "gekauften Gelehrten" oder schon westlich gewordene Muslime sein könnten, die nicht viel oder gar nicht mit dem Islam am Hut haben? Ansonsten bin ich selber sehr dfür, bei diesen Fragen endgültige und objektiv gültige Antworten zu bekommen.

Sind die Qur'an-Handschriften z.B. in Istanbul und Taschkent, tatsächlich die Originalen aus hz. Omars (r.a.) Zeiten? Denn echte, zwingende Beweie dafür gibt es bislang nicht. Manche bezweifeln es und sagen, es wären Exemplare aus dem 9. oder 10. Jh. - Beweise?

Für die westlichen, nichtmuslimischen Menschen hat es vielleicht keine oder wenig Bedeutung, aber für uns Muslime ist es ein Beweis für sich, daß seit hz. Muhammed (s.a.w) bis heute ein traditionelles Auswendiglernen des ganzen Qur'ans existiert. Nehmen wir 50 Hafizen von 50 verschiedenen Ländern und vergleichen deren Qur'an-Rezitation, würden wir keine Abweichungen feststellen. In der Aussprache kann es minimale Unterschiede geben wegen den Dialekten, aber das ändert die Inhalte nicht und alle 50 würden das Gleiche meinen. Allein das betrachte ich als einen großen und wichtigen Beweis für die Unverfälschtheit des Qur'ans.

ws
Cemil
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Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Beate » So 27. Mär 2011, 08:33

Cemil hat geschrieben: Die neue Forschung "Corpus Coranicum" scheint mir nicht ganz geheuer zu sein, ich habe gemischte Gefühle dabei. Es wird zwar gesagt, daß dabei auch muslimische Gelehrten zu Rate gezogen würden, doch wer sagts, daß es keine "gekauften Gelehrten" oder schon westlich gewordene Muslime sein könnten, die nicht viel oder gar nicht mit dem Islam am Hut haben?
Es handelt sich bei den Leuten von Corpus Coranicum um ausgewiesene Wissenschaftler. Wenn du Angst davor hast, dass sie etwas herausfinden könnten, was dein Weltbild zum Wanken bringen könnte, solltest du an deinem Weltbild arbeiten, anstatt dich auf haltlose Unterstellungen einzulassen.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Claudia » So 27. Mär 2011, 09:27

Cemil hat geschrieben:Für uns Muslime ist die Frage der Authentizität des Qur'ans, also die der Offenbarung, von entscheidender Bedeutung, entscheidendem Wert. Ganz anders ist es bei den (gläubigen) Christen, ja, sehr seltsam, aber wahr ist es, daß für sie diese Angelegenheit nicht so sehr von Bedeutung ist. Viele von ihnen sagen offen, daß ihre Schriften mit der Zeit interpoliert, also verändert, verfälscht und/oder ergänzt wurden; ja, das geben sogar wichtige Kirchenmänner und Kirchenväter (z.B. Origenes) offen zu.
Nicht seltsam, sondern im Gegenteil sehr vernünftig finde ich, dass das offen zuzugeben wird. Der tiefere Sinn einer Religion macht sich m.E. nicht an Äußerlichkeiten fest. Na ja, der Islam ist 600 Jahre jünger als das Christentum. Da habe ich durchaus noch Hoffnung, dass die Muslime auch noch dahin kommen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, wenn wir im freundlichen Dialog bleiben und uns nicht bis in alle Ewigkeit an Kinkerlitzchen festhalten.
Wir haben ja den Menschen erschaffen und wissen, was (alles ihm) seine
Seele einflüstert, und Wir sind ihm doch näher als seine Halsschlagader.
50:16
Cemil

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Cemil » So 27. Mär 2011, 10:05

Beate hat geschrieben:
Cemil hat geschrieben: Die neue Forschung "Corpus Coranicum" scheint mir nicht ganz geheuer zu sein, ich habe gemischte Gefühle dabei. Es wird zwar gesagt, daß dabei auch muslimische Gelehrten zu Rate gezogen würden, doch wer sagts, daß es keine "gekauften Gelehrten" oder schon westlich gewordene Muslime sein könnten, die nicht viel oder gar nicht mit dem Islam am Hut haben?
Es handelt sich bei den Leuten von Corpus Coranicum um ausgewiesene Wissenschaftler. Wenn du Angst davor hast, dass sie etwas herausfinden könnten, was dein Weltbild zum Wanken bringen könnte, solltest du an deinem Weltbild arbeiten, anstatt dich auf haltlose Unterstellungen einzulassen.
Wie kommst du darauf, daß mein Weltbild schwach sein könnte? Wie kommst du von "ausgewiesenen Wissenschaftlern" zur Widerlegung des Qur'ans bzw. dessen Authentizität? Lese ich da zwischen den Zeilen etwa Vorurteile? Nix für Ungut :-)

Gruß
Cemil
Cemil

Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Cemil » So 27. Mär 2011, 10:07

Claudia hat geschrieben:
Cemil hat geschrieben:Für uns Muslime ist die Frage der Authentizität des Qur'ans, also die der Offenbarung, von entscheidender Bedeutung, entscheidendem Wert. Ganz anders ist es bei den (gläubigen) Christen, ja, sehr seltsam, aber wahr ist es, daß für sie diese Angelegenheit nicht so sehr von Bedeutung ist. Viele von ihnen sagen offen, daß ihre Schriften mit der Zeit interpoliert, also verändert, verfälscht und/oder ergänzt wurden; ja, das geben sogar wichtige Kirchenmänner und Kirchenväter (z.B. Origenes) offen zu.
Nicht seltsam, sondern im Gegenteil sehr vernünftig finde ich, dass das offen zuzugeben wird. Der tiefere Sinn einer Religion macht sich m.E. nicht an Äußerlichkeiten fest. Na ja, der Islam ist 600 Jahre jünger als das Christentum. Da habe ich durchaus noch Hoffnung, dass die Muslime auch noch dahin kommen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, wenn wir im freundlichen Dialog bleiben und uns nicht bis in alle Ewigkeit an Kinkerlitzchen festhalten.
Ich habe es mit "seltsam" sogar sehr gelinde ausgedrückt, um die implizite "Unklugheit" darin abzuschwächen.

Gruß
Cemil
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Re: Wie viel Wahrheit steckt im geheimnisvollen Koran?

Beitrag von Beate » So 27. Mär 2011, 10:15

Cemil hat geschrieben:
Wie kommst du darauf, daß mein Weltbild schwach sein könnte? Wie kommst du von "ausgewiesenen Wissenschaftlern" zur Widerlegung des Qur'ans bzw. dessen Authentizität? Lese ich da zwischen den Zeilen etwa Vorurteile? Nix für Ungut :-)
in der Tat. Jemand, der Wissenschaftlern unterstellt, sie seien gekauft oder zu verwestlicht und somit zu entfernt vom Islam, ist sehr stark von Vorurteilen geprägt.
Sure 18
[103] Sprich: "Sollen Wir euch die nennen, die bezüglich ihrer Werke die größten Verlierer sind?
[104] "Das sind die, deren Eifer im irdischen Leben in die Irre ging, während sie meinen, sie täten gar etwas Gutes."
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